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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

205 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankfurt, Altenstadt, Friedberg ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

10.03.2023 um 23:53
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Wie könnte ein Taxifahrer eine Waffe einsetzen, wenn der Fahrgast auf der Rückbank Ärger macht?
Ich vermute, die Waffe war eher ein Beruhigungsmittel um sich sicherer zu fühlen. Es gibt viele Menschen, die eine Waffe tragen, ohne damit im Umgang richtig geübt zu sein. Damit gefährden sie sich am Ende selbst. Ich würde keine Waffe tragen. Allerdings war die Waffe auch sehr klein. Damit fallen Bewegungen auf engstem Raum leichter. Doch nein, ich denke nicht das er sie zu seinem Schutz wirklich benutzen konnte.


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

11.03.2023 um 00:20
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Der Schuss auf die Apotheke, ja, der passt nicht zu einem Bordellbesucher. Man geht von einem Streit aus, bei dem einer auf dem Boden lag.
Ich finde das übrigens eine relativ gewagte Spekulation seitens der Polizei. Wenn die das hier auf Allmy schreiben würden, dann würden sie ja schon fast hart an der Grenze der Löschung des Beitrags surfen wegen "wilder Spekulation" :D .

Generell finde ich die Spur des Schusses auf die Apotheke auch mit am Interessantesten, weil der Täter da mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Fuß unterwegs gewesen sein müsste, was für eine Wohnortnähe sprechen könnte oder für den Wohnort einer nahen Bezugsperson des Täters (Eltern, Freunde, Verwandte).

Warum man von einem Gerangel ausgeht, erschließt sich mir nicht so ganz. Könnte doch auch sein, dass der Täter im Gehen mit der Waffe rum"gespielt" hat, sie ihm runterfiel und er beim Auffangen an den Abzug gekommen ist. Oder dass die Waffe in Ermangelung eines Holsters "einfach so" zum Beispiel aus der Jackentasche fiel und es dann zur Auslösung eines Schusses kam.

Insofern finde ich es erstaunlich, dass die Polizei doch recht fixiert auf das Szenario eines Gerangels um die Waffe zu sein scheint. Vielleicht gibt es da noch weitere Anhaltspunkte, die öffentlich nicht mitgeteilt wurden.


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

11.03.2023 um 16:00
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Insofern finde ich es erstaunlich, dass die Polizei doch recht fixiert auf das Szenario eines Gerangels um die Waffe zu sein scheint. Vielleicht gibt es da noch weitere Anhaltspunkte, die öffentlich nicht mitgeteilt wurden.
Das habe ich mich auch gefragt. Ich habe ohnehin nicht das Gefühl, dass der Täter ständig und überall durch Gewaltbereitschaft aufgefallen ist. Nach dem Mord an Fr. R. schloss er die Waffe weg. Dannach scheint er auch nicht mehr wirklich in Erscheinung getreten zu sein bzw. es wurde nicht mit ihm in Verbindung gebracht. Der Schuss auf die Apotheke wirkt da auf mich eher wie ein "Versehen"... Alles sehr merkwürdige Umstände.


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11.03.2023 um 16:09
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Die Frage ist, ob er tatsächlich an jenem Morgen die Sachen in dem Schließfach deponiert hat, oder ob er jemanden angerufen hat, der ihn nach Hause fährt. Dieser jemand könnte auch wie @Retsiemfoh schreibt, jemand aus der Familie gewesen sein.
Das ist tatsächlich die Frage. Das Abholszenario ist natürlich denkbar, dann liegt der Haken für mich aber weiterhin in der Örtlichkeit. Um ein "Stranden", in Frankfurt inkl. Matsch und ggf. Blut zu erklären, ist das Industriegebiet in Enkheim aus meiner Sicht ungeeignet. Weil halt auch im näheren Umkreis drum herum nicht wirklich was ist, schon gar keine Kneipenszene etc. wie z.B. ein paar Kilometer Stadteinwärts in (Alt)Bornheim.

