Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

Wir wissen nicht was der Beichtende nun gebeichtet hat, aber eventuell war es nicht wesentlich mehr als das was der Pfarrer mitgeteilt hat.
Vielleicht hätte er besser geschwiegen ( und das kann er ja) und hätte es mit ins Grab genommen wie so vieles andere auch.
Weil dieser Hinweis auf den Bauernhof so vage ist, und nur Hoffnung für die Gehrickes geschürt hat die es sicher nicht mehr gibt mMn.
Es hätte nur Sinn gemacht wenn er zumindest ungefähr sagen konnte wo Inga sich befindet.

FritzPhantom schrieb:@JamesRockford
Ich glaube nicht, dass Inga noch dort ist, leider. Falls die Info überhaupt stimmt, wird sie sicher weggebracht worden sein, als das mit der Beichte rauskam. Oder sie war auch nur kurz zum Verstecken dort. Die Chance ist aber groß, dass der Täter noch in der Gegend ist. Dieser Fall hat so einen regionalen Bezug, irgendwie bin ich sicher, dass wir noch erfahren werden, was passiert ist. Entweder entführt er noch ein Kind und wird hoffentlich erwischt oder man findet die sterblichen Überreste. Dass Inga jetzt noch lebt, glaube ich eher nicht, es kommt doch recht selten vor, dass ein Kind so lange behalten wird.
Aber das ist so ein Fall, wo man einfach nicht glauben will, dass der Täter damit davon kommt.

Ich denke nicht, dass der Täter noch in der Gegend ist. Da bin ich mir sehr sicher.

Und genau das ist halt das Gefährliche. Dieser Täter, der m.E. damals eng an den Wilhelmshof gebunden war und evtl. kooperiert hat mit einem weiteren außerhalb des Wilhemshofs, kann unbedarft weiter machen. Egal, wo er gerade ist. Dort jedenfalls wird er sich nicht mehr "engagieren". Verbrannter Standort. Leider gibt es noch viele unverbrannte Standorte für diese Art Täter.

Jemand der beichten geht, muss erzkatholisch sein. Die meisten Katholiken machen das im Kindesalter und zwar vor der ersten Kommunion und Firmung.
Danach nie wieder, weil es auch verdammt unangenehm ist und auch ritualisiert abläuft. Gibt spezielle Grußformeln fürn Beichtstuhl.
Vermutlich stammt der Beichtende vom Land, wo das auch noch wirklich praktiziert wird

Kuno426 schrieb:ab min 9:50 zu hören
(Weiss nicht, ob ich richtig verlinkt habe. Das Video ist in der Videoliste hier zu finden.)

In der Videoliste finde ich nichts unter dem 03.05.2020?

Emsig schrieb:emand der beichten geht, muss erzkatholisch sein. Die meisten Katholiken machen das im Kindesalter und zwar vor der ersten Kommunion und Firmung.
Danach nie wieder, weil es auch verdammt unangenehm ist und auch ritualisiert abläuft. Gibt spezielle Grußformeln fürn Beichtstuhl.
Vermutlich stammt der Beichtende vom Land, wo das auch noch wirklich praktiziert wird

Ich vermute, dass garnichts dahinter steckt.

Jemand der beichtet, kann sich wichtig machen wollen. Oder einfach damit prahlen, dass er ein Geheimnis mit ins Grab nimmt.

Auch sind katholische Priester keine besseren Menschen als der Rest der Bevölkerung. Vielleicht hat ihn der Fall immer beschäftigt und jetzt meinte er, dass es für die Eltern ein kleiner Trost ist zu glauben, Inga lebt auf einem Bauernhof als dass sie, was viel wahrscheinlicher ist, getötet wurde.

Der Beichtende kann gar nicht wissen, dass der Pfarrer irgendwann plaudert. Es ist unüblich.
Die Beichte wird so schon stattgefunden haben. Warum sollte sich der Pfarrer was ausdenken, auf dem Sterbebett? Er hat davon ja nichts mehr.

