Maria L. in Freiburg ermordet

meena schrieb:Wobei man sich schon fragen muss, warum zB die Fussgängerbrücke über die Dreisam in der Nähe des Tatorts NICHT abgesperrt war. Hat man es für nicht notwendig erachtet?

Vielleicht hat es einfach niemand der hier anwesenden "Zeugen" mitbekommen, weil eine Fußgängerbrücke schneller abgesucht werden kann, als beispielsweise eine Wiese oder ein Waldstück? :ask:

Zum Fahrrad: Als Besitzer in Frage kommend sind also Eltern, Zeitungsausträger, alle Menschen die größere Einkäufe erledigen, Besitzer von älteren Hunden/anderen nicht sehr mobilen Haustieren und all diejenigen, die solche kennen oder über dritte mit ihnen in Kontakt getreten sein könnten. Ebenso jeder, der ein solches Fahrrad hätte entwenden können. Ich glaube, es hat gute Gründe, dass das Fahrrad nicht bei AZ XY gezeigt wurde. ;)

@Minderella

Ja, der Meinung bin ich auch, es hat triftige Gründe.. Nur welche?

Wincat schrieb:Unsinn. Ich habe selbst am Sonntag gesehen, dass ein großer Teil der Wiese auf dem gegenüberliegenden Ufer zur Kartäuserstraße hin mit Bändern abgesperrt war und von einer Polizistin bewacht wurde!

In der Badischen Zeitung steht es anders und die Polizei bestätigt es laut deren, dass sie erst am Montag nördlich gesucht haben:

Neu ist am Montag, dass auch das nördliche Ufer der Dreisam abgesperrt ist – nicht nur der Fußgängerweg, sondern auch die Wiese hin zur Kartäuserstraße. Warum diese erweiterte Absperrung erst am Montag geschieht, nachdem am Tag zuvor dort bestimmt mehrere hundert Sonntagsausflügler unterwegs waren?

"Uns fehlt nichts Konkretes", sagt Polizeisprecherin Laura Riske, aber man wolle zur Sicherheit die Gegend noch einmal nach Gegenständen absuchen, die im Kontext mit dem mutmaßlichen Verbrechen stehen könnten. Das sei alles auch eine Frage der verfügbaren Kräfte, fügt Riske hinzu. Die Freiburger Polizei hat Unterstützung von der Bereitschaftspolizei bekommen.

http://www.badische-zeitung.de/freiburg/tod-durch-ertrinken-19-jaehrige-medizinstudentin-ist-opfer-eines-verbrechens--128716417.html

Wer hat jetzt Recht?

Minderella schrieb:weil eine Fußgängerbrücke schneller abgesucht werden kann

Würde ja wohl eher um Geruchs-, DNA-, Faser-Spuren und ähnliches gehen.
Ich glaub das kann man nicht mit dem morgendlichen Puschensuchen vergleichen :D

@Tarantella
Genau jene Gründe, die @Minderella gerade aufgezählt hat. Das Fahrrad ist in der Menge untergegangen oder vorher schon jahrelang nicht in Erscheinung getreten. Somit wurde es nicht als primäres Beweismittel zur Aufklärung des Falls angesehen.

Ich selber, das habe ich ja oft genug betont, sehe das anders. Ich bin aber auch kein Polizist.

Die Wiese nördlich des Tatorts war am Sonntag, am späten Nachmittag, abgesperrt. Ich war dort.

@meena
OK, vom frühen Nachmittag gibt es halt ein Video wo Kinder im Flussbett spielen, keine 10m vom Fundort entfernt.
Aber nun gut, die Polizei dürfte ihr Handwerk besser verstehen als unsereins.

SLOGEEK schrieb:OK, vom frühen Nachmittag gibt es halt ein Video wo Kinder im Flussbett spielen, keine 10m vom Fundort entfernt.
Aber nun gut, die Polizei dürfte ihr Handwerk besser verstehen als unsereins.

Wie zuvor schon geschrieben. Der Bereich westlich der Fussgängerbrücke war nicht abgesperrt. Der "Spielplatz" der Kinder war westlich oder östlich der Fussgängerbrücke?

Wenn östlich, also in Richtung Tatort, dann hätte die Polizei nachträglich den Bereich abgesperrt.