Die Örtlichkeit Chauseehaus ist in der Tat nicht unintressant, das war (wie hier schon geschrieben wurde) damals noch in Betrieb und das Publikum hatte mir Sicherheit nicht durch die Bank weg eine blütenweiße Weste. Irgendwie sagt mir mein Gefühl aber, dass die Taten in Bad Nauheim/Florstadt nicht zum Rotlichtmileau und dem Chauseehaus passen. Am ehesten würde mir dazu die Beschaffung der Waffe einfallen, die hat der Täter aber höchstwahrscheinlich von seinen ersten Opfer.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Der Wissegickel liegt zwischen Assenheim und Bönstadt, richtig? Da müsste man irgendwie hinfahren.

Vielleicht kommt daher der Bezug zur Wetterau?
Das stimmt nicht ganz. Man kommt von Assenheim erstmal direkt nach Bönstadt und das Chauseehaus/Wissegickel liegt dann
ausserhalb von Bönstadt direkt an einer Kreuzung. Von Bönstadt kommend geht es da gerade aus nach Erbstadt, links geht es nach Florstadt oder Altenstadt also auch in den Wald zum Tatort C. Rink und rechts geht es nach Ilbenstadt/Kaichen.

"Nur" das Chauseehaus zu kennen, weil man dort Stammgast ist reicht für meine Begriffe nicht aus um einen Bezug zur Wetterau zu haben.
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Am Chausseehaus käme man beispielsweise unmittelbar vorbei, wenn man von Friedberg oder Bad Nauheim über die Käffer nach Altenstadt fährt und nicht den "Umweg" über die B 275 nimmt. Es könnte also einem regelmäßigen Gast, selbst wenn er weiter nicht ortskundig ist, bekannt sein, dass man dort nach Altenstadt kommt. So könnte beispielsweise das vermeintliche Fahrtziel zustande gekommen sein.
Wenn Du mit unmittelbar meinst, dass man direkt am Chauseehaus vorbei kommt, so wäre ich nicht bei Dir. Der kürzeste und auch sinnvollste Weg von Bad Nauheim/Friedberg über die Käffer wäre aus meiner Sicht:

Durch FB-Fauerbach und Ossenheim auf der 275 nach Florstadt. Dort verlässt man die 275 und fährt durch den Wald indem auch der Tatort liegt. Am Ende dieser Strasse geht es den links nach Altenstadt und rechts Richtung Chauseehaus.
Ich gehe stark davon aus, dass auch C. Rink bei Ihrer letzten Fahrt so fuhr.

Einem Stammgast des Chauseehauses dürfte es tatsächlich aber bewusst gewesen sein, dass man durch den nächsten Wald nach Altenstadt kommt.
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Warum man von einem Gerangel ausgeht, erschließt sich mir nicht so ganz. Könnte doch auch sein, dass der Täter im Gehen mit der Waffe rum"gespielt" hat, sie ihm runterfiel und er beim Auffangen an den Abzug gekommen ist. Oder dass die Waffe in Ermangelung eines Holsters "einfach so" zum Beispiel aus der Jackentasche fiel und es dann zur Auslösung eines Schusses kam.

Insofern finde ich es erstaunlich, dass die Polizei doch recht fixiert auf das Szenario eines Gerangels um die Waffe zu sein scheint. Vielleicht gibt es da noch weitere Anhaltspunkte, die öffentlich nicht mitgeteilt wurden.
Interessante Ansätze! Ich hab mich auch gefragt warum das Kampfszenario bei der Polizei so im Vordergrund steht. Vielleicht gibt es doch Anwohner-Zeugen, die nicht nur den Schuss sondern auch Stimmen/Streit gehört haben.

Insgesamt find ich es dann aber erstaunlich, dass der zweite Streithahn sich im Nachgang zum Mord nicht gemeldet hat. Hatte er (damals) Angst? Schließlich hätte in einem solchen Szenario der Mörder von C. Rink auf ihn geschossen(!). Baut die Polizei darauf, dass er jetzt die Angst überwindet und sich meldet?


