Rotmilan schrieb am 29.08.2021:Ein sauberer Schlussstrich ist für alle Beteiligten meist die bessere Lösung.
Na, das sieht jeder anders!
Das ist jetzt off topic und ausdrücklich meine persönliche Beobachtung, aber die Kinder, die ich kenne, hätten alle eher den Schein einer nach außen hin heilen Familie präferiert, egal wie heftig gestritten wurde. Das Schlimmste für diese Kinder war, zwischen den Eltern pendeln und sich entscheiden/an neue Partner anpassen etc. zu müssen. Offiziell wird ihnen halt immer eingeredet, dass ein sauberer Schlussstrich zwischen den Eltern die beste Lösung sei, wohl um sie zu trösten, aber so etwas verursacht bei vielen oft ein schlimmes Trauma, inklusive eigener Bindungsangst im späteren Erwachsenenleben ("Meine Eltern haben es ja auch nicht geschafft!"); nur wollen das die wenigsten zugeben. Wie gesagt, dürfte jeder anders sehen und handhaben.
Mit dem Rest, den Rotmilan geschrieben hat, bin ich persönlich jedoch konform. Rein von den Umständen her dürfte es für einen Arzt mit vermutlich gutgehender Praxis kein Problem sein sich scheiden zu lassen, ohne danach am Hungertuch zu nagen. Unangenehm nach außen hin zwar, dass die Fassade zerbröckelt ist, aber eben nicht ruinös.
Was ich jedoch damit sagen will: Ich verstehe jedes Ehepaar, das sich (noch) nicht trennt, so lange die Kinder klein oder im Teenageralter sind, um ihnen nicht ihre gewohnte Lebensumgebung zu nehmen. Insofern sind für mich die 15 Jahre, die das Ehepaar Rösing unter einem Dach in einer Art Zweck-WG wohnte, nicht besonders bemerkenswert oder gar verwunderlich. Das wird wohl den Kindern zuliebe geschehen sein. Mit dem Erreichen des Erwachsenenalters der Kinder und der Erbschaft wird Frau RS eine neue Perspektive gesehen und die Scheidung erwogen haben.
pannettone schrieb am 03.09.2021:ich wage es einmal @emz zu widersprechen, selbst wenn ein rudel wildschweine über eine leiche herfällt, so wird zumindest der kiefer übrig bleiben.
Das bleibt zu hoffen.
Yep. Ich habe so einen Kiefer tatsächlich mal bei einem Waldspaziergang gefunden, allerdings von einem Tier. Und z.B. einen Kiefer in einem riesigen Waldgebiet zu finden, ist relativ unmöglich, wenn es nicht gerade ein Zufallsfund eines Pilzsammlers oder Spaziergängers ist.
emz schrieb am 29.08.2021:Das sieht nach dem perfekten Mord aus.
Leider. Im Fall Birgit Ameis aus Lohmar waren es Pilzsammler, die auf ihre sterblichen Überreste gestoßen sind und somit den Ermittlern Ansatzpunkte geliefert und der Familie die Möglichkeit eines Begräbnisses gegeben haben. Aber im Fall RS sieht es eher nicht danach aus, weil der zuständige Ermittler von einem "Präparieren der Leiche" spricht. Das klang für mich schon immer so, als ob man einen konkreten Verdacht oder zumindest eine konkrete Vorstellung vom Tatablauf hätte und die Möglichkeit der Leichenfindung minimal bis gegen Null ist.
quaerere1 schrieb am 29.08.2021:Oder wie es schön öfters mal passiert, wenn nach Jahren einer sein Schweigen bricht und das Gewissen entlasten wil oder wenn die Beihilfe verjährt ist..
Hoffentlich.