@cododerdritte Vielen Dank für´s Weiterspinnen meines Gedankengangs.
cododerdritte schrieb:Tatsächlich spricht die zurückgelassene Jacke dafür, dass man sich z.B. nicht zu einem gemeinsamen Spaziergang verabredet hatte.
Soweit klar.
cododerdritte schrieb:Allerdings würde ich aus der im Kofferraum liegenden Jacke - jedenfalls, wenn man annimmt, dass BA sie dort beim Packen des Autos abgelegt hat - auch den Schluss ziehen, dass es keine Verabredung gab.
Das ist eine Möglichkeit. Es gibt aber ( mindestens ) noch eine zweite. Abgesehen davon gibt es
keinen Hinweis darauf, dass jemand anders die Jacke dort hinlegte.
cododerdritte schrieb:Es war kaltes Wetter und das Auto stand über Nacht draußen vor dem Appartementhaus, dementsprechend kalt dürfte es gewesen sein. Bis die Heizung warm gelaufen ist und genug Wärme abgibt, dauert es schon ein paar Minuten Fahrt. Es dürfte BA klar gewesen sein, dass es auf dem kurzen Weg bis zum Parkplatz am Gemeindehaus nicht warm drin werden würde. Da finde ich es unlogisch, die Jacke schon am Appartementhaus in den Kofferraum zu legen.
Absolut nachvollziehbar von der Temperaturseite her. Es gibt aber auch andere "Logiken". Gegen dicke Bekleidung im Auto gibt es ernste und begründete Sicherheitseinwände.
Guckst Du hier:
Es ist klirrend kalt und wessen Auto nicht über eine Standheizung verfügt, der steigt in ein unbeheiztes Fahrzeug. „Gleichwohl sollte man sich nicht zu dick bekleidet ins Auto setzen“, rät Jürgen Lebherz von TÜV SÜD in München, „denn dann können Sicherheitsgurte ihre Wirkung nicht mehr voll entfalten.“
Quelle:
https://www.tuvsud.com/de-de/presse-und-medien/2023/februar/keine-dicke-winterkleidung-bei-sicherheitsgurtenDer Artikel stammt aus 2023, die Warnung gibt es aber schon lange.
cododerdritte schrieb:Wäre ich in einer solchen Situation, hätte ich die Jacke im Appartement angezogen und auch im Auto der Kontaktperson anbehalten. Ich hätte sie dann erst nach diesem Treffen ausgezogen und vielleicht im Kofferraum verstaut, also direkt vor dem Antritt der längeren Wegstrecke nach Hause.
Das mag ja sein. B.A. hat aber augenscheinlich nicht so gehandelt.
cododerdritte schrieb:Für m ich spricht die Jacke also eher dafür, dass BA eigentlich keinen Zwischenstopp geplant hatte und damit auch keine Verabredung getroffen hatte, sondern ihr Plan war, vom Appartement direkt nach Lohmar zu fahren. Wie gesagt, jedenfalls dann, wenn man davon ausgeht, dass sie es war, die die Jacke in den Kofferraum gelegt hat.
Wäre das der Fall, gäbe es hier keinen Fall. Dann wäre ihr Auto nicht auf den Gemeindehausparkplatz gefahren worden. Von ihr, da es keine Hinweise auf einen anderen Fahrer gibt. Ihre Handlungen, soweit von uns nachvollziehbar, erscheinen ( machen von ) uns doch nur deshalb "unlogisch", weil uns Fakten fehlen.
Nehmen wir hingegen an, dass die Handlungen zielgerichtet waren, brauchen wir nur die nächstliegende Folgehandlung anzunehmen, die der einer Logik der bisherigen Handlungen folgt.
Beispiel:
Hätte B.A. ihre wetterfeste Kleidung mitgenommen, erschiene es jedem völlig klar, dass sie vom Gemeindehausparkplatz aus, trotz des schlechten Wetters noch etwas "draußen" zu erledigen hatte. Der Umkehrschluss lautet, dass sie die Jacke nicht brauchte, weil sie dem Wetter nicht ausgesetzt sein würde.
Die weitergehende Schlussfolgerung daraus, dass sie bei dem Wetter die Jacke
nicht trug, sondern verstaute, auf die Du mich gebracht hast, ist für mich diese:
sie hatte nicht nur keine Outdooraktivität vom Gemeindehausparkplatz aus vor, sie war sich auch sicher, dass sie dort nicht ( lange? ) in
ihrem kalten Auto warten musste.
Für mich deutet das darauf hin, dass sie sich auf die Zuverlässigkeit ihres Kontaktes verließ.
MfG
Dew