@Comtesse Für eine gewisse Zeit gab es nach dem 8.5. 1945 tatsächlich
ein rechtsfreie Zeit und viele rechtsfreie Zonen.
Das änderte sich allerdings dann recht schnell, weil
die Alliierten befürchteten, daß dieses rechtsfreie Treiben
den noch vorhandenen Anhängern des Dritten Reichs und den National-
Sozialisten erneut Auftrieb geben würde, und es wurden recht
schnell und auch sehr effektiv Strukturen geschaffen, die
das unterbunden haben.
So wurde selbst Kleinkriminalität, wie das Stehlen von heruntergefallener
Kohle oder auch Kartoffeln von den Güterzügen streng bestraft.
Und trotzdem haben es die Menschen gemacht, in Köln gab es dazu
sogar "Absolution" von höchster Stelle durch den damaligen Kardinal Frings,
und man ging dann zum "fringsen".
Meistens schickte man die Kinder, weil die von Alliierten in der Regel
nicht belangt wurden, bzw. man weggesehen hat, wenn Kinder Kohlen
und Kartoffeln "gefringst" haben.
Meine Mutter (Jahrgang 1926) hat einmal die ersten Nachkriegsjahre als
die schlimmsten Jahre bezeichnet. Erst nach der Währungsreform ging es
wieder aufwärts.