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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

578 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 80er, Disco, Morde ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Frauenmorde in Münster und Heidelberg

26.09.2021 um 17:27
@Höhenburg

https://www.wn.de/muensterland/weitere-tote-in-heidelberg-1761927

Nach der XY-Sendung im Frühjahr 75, erfolgt kein weiterer Mord, der in den Rhythmus passen würde, im Münsterland, Erst im Herbst 75 dann in Heidelberg.

Im Frühjahr 77 dann der letzte offizielle Mord in Heidelberg.

von Herbst 77 bis Herbst 80 oder 86 (je nachdem, welche Fälle man dazu zählt) Serie im Weser-Elbe-Gebiet/Cuxhaven/Bremen.

Frühjahr 78 Vermisstenfall Gudrun Thomé/Heidelberg
Im November 80 dann der Mord an Erika Handschuh/Nähe Heidelberg


@GonzoX
In dem hier:
Beitrag von GonzoX (Seite 1)

von Dir eingestellten Artikel zu unserem lieben Ede steht, dass es ein bis heute verschwundenes Mädchen in Heidelberg gibt. Damit ist doch Gudrun Thomé gemeint, oder? Weißt Du da mehr? Wer? Wie? Was ist da heute aktuell?

Wenn man den Fall Thomé auch zur Heidelberg-Serie zählt, hat man auch dort einen Vermisstenfall, der zeitlich und vom Modus operandum an die Weser-Elbe-Serie erinnert. Auch in der Weser-Elbe-Serie sind einige Opfer gefunden worden. Parallel zur Weser-Elbe-Serie dann eben die Fälle Thomé und Handschuh. Erika Handschuh wurde allerdings vergewaltigt.

Ein Täter(paar), mit Bezug zu Heidelberg und Bremen?


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

27.09.2021 um 12:20
Hallo @darkstar69 ,

es gibt sogar einen Artikel, der Deine Überlegungen quasi 1:1 vorweggenommen hat:

https://www.blogxy.de/wp-content/uploads/2012/11/67-Opelwiese.pdf
Bildschirmfoto 2021-09-27 um 11.37.26Original anzeigen (0,3 MB)

Der Fall Gudrun ist wirklich rätselhaft.
Vielleicht ist sie ja auch doch irgendwann wieder aufgetaucht.
Andernfalls wäre es schwer zu verstehen, dass Medien, Polizei, Such-Portale, Angehörige etc. ihr Verschwinden nie wieder aufgegriffen haben.
Vielleicht schaffe ich es in nächster Zeit mal wieder, ein Archiv aufzusuchen, dann erfahren wir sicher etwas mehr.

Aufgrund der anscheinend erfolgten Vergewaltigung im Fall Erika würde ich sie nicht zu der Großen Serie zählen; ebenso Marlies von G. (@Höhenburg's Lieblingsfall).

Durch die KBW-Brille betrachtet, bin ich nun noch auf einen Fall betrachtet, den wir noch nicht auf dem Schirm hatten.
Davon ausgehend, dass sich der Killer möglicherweise von politischen Großereignissen wie Wahlen, in lang anhaltende Erregungszustände versetzen ließ, erscheint zunächst der Fall Angelika Kielmann (07.06.78, Cuxhaven) in neuem Licht:
Am 04.06.78 fand eine Landtagswahl in Niedersachsen statt, zu der auch der KWB antrat.
KVZ vom 21.05.78
Bildschirmfoto 2021-09-27 um 12.09.35Original anzeigen (0,2 MB)
https://www.mao-projekt.de/BRD/NS/LUE/Cuxhaven.shtml

Die erfolgreichste Wahl in der Geschichte des KBW war die Kommunalwahl am 20.04.75 (mit Einzug in das Heidelberger Gemeindeparlament). Dem vorausgegegangen war ein aufwändiger Wahlkampf (u.a. mit dem Thema "Eingliederung Ziegelhausen).
Dem Muster folgend wäre also ein darauffolgender Mord zu erwarten.
Mit etwas googelei stößt man auf den Fall Carmen Fuchs (25.04.75 Bühl, an der B3), die auch noch ausgerechnet trampend auf dem Heimweg von einer politischen Diskussionsveranstaltung war.
Dieser wäre also mein Hauptkandidat zur Aufnahme in unsere Liste.