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

12.03.2023 um 11:47
Zitat von TikkiTikki schrieb:Das ist tatsächlich die Frage. Das Abholszenario ist natürlich denkbar, dann liegt der Haken für mich aber weiterhin in der Örtlichkeit. Um ein "Stranden", in Frankfurt inkl. Matsch und ggf. Blut zu erklären, ist das Industriegebiet in Enkheim aus meiner Sicht ungeeignet. Weil halt auch im näheren Umkreis drum herum nicht wirklich was ist, schon gar keine Kneipenszene etc. wie z.B. ein paar Kilometer Stadteinwärts in (Alt)Bornheim.
Mir geht es genauso. Ware er über die A45 gefahren, hätte er den Wagen auch in Hanau abstellen können. Wenn er über die Käffer gefahren wäre, hätte er durch ganz Bergen und ganz Enkheim durchfahren müssen. Warum überhaupt Frankfurt? Ich weiß ja nicht, wie abgebrüht er war und ist, denn er saß am Steuer auf dem Sitz, auf dem er kurz vorher eine Frau mit 6 Schüssen erschossen hat und nimmt dann eine Fahrt von 30 - 45 Minuten auf sich. Welchen Unterschied hätte es gemacht, wenn er den Wagen auf dem Feldweg hätte stehenlassen? De Leiche von Frau Rink wäre früher gefunden worden, aber er hätte auch laufen müssen. Er wäre mit seinen blut- und lehmverschmierten Klamotten frühmorgens den Nachhauseweg zu Fuß angetreten, womit er das Risiko gesehen zu werden, enorm erhöht hätte.

Deswegen kann ich mir den Abstellort am Hessencenter nur so erklären, dass dort jemand in der Nähe wohnte, der ihm noch etwas schuldig war.
Zitat von TikkiTikki schrieb:Insgesamt find ich es dann aber erstaunlich, dass der zweite Streithahn sich im Nachgang zum Mord nicht gemeldet hat. Hatte er (damals) Angst? Schließlich hätte in einem solchen Szenario der Mörder von C. Rink auf ihn geschossen(!). Baut die Polizei darauf, dass er jetzt die Angst überwindet und sich meldet?
Man weiß ja nicht, in welchen Kreisen er verkehrte. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, sagt man immer so schön. Aber offenbar machte er einen vertrauenswürdigen Eindruck, denn sonst hätte Frau Rink die Nachtfahrt durch die Walachei bestimmt abgelehnt. Se ist mit ihm sogar auf diesen Feldweg gefahren. Hat er gesagt, dass er kurz austreten muss? Dafür hätte sie auch am Straßenrand halten können. Herr Krug hat ihm so vertraut, dass er mit ihm auf den einsamen Parkplatz gefahren ist. Ich frage mich, ob der Täter eine Uniform getragen hat, die ihm irgendwie einen seriösen Eindruck verliehen hat.

Beide Angriffe müssen wie aus dem Nichts passiert sein, denn weder Herr Krug noch Frau Rink konnten den Notruf betätigen, und Herr Krug konnte die Waffe nicht zu seiner Selbstverteidigung einsetzen.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich vermute, die Waffe war eher ein Beruhigungsmittel um sich sicherer zu fühlen. Es gibt viele Menschen, die eine Waffe tragen, ohne damit im Umgang richtig geübt zu sein. Damit gefährden sie sich am Ende selbst. Ich würde keine Waffe tragen. Allerdings war die Waffe auch sehr klein. Damit fallen Bewegungen auf engstem Raum leichter. Doch nein, ich denke nicht das er sie zu seinem Schutz wirklich benutzen konnte.
Es ist eine trügerische Sicherheit, die eine Waffe vermittelt, die man nicht zur Selbstverteidigung benutzen kann.


