Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon
14.04.2025 um 19:40Gerne. Ich bin in den Alpen aufgewachsen, nur als Kontext. Deshalb beanspruche ich hier keine Expertenstellung, aber ich möchte das sagen, um zu erklären, wie ich zu meinen Gedanken komme. Ich hab die Namen weggelassen, ich weiß nicht warum, aber mich stört diese sehr persönliche Ebene manchmal; da komme ich mir noch makaberer vor beim Thesen aufstellen. Ich denke, es ist dennoch nachvollziehbar.schluesselbund schrieb:Aber noch viel abstruser wird es, wenn verlaufen abstürzen Thesen Vertretet ihr ihre Gedanken äussern. Für eine Forumsdiskussion dürfte es nicht nur, sondern auch als bewiesen gelten, dass vom Mirador aus ein verlaufen noch ein abstürzen bis zu den Paddocks unmöglich ist. Auch gibt es deutlich Anzeichen dafür, dass da Handymanipulationen vorliegen könnten. Über die Kamerabilder wurde meines Wissens nach nie nach Manipulationen gesucht. Welche auch nicht vorliegen dürften. Zu bewerten sind da nur die Tagesfotos, weil die Nachtfotos überhaupt nicht aussagen. Nun ist es so, dass Bild 580 Kris bei Q1 abbildet. Falls ich die Daten richtig auf dem Schirm habe. Danach folgen keine Tagesbilder mehr. (Dafür dann aber später die Notrufe. Ist aber ein anderes Thema. Und will da die Diskussion nicht weiter ausweiten.) Nun ist es mal so, und das besagt auch die Kriminalistik, dass bei Q1ein Ereignis eingetreten ist, welches den beiden Frauen ihrer Entscheidungs wie Handlungsfähigkeit beraubte. Eigentlich, und das soll unbestritten sein, ist ein FP das naheliegendste Ereignis.
Für eine andere These sehe ich da keine Ansätze. Und schon gar nicht gesicherte. Aber vielleicht magst du dazu mal welche nennen.
Freuen würde es mich auf jeden Fall.
Ein für mich sehr plausibles Szenario:
1.April
Die beiden wandern da rum. Vor dem Mirador, auf dem Rückweg, hinter dem Mirador, weil sie einen Rundweg vermuten oder sie nicht um kehren können/ wollen; das ist alles möglich. Die beiden verlieren den Pfad aus den Augen. Das kann schneller passieren als man denkt; man will ein besonders Schönes Foto 6 Meter weg vom Pfad machen, oder man rutscht aus und fällt einen kleinen Abhang (1,5 m, bspw) hinunter.
An dieser Stelle bekommen die beiden noch keine Panik. Der Pfad ist ja schließlich direkt da vorne. Nur ist er dann da halt nicht. Aber auch jetzt wirkt die Situation nicht so schlimm. Sie wissen ja schließlich, der Pfad ist weiter unten/ weiter oben/ links/ nordwestlich. Also laufen sie in diese Richtung. Nach einer Stunde langsamen vorran kommens kommt dann doch Angst hoch. Sie probieren den Notruf anzurufen -kein Empfang. Ok, denkt man sich, aber weiter unten/südlich/ rechts ist ja doch sicher der Pfad, oder zumindest Empfang, so weit ist man ja nicht weg von der Zivilisation. Zwölf Minuten später, wieder kein Empfang. Sie entscheiden sich, sparsam mit den Akkus und anderen Ressourcen umzugehen. Und langsam kommt die Dämmerung in der Nähe; sie wollen sich jetzt also beeilen, den Pfad zu finden, es wird nämlich langsam unheimlich.
Am Ende ist es dann doch schnell zu dunkel, um noch weiter zu gehen, und sie verbringen eine Nacht im Dschungel.
2. April
Wieder wird versucht, bei neuem Licht, Hilfe zu rufen oder den Pfad zu finden. Soweit kann er ja nicht weg sein. Was den beiden nicht klar ist, ist dass sie mittlerweile doch einiges an Strecke zurückgelegt haben - aber eher weg von Hilfe, Pfad und Empfang. Der Wald ist dort relativ dicht; wahrscheinlich reichen schon 800 Meter, damit man jemanden nicht mehr unbedingt rufen hört. Ich vermute, dass hier vor 10.53 (ein Notruf wird abgesetzt) etwas passiert; eine von beiden rutscht aus/ stürzt/ fällt einen kleinen Abhang herunter und es ist klar, dass sie nicht mehr weiterlaufen können wird; Das zumindest eine von Beiden auf Hilfe von Außen angewiesen ist, um den Wald wieder zu verlassen. Ob das jetzt ein gebrochenes Bein oder eine Schädelverletzung ist, ist für diese These eigentlich nicht relevant.
Die Zweite von den Beiden versucht wahrscheinlich noch den Pfad/Hilfe/Empfang zu finden; traut sich aber nicht weit weg, weil keine von Beiden alleine im Wald sein möchte. Sie entscheiden sich jetzt dazu, auf Hilfe zu warten; sie wissen ja, das jemand (ihre Eltern, die Gastmutter, etc) sie vermissen wird, und ihr Ausflugsziel bekannt ist.
Die nächsten Tage warten sie ab. Das Hand wird nur noch genutzt, um täglich einmal nach einem Wunder (Empfang) zu schauen- das letzte bisschen Akku will man sich aufsparen, falls der Empfang doch noch kommt, oder man mit Licht auf sich aufmachen muss. Beide sind den Elementen ausgesetzt und die Kräfte schwinden zusehends. Wasser ist zwar vorhanden, mehr aber auch nicht.
Am 8 April probieren sie mit der Kamera... zeichen zu geben? etwas zu verschrecken? vielleicht ist das auch keine rationale Handlung mehr, sondern eine Reaktion auf einen psychischen Ausnahmezustand (man denke an Halluzinationen).
Ich schätze, dass die Verletzte zwischen dem 06. und dem 11.04 verstirbt. Zu diesem Zeitpunkt hat auch ihre Freundin schon so viel Kraft verloren, dass sie sich nicht mehr gleich auf den Weg macht weiter zugehen (oder, wenn man von einem späteren Versterben ausgeht, geht sie halt doch direkt nach dem Tod los). Todesursächlich ist in dieser These die wie auch immer geartete Verletzung; man denke an ein Schädelhirn-Trauma oder eine Sepsis, beispielsweise.
Weil ihrer Freundin auf jeden Fall nicht mehr zu helfen ist, macht sie sich jetzt doch auf den Weg, in einem letzten Versuch, Hilfe zu finden. Dazu wird am 11.04 auch noch Mal das Handy eingeschaltet, aber dann ist immer noch kein Empfang da. Am Ende stirbt auch sie, ob durch Erschöpfung, giftige Pflanzen, beim Überqueren eines Flusses oder einen weiteren Unfall.
Diese "sich verlaufen" Szenarien und das nicht-so-einfach-wiederfinden von Leuten, die nur wenige hundert Meter von Wegen entfernt sind, sind auch für Mitteleuropa durchaus üblich. Nur hier sind die Berge doch meistens weniger bewaldet, besser begehbar und Suchtrupps sind größer und besser ausgestattet. (ich meine das nicht als Vorwurf an die dortigen Helfer; aber es ist sicherlich einfacher Freiwillige zur Suche im Harz heranzuziehen als im panamischen Dschungel. Ganz andere Gegebenheiten).