Die Plaza Frau

Wieso extrem unwahrscheinlich? Es ist natürlich spekulativ und ich konnte leider bisher auch nicht genau nachvollziehen, woher diese Mutmaßung stammt. Aber plausibel und nachdenkenswert klingt es allemal.

eonbart schrieb:Wieso extrem unwahrscheinlich?

Der einzige Zusammenhang den ich kenne ist, daß sie laut Isotopen-Analyse mit 14 möglicherweise auf dem Gebiet der DDR gelebt hat. Alles andere sind Mutmaßungen.

Für mich spricht vor allem das Alter dagegen.
Wenn das Geburtsjahr auf dem Melde-Zettel stimmt, dann wäre sie 1989 beim Ende der DDR 16 Jahre alt gewesen.
Auf den Bildern sieht sie auch nicht viel älter aus als die 22 Jahre laut Melde-Zettel.

FrankM schrieb:Für mich spricht vor allem das Alter dagegen.
Wenn das Geburtsjahr auf dem Melde-Zettel stimmt, dann wäre sie 1989 beim Ende der DDR 16 Jahre alt gewesen.

Ja, das Alter spricht gegen eine direkte Involvierung bzw. dagegen, dass sie Mitarbeiterin der KuA GmbH gewesen war.

Ich glaube, sie wurde etwas älter geschätzt als die Angaben auf dem Meldezettel, so Jahrgang 1971 ca.

Allerdings, wenn man die Verbindung KuA GmbH gedanklich zulässt, könnte sie ja auch in ganz anderer Rolle in Norwegen gewesen sein, etwa zur Wiederbeschaffung geraubter Kunstgegenstände, Nachweis des Raubes, etc. Oder sie war Mitwisserin, weil ihr jemand kurz vor dem Tod diesbezüglich etwas anvertraut hat.

Sicherlich muss man diese Spur kritisch hinterfragen, vernachlässigen kann man sie aber auch nicht. Allein die Tatsache, dass es offenbar Großhändler in Benelux gab, mit der die KuA GmbH zusammenarbeitete und offenbar Verkäufe nach Skandinavien (genauer: Kopenhagen und von dort weiter nach Oslo) stattfanden, lassen hellhörig werden. Dazu die DDR-Sozialisierung laut Isotopen Analyse im Raum Wittenberge.

sören42 schrieb:Dazu die DDR-Sozialisierung laut Isotopen Analyse im Raum Wittenberge.

Warum Wittenberge?

Wenn ich mir die Isotopen-Karte anschaue (Bild 3) https://www.allmystery.de/bilder/km131712-3, dann gibt es einen sehr großen Bereich, der fast die ganze westliche Hälfte des Bezirk Schwerin abdeckt.

Ausserdem gibt es aber auch genauso starke (aber vom Gebiet her kleinere) Treffer etwa bei Magdeburg oder Erfurt
aber auch in der BRD, im Bereich von Hannover, und Nordhessen

FrankM schrieb:Warum Wittenberge?

Darum:

https://www.allmystery.de/i/1258b63def08_KarteTrace2.JPG
(Bild 39)

Ich schrieb ja auch

sören42 schrieb:Raum Wittenberge.

Wie kommst du auf

FrankM schrieb:im Bereich von Hannover

?

sören42 schrieb:Wie kommst du auf

Zitat von FrankMFrankM schrieb:
im Bereich von Hannover

?

Ich hatte die Karte auf Bild 3 neben einer D-Karte angeschaut und geschätzt - ich hatte mich scheinbar mit dem Bereich nördlich von Erfurt um ca. 150km verschätzt

Wie wir jetzt schon mehrfach angemerkt haben wird es von offizieller Seite wohl keine großangelegten Aktionen geben um die Identität dieser Verstorbenen aufzuklären. Ich meine aber dass die Zeit drängt, es hätte eigentlich schon lange passieren sollen, aber jetzt bestünde noch immer Hoffnung dass Eltern, Geschwister sowie sonstige Weggefährten (Schulkollegen zB?) am Leben sind. Zwar ist denkbar dass sie ein Einzelkind war und die Eltern schon verstorben sind, aber wie gesagt die muss irgendwo her kommen, irgendwo zur Schule gegangen sein, es laufen irgendwo Leute herum die sie gekannt haben, das ist für mich 100% sicher.