@meena
Direkt gegenüber des Tatort, auf Höhe des Zelts der Spurensicherung, wo noch Männer in weißen Overall arbeiten, bei dem improvisierten Grillplatz.
Naja ich halt mich zurück das zu kommentieren, vll war das aus irgendwelchen Gründen nicht relevant obwohl so nah.

@Minderella

Zum Fahrrad: Als Besitzer in Frage kommend sind also Eltern, Zeitungsausträger, alle Menschen die größere Einkäufe erledigen, Besitzer von älteren Hunden/anderen nicht sehr mobilen Haustieren und all diejenigen, die solche kennen oder über dritte mit ihnen in Kontakt getreten sein könnten.... Ich glaube, es hat gute Gründe, dass das Fahrrad nicht bei AZ XY gezeigt wurde. ;)
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Diese Logik erschließt sich mir nun nicht so ganz.

Kennt man den (Vor)Besitzer, hat man Chancen, den Täter zu ermitteln.

Allerdings verfestigt sich mein Eindruck, dass im vorliegenden Fall von Seiten der Polizei nur noch Aktionismus für´s Publikum betrieben wird.

Man wird sehr wahrscheinlich wissen, wer wem das Fahrrad vermacht hat. Allerdings hilft diese Info nicht, den konkreten letzten Benutzer und damit wahrscheinlichen Täter ausfindig zu machen, weil er nicht mehr da ist, wo er mal war und man auch dessen wahre Identität nicht kennt.

Diesen Sachverhalt erhellen möchte man aus übergeordneten Interessen nicht.

Es sollte mich sehr wundern, würde der Fall jemals offiziell aufgeklärt.

Während meines Zivildiensts war ich in einer Einrichtung für körperlich und/oder geistig Behinderte beschäftigt. Die Kinder und Jugendlichen waren dort ganztags auf der Schule bzw. wurden betreut. Dort standen einige Räder rum die sowohl im Gebäude als auch im Hof der Schule benutzt wurden, aber nicht auf öffentlichen Straßen. An den Rädern wurden teilweise andere Lenker montiert um sie den körperlichen Gegebenheiten der Nutzer anzupassen.

Manche konnten selbständig mit dem Rad fahren, andere wurden von Personal begleitet damit sie nicht stürzen. Da lief dann jemand mit geschätzten 2-3 Kmh zu Fuß neben dem Rad her, das könnte zu dem 2. Gang passen. Die Räder in der Einrichtung waren insgesamt recht hohen Belastungen ausgesetzt, da sie auch als Lastesel für Materialtransporte innerhalb der Anlage genutzt wurden, teilweise auch mit Anhänger.

Könnte das Rad nicht auch die letzte Zeit in einer so oder ähnlich gelagerten Einrichtung gestanden haben, ein Rad unter vielen, da fällt ein Verlust evtl. nicht so schnell auf wie bei einem einzeln abgestellten Fahrrad.

Die Reifen ohne Straßenzulassung, das fehlende Vorderlicht, das Spinnennetz, die Beschädigung am Rahmen sowie auch das für normalen Strassenverkehrsbetrieb außergewöhnlich saubere untere Rahmenrohr könnten mEn für diese Theorie sprechen.

Spurenwelpe schrieb:Man wird sehr wahrscheinlich wissen, wer wem das Fahrrad vermacht hat. Allerdings hilft diese Info nicht, den konkreten letzten Benutzer und damit wahrscheinlichen Täter ausfindig zu machen, weil er nicht mehr da ist, wo er mal war und man auch dessen wahre Identität nicht kennt.

Diesen Sachverhalt erhellen möchte man aus übergeordneten Interessen nicht.

Was kann ich als Laie unter diesen übergeordneten Interessen verstehen? Meines Wissen hat die Aufklärung eines Mordes oder Totschlags in Verbindung mit sexuellen Missbrauch in Deutschland immer höchste Priorität. Gegenteilige Behauptungen hefte ich im Ordner "Verschwörungstheorien" ab.

@blaomat

Interessanter Hinweis. Dass der Lenker ausgetauscht wurde, habe ich bereits vermutet, denn dieser Lenker passt nicht zu jemanden, der ein solches Rad mit Anhängerkupplung (für Kindertransport und Einkäufe) fährt.

