Enterprise1701 schrieb:Wunderte sich hier niemand über die Film dargestellte Zettelklebeaktion im Kühlschrank ? Die wohnen im gemeinsamen Haus, haben aber getrennte Schlafzimmer (das ist der wichtige Punkt) und essen aber gemeinsam.
Für mich war das in erster Linie ein filmischer Trick um darzustellen, dass SIE das Trennungsjahr eingeleitet hat (nach dem Zeitraum X eines bequemen, aber wenig zielführenden Arrangements) und dass ab diesem Moment eben die gemeinsamen Besitztümer auseinander dividiert werden sollten bzw dass es nichts gemeinsames mehr gab.
Frau.N.Zimmer schrieb:Der Mann wollte ihr doch angeblich schon großzügig Geld überweisen, das ihr noch gar nicht zustand?
Wieso stand ihr kein Unterhalt zu? Ich bin zum Glück nicht geschieden, war als Alleinerziehende jedoch lange in einem diesbezüglichen Forum aktiv. Und habe zum Thema Scheidung das ein oder andere mitbekommen und auch die wildesten Stories gelesen.
Es gibt den Trennungsunterhalt, der während der Trennungsphase zu zahlen ist, und den nachehelichen Unterhalt, nach der Scheidung. (Ich rede hier nicht von Kindesunterhalt, das sollte hoffentlich klar sein)
Der Trennungsunterhalt war eigentlich immer höher als das, was nach der Scheidung zu zahlen war, deshalb kam mir das auch immer wie ein Anreiz für den Unterhaltspflichtigen vor, die Ehe schnellstmöglich zu beenden bzw die Scheidung nicht zu torpedieren.
Mit der Novellierung des Scheidungsrechts vor ein paar Jahren fiel wohl vor allem nacheheliche Unterhalt weg und viele andere finanzielle Verpflichtungen, die ein geschiedener Expartner immer noch hatte (oder zu denen er herangezogen werden konnte).
Bei langjährigen Ehen, wo das soziale Gefälle nach der Trennung und Scheidung sehr stark wäre, gibt es wohl den Anspruch auf Unterhalt/Kompensation während und nach der Trennung noch.
BR hätte vermutlich gute Chancen gehabt, längerfristig in diesen Genuss zu kommen.
Der Anspruch auf die Zahlung, die sie im Film so nonchalant ablehnte, war also gegeben - und andererseits war es auch nichts, wofür der Noch-Ehemann einen Orden verdient gehabt hätte.
Pestilenz_61 schrieb:irgendwie macht es den Eindruck, das Er die Trennung nicht so ganz wahrhaben wollte, das er nicht loslassen wollte oder konnte, uns Sie ihm das damit verdeutlichen wollte.
Klar, das Arrangement war bequem und tat auch dem Konto nicht weh.
Er musste die Frau nicht finanziell unterstützen, und trotz getrennter Schlafzimmer übernahm sie bestimmt noch die Haushaltstätigkeiten, für die er sonst sicher eine Haushaltshilfe hätte einstellen müssen. So oder so kam er nach vollzogener Trennung doch schlechter weg.
Enterprise1701 schrieb:Generell sollte man den Beginn des Trennungsjahres schriftlich fixieren und gegenseitig unterschreiben. Das zählt dann als Dokument, auch ein Anwaltschreiben kann nützlich sein. Ansonsten wird bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung die Beweislage eines Trennungsjahres schwierig, diese ist in Deutschland Voraussetzung für eine Scheidung, es sei denn, es gibt Härtefälle in der Ehe.
Oder man ist sich einig und fixiert einen (vergangenen) Zeitpunkt X als Datum der Trennung,
klamüsert die Finanzen auseinander und wird aufgrund der getroffenen Vereinbarung geschieden.
Das müssen dann aber auch beide Seiten wollen und an einem Strang ziehen.
Frau.N.Zimmer schrieb:Aber, wie ich das verstanden habe, hat sie doch als Betreuerin gearbeitet, oder? Betreuer machen keine Pflege, sondern bespaßen eher.
So habe ich das auch verstanden.
Sie hat Händchen gehalten und zugehört und mit den alten Leutchen geredet. Und vermutlich auch Unternehmungen geplant etc. In dem Beitrag war doch die Rede von einem durch sie initiierten Ausflug.
Dafür war sie mit ihrem Lehramtsstudium durchaus qualifiziert. Lehrer sind immerhin auch ausgebildete Pädagogen, genau wie Sozial-Pädagogen, mit denen solche Stellen meist besetzt werden.