Ein Vorposter hat geschrieben sowas muss von privater Seite kommen. Ich stelle mir die Frage inwiefern ich zB jetzt als Privater die Befugnis hätte, irgendwelche Nachforschungen anzustellen oder dergleichen. Ich könnte sicher versuchen anhand der Isotopen-Untersuchung mögliche Gebiete einzugrenzen und dort dann sämtliche Schulen, Ärzte, whatever der damaligen Zeit rauszusuchen. Allein das wäre schon ein immenser Aufwand, aber wenn ich dann dort überall noch das Bild der Frau hinschicke und nachfrage ob diese Dame vielleicht irgendwann zwischen Ende der 70er und Anfang der 90er dort zur Schule ging, in Behandlung war, whatever... Ich meine mal die meisten lesen es gar nicht, nehmen es nicht ernst, oder haben überhaupt keine Aufzeichnungen mehr aus dieser Zeit. Hier einen Zufallstreffer zu landen ist so wahrscheinlich wie ein Euro Millionen Gewinn, oder die große Liebe zu finden.

Ich hab extremes Interesse in den Fall, allgemein in mysteriöse Fälle dieser Art und momentan hätte ich sogar genug Zeit und Lust einen immensen Aufwand auf mich zu nehmen dafür, aber nüchtern betrachtet gibt es wohl keine realistische Chance als Privater, selbst wenn ich noch ein paar ähnlich verrückte finde die mir helfen, hier Erfolg zu haben.

Was ich mir eher vorstellen könnte ist dass Medien, TV Sender, oder dergleichen sich der Sache annehmen und das groß aufziehen, der norwegische Journalist Wegner (?) hat sich schon richtig reingekniet hier aber ich denke in Deutschland vor allem muss da auch mehr möglich sein als 1,2 Artikel in der Bild und der Beitrag auf Netflix.

@Capitano
In einem früheren Post habe ich Mal die Idee angebracht nach dem Zahnbild zu fragen. Da kripos angegeben haben es sei aufwendig, gehe ich davon aus, dass es Aufzeichnungen gibt. Mit dem Zahnbild könnte man an die Landeszahnärztekammer(n) aus der vermuteten Region treten und um Veröffentlichung bitten. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar ebenfalls gering aber ich weiss, dass sich viele Zahnärzte alte Karteikarten aufheben oder ihre arbeiten wiedererkennen. Ggf könnte man auch mit LCW Kontakt aufnehmen dazu. Selbst wenn ein Arzt sie nicht direkt behandelt hat, vielleicht kommen so neue Hinweise zustande. Mit der Unterstützung von LCW wäre vielleicht etwas möglich....

@Capitano

Ich kann nur erneut dazu einladen, die Suchaufrufe von meinem Facebook-Profil (in vielen verschiedenen Sprachen) zu teilen und mitzuhelfen, diese in der Welt bekannt zu machen. Ich stimme zu: irgendwer muss sie kennen!

Capitano schrieb:Ich stelle mir die Frage inwiefern ich zB jetzt als Privater die Befugnis hätte, irgendwelche Nachforschungen anzustellen oder dergleichen.

Nun die Befugnis hat im Grunde genommen jedeR, solange Du höflich, respektvoll und wahrheitsgetreu damit umgehst.

Capitano schrieb:Ich könnte sicher versuchen anhand der Isotopen-Untersuchung mögliche Gebiete einzugrenzen und dort dann sämtliche Schulen, Ärzte, whatever der damaligen Zeit rauszusuchen. Allein das wäre schon ein immenser Aufwand, aber wenn ich dann dort überall noch das Bild der Frau hinschicke und nachfrage ob diese Dame vielleicht irgendwann zwischen Ende der 70er und Anfang der 90er dort zur Schule ging, in Behandlung war, whatever..

