meermin schrieb:Sie selber muss ja nicht dort gearbeitet haben, ich denke dabei eher an Hintermänner, wenn es beispielsweise um Industriespionage gegegangen wäre, dann ihre Informationsgeber oder deren Informationsgeber. Diese Leute , so könnte man annehmen, hätten vielleicht nicht selber nach Oslo reisen wollen oder können . Hier könnte man sich diverse Varianten vorstellen, die aber immer ihren eigentlichen Usprung hinter den Firmenmauern einer grossen Waffenfabrik hätten. (...)
Denkbar ist das natürlich schon. Auch in der Variante, dass es eine Quelle bei z.B. FN gab, die eigentlichen Auftraggeber aber von Dienstseite aktiv wurden und darüber JF ins Spiel kam. Da könnte man jetzt sicher einen spannenden Spionagethriller basteln. Letztenendes aber sehe ich jedoch derzeit (!) zu wenig Anhaltspunkte, eine geschlossene Theorie daraus zu machen. Grundsätzlich aber ist die Beteiligung eines Dienstes und die Verbindung nach Belgien zu untermauern und damit nicht unwahrscheinlich. Ebenso schätze ich die Wahrscheinlichkeit auf ein Kapitaldelikt viel höher ein, als für einen Suizid. Dann noch die Tatsache, dass die Tatwaffe mutmaßlich von FN stammte, was aber bei einer so massenhaft produzierten und in Umlauf befindlichen Waffe auch sehr gut ein Zufall sein kann, mMn auch wahrscheinlich ist. Da ist kaum ein Rückschluss möglich.
meermin schrieb:ch vermute sowieso, dass die Person, die sich JF nannte nur ein kleines Licht in einer grossen Lichterkette war und irgendjemand an höherer Stelle hat den Stecker gezogen, um es in einem Bild zu erklären. Nach dem gewaltsamen Tod der JF war von allen anderen Beteiligten auch nichts mehr zu sehen und zu hören, weil sie Angst um ihr eigenes Leben hatten.
Das sie in diesem angenommenen Szenario eine besonders "hochrangige" Persönlichkeit gewesen sein könnte, wage ich ebenfalls zu bezweifeln. Im Gegensatz zu der Person, die das "Ziehen des Steckers" veranlasst haben könnte. Die sollte nicht unwichtig gewesen sein. Solche Entscheidungen fallen im Regelfall zumindest bei den bekannteren Diensten immer auf höchster Ebene.
J.Hypolite schrieb:(...) Ich nehme an das geschah nicht auf Kauforder des "Mörders" von JF hin sondern dieser/diese hat sich diese Waffe ganz gezielt vom illegalen Waffenmarkt besorgt. Und hier müssen im "Besorgungs" Netzwerk mehrere Personen im Spiel gewesen sein, siehe dazu auch die Aufklärung der Besorgungswege der kiegsähnlichen Waffen welche bei den blutigen Attentate der letzten Jahre in Europa und vor allem in Frankreich zum Einsatz kamen.
Das entspricht exakt meiner Annahme zu dieser Waffe. Solchen Aufwand betreibt man nur, wenn man sich mit den technischen Möglichkeiten von Ermittlern auskennt und wirklich größtmögliche Sicherheit schaffen will, dass die Herkunft der Waffe verborgen bleibt.
J.Hypolite schrieb:Dies alles lässt wieder den Schluss zu dass es sich bei JF um eine "wichtige", für verschiedene Personen/evtll sogar Regierungen gefährliche Person handelte welche unbedingt aus dem Verkehr gezogen werden musste. Im Plaza gelang es ihnen die minutiös präparierte Falle endlich zuschnappen zu lassen. So sehe ich es jedenfalls.
Ich gehe mit Deinem werten Beitrag komplett konform, vermute allerdings, dass nicht JF persönlich besonders wichtig -im Sinne von hochrangig- war, sondern das es wichtige/gefährliche Informationen waren, die das Verbrechen an JF -aus Tätersicht- rechtfertigten. Wie JF in Besitz oder in Kenntnis dieser Informationen kam, ob sie sich der Tragweite/Gefahr dieser Informationen bewusst war, wissen wir natürlich in diesem Zusammenhang nicht. Sie könnte aus einer Fehleinschätzung heraus deshalb angenommen haben, dass eine falsche Namensangabe im Hotel als Sicherheit ausreichend war und sich damit fatal getäuscht haben.
Adson schrieb:Für mich wäre Suizid absolut plausibel, wenn nicht die Schussproblematik da wäre - fehlende Blut- und Schmauchspuren sowie die eigenartige Tatsache, dass sie die Waffe noch in der Hand und auf dem Oberkörper hielt. Das erscheint mir "gestellt", und zwar so offensichtlich, dass es verwunderlich ist, warum es damals nicht näher untersucht wurde (bzw. werden durfte?).
Ich hatte es hier im Thread schonmal gepostet, dass es noch weitere "Merkwürdigkeiten" gibt, die ebenfalls dagegen sprechen. Da wäre z.B. die Schussposition, die äußerst unbequem, kompliziert und auch noch risikobehaftet war. Zumindest bei der unterstellt verwendeten Waffe. Sollte das Opfer sogar über Fachkenntnisse in diesen Bereichen verfügt haben, ist die Art und Weise der Durchführung für mich garnicht mehr nachvollziehbar.
musikengel schrieb:wozu hatte sie überhaupt eine Aktentasche dabei ?
um als Geschäftsfrau zu wirken ? auf Dienstreise ? gute Tarnung.
Eventuell hat nicht sie die Tasche mitgebracht, sondern der Täter. Er könnte sie zusammen mit der Waffe zurückgelassen haben, als Teil der Suizidtarnung. Dafür spricht auch die große Menge an Patronen, die bei Suizidabsicht nicht wirklich einen Sinn ergibt.