Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
16.10.2019 um 10:36Und daraus ergibt sich definitiv, dass die Lacke dort hergestellt oder verwendet wurden?margaretha schrieb:Die Firma des Vaters wurde doch nicht geprüft aber über 1700 andere Firmen.
Und daraus ergibt sich definitiv, dass die Lacke dort hergestellt oder verwendet wurden?margaretha schrieb:Die Firma des Vaters wurde doch nicht geprüft aber über 1700 andere Firmen.
Die Gutachterin hat nie ein Tonsignal mit dem TK248 erzeugen können, das dem Mitschnitt entsprach. Daher führt Deine Forderung komplett ins Leere. Sie hat nur grob eine Sequenz mit einem abgeschwächten 6. Ton erreicht, das Obertonspektrum, die Anstiegszeiten sind anders.Andante schrieb:Ja, das in etwa müsste ein neues Gutachten enthalten: eine Vergleichsreihe. Natürlich besteht auch da die Gefahr, dass wegen der vielen Variablen (Raumakustik, Mikrofonaufstellung etc.) kein abschließendes Ergebnis erzielt wird. Aber wenn kein Vergleichsgerät auch nur einmal eine Tonfolge erzeugt wie das TK, ist das schon eine Aussage. Ich kann da nur empfehlen, mal auf der HP von RA Strate, Hamburg, zum Fall Darsow nachzusehen, da ist der Beschusstest des BKA zu sehen und dann die Testreihe des Gutachters mit verschiedenen Versuchasanordnungen und Materialien.
robernd schrieb:
2r2n schrieb:Das von der Phonetikerin verwendete "Original" hatte eine Obertonzusammensetzung, die sich durch pures Überspielen nicht in die Obertonstruktur der Tätertonfolge überführen lässt.
Sind nun alle Obertonstrukturen/-spektren verschieden, also sowohl die auf der Tonträgervorlage, als auch die auf der Tätertonfolge und auch noch die dann mit dem Gerät erzeugte Tonfolge? Oder gibt es (nur) Unterschiede zwischen den Obertonstrukturen der Tonträgervorlage und dem der Tätertonfolge?JosefK1914-2 schrieb:Sie hat nur grob eine Sequenz mit einem abgeschwächten 6. Ton erreicht, das Obertonspektrum, die Anstiegszeiten sind anders.
Es ist mir bekannt, dass@robernd hier viel dazu geschrieben hat. Da ich aber im Gegensatz zu ihm das Originalgutachten nicht kenne, bleiben halt immer mal Fragen übrig.JosefK1914-2 schrieb:Das hat hier alles @robend schon zu genüge analysiert und geschrieben, Du brauchst es einfach mal nur zu lesen und verstehen.
Das ist dann Dein Pech. Auch ohne Gutachten sollte man das verstehen.Andante schrieb:Es ist mir bekannt, dass@robernd hier viel dazu geschrieben hat. Da ich aber im Gegensatz zu ihm das Originalgutachten nicht kenne, bleiben halt immer mal Fragen übrig.
Und wir haben Bitumen, Silberbronze, Chlorkautschuk auf dem Kistendeckel. Alles Materialien, die im Bootsbau Verwendung finden. Und Mazurek baute ein Boot aus.robernd schrieb:Er hatte eine Boot, das er am ausbauen war. Es stand unübersehbar vor seiner Werkstatt.
Man man man, liest Du denn überhaupt nichts? M war schon sehr früh in den Fokus geraten und man hat alles bei ihm durchsucht, ob nicht doch ein Staubkörnchen der Kiste dort zu finden war. Sie sind nicht fündig geworden, auch das sollte Dir eigentlich genügen.Andante schrieb:Und wir haben Bitumen, Silberbronze, Chlorkautschuk auf dem Kistendeckel. Alles Materialien, die im Bootsbau Verwendung finden. Und Mazurek baute ein Boot aus.
Ganz grundsätzlich:Andante schrieb:Sind nun alle Obertonstrukturen/-spektren verschieden, also sowohl die auf der Tonträgervorlage, als auch die auf der Tätertonfolge und auch noch die dann mit dem Gerät erzeugte Tonfolge? Oder gibt es (nur) Unterschiede zwischen den Obertonstrukturen der Tonträgervorlage und dem der Tätertonfolge?
Das ist inkonsequent. Dem Gericht wird vorgeworfen, es habe damals das LKA-Gutachten kritiklos gefressen und nichts verstanden. Aber hier sollen die user gefälligst fressen, was ihnen von Mitdiskutanten, die das Gutachten kennen, mitgeteilt wird, und aus die Maus.JosefK1914-2 schrieb:Auch ohne Gutachten sollte man das verstehen.
Vielen Dank. Genau das wollte ich wissen.2r2n schrieb:Und so wurde aus der Tonträgervorlage nicht die Tätertonfolge. Aus der Tonträgervorlage wird dann eine qualitativ schlechtere Kopie der Tonträgervorlage. Egal, ob du das mit einem TK 248, mit einem Kassettenrecorder oder einem Diktiergerät machst.
Herr Mazurek hatte zumindest 1978 auch ein Motorboot, er erzählt von einem gemeinsamen Urlaub mit Herrn W. inrobernd schrieb:Er hatte eine Boot, das er am ausbauen war. Es stand unübersehbar vor seiner Werkstatt. Das wurde sicher ebenso untersucht wie Wohnung und Werkstatt. Auch das wurde zu einem Teil seines Motivs: Mit dem Lösegeld und dem Boot hätte er über die Donau und das Schwarze Meer zu seiner Weltreise abtauchen sollen. Na ja, es war kein U-Boot ;)
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Wenn man sich damit abfindet, so muss man heute auch nicht mehr nach Versuchsanordnungen für Straßenbelag suchen.robernd schrieb:Findet euch doch einfach damit ab, dass die Farben an der Kistenhaube äußerst akribisch untersucht wurden. Mit dem Ergebnis, dass trotz umfangreichster Recherchen keine vergleichbaren Farben auffindbar waren.
