Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

AveMaria schrieb:Dass wäre für mich die einzige nachvollziehbare Erklärung für das Fehlen einer SOS-SMS an die Familie. Gerade in einer Gefahrensituation oder Schlimmerem, wird der Wunsch, sich mitzuteilen, übermächtig. 

das lässt sich von der komfortzone zuhause aus wirklich schwer beurteilen. aber in meinen augen ist das zu pauschal gedacht, menschen reagieren nicht alle gleich auf ausnahmesituationen.
der gedanke "ich hätte/ ich würde/man hätte doch müssen/etc. in der gleichen situation" funktioniert da einfach nicht und entbehrt sich jeglicher grundlage, da niemand hier in L&Ks situation war.

wenn ich dieses "ich hätte" trotz sinnlosigkeit weiterspinne, komme ich eigentlich zur erkenntnis, dass ich meinen eltern auch keine nachricht hinterlassen würde, wohl maximal fotos.
erstens würde ich mir eingestehen, aufzugeben, zweitens würde man mich vor lauter rotz und wasser heulen ohnehin nicht verstehen oder ich könnte nichts tippseln.
was soll man auch sagen? "mampa, wenn ihr das hier hört/liest bin ich tot, weil ich mich überschätzt habe?"

außerdem kann man lisannes leistungskurve in ihren schwersten stunden absolut nicht nachvollziehen.
- wann hat sich lisanne eingestanden, dass sie nicht mehr kann? wann wusste sie, dass sie es niemals heim schaffen wird?
ich nehme an, die grausame erkenntnis, dass man in diesem jungle sterben wird, kam erst, als auch bereits die kraft fehlte, etwas emotional extrem anstrengendes wie eine abschiedsnachricht zu verfassen.

lisanne könnte auch einfach bei einer pause eingeschlafen, mit der intention danach weiter zu laufen, aber nicht mehr erwacht sein.. :(

deswegen ist das fehlen einer solchen nachricht an und für sich nicht merkwürdig in meinen augen.

@Theheist

Ich geb dir da vollkommen recht. Allerdings gehe ich davon aus, dass sie garnicht aufgegeben hat.. Sie wird bis zum Ende weitergekämpft haben und dann wohl irgendwo runter gestürzt sein..das würde auch den Bruch im Fuß erklären.. Dann hätte sie auch garkeine Zeit gehabt eine Nachricht zu verfassen..

Ich verfolge den Thread auch schon eine Weile, und ich finde die Selbstherrlichkeit einiger Teilnehmer erschreckend..letztlich ist es ein rein spekulativer Thread.
Keiner weiß wirklich Fakten, was die Beiden dachten, fühlten, und natürlich erlebten. Egal was für Karten, Thesen, erstellt werden, die sowas von Eindruck machen*ironieoff*!
Wie wenig "nachvollziehbar" Einige die Ideen, Möglichkeiten mancher Teilnehmer auch finden, es gibt keinen 100prozentigen Nachweis, was geschehen ist.
Das die Theorien "Andersdenkender" so in Frage , zerrissen und ins Lächerliche gezogen werden, erschreckt mich, leider überraschen sie mich nicht.
Ich habe auch über die Rupperswil-Morde lange gegrübelt, habe viele Spekulationen gelesen, selbst gehabt, fühle noch immer mit. Aber was dort wirklich passiert ist, diese grausame Phantasie hatte auch Niemand...es ist alles möglich!
Also bitte keine Überheblichkeit!

@Trude75
ob wir bald durch sind mit der diskussion über die diskussion?
erzähl lieber von deiner theorie. :)

zb. @AveMaria ist hier ein sympathisant der verbrecher-theorie. warum hat er/sie keine probleme, sich hier zu behaupten, wird respektiert? weil er/sie nicht ständig bunte kreise mit paint kreiert, ordentlich diskutiert, das heißt u.a. auf fragen antwortet, quellen erbringt, offen ist.

das ist eine diskussion, nicht facebook. hier klopfen einem die leute nicht auf die schulter, hier werden theorien auf ihre brauchbarkeit abgeklopft. wenn man vernab von fakten ein szenario erdenkt, ist es klar, dass es rasch zerpflückt wird.