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12.03.2023 um 15:08
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Deswegen kann ich mir den Abstellort am Hessencenter nur so erklären, dass dort jemand in der Nähe wohnte, der ihm noch etwas schuldig war.
Vielleicht hat diese Person dann auch versucht, die Sachen aus dem Schließfach zu holen. Meine Idee dahinter ist, dass sich der Täter nach dem Mord an CR möglicherweise ins Ausland abgesetzt hat. Der Helfer hätte dann die letzten Spuren beseitigen wollen. Diese Annahme könnte erklären, warum der Täter plötzlich aufhörte.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Es ist eine trügerische Sicherheit, die eine Waffe vermittelt, die man nicht zur Selbstverteidigung benutzen kann.
Ja richtig. Man sollte nur eine Waffe tragen, die man blind beherrscht. Denn wenn nicht, bleibt sie entweder wirkungslos und verstärkt nur die Aggression des Gegners oder sie könnte im schlimmsten Fall durch den Gegner abgenommen und gegen einen selbst eingesetzt werden.


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12.03.2023 um 15:16
@Tikki

Das sehe ich genauso.
Christel Rink ist mit Sicherheit durch den großen Tunnel am Friedberger Bahnhof gefahren , dann durch Fauerbach, Ossenheim und Nieder Florstadt. Dann in Nieder Florstadt rechts ab auf die Landstraße.

Ich habe den genauen Tatort nicht im Kopf. Ist der Tatort vor oder nach der Gabelung im Wald zwischen Florstadt und Altenstadt ?!


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12.03.2023 um 15:34
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Vielleicht hat diese Person dann auch versucht, die Sachen aus dem Schließfach zu holen.
Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen, aber sie hat was. Es würde möglicherweise auch erklären, warum die auf dem Phantombild abgebildete Person nicht identifiziert wurde, da sie nicht den Täter zeigt, sondern den Kumpel vom Täter.
Zitat von TikkiTikki schrieb:Durch FB-Fauerbach und Ossenheim auf der 275 nach Florstadt. Dort verlässt man die 275 und fährt durch den Wald indem auch der Tatort liegt. Am Ende dieser Strasse geht es den links nach Altenstadt und rechts Richtung Chauseehaus.
Ich gehe stark davon aus, dass auch C. Rink bei Ihrer letzten Fahrt so fuhr.
Ich glaube, bei xy wurde gesagt, dass sie ca. 10 km gefahren sei. Vielleicht hilft Dir das.


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

12.03.2023 um 16:35
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen, aber sie hat was. Es würde möglicherweise auch erklären, warum die auf dem Phantombild abgebildete Person nicht identifiziert wurde, da sie nicht den Täter zeigt, sondern den Kumpel vom Täter.
Ja genau. Wenn es ganz dumm gelaufen sein sollte, setzte sich die zweite Person dann ebenfalls ab. Dann wird das heute niemand mehr auf dem Schirm haben. Wieviel Beute hat er nochmal gemacht ? Ich erinnere mich, dass es sich beim Überfall auf HK um die Einnahmen mehrerer Tage gehandelt hat und ein größerer Betrag war. Bei CR waren es "nur" die Einnahmen eines Tages. Also für einen Ruhestand in Thailand reicht das nicht. Aber man konnte sich damit sicher eine Zeit über Wasser halten und auch weit entfernte Zielländer erreichen. Da 35 Jahre vergangen sind, kann der Täter inzwischen überall sein. Ich schätze allerdings nicht in der BRD. Ich vermute auch keine große Verwandtschaft hier. Es würde viele Dinge erklären....


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12.03.2023 um 17:14
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Warum überhaupt Frankfurt? Ich weiß ja nicht, wie abgebrüht er war und ist, denn er saß am Steuer auf dem Sitz, auf dem er kurz vorher eine Frau mit 6 Schüssen erschossen hat und nimmt dann eine Fahrt von 30 - 45 Minuten auf sich. Welchen Unterschied hätte es gemacht, wenn er den Wagen auf dem Feldweg hätte stehenlassen?
Die Antwort auf diese Frage könnte eine ganz profane sein. Weil er zur Zeit der Tat irgendwo in Frankfurt gewohnt hat, oder eine Zweitwohnung/Wohnung die "er mit benutzen konnte" hatte.

