OliverCromwell schrieb:Wieder eine sehr schöne Arbeit von @Hathora !
Da kann ich mich nur anschließen, vielen Dank dafür. Ich vermute allerdings, dass es in dem Beitrag nicht wirklich um
Hathora schrieb am 20.07.2022:mikrobiologische Belletristik.
ging. War´s nicht eher "Ballistik"? Da hat Dir irgendein digitales Endgerät einen Streich gespielt,
@Hathora und mir ein Lächeln entlockt.
Dieser lustige kleine Ausrutscher ändert aber nichts an der Qualität und Relevanz des Beitrages.
Hathora schrieb am 20.07.2022:Die Waffe, die J.F. tötete, mußte also mehr oder weniger Backspatter aufweisen,
Die Waffe, mit der der Schuss auf JF abgegeben wurde, musste das tatsächlich.
Hathora schrieb am 20.07.2022:Da aber lt. Kripos keine zu finden waren, mußte jemand nach dem Schuss die Waffe sorgfältig gereinigt haben, deshalb fand man keine Fingerabdrücke.
Ich gehe
nicht davon aus, dass sich jemand die Mühe machte und dabei dem Risiko, erwischt zu werden aussetzte, im Hotelzimmer eine Waffenreinigung durchzuführen, die eine Waffe
ohne Backspatter und Fingerabdrücke ergab. Es gibt auf Youtube zahlreiche praktische oder animierte Darstellungen darüber, wie die FN zerlegt wird. Empfehlenswert, um sich mal eine Vorstellung davon zu machen, in welche Winkel da so ein Nebel aus Hochgeschwindigkeitstropfen reinkommen kann.
Dass die
Hände keinen Schmauch, oder GSR ( Gun Shot Residue, eine Mischung aus allem, was im Moment des Schusses austritt und durch die Gegend fliegt ) abgekriegt haben sollen, vom Backspatter mal abgesehen, ist ja für die FN HP schon ein Ding maximaler Unwahrscheinlichkeit, was auf Manipulationen hinweist.
Wenn die Waffe ohne Blut und Gewebereste ist, wurde
damit nicht
auf JF geschossen. Und wieder sind wir zurück bei dem Punkt, an dem nur ein Schuss gehört wurde.
Wenn die Waffe ohne Blut und Gewebereste
ist, wurde mit einer anderen Waffe auf JF geschossen. Wahrscheinlich mit Schalldämpfer und unter Verwendung eines Teilmantelgeschosses, dass sich in ballistisch nicht mehr zuordnungsfähige Fragmente zerlegte.
Anschließend wurde die FN HP in ihre Hand praktiziert. Dass man das Ich hätte zu gerne gewusst, was für Munition genau bei JF gefunden wurde. Um die Sache insgesamt glaubhaft zu machen, hätte es dieselbe Sorte sein sollen, mit der die Schüsse abgegeben wurden und ich tippe auf Teilmantel.
OliverCromwell schrieb:@Dew Den einzigen Stolperstein, den ich sehe ist, dass von Kripos bei der Untersuchung Schüsse aus der Waffe abgegeben wurden, welche die Anhaftungen im Lauf vernichtet haben.
Falls Kripos keine Schussversuche gemacht hat und trotzdem keine Anhaftungen im Inneren des Laufes sind, könnte dies bedeuten, dass diese durch den "Testschuss" vernichtet wurden. Dies würde dazu führen, dass man die Schüsse in der Reihenfolge einordnen könnte und der "Testschuss" am Ende doch der 2. Schuss war, um den Wachmann zu täuschen und JF war schon längst tot...
@Dew hättest du, als Experte, vielleicht die Lust, Laune und Möglichkeit, mit einer Waffe einmal zu testen wie es sich mit Anhaftungen in den verschiedenen Szenarien verhalten würde? :)
@OliverCromwell :
Zuviel der Ehre.
Ich hoffe doch sehr, dass Kripos die Pistole
zuerst gründlich auf Spuren aller Art untersucht und
erst danach Testschüsse
damit gemacht wurden.
Interesse an solchen Tests hätte ich grundsätzlich schon. Im Gegensatz zu den Versuchen, die ich bzgl. der mechanischen Funktionalitäten einer FN HP in verschiedenen Ladezuständen ( Magazin drin/draußen etc. ) mit nicht schussfähiger
Exerziermunition gemacht habe, wären aussagekräftige Tests der Art, wie sie Dir da vorschweben, nur mit scharfem Schuss möglich. Was mir die Standaufsicht auf dem Schießstand erzählt, wenn ich z. B. eine Schweineleber vor die Mündung meiner FN halte und dann abdrücke, möchte ich mir nicht mal vorstellen....
Nach der Reinigung des Standes mit der Zahnbürste wäre lebenslanges Standverbot vermutlich die mildeste Strafe.
Da muss ich also passen.
MfG
Dew