überheblich sind für mich dann doch eher die user, die meinen intelligenter und/oder aufmerksamer als das forensische institut der niederlande und die hinterbliebenen zu sein und welche bunte kreise auf köpfe von verstorbenen malen.

@Trude75

Trude75 schrieb:Keiner weiß wirklich Fakten, was die Beiden dachten, fühlten, und natürlich erlebten. Egal was für Karten, Thesen, erstellt werden, die sowas von Eindruck machen*ironieoff*!

Das sehe ich anders. Es geht nicht darum einen 100% Nachweis zu erbringen. Es geht darum aus den wenigen Fakten ein möglichst schlüssiges Gesamtbild zu konstruieren, so arbeiten auch viele Wissenschaften (Archäologie, Paläontologie usw). Vieles bleibt dabei immer spekulativ.

Ich habe gar nichts gegen die Vertreter der Mordtheorie, aber ich möchte diese Theorie auch irgendwie nachvollziehen können. Solange sich nur darüber unterhalten wird, ob ihr Ohrläppchen rechts größer ist als links, kann ich nix damit anfangen. Daher hoffe ich ja immer noch auf Gesamtdarstellung. 😏

@Trude75

Nun ja, mit Überheblichkeit glänzt @lilleby ja zur Genüge. Natürlich kann beides möglich sein. Unfall oder Verbrechen. Aber sich an einem Foto aufzuhängen und da irgendwas hinein zu interpretieren was dermaßen an den Haaren - welche bei der einen wehen, bei der anderen nicht - (sorry für das Wortspiel) herbeigezogen ist, das kann man doch nicht ernstnehmen.

Die Situation im Thread spiegelt doch eigentlich die Verzweiflung, Macht- und Hilflosigkeit der beiden Mädchen, ihrer Angehörigen und teils der Ermittler gegenüber der scheinbaren Unlösbarkeit des Falles wider.

Meinen Kritikern halte ich zugute, daß sie sich verständlicherweise, ebenso wie ich und alle anderen, an den einen winzigen Strohhalm ihrer jeweiligen Theorie klammern. Jeder einzelne hat sein bestes gegeben, viel Energie und Aufwand in seine Beiträge gesteckt. Ein Loslassen des Strohhalmes könnte Resignation bedeuten - oder den Mut, einen anderen Strohhalm zu greifen und seine Tragfähigkeit zu überprüfen.

Wie denkt ihr über eine gemeinsame Erarbeitung einer weiteren Timeline mit dem Szenario des Einwirkens dritter Personen, parallel zur Unfalltheorie?

Theheist schrieb:wenn ich dieses "ich hätte" trotz sinnlosigkeit weiterspinne, komme ich eigentlich zur erkenntnis, dass ich meinen eltern auch keine nachricht hinterlassen würde, wohl maximal fotos.
erstens würde ich mir eingestehen, aufzugeben, zweitens würde man mich vor lauter rotz und wasser heulen ohnehin nicht verstehen oder ich könnte nichts tippseln.
was soll man auch sagen? "mampa, wenn ihr das hier hört/liest bin ich tot, weil ich mich überschätzt habe?"

Ich habe da auch - und zwar nur auf Grund dieses Threads - drüber nachgedacht. Ich wüsste nicht mal, wie ich technisch eine Nachricht hinterlassen sollte. Davon ausgehend, dass meine Nachrichten nicht durchkommen, würde ich wohl nicht davon ausgehen, dass mein Handy irgendwann gefunden würde (und wenn, dann in der Form, dass es meine Angehörigen nie erreichen würde) und erst recht nicht davon, dass es einer forensischen Untersuchung unterzogen würde. Maximal würde ich, nachdem ich nun so viel darüber nachgedacht habe, wohl einen Emailentwurf tippen und als Sperrbildschirm speichern oder irgendwas in den Fotoordner speichern, der in eine Cloud lädt, sollte das Handy je wieder ans Netz kommen, aber bevor ich die Geschichte hier kannte, wäre ich da im Leben niemals drauf gekommen, ehrlich gesagt. Zu einer Videobotschaft wäre ich sicher emotional nicht in der Lage gewesen.

