Palio schrieb:wobei ich glaube, dass die "wahre Ursache" durchaus in der Länge der Rohre zu sehen ist,
Das ist sie definitiv nicht. Je länger ein senkrecht stehendes Kaminrohr ist, desto besser funktioniert es. Die unterschiedlich hohen Anschlussstellen an der Kiste zeigen, dass die Rohre nicht wirkungsgleich konstruiert sind. Soweit die banalen Überlegungen dazu.
Fortgeschrittenere Überlegungen habe ich mir hier verkniffen. Die hatten wir aber früher schon. Ob das Mädchen in der Kiste tatsächlich erstickt wäre und innerhalb welcher Zeit, wurde nur aus dem hohlen Bauch heraus geschlossen, indem die Kiste als hermetisch dicht deklariert wurde.
Holzkisten sind aber nicht hermetisch dicht. Wir waren uns einig, dass die Ursache für einen Tod in einer Kiste nicht der Sauerstoffmangel sondern die CO
2-Anreicherung ist. Über die Durchlässigkeit von Holz für CO
2 (Kohlendioxid) kenne ich keine Untersuchungen. Für die Durchlässigkeit aller möglichen Materialien (auch Holz) für H
2O (Wasserdampf) gibt es im Bereich der Bauphysik jede Menge Theorien und Daten. Mit mehr Gehirnschmalz und einigen Experimenten ließe sich herausbekommen, ob sich in einer Kiste tatsächlich CO
2 im erforderlichen Maß anreichert. Überlegungen über die Durchlässigkeit von Ritzen (der Kistendeckel war sicher auch nicht hermetisch dicht) und den Luftaustausch durch Luftdruckschwankungen lasse ich einmal außen vor.
Auch das mehr an Gehirnschmalz war für die Kammer wahrscheinlich irrelevant (falls jemand überhaupt auf die Idee gekommen wäre). Davon hängt es aber ab, ob Ursula nach einer fachgerecht ausgeführten Narkose hätte aufwachen können. Fakt ist, dass sie nicht aufgewacht ist. Welche Bedeutung hatte also die Narkose? Oder ist das auch irrelevant?
Ich bin kein Fachmann auf dem Gebiet. Aber über einige Fakten stolpert sogar ein Einäugiger.