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

27.09.2021 um 19:14
In den 70er Jahren waren viele junge Menschen per Anhalter unterwegs. Es war einfach die billigste Art und Weise der Fortbewegung. Damals besassen noch nicht so viele junge Erwachsene ein eigenes Auto und auch das Fahren und Abholen durch die Eltern existierte damals zumindest nicht in der heutigen Form . Ich bin selber damals viel per Anhalter unterwegs gewesen. Einmal auch auf der A7 zwischen Hamburg und Schleswig. Der Autofahrer, der mich mitnahm ist irgendwann von der Autobahn abgebogen und zielstrebig in einen Wald bis zu einer Lichtung gefahren. Das geschah wortlos. Ich habe versucht, mir meine eine aufkommende Angst nicht anmerken zu lassen und versucht alles zu tun um eine gute Stimmung im Auto aufrecht zu erhalten und habe über meine Mutter und meine Geschwister geredet. Er hat den Wagen dann angehalten und mich wortlos angeschaut. Ich habe gefragt, ob er austreten müsste und gesagt, dass ich lieber im Auto sitzen bleiben möchte. Irgendwie wollte ich kein Fluchtverhalten zeigen und hatte Angst, dass die rettende Tür sowieso verriegelt sein würde. Also habe ich weiter von meiner Familie, die auf mich warten würde erzählt. Irgendwann hat er mich dann gefragt, ob er mir jetzt genug Angst gemacht hätte und ob ich nun nie wieder per Anhalter fahren würde. Ich hätte ihn umarmen können und habe diese Brücke, die er uns baute angenommen. Wer weiß was passiert wäre, wenn ich ihm gedroht hätte oder ausgeflippt wäre. So konnte er mich laufenlassen und hatte sein Gesicht bewahrt. Was diesen Mann angetrieben hat sich so zu verhalten weiss ich bis heute nicht. Vielleicht wollte er wirklich nur jungen Frauen eine Lektion erteilen und mir helfen. Er wollte auf jeden Fall Angst sehen. Um die Angst der Opfer kann es dem Serienmörder auch gegangen sein, auch wenn mein damaliges Erlebnis nichts mit seinen Taten zu tun hat.


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

28.09.2021 um 01:03
Hallo @meermin ,

was für ein besch. Typ.
Zum Glück hattest Du die Nerven, Dich so zu verhalten.
Bei meiner Recherche in Zeitungsarchiven bin ich wirklich ständig auf Vergewaltigungsfälle und weitere Frauenmorde gestoßen - Sexualmorde und "Beziehungstaten".
Die allermeisten davon wurden schnell geklärt und sind dann bald in Vergessenheit geraten. Es waren auch niemals Nachrichten von überregionalem Interesse.
Es war auch nicht so, dass ein Aufschrei durch die Gesellschaft ging, sich Bürgerintiativen bildeten oder politische Parteien dies aufgegriffen hätten.
Einzige Ausnahme war hier meines Wissens Alice Schwarzer und ihre EMMA:
https://www.emma.de/mehr-zu-dem-thema/35972/Frauenmord?page=1


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

16.10.2021 um 00:29
In den letzten Tagen habe ich mich etwas mit dem Verfasser dieser HÖRZU-Serie der 80er: "Neue Kriminalfälle" beschäftigt - welche wir desöfteren als Quelle verwendeten und hier abriefen:
https://www.blogxy.de/mordfall-erika-handschuh-opelwiese/

