Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

@Siegessicher schrieb gestern um 23.00 Uhr:

so ein Quatsch. Wie sollen denn beide gleichzeitig verunfallt sein? Kann mir das mal einer erklären!!!?

Na z.B. gemeinsam auf der Seibrücke ins rutschen gekommen? Oder eine fällt ins Wasser und die andere springt hinterher um zu retten. Passiert nicht zum ersten Mal. Kann auch nur eine verunglückt sein und sie waren von den Tagen vorher schon völlig geschwächt... Schlangenbiss? Vergiftung? In der Situation gibt es viele Möglichkeiten. Nur gemeinsam einen Felsen herabstürzen stelle ich mir schlecht vor. Vielleicht auf einer Flucht, wo eine einfach hinter der anderen her rennt. Oder im Dunkeln, weil sie den Weg nicht sahen.

Auf der Anrufliste steht für den 2. April 1:56 p.m.

Teléfono Samsung

Se enciende el teléfono. LLamada al 112 de ausilio de Holanda y al 911 de Panamá. Se conecto a GSM y después de la llamada se desconecta

Das heißt, wenn ich meinem Spanisch trauen kann:

13:56 Telefon eingeschaltet. Hilferuf an 112 in Holland und 911 in Panama. Verbindung zum GSM und nach dem Anruf wird das Telefon ausgeschaltet.

Eine Ortung wäre also möglich gewesen, oder?

AveMaria schrieb:so ein Quatsch. Wie sollen denn beide gleichzeitig verunfallt sein? Kann mir das mal einer erklären!!!?

Was mir dazu gerade spontan durch den Kopf geht:
Vielleicht sind beide ja auch zusammen eine Art "Abhang" hinunter geklettert (um zB an eine Wasserquelle zu gelangen), es kam beim hinteren Mädchen (also oberhalb der anderen) zu einer Art "Erdrutsch", oder sie rutschte einfach nur aus, fand keinen Halt mehr und riß die andere den Abhang mit runter und dabei verletzten sich beide...

@AveMaria
Denke auch, wenn eine stürzt und die Andere versucht, sie zu retten und ebenfalls dabei verunfallt, würde das erklären, warum beide verunglückt sind. Was würde man machen, wenn man zu zweit unterwegs ist und einer von Beiden stürzt ab? Man würde mangels anderer Leute weit und breit selbst versuchen, den Anderen zu retten. Und wenn man sich damit übernimmt, sind plötzlich zwei Personen in Not, nicht nur eine. Wir wissen auch nicht, ob BEIDE noch nach 8 Tagen lebten und die Bildersequenz schossen oder ob nur eine von beiden da noch lebte und die andere schon längst tot war. Vielleicht hatte eine einen tödlichen Unfall (ertrunken, erschlagen o.ä.) während die Andere "nur" eine Verletzung hatte wie z.B. einen Beinbruch, der sie aber hinderte, sich in Sicherheit zu bringen, sodass sie noch 8 Tage lebte und dann selbst starb.

Fraglich, warum 8 Tage Funkstille mit dem Handy und dann plötzlich noch mal Aktivität? Vielleicht brauchte die betreffende Person, die die Bilder machte, ja diese 8 Tage, um sich zurück zu den Rucksäcken zu kämpfen mit ihrer Verletzung, hat da dann versucht noch mal Hilfe zu holen und ist dann erschöpft da gestorben, weil auch die letzte Hoffnung (zurück zu den Handys sich zu kämpfen), die sie am Leben hielt, damit gestorben war?

@Ingrid1

Das habe ich in der Tabelle auch gelesen und mich gewundert, allerdings widerspricht das einer anderen Aussage des Netzbetreibers der besagt, dass es nach 13:39 am 1.4 keine weiteren Netzeinbuchungen gab. Sehr verworren, diese Quellenlage.