@frankysinatra ist
Es ist schon einer der 52 Videos. Das Datum steht in der Mitte vom Titel, nicht am Ende.

frankysinatra schrieb:ab min 9:50 zu hören
(Weiss nicht, ob ich richtig verlinkt habe. Das Video ist in der Videoliste hier zu finden.)
In der Videoliste finde ich nichts unter dem 03.05.2020?

Es ist das 15. Video (von oben) in der Liste.
kripo live vom 03.05.2020 ...
Kann aber sein, dass die Aussage auch noch an anderer Stelle getroffen wurde.
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Momomo schrieb:Jemand der beichtet, kann sich wichtig machen wollen. Oder einfach damit prahlen, dass er ein Geheimnis mit ins Grab nimmt.

Auch sind katholische Priester keine besseren Menschen als der Rest der Bevölkerung. Vielleicht hat ihn der Fall immer beschäftigt und jetzt meinte er, dass es für die Eltern ein kleiner Trost ist zu glauben, Inga lebt auf einem Bauernhof als dass sie, was viel wahrscheinlicher ist, getötet wurde.

Der Wilhelmshof ist doch eine evangelische Einrichtung. Kann man davon ausgehen, dass die Mitarbeiter auch der evangelischen Glaubensrichtung angehören müssen? (Ein Bekannter wollte nach dem FSJ in einer solchen Einrichtung als Betreuer arbeiten. Hätte dafür aber "in die Kirche eintreten" sollen.) Wie ist das, würde ein "Atheist" überhaupt eine "richtige" Beichte ablegen dürfen?

Kuno426 schrieb:Der Wilhelmshof ist doch eine evangelische Einrichtung. Kann man davon ausgehen, dass die Mitarbeiter auch der evangelischen Glaubensrichtung angehören müssen? (Ein Bekannter wollte nach dem FSJ in einer solchen Einrichtung als Betreuer arbeiten. Hätte dafür aber "in die Kirche eintreten" sollen.) Wie ist das, würde ein "Atheist" überhaupt eine "richtige" Beichte ablegen dürfen?

Normalerweise reicht es, wenn man einer christlichen Konfession angehört. "In die Kirche" meint wohl, entweder evangelisch oder katholisch.

Der Priester im Beichtstuhl wird nicht die Kirchenzugehörigkeit kontrollieren, sondern davon ausgehen, dass jemand der zur Beichte kommt, auch tatsächlich katholisch ist. Denn anders ergäbe es ja auch überhaupt keinen Sinn.

Kuno426 schrieb:Es ist das 15. Video (von oben) in der Liste.
kripo live vom 03.05.2020 ..

Vielen Dank. Gefunden!

Viel mehr als einen Funken Hoffnung weckt die Info des Anwalts aber nicht. Gerne würde ich glauben, dass Inga lebt und eines Tages die Freiheit wiedererlangt.

Kuno426 schrieb:Wie ist das, würde ein "Atheist" überhaupt eine "richtige" Beichte ablegen dürfen?

P.S:

Das wissen Nicht-Katholiken vielleicht nicht immer:

Man geht einfach zur Beichtstunde in einen sog. "Beichtstuhl", das ist ein zweigeteilter Raum, der auch von zwei Seiten betreten werden kann, wo sich Pfarrer und beichtende Person nur durch ein kleines Fenster sehen, das mit Holz vergittert ist, sodass man die Gesichtszüge kaum erkennen kann. Das Ganze läuft also relativ anonym ab.

Kuno426 schrieb:Der Wilhelmshof ist doch eine evangelische Einrichtung. Kann man davon ausgehen, dass die Mitarbeiter auch der evangelischen Glaubensrichtung angehören müssen? (Ein Bekannter wollte nach dem FSJ in einer solchen Einrichtung als Betreuer arbeiten. Hätte dafür aber "in die Kirche eintreten" sollen.) Wie ist das, würde ein "Atheist" überhaupt eine "richtige" Beichte ablegen dürfen?