Wie hätte er sonst aus der Gegend, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen dahin kommen sollen.

Dass er aus der Wetterau, dem Umfeld der Tatorte stammt, bezweifle auch ich nicht.


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12.03.2023 um 22:42
Ich war heute in Friedberg und konnte meinen persönlichen Heimweg so umgestalten, dass ich vom Bahnhof den mutmaßlich letzten Weg von Frau Rink und dann weiter nach Altenstadt fahren konnte.

Für mich überraschend beträgt die Fahrzeit vom Bahnhof in FB an den Ortseingang nach Altenstadt nur 15 Minuten. Ich bin normal gefahren und der Verkehr am heutigen Sonntag ist mit Sicherheit vergleichbar mit der Tatnacht.
Der Grund für die für mich überraschend kurze Fahrzeit liegt darin, dass es auf der kompletten Strecke nur zwei relevanten Ampeln gibt. Die eine direkt am Ortsausgang Fauerbach wo es rechts nach Bruchenbrücken geht und die Andere ist die große Kreuzung zwischen Ossenheim und Florstadt wo es links nach Reichelsheim (dem Wohnort von Frau Rink) und rechts nach Assenheim geht.
Zitat von Mike952604Mike952604 schrieb:Ich habe den genauen Tatort nicht im Kopf. Ist der Tatort vor oder nach der Gabelung im Wald zwischen Florstadt und Altenstadt ?!
Ich habe keine Quelle gefunden auf den ich den Tatort 100% sicher bestimmen konnte, aber im Fahndungsplakat heißt es Gemarkung Florstadt. Das lässt für mich nur den Schluss zu, dass es sich beim Tatort um einen Feldweg zwischen Florstadt und der Gabelung Altenstadt/Chauseehaus handeln muss.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich glaube, bei xy wurde gesagt, dass sie ca. 10 km gefahren sei. Vielleicht hilft Dir das.
Auch das passt und verstärkt die Annahme, dass der Tartort aus Florstadt kommend vor der Gabelung nach Altenstadt liegt.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Mir geht es genauso. Ware er über die A45 gefahren, hätte er den Wagen auch in Hanau abstellen können. Wenn er über die Käffer gefahren wäre, hätte er durch ganz Bergen und ganz Enkheim durchfahren müssen. Warum überhaupt Frankfurt? Ich weiß ja nicht, wie abgebrüht er war und ist, denn er saß am Steuer auf dem Sitz, auf dem er kurz vorher eine Frau mit 6 Schüssen erschossen hat und nimmt dann eine Fahrt von 30 - 45 Minuten auf sich. Welchen Unterschied hätte es gemacht, wenn er den Wagen auf dem Feldweg hätte stehenlassen? De Leiche von Frau Rink wäre früher gefunden worden, aber er hätte auch laufen müssen. Er wäre mit seinen blut- und lehmverschmierten Klamotten frühmorgens den Nachhauseweg zu Fuß angetreten, womit er das Risiko gesehen zu werden, enorm erhöht hätte.

Deswegen kann ich mir den Abstellort am Hessencenter nur so erklären, dass dort jemand in der Nähe wohnte, der ihm noch etwas schuldig war.
Ich denke wir sind uns alle einig, dass der Abstellort kein Zufall war. Du beschreibst es richtig, es hätte andere Möglichkeiten gegeben das Taxi loszuwerden ausser Frankfurt Enkheim. Der Bezug oder der Nutzen, die Notwendigkeit dieses Ortes muss für ihn stärker gewesen sein als die mentale Belastung.

Mir "fehlen" in diesem Fall zwei recht wichtige Information um näher in die Bewertung des Grundes für das Abstellen dort einsteigen zu können.

1) Die Matschspur zur Telefonzelle

Wie genau ist hier die Spurenlage? Hat man den Matsch nur im Taxi und der Telefonzelle gefunden? Wie weit stand das Taxi von besagter Zelle? Gab es in der Umgebung weitere Matschspuren oder gar eine Spur vom Taxi zur Zelle?

