Streusel schrieb:Ich denke, dass die Beiden genau das machen wollten. Warum gibt es keine Bilder von der zweiten Bachüberquerung und den Rinderweiden? Meiner Meinung nach liegt das daran, dass die Beiden gar nicht weitergegangen sind, sondern an dem Bach, an dem das letzte Foto entstand umdrehten und den Weg zurückgehen wollten. Dabei sind sie auf einen falschen Weg abgezweigt. Das kann da wohl leicht passieren.
Warum sollte das leicht passieren können ?
Sie hatten ja bereits den Pianista auf dem Hinweg bestiegen. Erreichten mühelos den Gipfel, stiegen ab bis zum 1.Quebrada (1. Bachüberquerung). Die Zeit (welche ja durch die Zeitstempel der Fotos auslesbar ist) legt nahe, dass sie keinerlei Probleme hatten, dem Lauf des Pianista zu folgen.
Dabei verweilten sie unter anderem auf dem Gipfel für eine längere Zeit und schossen mehrere Fotos, bei strahlendem Sonnenschein.
Also zusammengefasst:
Auf dem Hinweg, als sie noch keinen einzigen Meter des Pianista-Trails kannten, folgen sie mühelos entspannt und unternehmenslustig dessen Verlauf, präsentieren sich "sportlich und fröhlich" auf Felsen und an Panorama-Aussichten stehend......
Auf dem Rückweg, auf dem sie einige markante Punkte des Trails schon kennen, verlassen sie aber den Pianista-Trail, der quasi überdeutlich wie eine einspurige Bahnstrecke tief auf beiden Seiten des Mirador in die Landschaft "eingefräst" ist und verlaufen sich heillos ?
Nein...das passt für mich nicht ins Bild.
In deiner Theorie, fehlt auch ein sehr wichtiger Punkt.
Wenn sie vom 1.Quebrada wieder Richtung Gipfel aufsteigen, wie du in deiner Theorie vermutest, laufen sie zwangsläufig wieder in die Mobilfunknetzabdeckung hinein.
In welcher sie sich aber nachweislich, um 16 Uhr 39/ 16 Uhr 51, nicht befunden haben können.
Streusel schrieb:Allerdings war der Weg zu steil und irgendwann rutschten sie ab und landeten verletzt an dem Platz, von dem sie nicht mehr wegkamen.
Auch hier noch mal der Hinweis, dass es sich nur um eine mögliche Interpretation der Nachtbilder handelt. Da hat irgendwann ein User, ohne es belegen zu können, aus den Nachtbildern heraus ein Szenario konstruiert, dass die beiden von steilen, nicht ohne Ausrüstung zu überwindenden Felswänden umgeben wären.
Andere User, kamen damals zu ganz anderen Ergebnissen. Da wurde dann auf einmal festgestellt, dass Wasser wider jegliche physikalische Logik, eine steile Felswand hinauf zu fließen schien. Bevor sich dann das Rätsel lüftete. Man hatte es mit einem steinigen Wasserlauf zu tun, anstelle einer steilen Felswand.
Letztendlich konnte die Gesamtheit der User, trotz seitenlanger Bemühungen hier im Thread, aus den Nachtbildern nicht annähernd eine zutreffende Beschreibung des Ortes heraus arbeiten , an welchem die Beiden sich dort in dieser Nacht aufhielten.
Die einzigen klaren Erkenntnisse aus den Nachtbildern lauten: Es gibt dort einen kleinen Felsen, auf dem so etwas wie ein SOS-Marker drapiert war ( Stöcke mit roten Fetzen einer Plastiktüte). Und sie befanden sich im direkten Uferbereich eines Wasserlaufes. Und der Hinterkopf von K. wurde fotografiert.
Das sie diesen Platz nicht verlassen konnten, an selbigem gestürzt und verletzt wurden, sind reine Annahmen, die nicht durch reale, uns zur Verfügung stehende Belege gestützt werden können.
Streusel schrieb:So schlecht kann sie nicht in Form gewesen sein. Sie war diejenige, die am längsten überlebte.
Und auch psychisch kann sie nicht so schlecht drauf gewesen sein. Sie hat dann alleine noch enige Tage im Dschungel überlebt. Das weist auf psychische Stärke hin.
Auch wenn ich eher dazu neige L. als diejenige zu sehen, die am längsten überlebte, müssen wir immer daran denken, dass auch diese vermeintliche Tatsache, nur auf zwei schwachen Annahmen steht.
