E_M schrieb:Der Täter könnte einfach nach der Tat ihr Handy genommen haben und eine SMS bezüglich des angeblichen Termins verschickt haben.
Aber damit ergeben sich doch wie gesagt wieder neue Szenarien:
Entweder hat sich ein mögliches Verbrechen
vor 22 Uhr ereignet, dann können aber die Aussagen von Ehemann und Sohn so nicht stimmen. Oder aber es ist nach 22 Uhr abgesagt worden - und dann wäre möglicherweise schon Donnerstag gewesen (also kalendarisch der neue Tag, an dem sie gearbeitet hätte).
Ich denke, dann hätte die Polizei nochmal genauer nachgefragt, weil das doch ein eher untypisches Verhalten ist.
Und es hätte mMn diejenigen, die sie zuletzt (um 22 Uhr) gesehen haben wollen durchaus noch mehr in den Fokus gerückt.
E_M schrieb:Ich verstehe deine „Logik“ nicht. Die SMS könnte doch auch nachdem sie zuletzt gesehen wurde verschickt worden sein?
Siehe oben. Ich finde die Theorie durchaus heikel für einen möglichen Täter.
Auch unter dem Gesichtspunkt, dass die Kripo ein Bewegungsprofil anhand des Handys der Vermissten erstellt. Zumindest würde das für mich heutzutage zu einer gewissenhaften Ermittlung dazu gehören, weil sich daraus wiederum diverse Erkenntnisse ergeben, die dann neue Fragen aufwerfen und neue Ermittlungsansätze ergeben könnten.
Soll heißen, man kann doch technisch nachvollziehen, wo sich das Handy zu dem Zeitpunkt befand, als - um bei deiner Theorie zu bleiben - damit die Nachricht abgesetzt wurde, dass BR am darauffolgenden Tag nicht arbeiten kann.
Generell will ich ja nicht unken. Ich habe von dem Fall gestern oder vorgestern zum ersten Mal gehört, als der Bericht aus der waz.de in meinem Nachrichten-Feed aufgetaucht war. Ich hatte noch überlegt, selbst einen Beitrag zu verfassen, war dann aber mit dem real life so beschäftigt, dass ich mich lieber anderen Dingen gewidmet habe.
Aber mein erster Gedanke war: das ist mal wieder so ein Klischee-Fall. Mittelalte Frau verschwindet aus ihrem gewohnten Lebensumfeld ohne irgendwelche persönlichen Gegenstände oder finanzielle Mittel mitzunehmen - und der letzte, der sie lebendig sah, war der Mann.
Mich wundert in dem Zusammenhang, dass der Ehemann an dem Donnerstagmorgen wegfährt und sie ihn nicht verabschiedet oder dass er sie an besagtem Morgen nicht nochmal gesehen hat.
Weshalb wird da nicht deutlicher darauf hingewiesen, dass das Paar getrennt lebt?
Für mich wäre es die natürlichste Sache der Welt, dass man sich innerhalb einer noch bestehenden, einigermaßen stabilen Partnerschaft morgens noch einmal kurz sieht oder spricht?
Was mich übrigens nicht sehr wundert ist die Sache mit den Geräuschen, die der Sohn nachts wahrgenommen hat - und nicht nachschaute, was die Ursache des Lärms war (unter der Annahme, dass es sich so zugetragen hat und seine Aussage glaubhaft ist).
Das kommt doch in vielen Mordfällen vor, die bei XY gezeigt wurden (vor allem in den 70ern und 80ern), der Klassiker halt: die Nachbarn hören spätnachts ein Rumpeln aus der Wohnung des Opfers, wundern sich, schielen vielleicht noch kurz aus der Wohnungstür ins Treppenhaus, und als kurz darauf wieder Totenstille herrscht sind sie überzeugt, sich das alles nur eingebildet zu haben, oder dass es dafür eine ganz banale Erklärung gibt. Bis dann Tage oder Wochen später ein zum Rollbraten verschnürter Nachbar in seiner Wohnung liegend gefunden wird. Und man sich erinnert, dass da "was war" und man das Opfer seit der Zeit auch gar nicht mehr gesehen hatte...