Hier ließe sich im besten Fall zumindest auf den nächsten Schritt des Täters schließen. Hätte sich die Matschspur beispielsweise auf einem unbefestigten Weg im Seckbacher Ried (diese Wege gab es da definitiv) in Richtung Strassenbahnhaltestelle Linie 12 verloren so wäre relativ klar wie der Täter da weg kam.
Genau so wäre es mit einem Abholen wenn die Matschspur sich vor der Telefonzelle an der Strasse quasi in Abhol- Wartestellung verloren hätte.

2) Das Zustande kommen des Phantombildes

Ich habe hier viele interessante und gute Beiträge zum Phantombild und dessen Nichtwirksamkeit gelesen. Über all diesen Beiträgen steht für mich die Frage: Wie kam das Phantombild zustande? Es ist anzunehmen, dass das Phantombild einzig und alleine auf der Beschreibung der Schließfachaufsicht beruht. Wie gut es ist lässt sich nicht sagen, aber die Wahrscheinlichkeit das ein Zeuge den Täter so gut wieder geben kann ist eher unterdurchschnittlich. Klar haben die beiden face zu face miteinander gesprochen und der Mann von der Schließfachaufsicht wusste zumindest, dass ist der Typ mit der Knarre. Aber: Er war auch überrumpelt weil er nicht damit gerechnet hat das der Typ den Schneit oder die Dummheit hat da nach Ablauf der Laufzeit nochmal aufzutauchen.

Die Polizei war das übrigens auch, da sie das Schließfach nicht observiert hat. Heute glattes Polizeiversagen, damals eher so ups dumm gelaufen.

Zurück zum Phantombild. Das ist von der Qualität richtig gut für 89, was mich zu der Frage bringt: Gibt es eine zweite Täterbeschreibung?

Frage in die Runde:

Die Hauptwache, in der das Schließfach war, ist im innenstädischen Bereich frankfurts der zweit größte Bahnhof. Gab es damals an Bahnhöfen nicht schon Videoüberwachung? Die Hauptwache ist nicht der Hauptbahnhof aber ein Pendler Drehkreuz mit B-Ebene (in der auch die Schließfächer sind) S und U Bahnen.
Hier hätte ich gerne Eure generelle Einschätzung und falls Frankfurter "hier" sind gerne auch ne Spezifische zur Hauptwache.


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12.03.2023 um 23:52
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Man weiß ja nicht, in welchen Kreisen er verkehrte. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, sagt man immer so schön. Aber offenbar machte er einen vertrauenswürdigen Eindruck, denn sonst hätte Frau Rink die Nachtfahrt durch die Walachei bestimmt abgelehnt. Se ist mit ihm sogar auf diesen Feldweg gefahren. Hat er gesagt, dass er kurz austreten muss? Dafür hätte sie auch am Straßenrand halten können. Herr Krug hat ihm so vertraut, dass er mit ihm auf den einsamen Parkplatz gefahren
Ich vermute das H.Krug und Fr. Rink wohl nicht ganz freiwillig auf den Parkplatz bzw. Feldweg gefahren sind. Und man muss auch mal Fahrgäste aufnehmen, die nicht so einen vertrauenswürdigen Eindruck machen denke ich, denn es geht immerhin ums Geldverdienen.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Vielleicht hat diese Person dann auch versucht, die Sachen aus dem Schließfach zu holen. Meine Idee dahinter ist, dass sich der Täter nach dem Mord an CR möglicherweise ins Ausland abgesetzt hat. Der Helfer hätte dann die letzten Spuren beseitigen wollen. Diese Annahme könnte erklären, warum der Täter plötzlich aufhörte.
Ich denke das es der Täter war der die Schließfachsachen abholen wollte. Immerhin war eine Tatwaffe dabei. Welcher Kumpel würde das dann schon machen da aufzukreuzen um dann selbst in Verdacht zu geraten. Es sei denn er hätte über den Inhalt der Tasche nichts gewusst.