Bildschirmfoto 2021-10-15 um 23.29.58

Es handelt sich um Friedhelm Werremeier. Bekannt vor allem als Drehbuchautor und Schöpfer des ersten TATORT-Kommissars Trimmel.
Er war aber auch Autor mehrerer maßgeblicher Bücher über Serienmörder:
- Jürgen Bartsch
- Erwin Hagedorn
- Fritz Haarmann
Wikipedia: Friedhelm Werremeier

Etwas verblüfft stellte ich fest, dass dieser in Bad Bevensen lebte (bis er vor zwei Jahren verstarb).
DER Serienmord-Spezialist der 60er bis 80er Jahre lebte also ausgerechnet am doppelten Schauplatz der Göhrde-Morde (Treffpunkt eines der Paare + Abstellort eines Autos).

Man kann wohl sicher sein, dass er damals zumindesst interessiert - vermutlich aber auch betroffen bis schockiert reagierte.
Es ist aber kein Kommentar seinerseits zu diesen Fällen auffindbar.
Überhaupt war er seit Anfang der 80er nicht mehr sehr produktiv.

2009 erscheint dann aber noch sein letzter Kriminal-Roman: "Trimmels letzter Fall".

https://books.google.de/books?id=U1xhtB3zKNgC&pg=PT108&hl=de&source=gbs_toc_r&cad=3#v=onepage&q&f=false

Meinem Verständnis nach behandelt er hier (etwas verschlüsselt) die Göhrde-Morde - und bezieht diese sogar (als Drohung) auf sich selbst.
Auch der vermeintliche Täter (und seine Serie), nach dem wir hier in dieser Diskussion suchen, wird mehrfach erwähnt.


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

16.10.2021 um 13:04
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Meinem Verständnis nach behandelt er hier (etwas verschlüsselt) die Göhrde-Morde - und bezieht diese sogar (als Drohung) auf sich selbst.
Auch der vermeintliche Täter (und seine Serie), nach dem wir hier in dieser Diskussion suchen, wird mehrfach erwähnt.
Hallo @GonzoX
kannst Du das nochmal ein wenig weiter ausführen? Inwiefern bringt er, dann ja quasi fiktiv als Roman?, die Göhrde-Morde und die Münster- wie auch die Heidelberg- Serien in Kontext? Die Weser-Elbe-/Todesdreieck-/Disco-Morde-Serie auch? Was meinst Du mit Drohung?


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

17.10.2021 um 21:47
Hallo @darkstar69 ,

es handelt sich hier wirklich um einen ungewöhnlichen Kriminalroman.
Es tauchen immer wieder neue Figuren auf - auf Seiten der Opfer, Täter und Polizisten.
Auch gibt es viele Zeitsprünge.
Es entsteht kaum eine Spannung oder ein Lesefluss.
Viele der Figuren tauchten schon in Werremeiers Trimmel-Krimis und Tatorten auf.
Meinem Verständnis nach schreibt der Autor über reale ungelöste Kriminalfälle, die er verfremdet und dann mit dem alten Trimmel-Tatort-Personal einer Lösung zuführt.

So geht es damit los, dass Kommissar Trimmel zur Kur geschickt wird. Er fährt dann mit seiner Lebensgefährin Gaby Montag (Tatort-Figur) nach Bad Salzuflen.
Dort wird er bei einem nächtlichen Park-Spaziergang angeschossen - Gaby wird mittels Kopfschuss (mit einem Jagdgewehr) ermordet.
Ein (befreundeter) schon pensionierter Polizist ermittelt später auf eigene Faust nachts in dem Park.
Dort trifft er auf den Täter - der nochmal zum Tatort zurückgekehrt ist - und wird ebenfalls erschossen.
Der Täter wird schnell (von Trimmel) ermittelt. Es handelt sich um Richard Rammthor (eine Krimi-Figur). Dieser wollte sich rächen, weil er von Trimmel überführt wurde und in den 70ern im Knast saß. Er stammt aus Lüneburg und hat auch noch einen Zwillingsbruder.

