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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

3.283 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, 1989, 1993 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

01.01.2021 um 23:26
Zitat von QuiverQuiver schrieb:Wann starb Vater Wichmann denn? Das würde mich schon aus psychologischen Gründen interessieren.
Der Einwand von @sommernacht88 könnte berechtigt sein. Laut mopo hat KWW Haus und Grundstück (irgendwann) im Jahre 1980 geerbt...was darauf schließen lässt, dass der Vater erst unmittelbar davor starb (die Mutter starb dagegen wohl erst 1984).


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

01.01.2021 um 23:48
@sommernacht88
woher weißt Du das denn? Das wäre interessant
Kannst Du konkrete Daten usw nennen?

Denn:
der von @Apo_Andreas
aufgezeigte Widerspruch zum NDR Podcast war hier schon Thema. Dort wird aber deutlich gesagt, KWW war 12 als der Vater starb.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

02.01.2021 um 00:09
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02.01.2021 um 00:13
https://www.ardmediathek.de/daserste/video/das-geheimnis-des-totenwaldes/folge-1-das-verschwinden-s01-e01/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2Rhc0dlaGVpbW5pc0Rlc1RvdGVud2FsZGVzLzE1MzAyZjgyLTU3YmYtNGZhMS1hYzNmLTJjMDgwZGM1ZTViOQ/ (Archiv-Version vom 13.12.2020)

Das muss ein Fakt sein, dass der Vater von KWW verstarb als er 12 Jahre alt war, denn bei der ersten Gerichtsverhandlung kam zur Sprache, dass KWW ab dem 12. Lebensjahr vaterlos aufgewachsen ist. Seine Mutter machte noch eine entlastende Aussage für ihren jugendlichen Sohn und erklärte seine kriminellen Handlungen damit, dass ihm die harte Hand des Vaters, fehle.


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02.01.2021 um 00:55
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Denn:
der von @Apo_Andreas
aufgezeigte Widerspruch zum NDR Podcast war hier schon Thema. Dort wird aber deutlich gesagt, KWW war 12 als der Vater starb.
Stimmt, dieser Widerspuch ist schon ärgerlich. Das Haus offenbar erst 1980 geerbt, Vater verstorben als er 12(?) war...wo genau im Podcast wird denn gesagt, dass KWW 12 war, als der Vater starb? Im Schnelldurchlauf habe ich die Stelle nicht gefunden?

Ein Indiz jedoch dafür, dass der Vater im Jahre 1962/63 bereits "abwesend" war, sind die diversen Briefwechsel mit KWW's damaliger Lehrerin (Frau Sandmeister). Wenn man dem Podcast folgt, dann fand die Kommunikation ausschließlich zwischen der Schule und Frau Wichmann statt. Dies ist mMn insoweit interessant, da ich vermute, dass zu der damaligen Zeit die Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus eher zwischen Lehrkraft/Schulleitung und Vater stattgefunden hätte, so denn ein Vater vorhanden gewesen wäre, oder?


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02.01.2021 um 01:10
Zitat von Apo_AndreasApo_Andreas schrieb:Laut mopo hat KWW Haus und Grundstück (irgendwann) im Jahre 1980 geerbt...
Was auch daran liegen könnte, dass seine Mutter Haus und Grundstück aus eigener Kraft nicht mehr pflegen und unterhalten konnte. KWW war es möglich, sich von vermögenden Frauen unterstützen zu lassen (Zahnarztgattin), da wird es ihm auch möglich gewesen sein, die Überschreibung in seinem Sinne zu regeln!


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

02.01.2021 um 08:47
Ja, entweder war es nicht wirklich ein Erbe sondern eine Überschreibung oder aber wurde seine Mutter damals wegen Demenz oder psychischer Störung entmündig, so dass er Vormund wurde (heute würde man Rechtsbetreuer sagen)? Oder zog die Mutter da in ein Heim um?
Oder waren die Eltern getrennt, der Vater starb aber erst 1980?

Wer lebte denn eigentlich in den 70er Jahren in der Einliegerwohnung und wann zog HJW dort ein? Und wann zog er aus? Wohnte KWW dort jemals?