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

12.03.2023 um 23:59
Zitat von TikkiTikki schrieb:Wie kam das Phantombild zustande? Es ist anzunehmen, dass das Phantombild einzig und alleine auf der Beschreibung der Schließfachaufsicht beruht. Wie gut es ist lässt sich nicht sagen, aber die Wahrscheinlichkeit das ein Zeuge den Täter so gut wieder geben kann ist eher unterdurchschnittlich.
Da bin ich sehr sicher, dass es nur aufgrund der Beschreibung der Aufsicht entstanden ist, da niemand sonst erwähnt wurde, der dieser Person begegnet ist. Videoüberwachung war damals noch nicht so verbreitet wie heute und wenn, sehr oft ohne Aufzeichnung und/oder von schlechter Qualität.
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Welcher Kumpel würde das dann schon machen da aufzukreuzen um dann selbst in Verdacht zu geraten. Es sei denn er hätte über den Inhalt der Tasche nichts gewusst.
Vielleicht hat der Typ ja tatsächlich nichts genaues gewußt. Oder er wurde dazu genötigt/bestochen oder erpresst ? Da wäre einiges an Gründen vorstellbar.


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13.03.2023 um 01:27
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Vielleicht hat der Typ ja tatsächlich nichts genaues gewußt. Oder er wurde dazu genötigt/bestochen oder erpresst ? Da wäre einiges an Gründen vorstellbar.
Zumindest grob muss der Abholer jedoch "geimpft" gewesen sein. Ein völlig unbefangener Abholer scheidet mMn aus, weil er sich verdünnisiert hat. Also selbst wenn es nicht der Täter selbst gewesen sein sollte, dann war es jemand, der zumindest insoweit informiert war, dass er sich beim kleinsten Anzeichen von Ärger/Unregelmäßigkeit/Polizeiverdacht sofort aus dem Staub machen soll.


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

13.03.2023 um 01:36
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Zumindest grob muss der Abholer jedoch "geimpft" gewesen sein.
Das würde ich auch sagen. Vielleicht stand er auch unter Einfluss des Täters, ggf. durch eine familiäre Betiehung. Der Täter kann auch sehr manipulativ gewesen sein. Immerhin brachte er auch die Taxifahrer dazu etwas zu tun, dass diese besser hätten lassen sollen. Es sind -wie geschrieben- viele Erklärungen möglich. Es würde mich auch absolut nicht wundern, wenn sie bis heute in engem Kontakt sind.


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15.03.2023 um 21:00
Zitat von TikkiTikki schrieb:Die Hauptwache, in der das Schließfach war, ist im innenstädischen Bereich frankfurts der zweit größte Bahnhof. Gab es damals an Bahnhöfen nicht schon Videoüberwachung? Die Hauptwache ist nicht der Hauptbahnhof aber ein Pendler Drehkreuz mit B-Ebene (in der auch die Schließfächer sind) S und U Bahnen.
Hier hätte ich gerne Eure generelle Einschätzung und falls Frankfurter "hier" sind gerne auch ne Spezifische zur Hauptwache.
Ich habe hierüber leider nichts gefunden, aber ich bin ziemlich sicher, dass es seinerzeit keine Überwachungskameras gab.
Zitat von TikkiTikki schrieb:Wie genau ist hier die Spurenlage? Hat man den Matsch nur im Taxi und der Telefonzelle gefunden? Wie weit stand das Taxi von besagter Zelle? Gab es in der Umgebung weitere Matschspuren oder gar eine Spur vom Taxi zur Zelle?
Das schrieb die Gießener Allgemeine über die Matschspuren:
Der oder die Täter hatte sich vermutlich erheblich beschmutzt. Im Auto war Lehm gefunden worden, außerdem führten Fußspuren in der Frankfurter Friesstraße vom Wagen in Richtung einer Telefonzelle. Eventuell hatte der Verbrecher jemanden angerufen, der ihn abholte, oder war mit öffentlichen Verkehrsmitteln weitergefahren.
Quelle: https://ios-hybrid.giessener-allgemeine.de/regional/wetteraukreis/art73,35024

Hier steht nichts davon, dass in der Telefonzelle auch Lehmspuren waren.

