Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

@Kreuzbergerin

Kreuzbergerin schrieb:Und wer lehrt es beim Militär? Vielleicht Psychologen?

Die sind dann in der Regel aber ein paar Jahrzehnte
älter als Anfang 20 und Militärpsychologen.

@Bluelle

Am Anfang des Geschehens könnte es natürlich ein Verbrechen oder einen versuchten Übergriff gegeben haben, genauso könnten sie aber auch einer Raubkatze begegnet sein oder sie wollten vielleicht nur ein interessantes Foto machen.

Aber ich glaube das weitere Geschehen hat sich unabhängig von diesem Anfang entwickelt:
Entweder sie stürzten ab, vielleicht auf der Flucht, oder sie haben sich in unwegsamen Gelände verstiegen.

Dass sie Rucksack, Geld, Fotoapparat und Handys noch hatten und nutzten spricht dagegen, dass sie in der Hand von Verbrechern waren.

@Kreuzbergerin

Das mit den Extrem-Situationen ist jedenfalls eine Art Spezial-Wissen.

Ein kleine Anekdote aus meiner Zeit von Anfang 20. Wir waren damals auf einem Spaziergang durch das Zittauer Gebirge und auf einer gigantischen Aussichtsplattform und haben uns da im Freundeskreis den Sonnenuntergang angeschaut, wir sind dann mit unseren Damen (auch Anfang 20 und SozPäd-Studenten) durch den dämmerten Wald zurückgelaufen, mit dem spärlichem Licht unserer Handydisplays. Unsere Mädels sind vor Angst fast gestorben, jede leuchtenden Augen auf den Bäumen war ein Schock für sich.

Das soll jetzt nich chauvinistisch klingen, aber so sind (einige) Frauen halt, dieses Verhalten in Angstsituationen ist ein wesentlicher Charakterzug vieler Frauen und vollkommen "normal". Deswegen kann ich mir nicht vorstellen dass L+K rational und ruhig waren.

@mr_tux:
Du hast schon recht mit Deiner Beobachtung. Wobei dieses Verhalten vorzugsweise und besonders stark dann an den Tag gelegt wird, wenn Männer in der Nähe sind und die Situation eigentlich ganz harmlos ist (ich kann da mitreden).

Vielleicht waren sie ja, gerade weil ihnen klar sein musste, dass sie in einer ernsten Lage ganz auf sich gestellt sind, wirklich so cool und rational, dass sie entschieden habe, keine ohnehin sinnlosen Notruf-Versuche mehr zu machen und die dringendste Priorität anzugehen, nämlich, eine Stelle für ein Nachtlager finden. Aber es fällt mir verdammt schwer, mir die beiden - die ich natürlich nur von den Fotos und ein paar spärlichen Infos her kenne - so abgebrüht (im positiven Sinn) vorzustellen.

Ich könnte mich da sicher nicht beherrschen, und mir wären auch Sprachbarriere und Kosten in dem Moment egal. Es würde ja schon reichen, über die Notrufnummer jemanden ans Telefon zu bekommen, der mich anhand meines Anrufs orten kann und mir auf Englisch (wenn mein Spanisch zu schlecht ist) erklärt, wo ich bin, wie ich von dort wegkomme, und wann - falls überhaupt erforderlich - jemand zum Retten kommen könnte.

In der Timeline steht übrigens nix darüber, ob die Handys nach den beiden Notrufversuchen am 1.4. (Kris 16:39 und Lisanne 16:51) an oder aus waren.
Weiß jemand genaueres?

@mr_tux

Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen was du schreibst. Es ist absolut nicht erklärbar warum der Notruf nur ein einziges Mal gewählt wurde. Es gibt genug Beispiele aus dem Alltag, wo es ähnliche Situationen gibt (kein Netz), man probiert immer wieder ob es vielleicht doch funktioniert. Gerade deshalb, weil an diesem Tag die Mädchen wohl kaum davon ausgegangen sind noch Tage in der Wildnis zu verbringen und den Akku sparen müssen, niemand ist so extrem rational in einer Notsituation. Jeder hat nachts (erst recht in einer sehr unbekannten Gegend) Angst vor Dunkelheit in einem Wald. Das ist menschlich. Unerklärlich, dieser eine Notruf. Unerklärlich wären auch 5 Notrufe. Ich würde selbst ohne Netz immer wieder den Notruf probieren, es sei denn:

- Es gibt keinen Zugriff auf das Handy
- Sie haben abends eine Hütte/Unterkunft gefunden
- Die Verletzung war sehr schwer (unwahrscheinlich, denn 1 Notruf war ja möglich)

@mrkilmister

Am Anfang dieses Threads hieß es zumindest immer, man hätte versuchte Notrufe und reine Checks, ob Empfang besteht, unterscheiden können und solche Checks hätte es in den ersten Tagen nicht gegeben und die Handys wären zwischenzeitlich ausgeschaltet gewesen.
Aber, ob diese Information sicher ist, ist nicht klar.

@all

Aber müsste nach der derzeitigen Logik in der Diskussion nicht beide verletzt sein ? Es gab nur je ein Notrufversuch pro Handy am ersten Tag. Oder eine so schwer verletzt, die ab und an aufwachte ? Um 16:39 dämmerte es bereits schon. Ein Handyanschalten generell früher wegen Netzbeobachtung hätte ich auch nachvollziehen können. Vielleicht konnten diese Daten nicht nachgewiesen werden ?

Zum Rucksack: ich meine gelesen zu haben, der Rucksack war feucht bzw man hatte die Annahme dieser war in dem Fluß ?

@Enterprise1701

Das ist sicher, dass der Rucksack im Fluss war.
Er soll relativ wasserdicht gewesen sein.
Trotzdem waren die Handys durch die Feuchtigkeit beschädigt.

@stefan33

Zum Verbrechen ist für mich relativ schwer vorstellbar, was das genau gewesen sein sollte und wie es genau abgelaufen sein soll.
Wer das für wahrscheinlich hält, muss auch ein plausibles Szenario beschreiben.

WENN man so ein szenario annehmen möchte wäre für mich eben der einfachste Weg das mit den Hndyaktivitäten so zu erklären daß es -evtl. ab 1.4. bereits- eine falsche Spur, gelegt vom Täter war, die Fotos würden dann vom 31.03. stammen und auf den Handys dürfte es hierzu keine autentischen Fotos/Nachrichten nach dem 31.03. geben.


Nimmt man an daß die Handyaktivitäten von K und L echt sind so kann man eben ein sehr strukturiertes Vorgehen ab Tag 1 annehmen.
Dazu gehört sicherlich Wasser, Nahrung und Notlager, mit jedem Tag nehmen diese Aktivitäten mehr der verbleibenden Energie ein.
Also waren die beiden sicherlich ununterbrochen beschäftigt solange es hell war, egal ob sie an Ort und Stelle bleiben oder sich fortbewegten. Nachts haben sie dann wohl sofort erschöpft geschlafen.
10 Tage überleben schafft man da sicherlich nicht wenn man stundenlang überlegt und mit dem Handy spielt.
So stelle ich mir das zumindest als Stadtmensch vor ;)

@Bluelle

Gehen wir mal davon aus, dass sie von einer dritten Person versteckt wurden.
Würde zumindest erklären wieso sie fast immer nur zur gleichen Zeit das Handy eingeschaltet haben. 10:30 und 13:30 Uhr.
Die Handys hatten sie vielleicht bei sich versteckt, konnten aber nur zu den beiden Zeiten ans Handy. D.h. sie waren fast den ganzen Tag unter Beobachtung. Am 8ten konnte Kris flüchten. Vielleicht auch weil ganz in der Nähe Suchtrupps unterwegs waren und die dritte Person nervös wurde und Fehler machte. Kris flüchtete mit Rucksack und konnte die Nacht Bilder machen. Ob sie auf sich aufmerksam machen wollte (Suchtrupp) oder um für sich den Weg sichtbar zu machen, kann beides möglich sein. Deshalb wurde das Handy da besonders oft eingeschaltet. Aber wieso dann mit falschem Pin? Wenn Lisanne flüchten konnte dann versteh ich das letzte Foto von Kris nicht.

Weiß man eigentlich wo genau das letzte normal Foto entstand? Das sah schon ein wenig mysteriös aus. So als ob sie da irgendwas gefunden haben.