Dass die Kommunikation zw Schule und Mutter stattfand, muss nicht unbedingt was heißen. Denn wenn Vaddern viel arbeiten ging, kümmerte sich Muddern um Haushalt und Küche und Kinder.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

02.01.2021 um 10:05
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Was auch daran liegen könnte, dass seine Mutter Haus und Grundstück aus eigener Kraft nicht mehr pflegen und unterhalten konnte.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ja, entweder war es nicht wirklich ein Erbe sondern eine Überschreibung
Stimmt, eine Überschreibung o.ä. wäre eine plausible Erklärung. Wurde nicht mal gesagt, dass die Mutter längere Zeit bis zum Tod schwer diabeteskrank war?
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Dass die Kommunikation zw Schule und Mutter stattfand, muss nicht unbedingt was heißen. Denn wenn Vaddern viel arbeiten ging, kümmerte sich Muddern um Haushalt und Küche und Kinder.
Klar, so war das damals in der Regel auch. Allerdings hat sich die Rollenverteilung Vater/Mutter erst gegen Ende der 60er Jahre begonnen zu verändern (Stichwort: 68er). Bis dahin oblag dem Vater für gewöhnlich aber auch die Vertretung der Familie nach außen. Kommunikation mit der Schule würde ich dabei als "Vertretung nach außen" hin definieren...wenn Herr Wichmann also 1962/63 noch am Leben gewesen wäre, dann hätte höchstwahrscheinlich er den Briefwechsel mit der Lehrerin geführt und die Briefe eben nach Feierabend oder am Wochenende bearbeitet.


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02.01.2021 um 11:24
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Was auch daran liegen könnte, dass seine Mutter Haus und Grundstück aus eigener Kraft nicht mehr pflegen und unterhalten konnte.
Wäre es nicht möglich das dies Haus den Großeltern gehört haben könnte, gibt so viele Möglichkeiten warum es 80 geerbt wurde.


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02.01.2021 um 14:07
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ja, entweder war es nicht wirklich ein Erbe sondern eine Überschreibung oder aber wurde seine Mutter damals wegen Demenz oder psychischer Störung entmündig, so dass er Vormund wurde (heute würde man Rechtsbetreuer sagen)?
Es kann ja auch durchaus sein, dass die Erbschaft nach dem Tod des Vaters erst einmal anders geregelt war. Wenn die Eltern kein Testament hatten, erbten die Kinder (evtl. noch minderjährig zu diesem Zeitpunkt) und die Mutter.

Die Mutter bleib dann im Haus wohnen, auch nachdem die Kinder ausgezogen waren, obwohl wenn es den Kindern anteilig mit gehörte.

Vielleicht hat man die Sache dann 1980 neu geregelt, weil eines der Geschwister ausbezahlt werden wollte oder warum auch immer. Möglicherweise hat KWW dann die übrigen Miterben ausbezahlt und die Mutter hatte bis zu ihrem Tod ein Wohnrecht oder so.

Dafür kennen wir die genauen Verhältnisse halt zu wenig.


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02.01.2021 um 15:06
Könnte es sein, dass in dem NDR- Dreiteiler vorkam das der Vater des Protagonisten "Jürgen Becker"
verstarb als dieser erst 12 Jahre alt war und er dann mit der Mutter alleine zurück blieb !?

Beim "echten KWW" lebte der Vater ca. bis Ende 70er, verstarb um 1980.
Ich kannte den Mann nicht und weiß auch nicht ob die Eltern noch zusammen lebten oder getrennt.
Aber er starb als KWW schon erwachsen war. Falls ich mich irren sollte, wäre das seltsam und eine
falsche Aussage von Bekannten.


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02.01.2021 um 16:18
Zitat von Apo_AndreasApo_Andreas schrieb:Stimmt, eine Überschreibung o.ä. wäre eine plausible Erklärung. Wurde nicht mal gesagt, dass die Mutter längere Zeit bis zum Tod schwer diabeteskrank war?
Ja, die Mutter Marie Wichmann litt an Diabetes und war darum Patientin in der Diabetes Klinik in Bad Bevensen ( Stern Crime, 01/2020).
Ich stelle es mir so vor, dass Haus und Hof bereits zu Lebzeiten der Mutter an KWW überschrieben waren und der Bruder HJW wahrscheinlich ausbezahlt wurde im Sinne einer Schenkung. Die Mutter wird lebenslanges Wohnrecht im Hause gehabt haben, das sog. Nießbrauchrecht.