Ich bin eigentlich von einem Abstellort in unmittelbarer Nähe der Borsigallee ausgegangen. Die Friesstraße liegt allerdings ein Stück entfernt stadteinwärts.
Zitat von TikkiTikki schrieb:Auch das passt und verstärkt die Annahme, dass der Tartort aus Florstadt kommend vor der Gabelung nach Altenstadt liegt.
Laut dem oben verlinkten Artikel betrug die Entfernung vom Friedberger Bahnhof bis zum Tatort 10,8 km.

Bei der Fahrtzeit nach Altenstadt habe ich mich offenbar vollkommen verschätzt. Ich bin von locker einer halben Stunde ausgegangen.


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17.03.2023 um 19:44
Hier ein Auszug aus einem aktuellen Bericht in der Frankfurter Neuen Presse:
Wie Hauburger am Dienstag mitteilte, sei die Zahl der Hinweise nach der ZDF-Sendung mittlerweile auf etwa 75 gestiegen. Bei einer einstelligen Zahl gehe es um konkrete Personen, wobei das Hauptaugenmerk auf dem Phantombild liege. Dieses soll den Mann zeigen, der vier Tage nach dem Mord an Rink den Inhalt eines Schließfaches in der Frankfurter Hauptwache abholen wollte und dann flüchtete. In dem Fach befanden sich Gegenstände von Rink und eine »Frommer Baby«-Pistole.
Quelle: https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/friedberg/taxi-morde-in-der-wetterau-mittlerweile-rund-75-hinweise-92145942.html
Hervorhebung durch mich.

Weiter im Text heißt es, dass die Hinweise allesamt Personen betreffen, die "Hessen-Bezug" haben, was auch immer das bedeuten mag.

Staatsanwalt Hauburger zeigt sich positiv überrascht von der Resonanz. Er erwähnte den Vorteil, wenn eine Tag schon so lange zurückliegt, denn das Verhältnis zwischen Mitwisser und Täter könnte sich im Laufe der Zeit geändert haben. Mitwisser hätten vielleicht nicht mehr solche Hemmungen, sich zu melden.


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17.03.2023 um 20:22
@JamesRockford

Das sind gute Nachrichten. Danke für die Info ! Das Hr. Hauburger explizit darauf hinweist, dass Mitwisser inzwischen ein anderes Verhältnis zum Täter haben könnten, finde ich sehr bemerkenswert. Warum erwähnt er das ? Weil die einstelligen Täterhinweise vlt. aus einer solchen Quelle(n) stammt/stammen ? Man weiß es nicht.


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

17.03.2023 um 20:32
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das Hr. Hauburger explizit darauf hinweist, dass Mitwisser inzwischen ein anderes Verhältnis zum Täter haben könnten, finde ich sehr bemerkenswert. Warum erwähnt er das ?
In dem Artikel bezieht er sich eher auf andere Fälle:
»Grundsätzlich lohnt sich eine Öffentlichkeitsfahndung in Altfällen immer, weil man nie weiß, wie Täter und Mitwisser reagieren«, erläuterte Hauburger. In von Kollegen bearbeiteten Fällen habe dieses Vorgehen bereits Früchte getragen.
Quelle: https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/friedberg/taxi-morde-in-der-wetterau-mittlerweile-rund-75-hinweise-92145942.html

Aber eigentlich ist es nachvollziehbar, denn die wenigsten Freundschaften dauern über Jahrzehnte


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Mordfälle Horst Krug und Christel Rink, 1988 und 1989

17.03.2023 um 20:38
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Aber eigentlich ist es nachvollziehbar, denn die wenigsten Freundschaften dauern über Jahrzehnte
Absolut. Ich bin sehr dafür, ungelöste Fälle regelmäßig in der Öffentlichkeit vorzustellen. Aus genau diesem Grund. Wenn wir an den Mordfall der Lolita Brieger denken, führte dieses Vorgehen zum Erfolg, auch wenn der Täter leider nicht mehr belangt wird.


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