@d.fense

Wenn man so ein Szenario annehmen möchte wäre für mich eben der einfachste Weg das mit den Handyaktivitäten so zu erklären daß es -evtl. ab 1.4. bereits- eine falsche Spur, gelegt vom Täter war, die Fotos würden dann vom 31.03. stammen und auf den Handys dürfte es hierzu keine autentischen Fotos/Nachrichten nach dem 31.03. geben.

Ist es einfach, das technisch so zu bewerkstelligen, dass die uns bekannten Daten (vom 01.04. bis 10.04) auf Handy- und Fotoapparataktivitäten erscheinen?

@Bluelle

Bluelle schrieb:Ich denke, dass sie versteckt wurden und ihnen die Handys nicht abgenommen wurden, da ein Dritter wusste es ist kein Empfang...vielleicht hatten sie sogar etwas über dem Mund, um keinen Laut zu geben...konnten aber im bestimmten Zeitrahmen Notrufe absetzen ( morgens und gegen Abend, das kann auch bedeuten, dass da jemand immer weg war).

Das war auch mein 1. Gedanke, als ich von diesem Fall, hier bei Allmystery, dass 1. Mal gelesen habe.
So abwegig hört sich das gar nicht an!

Auf Handy sicherlich ohne die Codes nicht so einfach bis unmöglich. Auf der Kamera ist das durch simple Manipulation der Dateiköpfe sowie der EXIF-Daten möglich. Erforderlich dazu ist aber rudimentäres Grundwissen der Dateiverwaltung.

@chairos27
@stefan33
@suffy
@d.fense
@der_ungläubige

und @all

Etwas OT:

wir hatten ja verschiedentlich über die "Steinbilder" gesprochen,
und ich hatte kürzlich hier das Video von den "Lost Waterfalls"
eingestellt.

Wie stark sich solche Bilder am Tag und in der Nacht unterscheiden
kann man hier sehen.

Herzlichen Dank an @d.fense, der das Bild entsprechend bearbeitet
hat.



http://fs5.directupload.net/images/160304/679ngvy6.jpg

Ich denke, anhand des neu geschaffenen "Nachtfotos" kann man
vielleicht auch die anderen "Steinbilder" Bild besser interpretieren.

@der_ungläubige: Beleg doch deine Behauptung bitte mit entsprechenden Quellen und Bild- bzw. Videomaterial. Nur die bloße Behauptung deinerseits ist kein Beweis dass dem so ist und du damit Internationalen Sicherheitsbehörden meilenweit voraus bist. Ansonsten seh ich das Thema Kris iPhone als abgeschlossen an, da ja offenbar der Code zum entschlüsseln vorlag.

Was für einen Grund sollte ein Täter haben, die Fotoaktivitäten zu manipulieren oder/und die Handynutzung zu faken oder zu manipulieren? Auch wenn das technisch nicht ausgeschlossen ist, stellt es doch einigen Aufwand dar, den ein Täter nicht ohne Grund/Nutzen/Vorteil machen würde.

Wenn K. und L. bekanntermaßen mit jemand Drittem unterwegs gewesen wären, der auf diese Weise aus irgendwelchen Gründen (z.B. um sich ein Alibi zu verschaffen) vortäuschen könnte, dass sie zu einem best. Zeitpunkt noch am Leben waren, könnte das einen Sinn ergeben. Aber anhand der Fakten, die ich kenne, fällt mir kein Szenario ein, wo das gut reinpassen würde. Oder hat jemand mehr Fantasie? Ich neige ja 80 zu 20 zu einer i-wie gearteten Unfallversion, vll. bin ich da zu sehr festgelegt ...

ich glaube gar nicht dass da irgendetwas gefaked war am Handy oder Kamera....Im Prinzip gäbe es nur zwei kriminalistische Ansätze . Sexualverbrechen oder Entführung .
Ich könnte mir vorstellen, dass dem ev. "Dritten" die Handys nicht gestört haben, was bedeutet er kannte sich in der Gegend aus, wusste vielleicht auch wo man sie verstecken kann....Höhle oder sonstiges...

Dann wäre dieser Täter entweder sehr dumm oder sehr abgebrüht. Selbst wenn er wusste, er hält die Mädels im Funkloch gefangen, muß er damit rechnen, daß die Mädels auf den Handys Hinweise zu ihm eingeben.