Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
21.09.2018 um 19:55Ungereimtes zu Isolierbändern
Bei der Suche, ob sich die Schüler, die den Klingeldraht gefunden haben, vielleicht über die Art der beobachteten Eule ausgelassen haben (haben sie nicht), hatte ich ein Aha-Erlebnis:
Während der Ermittlungen wurde mehrfach gelbes Klebeband (Isolierband) erwähnt. Angeblich gleiche Stücke befanden sich in dem in der Gefängnis-Kiste gefundenen Transistorradio Admiral Sound und an der sogenannten Signalleitung im Wald (grüner Klingeldraht). Beide Klebebänder sollen identisch sein. Daraus wurde geschlossen, dass ein und derselbe Täter das Radio modifiziert und die Leitung im Wald verlegt hat.
In ihrer ersten Vernehmung haben die Schüler, die den Klingeldraht gefunden haben, ausgesagt, dass die Verbindungsstellen der Leitung mit grün-gelbem Klebeband isoliert gewesen sein. Dieses hätten sie vom Draht abgezogen und weggeworfen. Die Drahtenden waren danach blank. In späteren Ausführungen ist nur noch von gelbem Isolierband die Rede.
Es ist unklar, warum die Gutachter damals an dem grünen Klingeldraht ein gelbes Klebeband vorgefunden haben. Gab es unterschiedliche Isolierbänder, die von unterschiedlichen Personen angebracht wurden?
Die beiden am Klingeldraht gefundenen Isolierbandstücke waren 12 bis 13 cm lang. Bei einem Drahtdurchmesser von 1,5 mm muss man das Band schon 25-mal um den Draht wickeln, um es unterzubringen. Wahrscheinlich haben die Schüler genau dieses deshalb nicht abgezogen.
Mir erscheint es überflüssig, die blanken Verbindungsstellen des zusammengestückelten Klingeldrahts zu isolieren. Ein Grund dafür wäre, zu verhindern, dass benachbarte blanke Verbindungen sich berühren und einen Kurzschluss bilden. Allerdings waren die Drahtstücke beider Adern der Doppelleitung unterschiedlich lang. Damit waren die blanken Verbindungen in Längsrichtung so weit voneinander entfernt, dass sie sich nicht berühren konnten. Wie an so vielen Stellen in diesem Fall sieht ein Laie das fachmännische anders als es ist. Eine Isolierung wird als fachmännisch angesehen. Ein Fachmann jedoch hätte in dem Fall wahrscheinlich auf das wirkungslose Isolierband verzichtet.
Bei der Suche, ob sich die Schüler, die den Klingeldraht gefunden haben, vielleicht über die Art der beobachteten Eule ausgelassen haben (haben sie nicht), hatte ich ein Aha-Erlebnis:
Während der Ermittlungen wurde mehrfach gelbes Klebeband (Isolierband) erwähnt. Angeblich gleiche Stücke befanden sich in dem in der Gefängnis-Kiste gefundenen Transistorradio Admiral Sound und an der sogenannten Signalleitung im Wald (grüner Klingeldraht). Beide Klebebänder sollen identisch sein. Daraus wurde geschlossen, dass ein und derselbe Täter das Radio modifiziert und die Leitung im Wald verlegt hat.
In ihrer ersten Vernehmung haben die Schüler, die den Klingeldraht gefunden haben, ausgesagt, dass die Verbindungsstellen der Leitung mit grün-gelbem Klebeband isoliert gewesen sein. Dieses hätten sie vom Draht abgezogen und weggeworfen. Die Drahtenden waren danach blank. In späteren Ausführungen ist nur noch von gelbem Isolierband die Rede.
Es ist unklar, warum die Gutachter damals an dem grünen Klingeldraht ein gelbes Klebeband vorgefunden haben. Gab es unterschiedliche Isolierbänder, die von unterschiedlichen Personen angebracht wurden?
Die beiden am Klingeldraht gefundenen Isolierbandstücke waren 12 bis 13 cm lang. Bei einem Drahtdurchmesser von 1,5 mm muss man das Band schon 25-mal um den Draht wickeln, um es unterzubringen. Wahrscheinlich haben die Schüler genau dieses deshalb nicht abgezogen.
Mir erscheint es überflüssig, die blanken Verbindungsstellen des zusammengestückelten Klingeldrahts zu isolieren. Ein Grund dafür wäre, zu verhindern, dass benachbarte blanke Verbindungen sich berühren und einen Kurzschluss bilden. Allerdings waren die Drahtstücke beider Adern der Doppelleitung unterschiedlich lang. Damit waren die blanken Verbindungen in Längsrichtung so weit voneinander entfernt, dass sie sich nicht berühren konnten. Wie an so vielen Stellen in diesem Fall sieht ein Laie das fachmännische anders als es ist. Eine Isolierung wird als fachmännisch angesehen. Ein Fachmann jedoch hätte in dem Fall wahrscheinlich auf das wirkungslose Isolierband verzichtet.