Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Kreuzbergerin schrieb:Allerdings ist auf dem Hinweisschild der Rahmen der Kiste abgebildet. Das weist daraufhin, dass das das gefundene Teilstück war.

Es ist anhand der Fotos zwar schlecht zu erkennen, aber ich würde sagen, dass der linke Kreis den oberen Rahmen (teilweise mit Laub bedeckt) zeigt und der untere den Boden, evtl. mit Teilen der Seitenwand.

Dass man auf dem Schild den Rahmen abgebildet hat, dürfte wohl einfach daran liegen, dass darauf das Etikett klebt, das auf dem Foto ja offensichtlich gezeigt werden soll.

Mit dem Vergleichsstück ist dann ja klar, wie die Kiste ausgesehen hat, warum sollte man dann alle gefundenen Teile einzeln abbilden, wenn sie keine besonderen Merkmale haben, an denen man sie erkennt?

Kreuzbergerin schrieb:Allerdings ist auf dem Hinweisschild der Rahmen der Kiste abgebildet. Das weist daraufhin, dass das das gefundene Teilstück war.

Ich denke jetzt, dass Du damit Recht hast. Denn wie sollte man auch aus vier kleinen, roten unterschiedlichen Einzelstücken auf eine Klappbox schliessen? Dann wird es sich also doch um dieses Teilstück handeln, welches da abgebildet ist. Die Ecken dieses Teilstücks schauen mit unterschiedlich großen, roten Stellen aus dem Laub heraus. (Schade, dass das Bild so unscharf ist.)

Stand irgendwo, dass die Sachen 2015 gefunden wurden? Oder war das nur eine (logische) Vermutung, dass das bei der Suche nach der Vermissten gefunden wurde? Denn wenn das erst nach Leichenfund gefunden worden wäre, wäre es ja natürlicherweise von Laub bedeckt. Aber ich gehe von 2015 aus, weil @amygdala1337 in ihrem Post wegen dem neuen Schild schreibt, dass die Sachen "wohl schon 2015" gefunden wurden - darum gehe ich davon aus, dass es auf dem Schild draufsteht.

Ja steht auf dem Schild: wurden am 16.4.2015 ...gefunden. (Also 12 Tage nach BAs Verschwinden)

Es ist ja auch diese zeitliche Nähe (4.4. - 12.4.), die einen Zusammenhang naheliegender erscheinen läßt. Zwar könnten die Sachen auch schon länger da gelegen haben. Wir haben schon besprochen, dass die genaue Liegedauer sich wohl nicht feststellen läßt. Aber wenn das Zeug schon ewig da rumgelegen hätte, sagen wir ins Blaue 4 Monate+, dann wäre es doch bestimmt ermittelt worden und ein Zusammenhang ausgeschlossen worden.

Mir erscheint das Verhalten des Täters irgendwie undurchdacht, oberflächlich, panisch oder ggf. unter Zeitdruck stehend.

Dass die Leiche so lange nicht gefunden wurde, mag einfach dem Zufall geschuldet sein.
Denn der Ablageplatz als solches wirkt nicht gerade sehr "ausgeklügelt". Die Leiche wurde auch nicht vergraben, wohl auch nicht wirklich verscharrt. Eher einfach abgelegt. Er hinterließ dort scheinbar sogar eigene Gegenstände. Der Täter ging ferner auch ein gewisses Risiko ein, in dieser stillgelegten Straße gesehen zu werden.

Falls die Fundsachen vom 16.04.2015 auch dieser Tat zuzuordnen sein sollten, wirkt deren Fundort bzw. welcher Art die Sachen dort herumlagen, meiner Wahrnehmung nach ebenfalls "undurchdacht".

