@3Fragezeichen: Diesen Widerspruch sehe ich interessanterweise erst jetzt im Nachhinein, aber es war GENAU SO, heulend unter einer Palme/Baum einrollen oder einfach nur kopflos ins Unterholz, das war es, was mein Körper gern getan hätte (ich könnte mir vorstellen, dass es noch schwieriger wird, wenn zwei Personen unterwegs sind und jeweils das gegenteilige Gefühl empfinden. Könnte mir sogar vorstellen, dass man sich im totalen Wahn trennt!). Irrational, aber diese Erkenntnis, dass ich mich gerade als an Sicherheit gewohnte Europäerin ernsthaft im Dschungel verirrt habe, war intellektuell kaum zu verarbeiten, wobei ich natürlich nicht weiß, ob das eine "typische" Reaktion war. Das Heulen habe ich mir nur aus dem Grund verkniffen, dass ich Flüssigkeit sparen wollte, könnte mir aber vorstellen, dass man sich zu zweit eher zusammen reinsteigert als beruhigt (wobei es in der Wasserbüffelgeschichte wegen der Pfadfinderskills offenbar nicht so war)! Apropos, die beiden Mädchen hatten ja offenbar eine 0,5-Liter-Flasche Wasser im gefundenen Rucksack. Dazu fällt mir ein, dass ich bei meiner Verirrungs-Tour nicht EINEN Schluck meines Wassers getrunken habe, trotz hoher Luftfeuchtigkeit, über 30 Grad, langer Kleidung und körperlicher Anstrengung - ich hatte tatsächlich KEINEN Durst, wahrscheinlich hat sich der Körper das verboten, weil ich nicht wusste, ob das ein Tagesalptraum wird oder ein längerfristiger. Allerdings, wenn die Mädchen ELF Tage unterwegs waren...haben sie die Flasche vielleicht unterwegs aufgefüllt? Wobei man da ohne Wasserreinigungstabletten auch verloren hat, bin selber an so nem grünen Rinnsaal vorbeigekommen, da sah man schon die Krankheiten.
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, zu zweit zufällig abzustürzen. Ich kann jetzt ja nur von der Vegetation in dem besagten thailändischen Dschungel reden, den in Panama kenne ich nicht. Es gab tatsächlich eine Situation, da schlug ich mich mit wirklich aller Kraft durch ein Gestrüpp und dahinter ging es bergab, was man erst in letzter Sekunde sah. ABER: hätte ich eine Begleitung gehabt, wären wir hintereinander gegangen, dann profitiert der Hintermann/die Hinterfrau von den weggebrochenen Ästen, zu zweit wäre das ja noch schwieriger gewesen! Die Vegetation war extrem dicht. Wäre sie so "licht" gewesen, dass man nebeneinander hätte gehen können, hätte man ja wiederum einen potentiellen Abgrund gesehen...? Ich frage mich, ob die Mädels wirklich im Dunkeln gelaufen sind. Ich hatte mir in meiner Situation fest vorgenommen, vor Einbruch der Dämmerung einen Platz zum Übernachten zu suchen, weil es viel zu gefährlich gewesen wäre mit den ganzen Felsen, rutschigen Stellen etc. bei Nacht und ich auch nicht wusste, ob da irgendwelche fiesen Tiere rauskommen (ich habe meinen Horror vor Einbruch der Dunkelheit beenden können).
Mir fällt gerade noch ein, an einer Stelle musste ich am Felsen abwärts klettern (da ist dann auch die Trekkinghose angerissen) und da bin ich abgerutscht, hing für Sekunden nur mit einer Hand. Es ging zwar "nur" 3,4 Meter runter, aber extrem unebener, felsiger Boden hätte mir mit Sicherheit einen Bruch eingebracht (und zu dem Zeitpunkt war ich trotz erzwungenem, vorsichtigen Gehen schon einmal umgeknickt). Alleine kann das wirklich leicht passieren, aber zu zweit? Da folgt einem der Hintermann/die Hinterfrau doch extra vorsichtig oder sucht sogar eine bessere Stelle.