Minderella schrieb:Ich wüsste nicht mal, wie ich technisch eine Nachricht hinterlassen sollte. 

es gäbe, meines wissens nach, ein paar möglichkeiten, nachrichten zumindest auf dem samsung zu hinterlassen. als "memo" oder "sprachaufzeichnung", alternativ als gespeicherte nachricht auf der SIM.
aber wenn man selbst tagelang nicht gefunden wird, verliert man eventuell den glauben daran, dass das handy in diesem weitläufigen gebiet funktionstüchtig gefunden wird.

@Theheist
Die gibt es beim iPhone schon auch, aber was würdest du da auswählen? In meinem Umfeld nutzt sowas niemand, daher ginge ich auch davon aus, dass danach niemand gucken würde (davon ausgehend, dass allerhöchstens meine Sachen an meine Eltern gehen würde und die dann da mit einem Telefon säßen, womit sie eh nicht umgehen können, weil sie Motorala-Anhänger sind usw.), insofern... ich weiß es einfach nicht. Also ich finde es nicht sonderbar, dass es keine Abschiedsnachricht gab und gehe davon aus, dass die Nachtfotos eine Art Abschied dokumentieren sollten.

@Minderella

Es gibt ja noch EIN Foto, das von den Eltern zurückgehalten wurde.. Ich glaube das eben dieses Foto sowas wie ein Abschiedsfoto sein könnte

@Minderella
@Theheist

Wie denkt ihr über die Möglichkeit einer handschriftlichen Nachricht ? Keiner von uns weiß, ob sie nicht evt. einen kleinen Notizblock o.ä. dabei hatten. Eine Art Abschiedsnachricht (vielleicht auch auf Klopapier), die in der Hosentasche aufbewahrt wurde, wäre demnach nie gefunden worden, weil bis auf die Short von Kris keine Kleidungsstücke auffindbar waren.

@Photographer73
Ich bin mir fast sicher, es hätte ein Foto davon gegeben, wenn es so eine Nachricht gegeben hätte.

@Minderella

Wie meinst Du ? Wenn der Brief/Zettel mit den Klamotten verschollen wäre, wie hätte er dann fotografiert werden können ? Oder steh ich auf dem Schlauch ?

@Photographer73
Entschuldige, ich habe mich doof ausgedrückt: Ich meinte, wenn sie eine Nachricht geschrieben hätte, hätte sie sie noch fotografiert, so viel wie sie fotografiert hat.

@User9247

Pony2.4 schrieb:Also ich schließe mich der Mehrheit an, dass @lilleby
zum großen Teil sehr weit hergeholte Theorien vertritt und der Diskussionsstil des Users nicht unbedingt vorbildlich ist.

Ich will dir, @lilleby
nun aber mal ein Stück entgegenkommen: Die Theorie, dass Kris und Lisanne einem Verbrechen zum Opfer fielen, kann man nicht völlig ausschließen. Sollte es so gewesen sein, wäre es aber wahrscheinlicher, dass sie in der Nacht, in der die Fotos entstanden sind, an den "Fotoort" hinuntergestoßen wurden oder ähnliches und die Tage zuvor in der Gewalt der Täter waren. Die Fotos hätten sie dann aber selber in der Nacht geschossen, ebenso die Bilder vor ihrem Verschwinden, weil eben da noch alles in Ordnung war.

Ich finde den Diskussionsstil von @lilleby absolut korrekt. Weit hergeholte Theorien kann ich nicht erkennen...im Gegenteil, zumal niemand den wahren Ablauf der Verhaltensweisen von Kris und Lisanne, der letzten zwei Tage, vor ihrem Verschwinden nachweisen kann.
Es ist nachgewiesen, dass sie mit zwei männlichen Personen in den Morgenstunden gefrühstückt haben....

Du hast etwas bemerkenswertes in Deinem post angemerkt: ...evtl. in der Gewalt der Täter...