Mit einem Nießbrauch lässt sich außerdem die Erbschaftssteuer reduzieren. Diese fällt für die Erben im Erbfall an, wenn der Nachlasswert die Freibeträge überschreitet. Ordnet der Erblasser einen Nießbrauch in seinem Testament an, ist dessen Wert von der Erbmasse abzuziehen- die Erbschaftssteuer fällt somit geringer aus.
Außerdem kann der Erblasser schon zu Lebzeiten durch die Nutzung von steuerlichen Freibeträgen, die Erbschaftssteuern umgehen: Indem er sein Vermögen durch Schenkungen auf die Erben verteilt und sich selbst einen Nießbrauch an den entsprechenden Sachen einräumt, verringert er sein Vermögen.
Dadurch reduziert sich wiederum die zu versteuernde Erbmasse.
Das dürfte den Söhnen KWW und HJW auch sehr passend gekommen sein ( zumindest KWW war ja ständig in Geldnöten).


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02.01.2021 um 16:20
Zitat von sommernacht88sommernacht88 schrieb:Aber er starb als KWW schon erwachsen war. Falls ich mich irren sollte, wäre das seltsam und eine
falsche Aussage von Bekannten.
Hast Du dazu eine nachvollziehbare Quelle? Irgendwelche Bekannten sind keine nachvollziehbaren Quellen im Sinne der Allmy- Regeln.


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02.01.2021 um 17:57
Zitat von sommernacht88sommernacht88 schrieb:Aber er starb als KWW schon erwachsen war. Falls ich mich irren sollte, wäre das seltsam und eine
falsche Aussage von Bekannten.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Hast Du dazu eine nachvollziehbare Quelle? Irgendwelche Bekannten sind keine nachvollziehbaren Quellen im Sinne der Allmy- Regeln.
Ich habe gerade noch einmal „Der Unheilsbringer“ Teil 1 von Stern Crime (Hörbuch) nachgehört, dort wird Bärbel Jaschik interviewt und sie erzählt im O-Ton, dass Vater Wichmann 1963 bei der Gerichtsverhandlung dabei war, die Mutter allerdings nicht, die sei (mal wieder) krank gewesen.

Zu diesem Zeitpunkt war KWW bereits 14 Jahre alt, insofern ist die Angabe, dass der Vater starb, als KWW 12 Jahre alt war, definitiv falsch.

Das ist nun leider keine jedermann zugängliche kostenlose Quelle, deshalb bitte ich um Löschung, falls mein Verweis dazu nicht erlaubt ist und entschuldige mich vorab.

Ich dachte allerdings, dass das ja nun eine originale Aussage von Bärbel Jaschik ist, die mindestens die Aussage „12 Jahre“ eindeutig widerlegt und hoffe, dass meim Beitrag damit vlt. klar geht.


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03.01.2021 um 05:10
Zitat von spookytoothspookytooth schrieb:Wo die Grabsteine von KWW und seinem Vater sind?
Vielleicht schon abgeräumt
Vielleicht hatte schon der Vater keinen, auch aus Gründen?! (z.B. unverzeihliche Gewaltätigkeit, allseits bekannte Nazikarriere, viele alte Feinde?)
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb: Oder damit die Leute im Ort nicht sagen "So einen wollen wir nicht auf unserem Friedhof haben!
Tja.....lebenslanger Kampf um kein Kurt zu sein, um dann als Kurt jämmerlich kurz vor dem eigenen Tod festzustellen, dass man ganz genau DAS gleiche Monster Kurt selber geworden ist?
Insofern machen der Abschiedsbrief und "der gute Kamerad" da doch durchaus Sinn.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Was ich etwas erstaunlich finde, denn Marie Wichmann ist doch bereits 1984 verstorben, KWW suizidierte sich 1993, d h seine Mutter war damals bereits neun Jahre tot, warum sollte man so lange damit warten, einen Grabstein aufzustellen?
Vorher kein Geld gehabt? Und/oder siehe oben mutmasslich Schutz vor Feinden,Rache,Regress und Nazi-Altlasten?
Da wären es sicher nach dem Krieg nicht die einzige Familie gewesen, die paradox neben Väterkult auch plausibel davor Angst hatte und zudem unter britischer Besatzung noch? Da sind viele Grabsteine etwas anders beschriftet, und/oder Namen geändert worden.
Wenns letztlich dann die selbe Grabstelle war, hat der Alte dann quasi seine verwehrte Zeremonie mit "militärischen Ehren" doch noch bekommen?