Annahme 1: Ab dem 5.April Mittags 13 Uhr37 wird beim Aktivieren des Handys von K. keine Pin mehr eingegeben. (Annahme K. wäre ab diesem Zeitpunkt schwer verletzt oder sogar schon tot).
Diese Annahme halte ich aus folgendem Grund für sehr schwach:
L. hatte ihr Handy seit dem 4.April Morgens um 5 Uhr, durch das aufbrauchen der Akku-Reserve quasi "verloren" und konnte es nicht mehr benutzen.
Beide Frauen verfügten nunmehr, nur noch über Ks Handy.
Ks Handy wurde letztmalig am 5.April, um 10 Uhr 50 mit Pin-Eingabe aktiviert.
Es bestand also in einem Zeitraum von mehr als einem Tag (ca.30 Stunden), die Möglichkeit das K ihre Pin an L weitergab, was ja angesichts der bedrohlichen Situation zwingend geboten war, da L. über kein Handy mehr verfügte.
Und da sind wir in einer Logiksackgasse gelandet.
Warum gab K. ihre Pin nicht mehr ein, wenn sie noch in der Lage dazu gewesen wäre ?
Was hat verhindert, dass K. in einer Situation in der Beide ums Überleben kämpften, ihre Pin nicht mit L. teilte ?
Ich habe zu beiden Fragen, keinen plausiblen Erklärungsansatz.
Annahme2: Auf dem Nachtfoto mit den Haaren von K., ist eine tote Person zu sehen.
Aus dem Haarfoto lässt sich aber nicht sicher, der Tod von K. ableiten.
Weder ist eine Verletzung erkennbar, die unvereinbar mit einem vitalen Lebensstatus ist, noch lässt sich ableiten ob die fotografierte Person zum Zeitpunkt des Fotos liegt ( was bei einer toten Person am naheliegendsten wäre), ob sie sitzt oder ob sie sich sogar in einer aufrecht stehenden Position befindet.
Mein Fazit: Die zwei Ableitungen (Keine Pin Eingabe plus Haarfoto), weisen keine ausreichende Evidenz auf, um sicher eine frühzeitige Verletzung/Tod von K. zu belegen.
Streusel schrieb:Dieses Video kenne ich. Aufschlussreicher sind die Videos von Romain C., weil da der ganze Weg drauf ist.
Streusel schrieb:Und ich denke, verlaufen ist da überhaupt nicht schwierig denn zwischen Mirador und Bach gibt es einige Wege.
Direkte Frage...
Was hindert dich daran, aus dem Filmmaterial von C.Romain nur eine Einzige, von den deiner Meinung nach vielen Möglichkeiten des Verlaufens, hier zur Diskussion zu stellen ?
Ich verlange das nicht ausdrücklich als Beleg von dir. Da ich in absehbarer Zeit sowieso beabsichtige, diese Videos zu sichten. Ich wollte eigentlich schon damit beginnen. Der Thread war mir aber zu wackelig ( Warnungen der Mods), so das ich befürchtete am Ende meiner Videotour vor einem geschlossenen Thread zu stehen. In den letzten Tagen, hat er sich aber mit guten Diskussionsbeiträgen doch stabilisiert. Wenn du magst, können wir die Videos auch aufteilen ? Vielleicht springen noch andere User mit auf und jeder kann konzentriert, ein Teilstück von 30 Minuten abarbeiten ?
Streusel schrieb:Es wurde immer betont, dass man nicht ohne Führer diesen Weg antreten sollte, weil unter anderem die Gefahr des Verlaufens gegeben ist.
Unter diesem Gesichtspunkt, macht es aber wenig bis gar keinen Sinn, direkt für den nächsten Tag eine solche Tour mit Führer fest gebucht zu haben.
Und dann am Vortag, eine Tour ohne Führer zu absolvieren.
Dieser Widerspruch löst sich eben nur auf, wenn man berücksichtigt, dass eine geführte Tour eben erst ab 1. Kabelbrücke zwingend empfohlen wird.
Der Pianista, hinauf zum Mirador und hinab bis zur 1.Kabelbrücke, erfordert nur festes Schuhwerk und das sture Abgehen des deutlich erkennbaren Trails der...sobald man den Mirador erreicht hat und talwärts Richtung 1.Kabelbrücke geht...den Charakter einer halboffenen Tunnelröhre hat, die es auf weiten Teilen verhindert den Trail zu verlassen, selbst wenn man nur mal schnell 3 Meter ins Unterholz will, um eine Pinkelpause zu machen.