Ob dadurch eine Ortung möglich gewesen wäre ist eine andere Frage. Zur Ortung nutzt man glaube ich die Daten mehrerer überlappender Funktürme, um so das Signal zu triangulieren. Anhand dieses kurzen Signals hätte man also nur feststellen können, dass sich das Handy in Reichweite der Basisstation befindet und die etwaige Richtung wäre feststellbar. Ich gehe mal nicht davon aus, dass in diesem Gebiet mehrere Funkzellen erreichbar sind.
Dass die beiden auf dem Trail gewandert sind, bzw. die grobe Richtung war ja schon bekannt, ich fürchte selbst ein bestätigter Kontakt hätte nicht viel geholfen, es sei denn eine SMS mit weiteren Informationen wäre durchgekommen.

@Comtesse
Und wie entstand dann das Bild vom Hinterkopf?

Wenn sie 8 Tage gebraucht hat, um zum Rucksack zurück zu gelangen, wird sie kaum wieder umgekehrt sein, nur um den Hinterkopf zu fotografieren.

@stanmarsh

Das mit der anderen Aussage des Netzbetreibers habe ich auch gesehen und mich etwas gewundert.

Danke für die Erklärung mit der Ortung. Das war mir nicht klar.

Zu der Theorie mit der Falle von Ureinwohnern - dann müssten ja da eben solche Ureinwohner in der Nähe sein, man baut ja keine Falle im Vorbeiziehen, sondern man baut sie in der Nähe wo man wohnt, und checkt diese Fallen dann auch regelmäßig. Also hätte dann ja jemand zeitnah die Mädchen finden müssen.

@3Fragezeichen
Hast du einen Link zu dem Foto vom Hinterkopf? Das ist mir scheinbar durchgegangen.

@Comtesse
http://imgur.com/a/ITPQC

@3Fragezeichen
Danke, habe es jetzt auch gefunden. Vielleicht sind das Selfies. Vielleicht hatte sie eine Verletzung am Kopf und wollte mangels Spiegel ein Foto vom eigenen Hinterkopf machen um zu sehen, wie schlimm es aussieht?! Sieht auf jeden Fall äußerst zerzaust aus.

@Comtesse
Diese Vermutung hatte hier auch schonmal jemand.
Möglich wäre es sicherlich.
Nur, wenn ich selber eine vermutete Verletzung am Hinterkopf fotografiere (und das mache ich ja nur, wenn ich wirklich annheme, da ist eine, weil Blut, Beule, oÄ), auf dem Bild dann aber nichts sehen kann, mache ich doch noch ein Foto, oder?
Also, um sicher zu gehen, daß da wirklich nichts ist, oder weil ich es beim ersten Versuch vielleicht "verfehlt" habe.
Ein Selfie auf diese Weise treffsicher zu schießen, ist für mich fast ausgeschlossen.

@3?
Das Bild ist sehr wahrscheinlich kein Hinterkopf - das wurde hier schon ausgiebig diskutiert.

Ich habe mir die kompletten Seiten angetan - weil der Fall emotional so mitreißend ist.

Meiner Meinung nach spricht alles für eine unglückliche Verkettung von Umständen.
Aus irgendeinem Grund sind die Mädels nicht mehr zurück nach oben gestiegen - entweder weil sie vom Weg abgekommen waren oder eine von beiden verletzt war.
Ich nehme an beides trifft zu.
Fremdverschulden schließe ich aus.

Es reicht eigentlich schon umzuknicken ohne Knochenbruch, wenn man Pech hat kann man nicht mehr Laufen.
Wenn sie dabei vorher noch irgendwo runter sind (bewußt oder unbewußt abseits vom Trail) hatten sie ein ernsthaftes Problem.

Vielleicht haben Sie irgendwann versucht dem Fluß zu folgen (Eine der anderen helfend) was sicher nicht immer einfach ist und vielleicht auch im letztendlich tödlichen Sturz (für eine der beiden) endete.
Der Fluß hat rein pragmatisch gesehen den Vorteil das man Wasser hat...

Nicht zu vergessen das sie vielleicht die Karte (Google) im Kopf hatten und dachten sie hätten es nicht weit bis zu einer Behausung bzw. irgendwer kommt hier schon mal lang.