Später geht es um einen Kindermord am Hamburger Stadtrand. Der Kopf des Opfers wird vom Killer ausgerechnet in Trimmels Keller abgelegt. (als Drohung, Warnung oder sogar um ihm die Ermittler auf den Hals zu hetzen??)
(an dieser Stelle musste ich an den Göhrde-Killer denken, der das Auto der Opfer quasi vor Werremeiers Haustür abstellte)
Es tritt dann eine moderne Profilerin auf - die leitende Hamburger LKA-Direktorin Annette Rechberg (keine Tatort-Figur). Sie beschäftigt sich schon lange mit einem Serienkiller "Serienmesserwürger", dessen Spur sie mittels viclas verfolgt und zahlreiche - ganz verschiedene - Morde mit ihm in Verbindung bringt.
Am Ende des Romans entpuppt sich "Konrad Conny Schiefelbeck" als dieser Killer.
Schiefelbeck ist eine Figur aus dem bekannten Tatort "Trimmel hält ein Plädoyer".
Wikipedia: Tatort: Trimmel hält ein Plädoyer
Conny ermordet hier eine Prostituierte, der er auch die Handtasche abnimmt.
Er wird dann mit einer ganzen Frauen-Mordserie in Verbindung gebracht, die sich im Halbjahres-Rhytmus ereignet.
Hier halte ich es wieder für möglich, dass Werremeier schon damals einen realen Fall: die Münster-Heidelberg-Serie als Vorlage genommen hat. Das Buch zum Tatort schrieb er 1976, der Film wurde interessanterweise im Oktober / November 1977 gedreht. Also genau dann als die Serie mit dem Fall Anja B. vermeintlich nach Norddeutschland schwappte.
Die Profilerin Annette Rechberg (aus Trimmels letzter Fall) zählt auch einen Bremen / Bremerhavener Fall zur Serie des "Serienmesserwürgers".


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

17.10.2021 um 22:30
@GonzoX
Wenn der Roman 2009 erschien, hat er ja schon damals einige spätere spätere Vermutungen und Verdachtsfälle vorausgenommen. Ob er informierte Vertraute hatte? Würde ja zu seinem Wohnort und Job und Interessensgebieten passen. Er war ja beruflich, zB hörzu, mit diesen Fällen vertraut, es waren xy-Fälle und wohnortnah bei ihm erfolgt. Dass er da informelle Informationen und persönliche Fiktion verbindet, liegt nahe


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

22.10.2021 um 15:16
@darkstar69

Werremeier war nicht nur gut mit Eduard Zimmermann befreundet, sondern hatte als Gerichtsreporter auch jahrzehntelang viele bedeutende Kriminalfälle begleitet.
Man kann wohl davon ausgehen, dass er in dieser Szene "Gott und die Welt" kannte.
Später war er zudem noch in der "Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte e.V." aktiv.
http://www.polizeigeschichte.com/aktuelles/jahrestreffen2000/hannover.htm
Da konnte er sicher weiterhin mit dem einen oder anderen alten Kommissar über vergangene Fälle plaudern.
In seinem Buch (Trimmels letzter Fall) porträtiert er leicht erkenntlich Rechtsmediziner Püschel als "Müller-Hübscher".

Gut möglich dass KWW in einschlägigen Kreisen schon lange als Göhrde-Mörder gehandelt wurde.