Was jetzt diesen Dein Vorschlag angeht, wäre das effektiv ein Riesenaufwand. Zumal wir ja nur annehmen können, laut Isotopenanalyse dass die JF irgendwann zwischen dem 4. und ihrem 14. Lebensjahr in der ehemaligen DDR "gelebt" hat.
@musikengel hat immer wieder vorgeschlagen den Zahnstatus von JF an alle Zahnaerzte Deutschlands oder wie jetzt @Maunzi123 schreibt an die Landeszanaerztekammer zu schicken. LCW ist da nicht der beste Ansprechpartner. Da würde man besser über einen bekannten Kriposmann fahren welcher sowieso der Chef der "Identification Section" bei Kripos ist.
Ich erinnere auch dass ein sehr beliebter und gewiefter user aus dem thread sich vor mehr als 2 Jahren alle Gymnasien und Oberschulen aus den Hotspots der DDR vorgeknöpft hat und ehemalige Schuler angeschrieben hat, mit den Photos von JF. Die Antworten waren sehr freundlich aber niemand bei ungefähr 40 Antworten hatte jemals von dieser Frau gehört oder sie gesehen.

OliverCromwell schrieb:Ich stimme zu: irgendwer muss sie kennen!

Das ist jedenfalls ein Fakt, wohl der einzige den wir aufbieten können, ausser jenem dass die Frau durch eine FN im Plaza
am 3 Juni 95 ums Leben kam. Aber es gibt effektiv noch einige Ansätze welche nie richtig zu Ende gedacht wurden.
Zum Beispiel die Herkunft und Sr. Nummer der Waffe.
Nicht nur die FN Waffenproduktions Firma in Herstal beteuerten dass sie die technischen Möglichkeiten haben die Herkunft der Waffe zu ermitteln d.h. die Sr. Nummer wieder herzustellen.
Auch aus Japan erhielt einer unserer user hier die Nachricht dass die japanische Hersteller der Citizen Uhr den Vorbesitzer der Uhr
laut Serien Nr. ausfindig machen könnten, d.h. wo und wann die Uhr in Europa verkauft wurde und an wen. Dies würden sie aber nur
an eine Behörde weitergeben, diese müsste natürlich eine offizielle Anfrage an Citizen Japan stellen.
Beides wurde nie von Kripos gemacht.

@Maunzi123
@OliverCromwell
@J.Hypolite

Danke für die Antworten. Darf ich vorab ganz blöd fragen: Was ist LCW?

Zahnstatus ist natürlich immer interessant, Landeszahnärztekammer und auch Zahnärzte direkt, hierbei müsste man die pensionierten auch ausfindig machen aber grundsätzlich eine sehr vernünftige Idee.

Ich bin gerade massiv positiv überrascht dass auch andere Leute vor mir nicht nur auf die Idee gekommen sind, sondern auch tatsächlich Bemühungen angestellt haben etwas herauszufinden. Das gibt mir ein wenig Glauben an die Menschheit zurück 😅

Ich habe zu dem Fall sehr viel gelesen, tatsächlich waren mir die Geschichten über den Waffenhersteller und auch den der Uhr unbekannt, das sind beides wirklich mehr als vielversprechende Informationen dass man noch heute herausfinden könnte an wen die Uhr verkauft wurde und dass auch die Seriennummer der Waffe wiederhergestellt werden könnte.

Leider beides ohne aktives Handeln von Behörden, Kripos etc wertlos, für mich unbegreiflich. Dabei hatte ich hier durchaus den Eindruck dass die norwegischen Behörden teilweise nicht einmal so uninteressiert sind, irgendwer muss ja zB auch Exhumierung, Isotopen-Gutachten etc bewilligt haben, ist ja beides nicht gerade gratis.

Ich glaube ich muss diesen Thread hier wohl richtig durchlesen, 500+ Seiten sind leider keine Kleinigkeit aber offenbar erfahre ich hier doch so manches was man den Medienberichten und dergleichen nicht entnehmen kann.

Capitano schrieb:Ich glaube ich muss diesen Thread hier wohl richtig durchlesen, 500+ Seiten sind leider keine Kleinigkeit aber offenbar erfahre ich hier doch so manches was man den Medienberichten und dergleichen nicht entnehmen kann.

Richtig das ist vor allem das allererste was man tun muss, im thread steht schon sehr viel von dem was unternommen wurde.
Zum Beispiel hat user @Lighthouse60 grossflächige Untersuchungen zu den Verkaufsstellen in Europa der Kleidermarken welche bei JF vorgefunden wurden, angestellt, er hat die Fährschiff Reedereien abgeklappert sowie Zug- und Bus Verbindungen nach Oslo von damals
untersucht um irgendwie Anhaltspunkte zu bekommen wie und zu welcher Uhrzeit JF wohl in Oslo angekommen sein mag, verglichen mit der abendlichen Uhrzeit ihres Einchecken im Plaza usf.