Wenn Ähnliches mit einem Fingerabdruck geschieht, will doch auch niemand Details des Abdrucks wissen, um sich darüber zu vergewissern.
Ich habe alles gelesen und dass bei Herrn Mazurek nichts gefunden wurde beweist: nichts. Und wenn man hört, dass Bitumen + Silberbronze bei Booten Verwendung findet, so läßt sich hier legitim spekulieren. Ebenso wie sich hiel legitim spekulieren läßt ob die Haube eine Versuchsanordnung einer Bitumenfirma war, die dann für das Verbrechen benutzt wurde oder ob das Mitnehmen des Klingeldrahtes, sowie die Erklärung für den Aufenthalt im Wald jemanden Verdächtig macht die Tat begangen zu haben oder ob man aus vier Strichen in Form eines Baumdiagramms auf jugendliche Täter im LEH schließen kann.JosefK1914-2 schrieb:Man man man, liest Du denn überhaupt nichts? M war schon sehr früh in den Fokus geraten und man hat alles bei ihm durchsucht, ob nicht doch ein Staubkörnchen der Kiste dort zu finden war. Sie sind nicht fündig geworden, auch das sollte Dir eigentlich genügen.
Die wurden erst 1983 untersucht. Mazurek 1981.JosephConrad schrieb:Außerdem wurden die Werkstätten im LEH ebenso durchsucht und man fand kein Staubkörnchen der Kiste.
Das ist ein wichtiger Punkt:JosephConrad schrieb:Erklärung für den Aufenthalt im Wald
Nö, tut es nicht. Auch bei Darsow hat man die Tatwaffe nicht gefunden. Ich schrieb schon mal, dass ein durchschnittlich intelligenter Täter kaum zu Hause unterm Bett oder in der Garage das aufbewahrt, was ihn mit der Tat in Verbindung bringen könnte. Und wenn er es doch tut, gehört er allein schon wegen Dummheit verurteilt.JosefK1914-2 schrieb:M war schon sehr früh in den Fokus geraten und man hat alles bei ihm durchsucht, ob nicht doch ein Staubkörnchen der Kiste dort zu finden war. Sie sind nicht fündig geworden, auch das sollte Dir eigentlich genügen.
Immerhin hat man bei Darsow Schmauchspuren gefunden (aus Sekundärtransfer). Das wäre gleichzusetzen mit einem "Staubkörnchen" der Kiste. Größere Gegenstände kann man wegschaffen, kleinere Partikel, aber kaum.Andante schrieb:Auch bei Darsow hat man die Tatwaffe nicht gefunden. Ich schrieb schon mal, dass ein durchschnittlich intelligenter Täter kaum zu Hause unterm Bett oder in der Garage das aufbewahrt, was ihn mit der Tat in Verbindung bringen könnte. Und wenn er es doch tut, gehört er allein schon wegen Dummheit verurteilt.
Genau, das sind legitime Fragen.2r2n schrieb:Das ist ein wichtiger Punkt:
Wer konnte sich dauerhaft und ungestört im Weingarten aufhalten, ohne sich verdächtig zu machen?
Und wer kannte sich nachgewiesenerweise bestens im Wald aus?
Gab es Jagdpächter, Pächter, Verwalter? Jemand der nicht auffällt, da der Aufenthalt zugeordnet werden kann?JosephConrad schrieb:Wie schon oft drüber diskutiert: Jugendliche aus dem LEH, Anwohner / Jogger, Jäger, Waldarbeiter, Pilzsammler. Die meisten anderen kannten sich nicht so gut aus und mussten besser aufpassen nicht aufzufallen oder sich ggf. als Waldarbeiter, Pilzsammler tarnen.
Ja, die gab es. Die wurden alle genauestens überprüft. Und aus diesem Personenkreis kam dann, als man sich 1983 entschied, nicht im Landheim zu ermitteln, auch einer unter Verdacht (der hier auch schon immer wieder thematisierte Harald W.). Das wurde 1984 von der Kripo FFB intensiv betrieben und 1985 vom LKA wieder abgebrochen, nachdem die Verdachtsmomente ins Leere führten.Tiho schrieb:Gab es Jagdpächter, Pächter, Verwalter? Jemand der nicht auffällt, da der Aufenthalt zugeordnet werden kann?
Das heißt also im Klartext, daß die Personen, die sich „mit Berechtigung“ neben den Schülern regelmäßig im Wald aufhielten geprüft wurden.2r2n schrieb:Die wurden alle genauestens überprüft. Und aus diesem Personenkreis kam dann, als man sich 1983 entschied, nicht im Landheim zu ermitteln, auch einer unter Verdacht (der hier auch schon immer wieder thematisierte Harald W.).
Und beantwortet immer noch nicht die Frage wo Mazurek diese Substanzen herbekommen haben soll, die in 1700 überprüften Unternehmen nicht nachweisbar war. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie M zuzuordnen sind dürfte asymptotisch gegen Null gehen.Andante schrieb:Das sind Indizien von weit besserer Qualität als vom bloßen, noch dazu freiwillig mitgeteilten Fund eines Klingeldrahtes auf eine Tätereigenschaft zu schließen.