Slaterator schrieb:Was mich eher wundert ist, dass man eine studentische "Security-Aushilfe" zu abendlicher Stunde (!) entsannte, um dann allein das Gespräch mit dem Gast zu suchen. Warum die Security ? Warum so spät ? Warum sollte er die Sache allein klären ? Ebenso stellt sich die Frage, wer genau den Auftrag zur Klärung der Angelegenheit an die Security gab und wann. Mir scheint es in diesem Zusammenhang fast so, als wäre da bei der internen Kommunikation im Plaza ein Fehler unterlaufen und plötzlich hatte man es dann sehr eilig.
Als Auslöser für die Securityaktion vermute ich persönlich dabei eine mögliche Rückmeldung durch das Housekeeping. Die hatten das Zimmer mehrfach nicht betreten können, weil das entsprechende Schild an der Zimmertür hing. Somit gab es da plötzlich schon drei Probleme: Keine verifizierte Identitätsklärung (kein Pass), keine Zahlungsklärung trotz bereits aufgelaufenen Kosten und dann noch der eingeschränkte Zugang zum Zimmer in Kombination mit scheinbar sehr langen Abwesenheitsperioden des Gastes. Da schrillten möglicherweise die Alarmglocken, weil sich der Vorgang schon viel zu lang hinzog. Das Ergebnis könnte dann die überstürzte Entsendung des Securitys gewesen sein.
Ah genau. Aus der leidigen Rechthaberdiskussion um die Kreditkarten bin ich jetzt raus, denn für diesen Fall ist das alles völlig irrelevant.
Aber hier sprichst Du einen interessanteren Punkt an: was sollte der security-Mensch dort? Freilich gibt es dazu eine ganze Reihe plausibler Gründe, die möglich sind:
1) Das Grundproblem war noch immer nicht gelöst und JF hatte die elektronische Bitte, sich zu melden, bisher ignoriert. Dem entsprechenden Sachbearbeiter dauert das nun langsam zu lange und er sendet den security hoch, die Bitte persönlich zu überbringen.
Dies scheint mir der plausibelste Ansatz zu sein. Dabei vermute ich, dass hier "security" Mitarbeiter nicht waffenstrotzend in Uniform durchs Hotel stapfen (habe ich auch schon mal gesehen), sondern dezent gekleidet sind und, mangels anderer wichtiger Beschäftigung, durchaus auch schon mal Botengänge für anderes Personal erledigen. Aus meiner persönlichen Erfahrung liegt das nahe.
Dann gäbe es hier keinen sinistren Hintergrund hinter diesem Vorgang an sich.
Davon unbeeindruckt bleibt die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Darstellung des security im einzelnen.
2) Es gab irgendetwas, was zusätzlich zum Grundproblem (das wir bisher nicht genau definieren können, vermutlich ist es bisher unbezahlte Rechnung o.ä.) beim zuständigen Mitarbeiter den Verdacht auslöste, der Gast könne sich in Luft aufgelöst haben und damit ein Zechpreller sein. Dann ist der Job des security hier zweierlei: zum einen das Überbringen der Nachricht, wenn er den Gast antrifft, zum anderen aber auch nachprüfen, ob der Gast überhaupt noch da ist.
Das ist auch eine sehr gut mögliche Variante, eventuell eben auch durch Kommunikation mit dem Reinigungspersonal entstanden, die vielleicht angedeutet haben, dass "irgendwas mit dem Gast nicht stimmt."
Welchen Unterschied machen nun 1 und 2?
Im Fall 1) würde ich annehmen, dass der Mitarbeiter anklopfen soll. Meldet sich der Gast nicht, hinterlässt er vielleicht noch eine schriftliche Nachricht, aber er betritt das Zimmer nicht.
Im Fall 2) hingegen würde ich denken, dass der Mitarbeiter das Zimmer betritt, wenn niemand auf das Klopfen reagiert, um festzustellen, ob der Gast das Zimmer bereits heimlich geräumt hat. Dazu müsste der Mitarbeiter dann die Zentral-Schlüsselkarte mit sich führen.
Will man dem Aushilfsstudenten nun diese Vollmacht nicht zugestehen, wäre der Auftrag, im Falle des Nichtantreffens des Gastes einen Vorgesetzten zu rufen, der Zutritt zum Zimmer nehmen könnte.
Die Aussage des security legt dieses Szenario nahe. Um so fraglicher ist für mich, ob dann die anderen Dinge alle so sind, wie sie erzählt wurden. Schussgeräusch und Schiesspulvergeruch sind immer noch Dinge, die ich dem Studenten nicht so recht abnehme.