In einer Stellenanzeige des Wilhelmshof wird als Voraussetzung u.a. eine "persönliche Glaubensbeziehung" vorausgesetzt. Von ähnlichen Einrichtungen kenne ich das auch so.

Emsig schrieb:Jemand der beichten geht, muss erzkatholisch sein.

Wieso? Auch Protestanten können beichten.

Diarmuid schrieb:Ich denke nicht, dass der Täter noch in der Gegend ist. Da bin ich mir sehr sicher.

Und genau das ist halt das Gefährliche. Dieser Täter, der m.E. damals eng an den Wilhelmshof gebunden war und evtl. kooperiert hat mit einem weiteren außerhalb des Wilhemshofs, kann unbedarft weiter machen. Egal, wo er gerade ist. Dort jedenfalls wird er sich nicht mehr "engagieren". Verbrannter Standort. Leider gibt es noch viele unverbrannte Standorte für diese Art Täter.

Auch ich glaube nicht, dass der Täter noch in der Gegend ist. Der Gedanke an eine tickende Zeitbombe, die bei der nächsten Gelegenheit wieder zuschlagen wird, ist einfach nur scheußlich.

Ich habe viel über diesen Beichtenden und seine Beweggründe für diese Beichte nachgedacht. Es ging ihm offenbar nur darum, wieder ruhig schlafen zu können. Es ging ihm nicht um das Schicksal von Inga und die schlaflosen Nächte der Eltern, sonst hätte er einen anderen und zielführenden Weg gewählt.

equinoxx schrieb:relativ anonym

Und der Pfarrer hört nur zu? Gibt keine "Empfehlung" an den Beichtenden, oder ein Gesprächsangebot, wenn er merkt, dass der Inhalt den Beichtenden sehr belastet? Ich würde doch trotz aller Schweigepflicht versuchen, etwas mehr herauszubekommen. Ist es gottgewollt, dass ein Kind nicht bei seinen Eltern aufwächst? Puh, da hätte ich als Pfarrer aber auch Gewissenskonflikte.

@Kuno426
Ja, der Pfarrer hört nur zu. Nicht alle haben psychologische Fähigkeiten. Die meisten die ich kenne, haben keine. Die verfahren nach Schema F, geben einem die Absolution und gut ist.

@JamesRockford
Können kann jeder alles.

Warum sollte ein Evangele beichten gehen? Nicht sehr wahrscheinlich. An die Beichte muss man glauben und sich etwas davon erhoffen. Das tut jemand, der evangelisch ist, nicht.

Emsig schrieb:Warum sollte ein Evangele beichten gehen? Nicht sehr wahrscheinlich. An die Beichte muss man glauben und sich etwas davon erhoffen. Das tut jemand, der evangelisch ist, nicht.

Die Beichte ist unter Protestanten wirklich selten, aber sie gibt es ebenso wie das Angebot hierzu:

Trotzdem hat es auch in der evangelischen Kirche immer die Möglichkeit der Einzelbeichte gegeben, etwa in einem Seelsorgegespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer. Zur Beichte gehört die ausgesprochene Bitte um Vergebung der Schuld.

Quelle: https://www.ekd.de/Beichte-11047.htm

Kuno426 schrieb:Und der Pfarrer hört nur zu? Gibt keine "Empfehlung" an den Beichtenden, oder ein Gesprächsangebot, wenn er merkt, dass der Inhalt den Beichtenden sehr belastet? Ich würde doch trotz aller Schweigepflicht versuchen, etwas mehr herauszubekommen. Ist es gottgewollt, dass ein Kind nicht bei seinen Eltern aufwächst? Puh, da hätte ich als Pfarrer aber auch Gewissenskonflikte.

