@VanDusen Die Polizei war um 20.35 Uhr vor Ort, also 31 Minuten, nachdem der Sicherheitschef die Tür öffnete. Der Anruf erfolgte bereits um 19.50 Uhr. Die Nächste Polizeidienststelle war zwar grad um die Ecke, aber es ist nicht ungewöhnlich, dass einige Minuten vergehen, bis jemand eingeteilt ist, der ausrückt, ins Auto kommt und am Hotel anlangt. Und wenn dort Generalstreik war, dann ist es verständlich, dass es dauerte.
VanDusen schrieb:Das Oslo Plaza ist nicht Johannesburg, der Gedanke an einen tödlichen Schusswaffeneinsatz muss der Leitstelle ziemlich fernliegend erschienen sein. Selbst im heutigen Deutschland bin ich mir nicht sicher, ob die Meldung eines bloßen Knallgeräuschs ausreichen würde, um die Polizei hinter dem Ofen hervorzulocken.
Sicher bin ich mir da auch nicht, aber
VanDusen schrieb:Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Polizei die beiden aufgefordert hat, erst mal den Sachverhalt abzuklären:
"Was, wir sollen ausrücken, weil Sie einen Knall gehört haben? Hätte das auch das Fenster sein können, das jemand zugeknallt hat? Oder ein Champagnerkorken?"
"Äh, ja, vielleicht."
In dieser Art würde das auch nicht ablaufen.
Das wäre ja so wie der Witzanruf bei der Feuerwehr:
"Ist das ein Pommes-Feuer, ein A-Feuer oder ein B-Feuer? Dann warten sie bis das Pommes-Feuer ein A-Feuer wird und rufen dann nochmal an".
Ich sehe diese ganze Auffindesituation als total unwahrscheinlich an.
Slaterator schrieb:Ich verstehe die gesamte Vorgehensweise nicht. Auch ohne Ton hätten sie mit bewaffneten Personen im Zimmer rechnen müssen. Sie waren allein, ohne Absicherung und ohne Polizei. Was gedachten sie denn dort nach der Türöffnung überhaupt zu tun ? Sie hätten in JEDEM Fall auf die Polizei warten und die den Job machen lassen müssen...
Erstens begaben sie sich in eine Gefahrensituation. Ein Sicherheitschef lernt aber von Anfang an, dass die Eigensicherung ganz oben steht!
Zweitens vernichteten sie eventuell Spuren. Hat man ihnen nicht beim Anruf bei der Polizei gesagt
"Fassen sie nix an, wir kommen", wie die Stockl von den Rosenheim-cops? Spass beiseite...........einem Sicherheitschef muss man So was nicht sagen!
Slaterator schrieb:Eine völlig unvorsichtige und total abstruse vorgehensweise, die amateurhafter nicht sein könnte. MMn in höchstem Maße unprofessionell.
Genau! Und deshalb glaube ich unter anderem, dass es So nicht geschehen ist!
Eine andere Abfolge passt viel besser:
Freitag Nacht zwischen 23.00 und 2.00 Uhr.
J.F. hat Streit mit einem Mann ( Herrn Fergate oder Besuch oder Eindringling) sie kämpft mit ihm (Bewohnerin desselben Flurs hört Krach) und sie kommt durch einen Schuss zu Tode.
Samstag morgen 8 Uhr
Eine Hotelangestellte findet die Leiche in Zimmer 2805
Hotelmanager und Sicherheitschef beschliessen, alles zu tun, um den Todesfall als Suizid hinzustellen, da ein Mord im Plaza Hotel eine völlige Katastrophe wäre. Man kommt überein, dass erst am Samstag Abend eine Auffindung durch den Aushilfsstudenten stattfinden solle. Es ist das Pfingstwochenende und die Polizei ist in Generalstreik, somit könne man damit rechnen, dass seitens der Ermittlungen schnell und mit "kleinem Besteck" gearbeitet würde.
Der Security-chef verschliesst das Zimmer mit seinem Schlüssel, damit kein Zimmermädchen, Gast usw es betreten kann.
Samstag, 19.30 Uhr
Eine Nachricht wird von der Rezeption aus auf Zimmer 2805 geschickt. Diese wird im Zimmer umgehend bestätigt. Der Sicherheitschef befindet sich dort. Er öffnet weit das Fenster und verlässt den Raum. Versperrt ihn wieder.
19.50
Er geht in sein Büro und instruiert den Studenten, der von der Rezeption beauftragt wurde nachzusehen : da stimmt was nicht - wenn niemand antwortet, benutze unseren Schlüssel. Der Student klopft, ruft und bekommt keine Antwort. Ihm ist mulmig, aber folgt den Anweisungen. Er öffnet die Tür und es knallt. (So hoch oben ist nie windstille). In seinem Kopf läuft es so ab: ein Schuss, blutüberströmte Frau auf dem Bett, raus hier. Er fährt runter zur Rezeption, Polizei wird gerufen.
20.04
Securitychef geht in den 28. Stock. Er betritt das Zimmer, um festzustellen, ob Student nichts verändert hat. Danach ruft er die Polizei, die 20.35 eintrifft.
Mir fällt in diesem Moment auf, dass tatsächlich die Polizei zweimal kontaktiert wurde. Einmal um 19.50 von dem Studenten, dann nochmal vom Security-chef um etwa 20.10 Uhr, nachdem er im Zimmer war.
In das verspätete Auffinden waren wissentlich involviert: Hotelmanager, Security-chef. Unwissentlich "spielten" mit: diensthabender Rezeptionist und Aushilfssecurity.
Oder wussten alle Bescheid? Schliesslich ging schon am Morgen das Gerücht um, dass ein Gast tot aufgefunden wurde. Darüber wurde doch bestimmt heftigst getuschelt und getratscht.
Auf jeden Fall bekamen alle einen Maulkorb verpasst. Trotzdem drang gegenüber des auscheckenden Gastes aus Belgien etwas durch!
Die Polizei hatte einen guten Grund, um Suizid anzunehmen. Die Tür war von innen zweimal verschlossen. Niemand ausser die Security hätte das Zimmer betreten oder verlassen können.