Wie soll man es formulieren: es macht den Anschein, als ob der Täter sich nicht wirklich viel Mühe mit dem Verschleiern gab. Weil er in Panik oder unter Zeitdruck war? Möglicherweise war es eine erstmalige Spontantat, und das Nachtatverhalten des Täters dementsprechend planlos? Gleichzeit könnte man vermuten, dass er sich vor Ort ausgekannt haben könnte, da die betreffenden Plätze "speziell" zu erreichen sind.

Könnte es sich um die Tat eines (jüngeren?) unerfahrenen Täters handeln, der sich vor Ort auskennt?
Oder handelt es sich um die Tat eines mobilen Täters, der die Leiche und die Gegenstände nur schnell loswerden wollte, um weiter zu fahren?

Irgendwie spricht das alles zumindest nicht wirklich für "geplantes bzw. intelligentes" Vorgehen, finde ich.
So fällt es mir auch schwer mir vorzustellen, dass dieser Tätertyp im Wagen von Birgit Ameis gewesen sein könnte, ohne Fremdspuren zu hinterlassen.

Hm, zur Zeit tendiere ich mehr zum Täter, der sich vor Ort auskannte.
Die Profiler haben einen möglichen Tathergang erarbeitet. Darin werden bestimmt nicht wenige Hinweise auf den Tätertyp zu finden sein.
Ich räume ein, dass ich durch diese Überlegungen mehr Zugang zu der These erhalten habe, dass dieses Schild ggf. auch den Täter ansprechen soll.

Fat-Juergen schrieb:ber wenn das Zeug schon ewig da rumgelegen hätte, sagen wir ins Blaue 4 Monate+, dann wäre es doch bestimmt ermittelt worden und ein Zusammenhang ausgeschlossen worden.

Zumindest der Handschuh und dieser Autoschwamm haben sicher keine Monate im Wald gelegen, dazu sind sie viel zu sauber (natürlich vorausgesetzt, da sind wirklich die Originale abgebildet).

Aber die Krux wird halt sein, dass man es nicht auf Wochen oder gar Tage genau sagen kann. Und schon eine Woche vor der Tat würde ja reichen, damit es nichts mit dem Fall zu tun haben kann. Genauso wie eine Woche nach der Tat es noch nicht ausschließen würde, obwohl es natürlich unwahrscheinlich ist, dass ein Täter die Sachen so lange behält und dann erst wegwirft.

mitH2CO3 schrieb:Die Leiche wurde auch nicht vergraben, wohl auch nicht wirklich verscharrt. Eher einfach abgelegt. Er hinterließ dort scheinbar sogar eigene Gegenstände.

Hat man dazu eigentlich noch einmal etwas gehört? Ich erinnere mich nur, dass nach dem Leichenfund von Gegenständen die Rede war, die man bei der Leiche gefunden hat und von denen man sich neue Erkenntnisse erwartet. Aber soweit ich mich erinnere wurde nie bekanntgegeben, was das denn für Gegenstände waren und ob sie denn überhaupt vom Täter stammen.

Möglicherweise hat sich ja sogar rausgestellt, dass das alles von BA kam, und das würde dann dafür sprechen, das die Sachen auf dem Schild jetzt wirklich der letzte Strohhalm sind....

brigittsche schrieb:Hat man dazu eigentlich noch einmal etwas gehört? Ich erinnere mich nur, dass nach dem Leichenfund von Gegenständen die Rede war, die man bei der Leiche gefunden hat und von denen man sich neue Erkenntnisse erwartet. Aber soweit ich mich erinnere wurde nie bekanntgegeben, was das denn für Gegenstände waren und ob sie denn überhaupt vom Täter stammen.

Das ist auch mein letzter Stand:

Kreuter: "Wir haben Profiler des LKA Nordrhein-Westfalen und des LKA Rheinland-Pfalz hinzugezogen, die das Tatgeschehen rekonstruiert und neue Ermittlungsansätze aufgezeigt haben. Außerdem geben uns die zum Teil gut erhaltene Kleidung und andere Gegenstände aus dem Besitz des Opfers und auch mutmaßlich vom Täter stammende Gegenstände, Anlass zur Hoffnung. Hier sind wir momentan dabei, mit modernsten, aber auch zeitintensiven, kriminaltechnischen Untersuchungsmethoden, Hinweise auf einen möglichen Täter zu erlangen. Mittlerweile sind unsere Wissenschaftler ja in der Lage, auch nach Jahren noch Täter-DNA und andere beweiserhebliche Spuren aufzufinden. Die Chancen stehen hier nicht schlecht!"

