In einem sehr interessanten Artikel in der Welt wird ziemlich genau beschrieben, wie es technisch möglich war, jeden Schritt nachzuvollziehen. Hussein hat gegähnt, als der Ermittler dies heute vor Gericht erklärte.
(...) Die Ermittler kamen auf die Idee, sich gleichzeitig die „Health App“ von Hussein K. anzuschauen. Das ist jenes vorinstallierte Tool von Apple, das vergleichsweise genaue Daten darüber liefert, wie viele Schritte man in einer bestimmten Zeit zurücklegt und welche Höhendistanz überwunden wird. Seit dem iPhone 6 S gehörte diese App zum Standard.
Auch bei Hussein K. zeichnete „Health“ im Hintergrund sämtliche Bewegungen auf. Das Ergebnis der Untersuchung: In der Zeit zwischen etwa halb drei Uhr und kurz nach vier Uhr bewegte sich Hussein K. nur wenige Schritte. Die Health-App korrelierte also mit den Geodaten. Allerdings zeigte sein Handy im fraglichen Zeitraum zwei Mal „Treppensteigen“ an. Für die Ermittler war rasch klar, was das zu bedeuten hatte: Es waren jene beiden Momente, in denen Hussein K. zunächst sein Opfer die Uferböschung hinunterzerrte und anschließend wieder hinaufkletterte.
Um ganz sicherzugehen, schickte die Freiburger Polizei einen Ermittler mit ähnlicher Statur wie Hussein K. und iPhone zum Tatort. Seine Bewegungsdaten zeigten: Wer die Böschung zwischen Uferweg und Dreisam überwindet, absolviert ein Mal „Treppensteigen“. „Wir haben zum ersten Mal ,Health‘ und Geodaten korrelieren lassen“, so Peter Egetemaier.
Zumindest für Baden-Württemberg sei diese Art Ermittlung eine Premiere. Auch das Handy des Opfers bestätigt die Ermittlungen der Polizei. Laut Soko Cybercrime sendete das Nokia von Maria L. letztmals um 4.20 Uhr einen Standort. „Vermutlich wurde irgendwann die Handtasche des Opfers geflutet, das Handy ging aus“, so der Kriminalbeamte Reese.
https://www.welt.de/vermischtes/article ... solet.html
Die Märchenstunde mit der Tat im Affekt eines betrunkenen und bekifften Mannes ist somit vorbei. Wir sind jetzt im Hightech-Zeitalter angelangt.
Ich hoffe inständig, dass Maria von der fast 1,5 Stunden dauernden Tat nichts mehr mitbekommen hat.
-VOLLSTRECKER- schrieb:Er hat bisher das Gericht und die Justiz regelrecht verhöhnt durch sein Verhalten, doch so wie es aussieht, sind die Ermittler doch wesentlich cleverer als er angenommen hat! Es könnte passieren, dass ihm beim Urteil die Gesichtszüge vollends entgleisen!
Glaub ich auch. Ihm ist wahrscheinlich gar nicht klar, was man aus seinem Handy alles rausholen kann. Er meint, wenn er die PIN nicht nennt, kommt niemand an seine Daten ran. Wahrscheinlich wird man auch widerlegen können, dass er den ganzen Nachmittag im Park war, wo er angeblich mit seinen Kumpels mehrere Flaschen hochprozentigen Alkohol getrunken hat.