Emsig schrieb:Ja, der Pfarrer hört nur zu. Nicht alle haben psychologische Fähigkeiten. Die meisten die ich kenne, haben keine. Die verfahren nach Schema F, geben einem die Absolution und gut ist.

Das ist nicht richtig. Vielleicht entspricht es Deinen Erfahrungen, dass der Pfarrer nur zuhört. Oder es ist Deine Vorstellung.

Es ist hier auch schon zig Mal besprochen worden, dass die Reue eine Grundvoraussetzung für das Erteilen der Absolution ist. Ob in diesem Fall überhaupt Absolution erteilt wurde, wissen wir sowieso nicht. Wir wissen nicht, wie lange das Gespräch stattgefunden hat. Wir wissen nicht, ob der Pfarrer den Beichtenden nicht inständig gebeten hat, sich mit seinem Wissen an die Polizei zu wenden. Mutmaßungen und Unterstellungen sind hier wirklich fehl am Platz.

Diese Beichte war keine à la "Hab meine Nachbarin beim Ausziehen mit dem Feldstecher beobachtet". Wenn der Pfarrer im vorliegenden Fall die Beichte einfach abgehakt hätte und zur 'Tagesordnung übergegangen wäre, hätte er sich sicherlich nicht auf dem Totenbett mitteilen müssen.

Um wen geht es hier eigentlich? Um einen Pfarrer, der das Beichtgeheimnis nicht bricht, oder um Täter und Mittäter bzw. Mitwisser?

Letzendlich nutzt es eh nichts mehr, der Geistliche ist tot, was auch immer er gesagt hat, es hat die Ermittler nicht zu Inga geführt. Was jetzt noch interessant wäre und was man eventuell rausfinden könnte ( oder auch nicht) ist, mit wem er gesprochen hat. Denn wenn es ein Zeuge oder gar der Täter selber war, dann muss es ja jemand mit einer Verbindung zum Wilhelmshof sein. Wer von diesen Leuten lebte also später im Wirkungskreis des Geistlichen? Wo nahm der Geistliche die Beichte ab? Nur in seiner Gemeindekirche oder war er in bestimmten Einrichtungen tätig?
Ich weiß, nichts was wir hier rausfinden können. Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass man Inga noch retten kann, aber wenn man herausfinden, wer da gebeichtet hat, dann findet man auch den Täter.

Außer natürlich, es war irgendein gestörter Wichtigtuer, der alles erfunden hat, kann man auch nie ausschließen.

JamesRockford schrieb:ist hier auch schon zig Mal besprochen worden, dass die Reue eine Grundvoraussetzung für das Erteilen der Absolution ist. Ob in diesem Fall überhaupt Absolution erteilt wurde, wissen wir sowieso nicht. Wir wissen nicht, wie lange das Gespräch stattgefunden hat. Wir wissen nicht, ob der Pfarrer den Beichtenden nicht inständig gebeten hat, sich mit seinem Wissen an die Polizei zu wenden. Mutmaßungen und Unterstellungen sind hier wirklich fehl am Platz.

Diese Beichte war keine à la "Hab meine Nachbarin beim Ausziehen mit dem Feldstecher beobachtet". Wenn der Pfarrer im vorliegenden Fall die Beichte einfach abgehakt hätte und zur 'Tagesordnung übergegangen wäre, hätte er sich sicherlich nicht auf dem Totenbett mitteilen müssen.

Um wen geht es hier eigentlich? Um einen Pfarrer, der das Beichtgeheimnis nicht bricht, oder um Täter und Mittäter bzw. Mitwisser?

Natürlich geht es um Täter und Mitwisser. Wenn der Pfarrer die Beichte abgenommen hat war er jedoch auch ein Mitwisser zumindest bis zu einem gewissen Punkt.
Wenn jemandem sein Beichtgeheimnis wichtiger ist als das Leben und Wohlergehen eines Kindes dann sagt mir das schon alles.