Eventuell - aber das ist reine Spekulation - hätten sie sich retten können wenn die Unverletzte versucht hätte Hilfe zu holen und die Verletzte allein gelassen hätte.
Das Gelände macht ja auch - solange man nicht auf dem Berg steht - einen sehr unübersichtlichen Eindruck. Da kann man sich auf ein paar Kilometer locker verlaufen wenn man erstmal nicht mehr auf dem Weg ist - vom möglicherweise dicht vorhanden Unterholz durch das man nicht so einfach durchkommt mal ganz zu schweigen.

Insofern war der Fluß als Ankerpunkt keine schlechte Wahl.

@Comtesse

Comtesse schrieb:Danke, habe es jetzt auch gefunden. Vielleicht sind das Selfies. Vielleicht hatte sie eine Verletzung am Kopf und wollte mangels Spiegel ein Foto vom eigenen Hinterkopf machen um zu sehen, wie schlimm es aussieht?!

So was würde man aber nur machen, wenn man nicht
mehr zu zweit ist.

Besteht die Möglichkeit, daß die beiden sich getrennt haben
könnten.

Ich habe hier noch mal eine Auflistung über alle Aktivitäten
der Mädchen mit den Telefonen, sowie über die Suchaktivitäten.

Original anzeigen (0,2 MB)

https://maudoortwijn.wordpress.com/page/11/

Ich stelle mal den Link der Quelle dazu mal mit ein, obwohl
mir das eher in Richtung VT geht. Die Infos auf der Übersicht,
die erstellt wurde, basieren allerdings auf Fakten.

@kokablue
Schön das du dir alles durchgelesen hast.
Ich bin seit Anfang an dabei.
Dann hast du ja sicher auch gelesen, daß das mit großer Wahrscheinlichkeit das Bild ist, welches die Eltern erst zurückgehalten haben.

Fragt sich dann aber warum, wenn es nur Büsche sein sollen.
Und für mich sind das ganz klar Haare.

@inci2
Mein Verdacht wäre eher, dass sie durch Unfall o.ä. getrennt wurden und nach 8 Tagen nur noch eine von beiden lebend bei den Rucksäcken ankam. Es müsste dann ja Kris sein von den Haaren her, die fotografiert wurden. Ich mache selbst öfter mal Fotos von meinem Kopf von oben, um zu checken, ob die Ansätze nachgefärbt werden müssen :D , das könnte von der Entfernung her auf den Bildern durchaus passen als Selfie.

Die Mädchen sind da ja in einer Art Bachbett, als die letzten normalen Bilder entstanden sind. Weiß man, ob da zwischendurch plötzliche Hochwasser durchrauschen, von denen sie weggespült worden sein könnten? Das gibt es manchmal, scheinbar trockene Bach- oder Flussbetten werden regelmäßig von plötzlichen Wassermengen überflutet. Vielleicht war es sowas?!

Ich habe auch nichts von Büschen gesagt..
Das ist kein Hinterkopf sondern Frontal bzw. von der Seite.
Deshalb auch das andere Bild darüber.. man würde das Gesicht sehen.

Aber das müsste ich dir ja eigentlich nicht erzählen - du bist ja von Anfang an dabei..

Hallo, ihr Lieben,

nur noch mal kurz und kompakt aufgelistet meine Infos, die von einer leider im letzten Herbst gelöschten Facebook-Seite (in Memory of Lisanne & Kris) stammen:

- die 3 der stets angesprochenen 90 Fotos, die noch auf der Kamera (nicht auf den Handys!!) sicher gestellt wurden, sind veröffentlicht. Mehr Fotos, auf denen etwas zu erkennen ist, gibt es nicht oder werden halt nicht veröffentlicht.
- auf den beiden Handys wurden weitere Fotos gefunden, sind allerdings scheinbar nicht relevant oder werden aus bestimmten Gründen nicht veröffentlicht.
- der Zweig mit den roten Plastiktüten (oder Teile davon) ist laut Aussagen der Ranger und Guides ein Insektenabwehrwedel. Ob es von den beiden stammt oder nicht, ist nicht bekannt weil "in echt" halt nicht gefunden.- das Teil neben dem Wedel ist wohl eindeutig als Kaugummipapier identifiziert.
- die 3 betreffenden Fotos (und alle anderen auch) wurden wohl eingehend von einem Institut für Fototechnik (oder so ähnlich) untersucht, und es wurden keine verwertbaren Besonderheiten (Gesichter, Tiere, etc.) darauf festgestellt.
- die beiden hatten definitiv nur EINEN Rucksack bei dieser Aktion mit sich geführt. Die Forensiker sagen in ihrem Abschlussbericht, der Rucksack habe mindestens einen Tag im Wasser verbracht. Die Handys wurden vor der Untersuchung drei Tage lang mit einer bestimmten Technik getrocknet, während die Kamera scheinbar funktionstüchtig war.
- der ebenfalls gefundene blaue Schuh gehörte def. weder Kris noch Lisanne! Der Schuh (mit Fuß) wird eindeutig Lisanne zugeordnet (linker Fuß).
- es gibt keine verlässlichen Aussagen darüber, wann genau die beiden das Hostel in Richtung Tageswanderung verlassen haben. Man geht davon aus, dass es gegen 10.30 Uhr, 10.45 Uhr am 1. April 2014 gewesen ist.
- alle in Frage kommenden Fluss- und Bachläufe führten in der Zeit zwischen dem 1. und 10. April nur wenig Wasser, dies sagen die Ranger und Guides aus.
- scheinbar hat die Hostelbetreiberin ausgesagt, die beiden hätten eine Karte vom betreffenden Gebiet in den Rucksack gepackt. Um welche Karte genau es ging, weiß man scheinbar nicht.
- eine größere Suche startete tatsächlich erst am 3. April gegen 10 Uhr Ortszeit. Daran beteiligt waren ca. 20 Personen.
- im Übrigen gibt es keinen Zeugen, der jemals ausgesagt hat, die beiden wären mit einem Taxi zum El Pianista gefahren. Nur der inzwischen verstorbene Taxifahrer hat dies ausgesagt.

Was bleibt, sind viele Fragezeichen....

@Comtesse
Ja, gibt es.
Zur Regenzeit.
Ob aber jetzt genau an dieser Stelle, vermag ich nicht zu sagen.

@3Fragezeichen
Ich finde das ein wahrscheinliches Szenario, weil sie sich genau an einer Stelle befanden, wo sowas passieren könnte, als die letzten normalen Bilder geschossen wurden. Auch dass der Rucksack nass war, spricht dafür, dass es was mit Wasser zu tun hat/te, was ihnen zugestoßen ist. Da die Handys sich im Rucksack befanden, ist der sicher nicht absichtlich baden gegangen. Wahrscheinlich hätte ein ortskundiger Führer sie niemals in dieses Bachbett steigen lassen. Wir waren selbst mal in einer solchen Gegend im Urlaub und haben das live miterlebt, wie ohne jede Vorwarnung plötzlich solche Wassermassen angerauscht kamen, das ist sehr beeindruckend, und da möchte man wirklich nicht in so einem Bachbett stehen, wenn sowas geschieht.

@kokablue
"Hinterkopf" bezog sich jetzt auf das Bild mit den Haaren.
Ich wollte darauf nicht weiter eingehen, deswegen so beschrieben, weil jeder dann wohl verstanden hätte, was ich meine.

Und wenn auch du alles gelesen hast, weißt du ja auch, daß es mal Spekulationen über "Büsche" gab, warst also nicht persönlich angesprochen.

Da ich jetzt aber auch nicht verstehe, was du offensichtlich für ein Problem hast und ich mich hier nicht weiter von dir in diesen Kindergarten hineinreißen lassen will, belassen wir es am besten dabei.
Ich werde auf so etwas nicht mehr antworten