TatzFatal schrieb:bei Ausbildung/Studium/Beziehung würde es doch Menschen geben die sie vermissen. Das scheint hier gänzlich zu fehlen.
Genau darauf war ich schonmal eingegangen: Manche brechen alle Brücken ab und gerade in der Vor-Maueröffnungs-Zeit gab es das gar nicht selten, dass mit dem Verlassen der DDR auch alle Beziehungen beendet wurden.
Ich persönlich bin innerhalb der BRD während der Schulzeit und Ausbildung sehr oft umgezogen, da gibt es zu ehemaligen Mitschülern oder Kollegen keinen Kontakt mehr.
Dann gibt es Menschen, die nicht auf Vermisstenanzeigen achten, die wenig Zeitung lesen und einfach nicht mitbekommen würden, wenn da nach einer Identität gesucht wird.
meermin schrieb:Wäre JF irgendwo in Deutschland aufgewachsen und hätte sie bis zu ihrem Tod dort Verwandte gehabt und selber in Belgien gelebt, dann hätten sich nach den Zeitungsartikeln mit ihrem Foto, die in wirklich grossen überregionalen Zeitungen erschienen höchstwahrscheinlich Menschen gemeldet, denen sie bekannt war.
Ja, aber es gibt auch immer Menschen, die nicht vermisst werden. Auch in der BRD.
meermin schrieb:Das wäre jedenfalls "normal" gewesen,
Es war aber keine "normale" Frau mit einem "normalen" Lebensweg, der "normal" endete. Festzustellen,was normal gewesen sei, bringt einen also nicht weiter.
meermin schrieb:Sie muss zum Arzt gegangen sein und zum Friseur, sie wird irgendwo ihre Freizeit verbracht haben, wahrscheinlich hatte sie irgendwo einen Führerschein gemacht. Das alles kann nicht geschehen, ohne das jemand davon weiss.
Es hat aber von diesen Kontakten niemand mitbekommen, dass sie gestorben war, und heute können sie sich nicht erinnern, sie gekannt zu haben.
Wie viele Kundinnen hat ein Friseur? Muss sie Stammkundin gewesen sein? Interessiert den ehemaligen Fahrschul-Lehrer, was in der BILD-Online steht? U.s.w..
meermin schrieb: lässt das meiner Ansicht nach nur die Vermutung zu, dass die Frau, die sich JF nannte aus einem Land kam oder einer Minderheit in einem Land angehörte in der Deutsch gesprochen wurde und dass sich dieses Land nicht in Westeuropa befindet.
Und wie kam dann die Isotopenanalyse zustande?
meermin schrieb:Sie könnte auch Angehörige der Roma und Sinti gewesen sein
Und da wird es wieder rein spekulativ...
meermin schrieb:Diese Annahme würde meiner Ansicht nach besser ins Bild passen als ein Pendeln zwischen einer belgischen Soldatensiedlung in Deutschland und einer eher ländlichen Gegend im östlichen Belgien.
Es ist nicht erwiesen, dass sie je in Belgien war. Sie benutzte nur eine belgische Identität und sah einer Belgierin ähnlich.
meermin schrieb:Ihre französichen Sprachkenntnisse waren auch nur rudimentär, dass zeigt das Ausfüllen des Anmeldebogens im Hotel, bei der Auswahl des Strassennamens vermischte sie zwei Ländersprachen.
Ja, das wäre ziemlich plausibel, wenn sie aus der DDR gekommen wäre.
Slaterator schrieb:Wenn es dann in der Ausnahme doch einmal zum Äußersten kommt, wird in solchen Fällen natürlich alles daran gesetzt, den tatsächlichen Hintergrund zu verschleiern. Das gelingt dann -je nach Art des Vorfalles- mal mehr, mal weniger gut. Im vorliegenden Fall könnte es weniger gut gelungen sein.
Sieht es nicht eher so aus, als wäre da etwas ziemlich perfekt verschleiert worden, nämlich warum diese Frau in Oslo war, wer sie war und warum sie starb?
Slaterator schrieb:Die Isotopenanalyse ist ein Anhaltspunkt, den bevorzugten Aufenthalt einer Person innerhalb eines bestimmten Zeitraumes räumlich eingrenzen.
Slaterator schrieb:Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die fragliche Person z.B. auch ursprünglich von dort stammt, dort einen Bekannten/Verwandtenkreis hatte oder sich überhaupt an allen fraglichen Orten aufgehalten hat usw.
Ähm... doch, die Person muss sich in dem Bereich über längere Zeit aufgehalten haben.
Slaterator schrieb: Insofern ist auch die Isotopenanalyse "nur" ein Hinweis von vielen.
Aber immerhin einer, der sich nicht fälschen oder vortäuschen lässt.
Slaterator schrieb:Ich persönlich würde daher vermuten, dass JF innerhalb der Stasi nicht ganz unwichtig war,
meermin schrieb:Und denkt man an Personen mit einem schlechten Zahnstatus, dann fallen mit zumindest sofort bestimmte Gruppierungen ein, Menschen die zu arm oder zu ungebildet oder beides sind, um sich mit diesem Problem zu beschäftigen.
Wie aber würde diese Annahme zu dem sonstigen Auftreten von JF passen, wie zu ihrer teuren Kleidung, die sie kurz vor ihrem Tod trug?
musikengel schrieb:Die Bildzeitung hat ja auch den Fall mit dem Foto (nach der Obduktion) veröffentlicht, für die wäre das doch eine spannende Sache, den Fall gelöst zu wissen.