In dem Roman werden zwei verschiedene Figuren für die Serie des "Serienmesserwürgers" und des Göhrde-Mörders (bzw. im Roman Bad-Salzuflen-Mörder) präsentiert:
- Rammthor, aus Lüneburg für Bad Salzuflen
- Conny Schiefelbeck (aus dem Tatort "Trimmel hält ein Plädoyer") für die Große Serie
Conny wird so beschrieben (screenshots aus google books):
https://books.google.de/books/about/Trimmels_letzter_Fall.html?id=U1xhtB3zKNgC&source=kp_book_description&redir_esc=y

Bildschirmfoto 2021-10-22 um 15.02.01

Die Serie des "Serienmesserwürgers" folgendermaßen (einige Formulierungen könnten fast aus unserer Diskussion hier stammen):

Bildschirmfoto 2021-10-22 um 15.06.52

Bildschirmfoto 2021-10-22 um 15.07.40

Bildschirmfoto 2021-10-22 um 15.08.43


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

24.10.2021 um 12:02
@GonzoX
danke!

das ist wirklich auffallend ähnlich. Er muss damals Insiderwissen gehabt haben. Und natürlich Erfahrung und Fantasie.
Nur lassen sich eben noch immer solche Indizien und Vermutungen und naheliegende Ansätze und Verdachtsmomente weiterhin nicht lückenlos belegen.

Es zeigt aber auch, dass es schon lange vor dem KWW-Hype und bevor die Polizei (wegen des Bruders wohl eher) an die Öffentlichkeit ging, diese Verdachtsmomente und Hinweise und Indizien gab.


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

20.11.2021 um 11:26
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb am 13.08.2021:- in Erwägung gezogen wird anscheinend, dass.. der Handschuhsheimer BMW-Fahrer sie wieder mitgenommen hat, sei es dass er ihr auflauerte, oder sogar eine Verabredung bestand (wie @Höhenburg vermutet)
Konnte dieser BMW - Fahrer denn niemals ermittelt und von den (damaligen) EB befragt werden?
Könnte mir sehr gut vorstellen, dass die Zahl der in Handschuhsheim zugelassenen BMWs in den 70er - Jahren (noch) recht überschaubar gewesen sein dürfte...
Warum also konnte dieser Mann nicht identifiziert werden?


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

11.12.2021 um 00:34
Hallo @ThoFra,

das ist ein gute Frage.
Nach diesem Herrn mit dem BMW, der Monika von Ziegelhausen / Neckarhelle bis vor Ihre Haustür chauffierte, wurde schon kurz nach ihrem Verschwinden gefahndet (in der Rhein-Neckar-Zeitung, Okt. 76)
Später dann, im November 77, noch einmal mit Millionen-Publikum bei Aktenzeichen XY.
Zumindest in den Wochen nach der Fahndung, gab es keine Presse-Meldung, dass sich dieser Herr gemeldet hatte oder identifiziert werden konnte.
Man fand offensichtlich auch nicht den jungen Mann, der Monika Sorn (1975) vor ihrem Verschwinden in die Hemsbacher Gastwirtschaft begleitet hatte, obwohl man sogar eine genaue Beschreibung samt Phantombild veröffentlichte.
Und auch nicht den Münsteraner Täter, nach dem man ebenfalls mit Phantombild suchte und sogar wusste mit welchen verschiedenen Autos samt Kennzeichen er durch die Gegend kurvte.

Bei meiner Archiv-Recherche stieß ich hingegen noch auf einige weitere Frauenmorde (Beziehungstaten und Sexualmorde), die man fast alle innerhalb weniger Tage klären konnte.

Wie konnte es also der hier gesuchte Serientäter schaffen, dermaßen viele Großfahdungen zu überstehen?
Ich kann nicht glauben, dass es nur Zufall und Glück / bzw. Pech war.
Man kann ja auch nicht behaupten, dass er besonders vorsichtig war (Kneipen- und Discobesuche mit Opfern).
Ich könnte mir also gut vorstellen, dass er Vorkehrungen traf - vielleicht sogar konspirativ lebte. Möglicherweise variierte er sein Aussehen, verschleierte seine Identität, tauschte Nummernschilder aus etc.