Auch hier im Forum: Als kontrollierender Narzist hätte KWW doch nix Klügeres schreiben können, als so einen, vielleicht im Grunde doch bloß belanglosen Abschiedsbrief dermaßen irre zu verfassen, dass sich die Nachwelt einschließlich Polizei noch Jahrzehnte später völlig unverdient den Kopf über den Sinn zerbricht? Womit er letztlich wieder gewonnen hätte.....aus seiner Sicht.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

03.01.2021 um 08:06
Ich möchte nochmal auf einen Gedanken zurückkommen, der mich noch nicht ganz los lässt.
Die Hausdurchsuchung im Streitmoor bei KWW im Februar 1993 ergab ja nicht nur den Fund der Handschellen sondern auch des vergrabenen Autos im Garten mit Blut auf dem Rücksitz und der Kleinkaliberwaffe mit den Zellanhaftungen, usw. Bis zum Suizid des KWW waren es dann ja noch 2 Monate.

In diesen zwei Monaten werden dazu ja Proben ins Labor gegeben worden sein. Innerhalb von zwei Monaten sollten ja ansich diese Proben zum Gewehr und Auto ausgewertet worden sein, ob es sich um menschliches Blut bzw menschliche Zellen handelte. Wo sind denn diese Proben und die Laborergebnisse hin? Das sind ja keine Asservate und dürfte eigentlich nicht vernichtet worden sein. Und die Laborzettel mit den Testergebnissen müssten doch in der Akte sein. Oder hat man innerhalb von zwei Monaten nicht prüfen lassen, ob das menschliches Blut im Auto bzw menschliche Zellen am Gewehr waren?

Und hat man damals dann nicht auch die Blutgruppe und das Geschlecht der Zellen bzw des Blutes auswerten lassen?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

03.01.2021 um 10:10
@darkstar69
Das ist eine gute Frage.
Mir ist keine Quelle bekannt, die über derartige Untersuchungen, bzw. über die Ergebnisse daraus berichtet.

Weiß jemand mehr..?

Wäre es möglich, dass die Asservate zunächst gar nicht in die KTU gegeben wurden, sondern bei der Polizei im Keller lagerten?
(Das Auto natürlich nicht...)

Die Handschellen wurden nach Hannover geschickt, aber es wurde keine Untersuchung derselben beauftragt.
Die meisten Asservate wurden dann nach dem Ableben von KWW „schnell“ vernichtet.

Weiß jemand, wann genau das war?

Die Vernichtung der Asservate war ja vermutlich nur deshalb so vollständig möglich, weil die Sachen sich im direkten Zugriff der Staatsanwaltschaft LG befunden haben...also im Keller der Polizei LG, und nicht irgendwo bei externen Laboren.
Bis auf die Handschellen.

Aber...
HJW wurde für eine erkennungsdienstliche Behandlung vorgeladen.
Er wird sicher versucht haben, sich davor zu drücken.
Vermutlich wird ein Anwalt die vorliegenden Anschuldigungen geprüft haben und hat dann....reine Spekulation von mir...seinem Klienten HJW gesagt:

“Du musst da hingen, aber du solltest kein Wort sagen, nie wieder.“

Denn genau das ist offenbar passiert.
Die erkennungsdienstliche Behandlung hat ja stattgefunden, und HJW sagt seid dem kein Wort mehr zu dem gesamten Fall.
(Ich wiederhole mich diesbezüglich gerne: Jemand der völlig unschuldig ist, und sich mit seiner Aussage gar nicht selber belasten kann, weil er ja nichts gemacht hat, verhält sich nicht so!)

Meine Schlussfolgerung:
Die Polizei hatte genügend belastende Hinweise, um eine erkennungsdienstliche Behandlung von HJW erfolgreich anordnen zu können, aber nicht genug um ihn anzuklagen.

Und woher könnten diese belastenden Hinweise stammen...?...von den Asservaten der Durchsuchung 1993?

Also vielleicht sind doch noch einige der Asservate untersucht worden, und die Polizei hält diese Info geheim, weil sie der letzte Strohhalm sind, HJW und indirekt KWW auch noch für andere Taten verantwortlich machen zu können...!?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

03.01.2021 um 11:16
Zitat von Opti-MistOpti-Mist schrieb:Ich wiederhole mich diesbezüglich gerne: Jemand der völlig unschuldig ist, und sich mit seiner Aussage gar nicht selber belasten kann, weil er ja nichts gemacht hat, verhält sich nicht so!)
Das sehe ich anders. Wohl wirklich jeder Anwalt rät JEDEM Tatverdächtigen ob schuldig oder unschuldig niemals zu einem Kapitalverbrechen auszusagen. Kann man auch googlen, einfach mal auf Strafverteidigerseiten gehen, immer wird davor gewarnt Aussagen zu machen.