Die beiden Tel.Nummern (angeblich von JF gewählten Nummern während ihres Aufenthaltes im Plaza) wurden mehrfach akribisch in alle Richtungen untersucht. Unter anderem hat user @Dew hervorragende praktische "live" Untersuchungen zum Funktionnieren der FN Waffe angestellt... Und so vieles mehr.
Zudem liefen noch hinter den Kulissen einige wertvolle Versuche zur Identifizierung der Toten.

Capitano schrieb:Danke für die Antworten. Darf ich vorab ganz blöd fragen: Was ist LCW?

LCW steht als Abkürzung für den Namen des Reporters der Osloer Verden Gangs Tageszeitung, jener welcher alles 2016/2017 wieder ankurbelte. Unter Zusammenarbeit mit Kripos, den verschiedenen zuständigen Behörden und den medezinischen Osloer Instituten: Exhumierung, Plaza video und Reportage Isoptopenanalyse, persönliche Ermittlungen vorort (in Verlaine Be) usw. Dieser link kennst Du ja, da steht alles drin, man muss sich neu dort anmelden um ihn zu öffnen.

http://pluss.vg.no/2017/06/08/2826/2826_24019177

@J.Hypolite

Danke nochmal, mittlerweile weiß ich wofür die Abkürzung steht und ist eigentlich auch logisch, stand zuerst nur kurz auf dem Schlauch.

Sehr interessant, mehr dazu von mir wenn ich mich in den Thread eingelesen habe.

J.Hypolite schrieb:Was jetzt diesen Dein Vorschlag angeht, wäre das effektiv ein Riesenaufwand. Zumal wir ja nur annehmen können, laut Isotopenanalyse dass die JF irgendwann zwischen dem 4. und ihrem 14. Lebensjahr in der ehemaligen DDR "gelebt" hat.

Etwas genauer wissen wir es ja schon: Die Region um Wittenberge muss eine zentrale Rolle gespielt haben gemäß Isotopenanalyse. Allzu groß ist das Gebiet nicht mal. Vielleicht gibt es da auch diese Anzeigenblättchen, die eine kleine Redaktion haben und sich ansonsten von den beigelegten Werbeangeboten der Supermärkte/Möbelhäuser, etc. finanzieren. Wenn man da im redaktionellen Teil was bringen könnte, hätte man schon eine ziemliche - und niedrigschwellige (kein Internet etc. erforderlich) - Reichweite. Das wäre dann was, worüber sicherlich auch gesprochen würde im Ort: "Hast du gelesen... das ist ja interessant, die muss ja so alt gewesen sein wie unsere Katrin".

@sören42

Das ist halt genau sowas auf das ich hinaus will, und mir auch unbegreiflich wie sowas in der Art nicht von offizieller Seite aus passiert ist. Man hat den Leichnam immerhin exhumiert um u.a. das Isotopengutachten erstellen zu lassen, was kein all zu geringer Aufwand ist. Würde fast soweit gehen und "außergewöhnlich" dazu sagen, in Österreich wo ich herkomme würde sowas für eine Unbekannte niemals unternommen werden.

Da wäre es nach Vorliegen der Resultate ja vergleichsweise fast ein überschaubarer Aufwand gewesen in den in Frage kommenden Regionen die Maschinerie anzuwerfen, Regionalblätter, Internet etc.

Die Isotopenanalyse ergibt eine relativ breite Region. Für mich stellt sich die Frage nach dem richtigen Medium, für die richtige Zielgruppe in den entsprechenden Landesteilen. Netflix hilft ein junges Publikum zu erreichen, allerdings wurde ja auch in der Bild darüber berichtet. Zwar wurde das Thema dadurch nicht unbedingt bis ins letzte Dorf getragen aber doch einem großen Publikum präsentiert. Das einzige Format, das wirklich noch die Altersgruppe erreichen könnte, wäre Aktenzeichen XY. Dazu müsste kripos aber vorsprechen oder vielleicht LCW einen Anstoß geben. Das sehe ich tatsächlich als letzten realistischen Strohhalm. Oder wir starten eine crowdfund Kampagne um Geld zu sammeln und einen Spot vor der Tagesschau zu bringen :P...