@Spurenwelpe

Spurenwelpe schrieb:Man wird sehr wahrscheinlich wissen, wer wem das Fahrrad vermacht hat.

Glaub' ich nicht. Man wird inzwischen wissen, wem das Fahrrad mal irgendwann gehört hat, aber ein Fahrrad mit einem gebrochenen Rahmen vermacht man doch eigentlich niemandem, dem man etwas Gutes antun möchte.

@JamesRockford
Wieso glaubst du, dass man weiß, wem das Fahrrad "irgendwann" mal gehört hat? Das Modell soll aus den 1990-ern stammen, was ich nicht beweisen kann, aber so aussehen tut es von den Gebrauchsspuren schon mal. Aber ok, selbst wenn man den Käufer noch ausfindig machen würde, könnte das Rad bis heute doch durch unzählige Hände gegangen sein.

Irgendwann nach theoretisch 1+ X Vorbesitzern wäre das Fahrrad also beim Täter gelandet. Das hilft nur weiter, wenn man von denen den letzten kennt.

@Anothertruth

WIE das Fahrrad in den Besitz des Täters gelangt ist, weiß man natürlich nicht. Aber dieses Fahrrad zeigt Besonderheiten, die es einzigartig machen. Zumindest der letzte Besitzer wird sich an diese erinnern.

Allerdings verschenkt man ein solches kaputtes Rad nicht.

Habe ich aber schon an anderer Stelle geschrieben, dass es nicht weiter hilft, wenn man den Vorbesitzer kennt. Denn dieser könnte vielleicht lediglich sagen, dass er das Rad am soundsovielten zum Sperrmüll gestellt hat.

Viel wichtiger ist die Frage, wie weit das Rad von Tatort entfernt abgestellt wurde, warum es erst am nächsten Morgen entdeckt wurde (ist also niemand mehr in der Nacht dort gewesen?), und warum der Täter es stehengelassen hat. Dass er gestört und nachfolgend geflüchtet ist, kann ich mir nicht vorstellen, denn dann hätte dieser Jemand ja das Rad sehen müssen. Ich glaube, dass er so verletzt wurde, dass er lieber zu Fuß geflüchtet ist, oder dass er die Nerven verloren und einfach abgehauen ist.

blaomat schrieb:Manche konnten selbständig mit dem Rad fahren, andere wurden von Personal begleitet damit sie nicht stürzen. Da lief dann jemand mit geschätzten 2-3 Kmh zu Fuß neben dem Rad her, das könnte zu dem 2. Gang passen.

Ich finde das auch interessant, nur: Wieso sollte ein Täter nicht ein paar Gänge hochschalten, nachdem er das Rad - unter welchen Umständen auch immer - aus diesem Kontext herausgerissen hat?

JamesRockford schrieb:Ich glaube, dass er so verletzt wurde, dass er lieber zu Fuß geflüchtet ist, oder dass er die Nerven verloren und einfach abgehauen ist.

Danke, ich kann der Debatte um die Fahrradherkunft auch nichts mehr abgewinnen.
Was den Täter angeht, spalten sich hier aber schon die Meinungen. Folgt man den Gedanken von @Anothertruth zu einem möglichen psychologischen Täterprofil, ist eher nicht davon auszugehen, dass der Täter nach der Tat schlottrige Beine hatte oder irgendwelche anderen Symptome verlorener Nerven zeigte. Ich sehe das ähnlich, gerade wegen des Tathergangs, der eben auf eine Eskalation hindeutet, die sich aus irgendeiner Anbahnung oder Alkohol-/Drogenexzessen o.ä. ergeben hätte. Sprich: Der ganze Tathergang spricht, so wenig wir von ihm wissen, nicht für Affekthandlungen. Daher glaube ich an den kühl-rationalen Täter, der nicht plötzlich erschrak ob der fürchterlichen Tat, die er begangen hatte (ich meine, wenn es Ertränken war: das dauert eine Weile, das muss man erst einmal durchziehen).
Am Ende ließ er vielleicht tatsächlich das Fahrrad bewusst dort stehen, um den Verdacht auf die Flüchtlinge zu lenken...