Mauritz schrieb:Das sollten sich hier mal einige vor Augen halten, die der überbehüteten Kindheit und somit unterschwellig den Eltern die Schuld für die Tat zuschieben wollen.
frauZimt schrieb:Den Eltern soll nicht unterschwellig die Schuld an der Tat zugeschoben werden.
Man fragt sich, was ist los, mit einem jungen Mann, der beruflich hochqualifiziert ist, sogar für eine Führungsposition infrage käme, aber auf seine Kollegen durch die Bank unsympathisch wirkt. Über den der Chef sagt: Sorry, der ist unreif.
Es wäre wirklich höchst ungerecht, den Eltern für irgendetwas, was in der Nacht passiert ist, die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Trotzdem darf man aber doch die Frage stellen, inwieweit hat die Erziehung durch die Eltern dazu beigetragen, einen Menschen so zu prägen/beeinflussen, dass er so wurde wie er ist.
Ich finde, dass hat überhaupt nichts mit Eltern-Bashing zu tun.
Wie ich bereits vor zig Seiten schrieb, bin ich der Meinung, dass die Eltern P. ihren Sohn sehr liebten und das in ihren Augen beste für ihren Jungen wollten. Und dass sie das ihnen mögliche getan haben, um ihrem Sohn eine unbeschwerte und glückliche Kindheit zu ermöglichen.
Dass man als Eltern manchmal über das Ziel hinaus schießt oder aus dem Wunsch, das Richtige zu tun auch mal das Falsche macht - geschenkt.
Wie ich immer wieder gerne sage (auch hier bereits im Thread): Als Eltern macht man sowieso immer alles falsch.
Das ist etwas, dass auch mir immer wieder gerne innerhalb der Familie vorgeworfen wird, weil Kind1 mit 19 immer noch nicht die (von ihr) angestrebte Mittlere Reife hat und erst recht noch nicht als Erstsemester an der Uni herum turnt, und weil Kind2 eine Lese-Rechtschreib- und eine Rechenschwäche hat und ich nicht die Energie und Zeit habe, mit dem lernunwilligen und renitenten Kind täglich Leseübungen zu machen und dafür nicht meine Nerven und unser bis dahin gutes Verhältnis ruiniere. (Da ich kein Therapeut bin, kann ich mein Kind eh nicht "heilen").
Wenn ich dann aber sehe, wie lieb und unkompliziert meine Mädels sind, dann kann ich gar nicht alles falsch gemacht haben.
Und genau so und nicht anders wird das auch in der Familie P. gewesen sein, weil verschiedene Leute ja auch jeweils einen "anderen" IP beschrieben haben:
Für die Nachbarn war er unauffällig, nett, höflich und seinen Eltern durchaus zugetan.
Für die Ex-Freundin und die Jetzt-Ehefrau war er dominant, manipulativ und gewalttätig.
Für die Kollegen fachlich top, menschlich unreif und eine großmäulige Nervensäge.
All das beschreibt Facetten seiner Persönlichkeit, wobei das eine das andere nicht ausschließt.