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

12.03.2022 um 02:57
Ich habe mich noch etwas weiter mit dem Fall Erika H. beschäftigt.
In dem hier eingestellten Artikel des Serienmord-Spezialisten der 70er und 80er Friedhelm Werremeier wird sie mit zur Großen Serie gezählt.
https://www.blogxy.de/wp-content/uploads/2012/11/67-Opelwiese.pdf

Der Fall lässt sich jedoch aus verschiedenen Perspektiven betrachten.
Ganz interessant finde ich einige Kommentare, die sich unter dem Beitrag (des blogs) befinden aus dem der Hörzu-Artikel entnommen wurde:
https://www.blogxy.de/mordfall-erika-handschuh-opelwiese/

"Lydia" schreibt, dass es in Erikas Umfeld mehrere verdächtige Personen gab:
Den verurteilten Sexualstraftäter Doga, in dessen Prozess auch eine Verbindung zum Fall Erika untersucht wurde.
Desweiteren war sie auch mit "einer Art Zuhälter" befreundet.

Als 1991 der berühmt-berüchtigte Serienmörder Jeffrey Dahmer überführt wurde, beleuchtete man auch seinen us-army-Aufenthalt in Deutschland (Baumholder).
Einer der (angeblich) fünf ungeklärten regionalen Morde aus dieser Zeit war Erikas Schicksal.
Allerdings waren Dahmers bisher bekannte Opfer sämtlichst junge Männer, welche er in der regel auch noch zerstückelte.
Zudem hatte er damals kein eigenes Auto zur Verfügung - und Erikas Tramp-Startpunkt (Sandhausen nähe Heidelberg) war doch weit von Dahmers Kaserne entfernt.
Ich würde ihn dennoch nicht ganz ausschließen.
Kürzlich recherchierte ich, dass D. wohl als junger Mann noch nicht ganz festgelegt war, was seine Sexualität betraf.
Unmittelbar nach seiner army-Zeit hielt er sich in Florida auf und hatte dort ein girl-friend.
https://vk.com/wall-85378351_5771?lang=en

Was die geographischen Aspekte der Tat betrifft, passen diese erstaunlich gut zur Heidelberger Serie.
Erikas Wohnort Sandhausen liegt ebenfalls an der B3 (Bergstraße), dem Revier des Mehrfachtäters.
Dieser verbrachte seine Opfer jeweils in Richtung Nord-West.
Den Ablageort wählte er dabei drei mal direkt hinter der Bundesland-Grenze Baden-Würtemberg / Rheinland-Pfalz - vermutlich ganz bewusst, um den Ermittlern die Arbeit zu erschweren.
Beitrag von AnnaKomnene (Seite 14)

Im Fall Erika überquerte der Täter mit dem Opfer (bzw. der Leiche) ebenfalls die Grenze, fuhr dann aber noch viel weiter bis zur Opelwiese.
Der Name dieser Ortes (eines Naturparks) hat übrigens nichts mit der Automarke zu tun, sondern mit dem Berg "Opel" in der Nähe.
Wikipedia: Opel (Berg)
Auch dieser liegt übrigens genau auf einer Grenze (zweier Landkreise).

Interessant finde ich aber nun noch einen weiteren geographischen Gesichtspunkt, der sich auf die Erkenntnis (dieser Diskussion) bezieht, dass sich einige der Tatorte der Großen Serie
genau auf dem gleichen Längengrad befinden.
Beitrag von GonzoX (Seite 20)
Der Mörder Erikas fuhr genau so weit nach Westen, dass sein gewählter Ablageort sich auf dem gleichen Längengrad wie die Stadt Münster befindet - dem Ausgangspunkt der Serie.
Was dieses rätselhafte geographische Kriterium betrifft, schließt er also hier quasi einen Kreis und verbindet die drei jeweiligen regionalen Serien miteinander.
(kann man hier nachprüfen: https://www.laengengrad-breitengrad.de/)

Auffällig ist auch das Datum der Tat: 27.11.80.
Drei Tage später ereignete sich ein weiterer Vorfall der Großen Serie:
am 30.11.80 verschwand Andrea Martens, die sich an einer US-Kaserne nahe Bremen zum Trampen aufstellte - und nie wieder auftauchte.