@Maunzi123

Wenn ich jetzt die Ergebnisse der Isotopenanalyse anhand der Bilder, mit der Tatsache dass die deutsch sprechen konnte kombiniere, kann ich zwar nicht 100% sicher sein aber gewisse Gebiete wie Skandinavien oder Schottland fürs erste schon einmal ausklammern, und mich auf Deutschland und die Benelux Staaten konzentrieren. Nicht weil man zu 100% sicher ist dass man in diesen Regionen fündig wird, jedoch weil die Wahrscheinlichkeit höher ist.

Mit Unsolved Mysteries bei Netflix erreicht man tbh halt wirklich nur die Leute die sich generell für True Crime und dergleichen interessieren. Jemand der das nicht tut wird es sich nicht ansehen. Ist schließlich nicht das Fernsehen wo man etwas zufällig sehen könnte ohne dass man bewusst danach gesucht hat.

Was nicht heißt dass ich es schlecht finde dass man es dort gezeigt hat. Jede Plattform auf der man drauf aufmerksam macht ist etwas wert, erfolgsversprechender wäre aber natürlich die BILD gewesen, dafür hätte man es dort aber größer anlegen müssen, öfter und intensiver von dem Vorgang berichten müssen.

Aus meiner Sicht gibt es Dinge die von offizieller Seite noch getan werden können (müssen), ohne Kripos jetzt etwas vorwerfen zu wollen, Aktenzeichen XY wäre eine gute Plattform, kann mich erinnern dass sogar RTL sich des öfteren ungeklärten Kriminalfällen angenommen hat und diese über einen bestimmten Zeitraum auch zu allen erdenklichen Uhrzeiten gebracht hat, von Punkt 12 bis zum späten Nachmittag war da alles dabei. Zumal die Geschichte mit dem Hersteller der Uhr gar nicht einmal so schwach klingt, das könnte durchaus für eine Art kleinen Durchbruch sorgen.

Hier haben wir eben einen Fall indem es gilt, soviele Leute wie möglich zu erreichen, das Internet bietet ja viel Reichweite dafür, man wird aber auch TV und Printmedien benötigen da die Leute die sie gekannt haben nicht zu den jüngeren Semestern zählen.

Ich habe mir jetzt nicht den ganzen Thread mit über 500 Seiten durchgelesen und wenn irgendwer schon eine ähnliche oder gleiche Theorie gepostet hat, entschuldige ich mich für die verschwendete Zeit beim Lesen meines Posts.
Zu diesem Fall habe ich schon sehr viele Videos gesehen und glaube ziemlich alle Fakten zu kennen. Mein Interesse bei True-Crime Fällen sind immer die bodenständigen und einfachen Erklärungen, nicht die großen, geheimen Verschwörungen. Da in diesem Fall der Großteil der True Crime Community wohl überzeugt ist, dass der Fall Teil einer großen, internationalen Geheimdienstoperation ist, möchte ich hier eine banale, vielleicht traurige Version vorschlagen.