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117715/4881533

brigittsche schrieb:Möglicherweise hat sich ja sogar rausgestellt, dass das alles von BA kam, und das würde dann dafür sprechen, das die Sachen auf dem Schild jetzt wirklich der letzte Strohhalm sind....

Möglicherweise haben sich bestimmte Gegenstände aber auch als zum Täter gehörend bestätigt.

mitH2CO3 schrieb:Möglicherweise haben sich bestimmte Gegenstände aber auch als zum Täter gehörig bestätigt.

Ja, das ist natürlich auch möglich. Wobei das "mutmaßlich" (hatte ich nicht mehr im Kopf) darauf hindeutet, dass das damals für eher wahrscheinlich gehalten wurde. Aber das muss natürlich auch nichts heißen im Hinblick auf das Endergebnis.

@brigittsche
Leider scheint es da nichts Neues zu geben, das hatte ich vor ein paar Tagen ja auch in die Runde gefragt. Insbesondere ist nicht bekannt, was für Gegenstände das waren.

Ob sich wirklich noch eine Frau erinnern kann, falls sie ihren Handschuh 2015 verloren hat? Schade, dass so spät nach den Gegenständen geforscht wird.
Die meiste Hoffnung setze ich in Kiste und Handschuh, der Autoschwamm ist wirklich unspezifisch.

Aber wenn er von ihr stammt, warum sollte sie in der Kiste den Schwamm in den Wald transportiert haben?

Thordis schrieb:Aber wenn er von ihr stammt, warum sollte sie in der Kiste den Schwamm in den Wald transportiert haben?

Ich kann mir nur vorstellen wie der Schwamm u.U. in diese Kiste gelangte. Möglicherweise nahm sie den Schwamm aus diesem Fach in der Fahrertür, wischte damit die beschlagene Frontscheibe von innen ab, und legte dann den Schwamm in diese Gitterbox. Vllt. wollte sie den Schwamm im feuchten Zustand nicht wieder in das engere Fach legen, sondern lieber in der Kiste "offen liegend" erst Mal durchtrocknen lassen?

Thordis schrieb:Aber wenn er von ihr stammt, warum sollte sie in der Kiste den Schwamm in den Wald transportiert haben?

Das wäre auch sehr unwahrscheinlich. Wenn die Sachen überhaupt von BA stammen, dann hat sie vermutlich der Täter da entsorgt. Die Stelle liegt ja auch an einer möglichen Route Flugplatz - stillgelegte Straße - Ablageort der Leiche - Weg durch den Wald - Büchenbeuren - Weg über Brücke und Felder - Lautzenhausen - Flugplatz.

Gestern vor einem Jahr wurde Birgits Leiche gefunden.

@Tritonus
Mir fehlt die Fantasie, warum ein Täter den Schwamm (möglicherweise) und nicht etwas anderes aus dem Auto entsorgt.

Deshalb dachte ich, sie hätte die Kiste mit Inhalt evt noch selbst aus dem Auto genommen.

Wenn sie das getan haben sollte, gibt es zwei Varianten:
- sie wollte etwas damit holen (erinnert an die Moos-Sammelei)
- sie wollte etwas damit bringen (Abschiedskaffee im Wald, gelesene Bücher... o. ä.)