Aus dieser Betrachtungsweise heraus finde ich noch einen weiteren norddeutschen Vermissen-Fall erwähnenswert:
genau ein Jahr später, am 28.11.81 verschwand die zweijährige Katrice Lee in Paderboren.
https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-paderborn/paderborn/ich-weiss-dass-katrice-noch-lebt-2493587

Der Ort ihres Verschwindens liegt wiederum genau auf dem gleichen Längengrad der US-Kaserne (in Garlstedt) vor der Andrea Martens letztmalig gesehen wurde.


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

08.10.2022 um 10:19
Hallo @Ylvi ,

freut mich dass Du hier mit dabei bist.
Dieser Fall ist sehr interessant.
Hier habe ich die zugehörige Hallo-Deutschland-Folge entdeckt:

Über den Fall Irmhild wird ab min. 8:43 berichtet
https://www.zdf.de/nachrichten/hallo-deutschland/hallo-deutschland-vom-14-april-2022-100.html (Archiv-Version vom 06.12.2022)


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Ylvi ehemaliges Mitglied

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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

08.10.2022 um 11:39
Hallo @GonzoX,
dankeschön, auch für den Link 😀

Ich finde, sehr schön ausgearbeitet, von Herrn Döbele. Leider gibt es über diesen Fall darüberhinaus nur wenig bis kein Material.

Das Wäldchen, von dem die Rede sein könnte, ist wirklich nur sehr klein und nach wie vor von der Landstraße gut einsehbar.
Auch der Weg, welcher durch den Kipplaster versperrt war, ist heute noch vorhanden und wird auch von Radfahrern häufig genutzt, da sich der Werseradweg in unmittelbarer Nähe befindet.
Ich stelle gern beizeiten aktuelle Bilder ein, wohne nur 5km entfernt.


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Frauenmorde in Münster und Heidelberg

08.10.2022 um 18:04
@Ylvi @GonzoX

Ich habe nun auch die xy-Sendung vom 4.6.71 dazu geguckt.
Und wenn es tatsächlich so ist, dass der Tatverdächtige damals nicht der Täter war, müsste man das ja neu betrachten.

Irgendwie scheint mir der Fall aber nicht zur Serie zu passen. Andererseits wäre es dann der erste Fall der Serie und da muss nicht alles (muss sowieso nicht) stimmig sein und offenbar wurde Irmhild auch nicht vergewaltigt?
Man weiß ja nicht, inwiefern der LKW etwas mit dem Fall zu tun hat, andererseits würden diese roten Spuren ggf passen.
Mein Gefühl sagt mir, zur Serie gehört der Fall nicht.
Dennoch wäre es spannend, zu wissen, inwiefern dort weiter ermittelt werden könnte oder wurde und ob es DNA gibt.


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Ylvi ehemaliges Mitglied

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08.10.2022 um 22:01
Bist du so nett und stellst den Link für die xy Sendung ein? Wüsste sonst nicht so schnell darauf zuzugreifen. Oder gibt es hier dafür einen Pool o.ä.? 😉


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09.10.2022 um 00:13
Zitat von YlviYlvi schrieb:Ich stelle gern beizeiten aktuelle Bilder ein, wohne nur 5km entfernt.
Hallo @Ylvi ,

das würde mich freuen.
Wir haben bisher ja die Münsterland-Fälle vor allem aus norddeutscher bzw. Heidelberger Sicht betrachtet.
Was mich auch sehr interessiert ist dieser Spielfilm auf Basis jener Fälle, der im November erscheint.
https://rheine.cinetech.de/aktionen-events/premiere-akte-muensterlandmoerder?id=35852


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