Sagen wir einmal, diese Frau wurde irgendwann Anfang der 70er Jahre in Ostdeutschland geboren. Bis vor einem Jahr, als ich das erste Mal ein YouTube Video über diesen Fall gesehen habe, kannte ich das Gesicht nicht. Das heißt, dass wohl die weitaus überwiegende Mehrheit der Menschen im deutschsprachigen Raum dieses Foto auch noch nie gesehen hat und daher eine ehemalige Schulkameradin nicht identifizieren könnten.
Es könnte aber noch weiter gehen und sie ist mit ihren Eltern in den 70er und 80er Jahren irgendwie durch die Welt gezogen (Beruf der Eltern, Lebenskünstler, Entwicklungshelfer etc.). Wenn sie oft genug umgezogen sind, kann sich vielleicht wirklich niemand mehr so genau an sie erinnern.
Anfang der 90er Jahre sterben ihre Eltern oder sie entfremdet sich. Sie kommt wieder zurück oder ist eben mit Anfang 20 irgendwie alleine in Europa. Vielleicht haben die Eltern oder entfernte Verwandte irgendwelche Beziehungen in den ehemaligen Ostblock und auf diesem Weg bekommt oder erbt sie die Waffe, die sie immer mit sich trägt.
Sie versucht sich durchzuschlagen und hat Kontakte zu älteren, vielleicht wohlhabend (scheinenden) Männern. Einer davon ist der, der sich (vielleicht fälschlich) Lois Fergate nennt.
Die Etiketten schneidet sie aus ihrer Kleidung, nicht weil sie das so in der Geheimdienstschule gelernt hat, sondern weil sie verbergen möchte, dass ihre Kleidung nicht so luxuriös ist, wie sie gerne scheinen möchte oder aber, weil sie diese Etiketten einfach stören.
Jedenfalls ist sie schon ziemlich verzweifelt, weil sie kein Geld, keine Zukunft, keine Kontakte und keine Perspektive hat. Dieser Lois Fergate verspricht ihr alles und sie setzt große Hoffnung in ihn. Er sagt ihr sie solle dort in dem Hotel in Oslo ein Zimmer buchen. Er würde sie auf die Geschäftsreise mitnehmen, sei aber so beschäftigt.
Sie fährt nach Oslo um ihn dort zu treffen. Er ist aber nicht dort und einfach ihn am Handy anrufen war damals auch nicht so leicht. Sie hat aber kein Geld und auch natürlich keine Kreditkarte. Anfang der 90er Jahre hatten selbst gutsituierte Menschen noch vielfach keine Kreditkarte. Variante 1: was macht eine mehr oder weniger mittelose Frau Anfang 20 alleine in Oslo, wo sie niemanden kennt? Sie riskiert es einfach und versucht das Zimmer mit dem letzten Mut und ohne sich etwas anzumerken ohne Kreditkarte zu bekommen, was ihr auch gelingt und sie hat wenigstens einen Platz zum Schlafen hat. Variante 2: ihr ist gar nicht bewusst, dass man in einem Luxushotel eine Kreditkarte zu Check-in braucht. Woher sollte sie das wissen, sie war noch nie in ihrem Leben in einem solchen und deshalb geht sie ganz unbedarft an die Sache und es klappt. Ich vermute einmal, dass die Angestellten in diesen Hotels Anfang der 90er Jahre nicht ganz so genau mit der Kreditkarte waren, wie alle behaupten.
Jedenfalls ist sie jetzt im Hotel, macht irgendwas, bestellt Essen und wartet auf den Mann. Sie ruft die Telefonnummer an. Langsam aber doch realisiert sie, dass sie verarscht wurde und die (letzte) Hoffnung weg ist.
Sie wird immer verzweifelter und weiß in ihrem Leben weder ein noch aus. Eine Zeit lang schafft sie es das Hotel hinzuhalten, ohne etwas zu bezahlen, als der Security Mann klopft, weiß sie aber, dass das Spiel aus ist und erschießt sich.

Drei besondere Punkte noch.
Erstens, ich möchte jetzt nicht auf Theorien und Spekulationen über die Auffindeposition eingehen und ob dies oder jenes möglich ist. Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass die norwegische Polizei irgendwas getan hätte, wenn sie ernsten Zweifel an einem Selbstmord gehabt hätte.
Zweitens, die Sache mit der Kreditkarte und dem Nichtbezahlen der Rechnung ist für mich das stärkste Indiz gegen die Geheimdienst- oder Verbrecherkartell Theorie. Die wollen ihre Mission ausführen und werden es tunlichst vermeiden wegen relativ wenig Geld, Probleme oder Aufsehen im Hotel zu verursachen.
Drittens, eine Angestellte hat ja von einem außergewöhnlich hohen Trinkgeld berichtet. Vielleicht war das ihr letztes Geld und sie wusste, dass sie sich erschießen wird oder sie war noch nie in einem so luxuriösen Hotel und hatte einfach kein Gefühl wie viel Trinkgeld angemessen ist. Leute, für die so etwas außerhalb ihres Erfahrungsspektrums ist, neigen oft dazu viel zu viel zu geben, um sich nicht zu blamieren.

@cg75000

Willkommen in unsere illustren Runde. Nun, der Fall ist mittlerweile so alt und mysteriös, da ist, meiner Meinung nach, jeden vernünftige und nachvollziehbare Theorie willkommen.

Ich habe auch einmal die Versuche analysiert, den Fall und ihr Gesicht bekannt zu machen. Mir geht es da wie dir - ich komme auch auf eine nicht allzu hohe Reichweite der ganzen Aktionen.

Ich kann daher nur wieder einmal dazu einladen, die Suchaufrufe von meinem Facebook Profil zu teilen. Vielleicht erreichen wir auf diesem irgendwann jemanden, der sie erkennt...