@alle: Hallo nach langer Abwesenheit! Meine Entschuldigung an diejenigen, die in näherem Kontakt mit mir standen, ich arbeite die persönlichen Nachrichten ( vielen Dank ) noch ab.
Zum Fall:
Ich habe es tatsächlich erst gestern und das auch nur einmal im SWR3 gehört, dass die Polizei sich eines Gewaltverbrechens gegen Birgit Ameis sicher ist, nachdem man ihre Überreste im vergangenen November unweit vom "Hahn" gefunden hat.
Endlich Gewissheit für alle, die um sie trauern. Mein Beileid.
Endlich greifbare neue Ansatzpunkte für die Ermittler, die ( wie ich aus eigener Erfahrung weiß ) nicht lockergelassen haben.
Dass der Jahrestag des Verschwindens für genau diese Nachricht gewählt wurde ist auch für mich taktisch gut gewählt. Erschüttern des Täters, nochmals ein aufrüttelnder Aufruf an alle, die sich vielleicht noch nicht mit ihren Beobachtungen an die Polizei gewandt haben. Auch unbedeutende Details, seltsame Beobachtungen können wichtig sein.
Nachdem nun definitiv ein Täter frei rumläuft, kann sich auch niemand mehr darauf zurückziehen, dass eine Person, die ein neues Leben beginnen wollte oder eben jemand der sich umbrachte, jedes Recht dazu hätte und eventuelle Beobachtungen im Zusammenhang damit unwichtig wären oder niemanden etwas angingen.
Enterprise1701 schrieb:Wie wahrscheinlich ist die Theorie eines Unbekannten oder Zufallstäters ?
Habe ich auch schon immer für sehr fragwürdig gehalten.
Ich bin ebenfalls nach wie vor davon überzeugt, dass BA ihren Wagen selbst zum Auffindeort gefahren hat und dort auf jemanden wartete, mit dem Sie verabredet war.
Oder zumindest verabredet hatte, dort das Auto zu wechseln, um für wenigstens mehr als zwei Stunden kein Knöllchen zu kassieren. Der Platz war klug gewählt, da bescheiden am äußersten Rand des Gemeindehausparkplatzes. Der Trick eines Einheimischen oder zumindest eines Jemand, der mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut war.
Rückwärts eingeparkt zum problemlosen Aus- bzw. Umsteigen.
Als Gipfel womöglich noch das Abschleppseil aus dem Kofferraum geholt und über die Wanderstöcke drapiert. Ich habe eine Panne. Idee nicht von mir, habe ich hier im thread gelesen.
Erinnert an die Aufkleber von der GdP ( Gewerkschaft der Polizei ), die manche Leute an der Windschutzscheibe kleben haben. Oder die ausrangierte Polizeimütze auf der Hutablage. Alles so Talismane gegen Knöllchen.
Warum nun wegen der paar Meter dieser Umstand?
Damit spätestens BA´s Bruder das Auto nicht sehen sollte, wenn er von der Schicht kam. Für ihn wäre Sie schon vor Stunden planmäßig Richtung Lohmar abgefahren gewesen. Kein Grund zur Sorge.
Vielleicht noch, damit nicht sonstige Hausmitbewohner ein Umsteigen beobachten konnten. An normalen Tagen, wenn sie nicht heimfuhr, waren diese Tätigkeiten m. E. unnötig.
Diese Maßnahmen verschafften BA auf jeden Fall ein paar Stunden freie Zeit ohne spätere Nachfragen oder Knöllchen ( die ggfs. wieder Nachfragen nach sich gezogen hätten ). Diese "freie Zeit", die sich BA dort verschaffte, war komplett ihre Sache und ist wertfrei zu betrachten. Da bislang kein Indiz darauf hindeutet, dass jemand anders ihr Auto bewegte, gehe ich davon aus, dass sie bewusst mitmachte.
Ob diese Verschleierungsmaßnahmen nun einmalig durchgeführt wurden oder gewohnheitsmäßig, sei mal dahingestellt.
Die Idee dazu muss nicht mal "auf BA´s Mist gewachsen" sein. Die kann ihr der Täter eingeredet haben. Im Endeffekt wurde der Umstand diesmal vom Täter ausgenutzt. Wie weit der Ausgang schon von ihm geplant war, wissen wir nicht.
Nach unserem ( zumindest meinem, man korrigiere mich gerne ) Kenntnisstand blieb das robuste Schuhwerk und die wetterfeste Bekleidung im Auto. Da wir jetzt nicht mehr eine suizidgefährdete Frau, der es egal war, wenn sie nass wurde und fror, unzureichend bekleidet und mit einer Plastikkiste bewaffnet durch das Mistwetter laufen lassen müssen, können wir uns auf den Menschen konzentrieren, der zum Täter wurde.
Verabredungsgemäß setzte er sein Auto neben BA´s und sie stieg um. Was sie dabei mitnahm, ist vorerst mal egal. Man fuhr einvernehmlich weg. Ich sehe da immer ein größeres, geländegängiges Fahrzeug vor mir, das auch in Wald und Feld durchkommt und nicht auffällt.
Auch wenn man sich nur unterhalten wollte und dort mäßiger Publikumsverkehr herrschte:
ein leeres unberechtigt abgestelltes Auto am Rand des Platzes fiel weniger auf als ein leeres und ein mit zwei Personen, die sich unterhielten, besetztes.
Was immer jetzt passieren sollte, lief gegen Ende darauf hinaus, dass BA einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel. Das muss nicht sofort geschehen sein. "Mein" Täter wusste, dass er etwas Zeit hatte, bevor BA vermisst werden würde. Und er ging davon aus, dass man, wenn man sie suchen würde, vom Hahn aus in Richtung Heimat zumindest beginnen und Schwerpunkte setzen würde.
Inwieweit er eine Vorstellung davon hatte, wie groß der polizeiliche Suchradius sein würde, kann man nicht sagen. Er fuhr jedenfalls keinen Meter zu weit. Das sieht im Nachhinein sehr geplant aus, kann es auch gewesen sein. Es kann sich aber auch einfach aus der Situation ergeben haben.
Ob es sich wirklich um einen Einheimischen handelt, wie die Wahl des Autoabstellortes nahelegt, oder aber um jemanden, der sich nur mit den Gepflogenheiten und Örtlichkeiten unmittelbar um den "Hahn" auskannte, bleibt für mich weiter offen. Jemand erwähnte im thread, dass sich der Auffindeort quasi unterhalb der Abflugschneise befände und daher wegen des Lärms nicht so attraktiv für Naturfreunde wäre. Das könnte durchaus Resultat dieser Kenntnisse sein.
Dem einheimischen Naturmenschen, auf einer Wanderung kennengelernt, der als Jäger auch noch eine große Kühltruhe hat, kann man sich spekulativ nur schwer entziehen. Ablage der Leiche nach den Suchmaßnahmen der Polizei.
Der könnte als walderfahren den Ablageplatz so gewählt haben, dass forstwirtschaftstechnisch längere Zeit nicht mit Betrieb an der Stelle zu rechnen war.
Der hätte, weiterhin spekulativ, die Tote etwas weiter in die Dickung ziehen und näher am Weg noch ein totes Stück Wild platzieren können, was den Aasgeruch erklärt und weiteres Nachsuchen an der Stelle unwahrscheinlich gemacht hätte. Am besten Wildschwein, das sind auch Allesfresser.
Ich bin sehr gespannt, ob die ermittler den Durchbruch erzielen. Meine gedrückten Daumen haben sie jedenfalls.
MfG
Dew