@parishaZuerst mal "Hallo".
parisha schrieb:1) die Waffe war professionell unkenntlich gemacht.
Waffen mit unkenntlich gemachter Seriennummer benutzen nicht nur Dienste. Waffen solcher Art, mit mehr oder weniger gut weggeätzter Nummern, werden vor allem von schwer Kriminellen genutzt, oft auch nur zum einmaligen Gebrauch. Der Grund ist ja klar. Bei "Diensten" sehe ich vor allem ganz legale Waffen mit Waffenerwerbschein und grossen Waffenschein.
parisha schrieb:2) JF hatte eine Kurzhaarfrisur, die perfekt für eine Perücke geeignet gewesen wäre.
Da kann man aber keine Dienstzugehörigkeit dahinter vermuten. Eher hat sie sich diese Frisur zugelegt, weil sie pflegeleicht ist, weil sie stilgerecht ist.
parisha schrieb:3) die Uhr hat Militärstil: extrem stabil, zuverlässig und geht auf die Sekunde exakt. Außerdem ist sie so groß, dass da vielleicht ein Mikro reingepasst hätte.
Viele Leute legen Wert darauf, immer die exakte Uhrzeit zu kennen. Meine Nichte hat z.B. zuhause in jedem Zimmer eine Wanduhr hängen, sogar im Bad! Weil sie nie zu spät kommen möchte. Weil eine Devise meines Opas war: " Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige".
parisha schrieb:4) sie trug kaum Schmuck und die Schuhe waren trotz Absätzen noch geeignet um damit schnell voran zu kommen (keine echten Highheels)
Diese Schuhe waren sehr beliebt bei verschiedenen Berufskleidungen, und zwar deshalb, weil sie einigermassen bequem waren für die, die den ganzen Tag auf den Beinen waren und sie gut zu zurückhaltender aber chicker Buisnesskleidung passten. Ich trug auch Schuhe dieser Art.
parisha schrieb:5) ihr Outfit passt nicht wirklich zusammen, sprich sie wurde von jemandem eingekleidet
Das stimmt. Es wirkt alles wie ein bisschen zusammengewürfelt. Vielleicht gefiel es ihr so. Ich vermute, sie hat die Kleidung im Secondhandladen gekauft. Sie wollte einerseits sehr buisnesslike wirken, andererseits hatte sie sexy Unterwäsche. Und die Uhr, die Haare und wenig Schmuck wirken eher sportlich.
parisha schrieb:6) sie stieg in einem Spitzhotel ab, das nachweislich auch von hochrangigen Politikern genutzt wurde.
Daraus kann man wirklich nicht schliessen, dass sie "Diensten" angehörte.
parisha schrieb:das Bügelbrett im Zimmer würde sich für Waterboarding eignen (weit hergeholt, ich weiss
Das könnte man höchstens vermuten, wenn es in der Wanne gelegen hätte und tropfnass gewesen wäre. Aber so war es "nur" ein Gegenstand, der in jedem Haushalt zu finden ist, brav hinter die Tür gelehnt.
parisha schrieb:8) geringe Aufklärungsmotivation seitens der Polizei
Das stelle ich auch fest. Muss aber nicht auf Dienste hinweisen. Ist vielleicht eher dem Pfingstwochenende geschuldet.
parisha schrieb:9) Selbstmordinszenierung an einem öffentlichen Ort (möglicherweise auch als Fingerzeig für Komplizen
Möglich, vielleicht auch Warnung. Aber zuvorderst wahrscheinlich, dass der Täter nicht verfolgt wurde. Darauf zeigen auch die fehlenden Spuren. Ein abgeschlossener Raum ist nicht unbedingt ein öffentlicher Ort. Aber Du meinst das Hotel, nicht wahr? Sie igelte sich im Zimmer ein. Verliess es nicht mehr. Der Täter musste also zu ihr.
parisha schrieb:Jeder Punkt für sich ist jetzt nicht unbedingt für sich aussagekräftig, aber in der Summe finde ich doch dass es starke Indizien gibt.
Keiner der Punkte weist auf "Dienste" hin. Auch zusammengenommen in der Summe nicht. Das sind alles ganz banale Dinge, die alltäglich sind.