Man darf einfach nicht unterschätzen unter welchem Erfolgsdruck Polizisten stehen. Da wird dann die kleinste Ungereimtheit ein Problem. Und sein wir mal ehrlich, wer weiß noch genau lückenlos was er zum Beispiel am 12.12.2020 gemacht hat


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

03.01.2021 um 11:24
Zitat von Fragender73Fragender73 schrieb:Man darf einfach nicht unterschätzen unter welchem Erfolgsdruck Polizisten stehen. Da wird dann die kleinste Ungereimtheit ein Problem. Und sein wir mal ehrlich, wer weiß noch genau lückenlos was er zum Beispiel am 12.12.2020 gemacht hat
Ich sehe das genauso. Es ist recht naiv, zu glauben, man käme davon, wenn man nur schön freundlich mit den Ermittlern plaudert, weil man ja schließlich nichts zu verbergen hat. Man kommt als Laie gar nicht darauf, was einem alles als widersprüchliche Aussage ausgelegt werden kann und was dann in Zusammenschau mit einigen Indizien, die sich aus dem sonstigen Fallmaterial - dass man ja gerade als Unschuldiger nicht kennt - ergeben, einen aus Sicht eines Gerichts stimmigen Indizienring hervorbringt, der für eine lebenslange Freiheitsstrafe ausreicht...


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

03.01.2021 um 12:08
Zitat von Opti-MistOpti-Mist schrieb:Die Vernichtung der Asservate war ja vermutlich nur deshalb so vollständig möglich, weil die Sachen sich im direkten Zugriff der Staatsanwaltschaft LG befunden haben...also im Keller der Polizei LG, und nicht irgendwo bei externen Laboren.
Bis auf die Handschellen.
Meinst Du denn, dass die Handschellen nach Hannover geschickt wurden, weil es mglw etwas Blut dran gab, aber eine Probe des ganzen Blutes aus dem Auto wurde nicht eingeschickt oder gar die Zellanhaftungen am Kleinkalibergewehr? Zumindest die Ergebnisse müssen ja irgendwo dokumentiert sein und die Proben ggf noch vorhanden.

Daher kann ich mir sehr gut vorstellen..
Zitat von Opti-MistOpti-Mist schrieb:Die Polizei hatte genügend belastende Hinweise, um eine erkennungsdienstliche Behandlung von HJW erfolgreich anordnen zu können, aber nicht genug um ihn anzuklagen.

Und woher könnten diese belastenden Hinweise stammen...?...von den Asservaten der Durchsuchung 1993?

Also vielleicht sind doch noch einige der Asservate untersucht worden, und die Polizei hält diese Info geheim, weil sie der letzte Strohhalm sind, HJW und indirekt KWW auch noch für andere Taten verantwortlich machen zu können...!?
Aber was sagen diese Laborergebnisse dann aus und können sie mit heutigen mitteln weiter untersucht werden?

Zu HJW denke ich, dass ein Anwalt selbstverständlich erst einmal dazu raten wird, nichts zu sagen. Aber er wird auch daran interessiert sein, die Wahrheit zu finden und mit dieser seinen Klienten aus dem Fokus der Öffentlichkeit zu holen. Und wenn die Aussage seines Klienten nach Sichtung der Aktenlage usw dazu beitragen kann, dann wird er seinem Klienten auch dazu raten, zu reden. Wenn also Schweigen mehr belastend wirkt als reden, dann wird er das langfristig raten. Und HJW wird ein Interesse daran haben, seinen Bruder zu entlasten oder sein Ansehen zu wahren, dazu muss er aber reden.
Wenn HJW nur Mitläufer war, dann waren mWn alle seine Beteiligungen mittlerweile verjährt. Dann könnte er ebenfalls reden und den Angehörigen und Opfern Gewissheit geben und Gutes tun.
Wenn er direkt am Mord/an Morden beteiligt war, muss er unbedingt schweigen. Dann kann man nur hoffen, dass er im Testament für die Angehörigen und Opfer eine konkrete und offene und umfassende Einlassung zu allen Taten als Geständnis und zur Offenlegung der Wahrheit macht.

Aber mal ehrlich. Ist es wirklich angenehmer, mit dem moralischen Druck auf der Seele zu leben und sich sowohl in Lüneburg wie in Boizenburg nicht sicher sein zu können, was die Leute denken und reden? Das macht doch einsam und kann nicht schön sein. Ich würde dann lieber reden und meine Strafe, die ich mir selber durch mein Tun aufgebürdet habe, auf mich nehmen. Aber gut, wer solche Taten überhaupt plant, mag da anders ticken und mehr bei sich sein und mag psychisch verdrängen und abspalten können.


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