Ich habe mir jetzt nochmal alle verfügbaren Informationen zu den beiden Fällen ausgeschaut und bin ähnlich wie
@TonyPetrocelli noch auf ein paar Aspekte gestoßen die hier noch nicht besprochen wurden, es aber verdient hätten.
1) Wir spekulieren hier die ganze Zeit über Schlamm und Blut am Täter bei der Tat auf Frau Rink.
Wie muss der Täter denn dann erst ausgesehen haben, nachdem er Herr Krug mit 34 Messerstichen übertötet hatte? Und wie ist er in diesem äusserlichen Zustand vom Usa-Wellenbad weggekommen? Blutig wie ein Schlachter Nachts durch Bad Nauheim oder Friedberg zu laufen ist keine gute Idee. Abholen lassen auch nicht, denn hier greift aus meiner Sicht auch die These mit der vorgegebenen Schlägerei nicht mehr.
Bei Frau Rink lass ich mir die Theorie noch gefallen (kommt für mich allerdings stark darauf an wie viel Blut der Täter nach dem Mord an Frau Rink an sich hatte), aber bei Herrn Krug? No way!
Der Täter muss vor Blut geklebt haben ohne das er selbst eine Verletzung im Gesicht (aufgeplatzte Augenbraue, blutige Nase etc.) oder an der Hand gehabt haben dürfte. Wenn mir da einer erzählen will er hätte eine Schlägerei gehabt, den lach ich aus.
Vieles spricht für mich im Mordfall Krug dafür, dass der Täter die Tat geplant hat und ein Fluchtfahrzeug in der Nähe für ihn, von sich selbst dort abgestellt) bereit stand. Für eine Planung könnte dann auch passen, dass der Täter Herrn Krug "kannte" und auch wusste, dass er nur alle zwei Wochen abrechnet.
2)
Die relevanten Tage in diesen Fällen sind:
Der 30.10.88 - Mord an Herr Krug
05 auf den 06.12.88 - Schussabgabe Assenheim
16.05.89 - Mord an Frau Rink
Die Nacht vom 05 auf den 06 Dezember war Montag auf Dienstag
Der Mord an Frau Rink war am Wäldchestag früh um 1:45 - eine Nacht von Montag auf Dienstag
Der 30.10 war ein Montag, sollte Herr Krugs Toteszeitpunkt also am 30.10 kurz vor Mitternacht gewesen sein wäre es auch eine Nacht von Montag auf Dienstag gewesen.
Ziemlich viel Zufall auf engem Raum!
3)
Im Nachgang zum Mord an Frau Rink und der Erkenntnis, dass der Schuss in der Apotheke aus der Tatwaffe abgegeben wurde muss doch für die Polizei in Assenheim was zu ermitteln gewesen sein. Wäre die Schussabgabe in Frühling/Sommer/Herbst gewesen wo man auf dem Land auch Abends noch draussen ist und es Feste gibt, okay, dann hätte es mit Sicherheit mehr Möglichkeiten gegeben wo der Täter herkam etc.
Aber vom 05 auf den 06 Dezember........ Da waren, und sind es auch heute noch, die Bürgersteige in Assenheim Hardcore hochgeklappt. Und da fährst Du auch nicht zufällig durch, siehst die Apotheke und denkst: Jawoll ich werf mich mal auf den Boden und probier das Frommer Baby aus.
Entweder Du wohnst da, hast Dich bei nem Kumpel oder in einer oder der (kann ich für Assenheim 88 nicht sagen - aber viel gab's da nicht) Dorfkneipe zugelötet. Oder Du bist da um die Jahreszeit auf einer Weihnachtsfeier in der Stadthalle (da ist zumindest heute ein "Italiener" drin).
4)
Frau Rink wurde mit 5 Schüssen hingerichtet und mit einem Pflasterstein erschlagen. Die Tat geschah laut Polizei auf einem Feldweg in der Gemarkung Florstadt.
Wo kommt denn da der Pflasterstein her?
Ich wohne 10 Km von Florstadt entfernt und bin oft mit dem Bike in der Gegend unterwegs. Es liegt ja wirklich viel Müll und skurriles Zeug im Wald, aber ein Pflasterstein wäre mir jetzt noch nicht begegnet. Zum Glück, ist mit dem Bike auch nicht so spaßig.
5)
Im Schließfach wurden laut Polizei mehr Sachen gefunden als auch dem Fahndungsplakat abgebildet waren. Das passt auch, weil es sich dabei um persönliche Gegenstände von Frau Rink handelt, die der Fahndung nicht dienlich sind. Trotzdem wäre es interressant zu wissen welche persönlichen Dinge das waren. Der Geldbeutel? Wahrscheinlich, aber darüber hinaus? Schmuck, gibt es möglicherweise Fingerabdrücke?
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Polizei zumindest den Tag kennen müsste wann die Sachen dort deponiert wurden. Die Mietdauer war abgelaufen, deshalb wurde das Fach geräumt. Wäre interessant zu wissen ob es verschiedene Zeit- Mietoptionen gab oder ob z.B. nur eine Option bestand wie: 5 DM für 48 Stunden.
Hat hier jemand, wenn auch aktuellere, Kenntnisse wie das mit Schließfächern ist?
Jedenfalls sollte die Polizei das ermittelt haben (können), was nun wieder interressant in Bezug auf die Friesstrasse das Fortkommen von dort etc ist. Vielleicht kennt die Polizei den Mietzeitpunkt noch genauer und kann deshalb hier präziser spekulieren wie wir.