@darkstar69 Nachdem Du kürzlich die Indizien aufgestellt hattest, die für Kurt Werner Wichmann als Täter bzgl. der Göhrde Morde sprechen, waren wir so verblieben, dass ich im Gegenzug die Indizien benenne, die m.E. gegen ihn sprechen.
Folgende Indizien sprechen, m.E.n., gegen Kurt Werner Wichmann als Täter für die Göhrde Morde:
1. Im Opferfahrzeug Reinold wurden 1989 braune, wurzellose Haare sichergestellt, die nicht von den Opfern, Hinterbliebenen oder Freunden/Bekannten stammten. Kurt Werner Wichmann hatte nachweislich naturblonde Haare.
2. Zeugenaussagen beschreiben den "mutmaßlichen Täter" im Wald (nahe der Fundorte - Beutelmann) und am Klaubusch (Bad Bevensen) in Verbindung mit den möglicherweise erfolgten Fahrzeugbewegungen stets als dunkelhaarig. Daraufhin entsteht eins der Phantombilder, also das, was veröffentlicht wurde.
3. Es gibt zum derzeitigen Zeitpunkt keine Bekanntgabe einer DNA von Kurt Werner Wichmann im zweiten Opferfahrzeug "Köpping". Sofern es sich, wie die Polizei immer wieder betont, um ein und denselben Täter in beiden Doppelmordfällen handelt besteht hier ein entscheidender Bruch.
4. Es gibt keine forensischen Beweise (z.B. DNA) am Tatort, an den Leichen und an der Kleidung, die Kurt Werner Wichmann zuzuordnen wären!
5. Zeugenaussagen erwähnen in keiner ihrer Aussagen eine Person mit Brille. Dieses Indiz kann ggf. dadurch abgeschwächt werden, dass es auch im Jahre 1989 alternativ qualitativ vergleichbare Kontaktlinsen gab. Dennoch wäre es schon mehr als ungewöhnlich, dass ein Tatverdächtiger bei zufälligen Begegnungen mit späteren Zeugen immer dann keine Brille trug, wenn er gesehen wurde!?!
6. Es ist kein Motiv erkennbar, das für Kurt Werner Wichmann als Täter spricht.
7. Vorausgesetzt Täter und Opfer kannten sich nicht, was der derzeitigen Einschätzung der POL LG entspricht, so stellt sich die Frage, wie oft der Täter in der Göhrde den potenziellen Opfern aufgelauert haben musste, um tatsächlich ein Paar anzutreffen, das in sein Profil passte?! 10 mal, 15 mal, noch öfter? Und das jedesmal so, dass ihn ein Dritter hin brachte, so dass er unbemerkt mit dem Opferfahrzeug von dort aus flüchten konnte? Ist das zeitlich und organisatorisch wirklich darstellbar? Ich denke nein - zumal ohne Motiv?!