@Thordis
Ich stelle mir das so vor, dass der Täter die Kiste entsorgen musste, weil sie ihm kaputt gegangen ist (kann auf einen Kampf hindeuten). Und in der Kiste waren eben auch der Handschuh und der Schwamm, die hat er gleich mit weggeschmissen.
Da fällt mir ein: es wurde ja immer gesagt, BA transportierte Lebensmittel in der Kiste. Darauf deutet nun lediglich noch die leere Milchflasche. Ich habe nichts darüber gelesen, ob Lebensmittel oder leere Verpackungen im Auto gefunden wurden. Vielleicht hat der Täter die ja ebenfalls irgendwo im Wald verstreut entsorgt. Bloß kann man halt nicht alle Verpackungen, die in der Gegend zu der Zeit rumflogen, daraufhin untersuchen, ob sie so BA zuzuzuordnen sind oder nicht.
Ich glaube irgendwie nicht, dass die Kiste eine wichtige Rolle bei dem Mord spielte insofern als da etwas gebracht/geholt/übergeben wurde. Vielleicht war sie einfach nur im Weg.

Ich habe seit längerer Zeit mal wieder hier in der Diskussion vorbei geschaut und hab jetzt mit Erstaunen gelesen, dass offenbar inzwischen die vermisste Klappbox (oder zumindest Teile davon) aufgetaucht ist. Ich habe alle Beiträge in diesem Faden, die seit meinem letzen vorbei schauen angefügt wurden, sorgfältig und interessiert durchgelesen, aber ich finde keine Infos, wo genau und wann die Box aufgetaucht ist. Bevor ich jetzt noch mal 2 Stunden lang alles durch lesen muss, kann mich dazu bitte jemand kurz aufklären....?

@cododerdritte
Lies dir das Schild nochmal durch und guck dir dazu noch das Bild 271 an, auf dem der Standort des Schilds eingezeichnet ist.

Domino420 schrieb:Lies dir das Schild nochmal durch und guck dir dazu noch das Bild 271 an, auf dem der Standort des Schilds eingezeichnet ist.

Danke für die schnelle Antwort, den Beitrag mit dem Schild hatte ich tatsächlich übersehen.

Das ist ja mal krass, dass diese Klappboxteile schon 2015 gefunden wurden, bis dahin hat es ja immer geheißen, die Klappbox sei unauffindbar. Aber ich vermute in diesem Fall eh schon sehr lange, dass die Polizei sehr viel mehr Informationen hat, als sie in der Öffentlichkeit preis gibt.

cododerdritte schrieb:Das ist ja mal krass, dass diese Klappboxteile schon 2015 gefunden wurden, bis dahin hat es ja immer geheißen, die Klappbox sei unauffindbar.

Es ist aber, wie das Schild auch eindeutig mitteilt, nicht klar, ob die gefundenen Teile überhaupt zu DER Klappbox, die immer wieder genannt wird und die der Bruder gesehen haben soll, gehören:

"Ob diese Gegenstände von Birgit Ameis stammen oder mit der Tat in Verbindung stehen, ist unklar."

Thordis schrieb:Mir fehlt die Fantasie, warum ein Täter den Schwamm (möglicherweise) und nicht etwas anderes aus dem Auto entsorgt.

Ich könnte mir als eine Möglichkeit vorstellen, dass damit die Innenseite der Windschutzscheibe gewischt wurde und somit DNA (aus der Atemluft) des Täters dran war. Der Täter wollte sicher nicht warten, bis die Belüftung die Scheibe freipustet. Der wollte sicher nur noch weg.

Raissa schrieb:Ich könnte mir als eine Möglichkeit vorstellen, dass damit die Innenseite der Windschutzscheibe gewischt wurde und somit DNA (aus der Atemluft) des Täters dran war

Aber meinst Du, dass ein Täter, der so "gerissen" ist, dass er an DNA-Spuren denkt, den Schwann dann relativ nahe in der Gegend einfach wegwirft, so dass die Polizei ihn nicht mal zwei Wochen später findet?

Selbst wenn ich möglichst schnell wegmüsste, würden mir bessere Möglichkeiten einfallen.