Wer da, zu welchem Zeitpunkt, aus welchen Gründen, Fotos geschossen hat, ist nicht mehr zu ermitteln.

Es gibt Menschenjäger, welche Personen anlocken, sie in fremde Regionen bestellen und sich dann einen Spaß daraus machen, diese zunächst zu begleiten und lustige Fotos aufnehmen lassen, doch irgendwann ist Schluss mit lustig.

In Deutschland ist mir ein derartiger Fall nicht bekannt…

In Südamerika jedoch durchaus möglich, es wurde ehemals einiges darüber berichtet, ich werde daher versuchen, fündig zu werden, sofern es mir zeitlich möglich ist.

Ein Verbrechen ist in diesem Fall, nach wie vor, nicht auszuschließen.

Minderella schrieb:aber was würdest du da auswählen? 

vermutlich gar nichts - aber das läßt sich leicht sagen.
bei ernsten/wichtigen nachrichten formuliere ich für gewöhnlich 80x um - mein akku wäre leer, bevor ich auch nur eine zeile fertig hätte.


@Photographer73
natürlich gibt es die möglichkeit eines abschiedsbriefes, der verwitterte.
aber der gepackte rucksack läßt mich eher daran glauben, dass "sterben" nicht am plan stand, und so keine vorkehrungen getroffen werden konnten.

ich will einfach nicht beurteilen, wie nachhaltig und rational man denkt, wenn man in L&Ks situation steckt. denkt man überhaupt ans leid der etwaigen hinterbliebenen, respektive hat man überhaupt die kraft, an etwas anderes als die eigene situation zu denken? setzt man sich gedanklich damit auseinander, eventuell sterben zu müssen, oder blendet das hirn solche gedanken aus, da der überlebenswillen stärker ist?
kein plan..

@Mauro schrieb:

Es gibt Menschenjäger, welche Personen anlocken, sie in fremde Regionen bestellen und sich dann einen Spaß daraus machen, diese zunächst zu begleiten und lustige Fotos aufnehmen lassen, doch irgendwann ist Schluss mit lustig.

Wenn man sich nur dieses Beispiel vor Augen hält: Eine Massenvergewaltigung einer 16-jährigen über Wochen von 33 Männern, dann zeigt das, was alles möglich ist:

http://www.stern.de/politik/ausland/brasilien-nach-massenvergewaltigung--ein-land-hat-angst-um-die-toechter-6893576.html

@Minderella

Ok, ich stand auf dem Schlauch. :D

Theheist schrieb:ich will einfach nicht beurteilen, wie nachhaltig und rational man denkt, wenn man in L&Ks situation steckt. denkt man überhaupt ans leid der etwaigen hinterbliebenen, respektive hat man überhaupt die kraft, an etwas anderes als die eigene situation zu denken? setzt man sich gedanklich damit auseinander, eventuell sterben zu müssen, oder blendet das hirn solche gedanken aus, da der überlebenswillen stärker ist?
kein plan..

Keinen Schimmer, zumal das bei jedem wahrscheinlich anders ist. Die einen gehen sehr rational vor, in Extremsituationen, andere nicht. Mir bleibt da immer A. Ralston im Gedächtnis, er verabschiedete sich, aber das heißt natürlich nicht, daß das bei jedem so sein muß.

Die Zeit, in der er eingeklemmt war, hielt Ralston mithilfe seines Camcorders fest. Mit dem möglichen Tod konfrontiert, verabschiedete er sich so von seiner Familie

Wikipedia: Aron Ralston

Mauro schrieb:Es ist nachgewiesen, dass sie mit zwei männlichen Personen in den Morgenstunden gefrühstückt haben....

Kann sein, daß ich das nicht mehr auf dem Schirm habe. Quelle ?

Mauro schrieb:Es gibt Menschenjäger, welche Personen anlocken, sie in fremde Regionen bestellen und sich dann einen Spaß daraus machen, diese zunächst zu begleiten und lustige Fotos aufnehmen lassen, doch irgendwann ist Schluss mit lustig.

Dazu hätte ich gerne auch eine Quelle, daß das für diese Region nachgewiesen ist.