Der Fall Birgit A. aus Lohmar

PurePu schrieb:Wahrscheinlich wusste er es nicht und selbst wenn, ob man wirklich noch einmal dahin gehen würde? Ich kann es mir kaum vorstellen.

Ich kann mir auch vorstellen, dass er das entweder nicht wusste oder es ihm zumindest nicht bewusst war, dass über solche Gegenstände oder die Spuren daran eine Identifizierung möglich ist.

Wenn es sich dabei z.B. um ein Verpackungsmaterial für die Verbringung der Leiche oder eine Tatwerkzeug handelt, geht wohl niemand dorthin zurück und holt die Sachen wieder aus dem Wald.

Außerdem wäre die Gefahr sehr hoch, dass man dabei beobachtet würde und dadurch die Leiche überhaupt erst gefunden würde. Wenn ich jemanden beobachte würde, der sich zielgerichtet vom Weg aus ins Unterholz schlägt und kurz danach mit einer Plane zurückkommt, würd ich wahrscheinlich später auch nachgucken gehen, was er da wohl gemacht hat.

Fliesenriese schrieb:Es stand ja im Bericht,das Gegenstände die dem Täter zuzuordnen sind,gefunden wurden.
Da stellt sich mir die Frage,er wusste ja das da Gegenstände bei der Leiche liegen,die Ihn Überführen könnten.

Ein Täter, der beispielsweise bei der Verbringung der Leiche einen Knopf von seiner Kleidung verliert, wird meines Erachtens nicht zurück an den Leichenablageort gehen, um dort stunden-, tage- oder wochenlang nach seinem verlorenen Knopf zu suchen.

Fliesenriese schrieb:Ob der Täter sich bei der Tat besonnen verhalten hat, kann man schlecht beurteilen.

Mittlerweile würde ich sogar sagen, der hatte bisher einfach nur ungeheures Glück.

Wenn man anfangs nicht sicher war, ob ein Unfall oder ein Tötungsdelikt vorliegt, spricht dies für stumpfe Gewalt gegen Kopf.

Dann wäre BA eher nicht bedeckt, eingepackt oder gefesselt gewesen. Der Täter müsste etwas verloren haben. Kann ich mir gut vorstellen bei so einem Kraftakt der Leichenverbringung in so einem Dickicht.

cododerdritte schrieb:Wenn ich als Tochter, Sohn oder Ehemann gefragt würde, ob ich mir vorstellen kann, dass meine Mutter schon länger heimlich eine Affäre hatte, würde ich das intuitiv strickt zurückweisen und hätte, wenn man mir sagen würde, dass es Anzeichen dafür gibt, wahrscheinlich dass Gefühl, dass man dem Vermissten etwas ehrenrühriges anhängen will.

Massiv beleidigend finde ich es, wenn man behauptet, sie sei eine graue Maus gewesen - aufgrund von Wanderbildern!

Eine heimliche Affäre wäre sicher nicht toll, aber so etwas kommt vor im Leben. Ausreichend wäre ja schon ein platonischer Kontakt.

Raissa schrieb:Wenn man anfangs nicht sicher war, ob ein Unfall oder ein Tötungsdelikt vorliegt, spricht dies für stumpfe Gewalt gegen Kopf.

Da stimme ich dir zu. Das ist auch meine Überlegung und die einzig plausible Erklärung, die mir dazu einfällt. Eine Verletzung des Schädels, die sich das Opfer nicht selbst hat zufügen können.
Aber die entweder von einem Sturz oder einem Schlag herrühren könnte.

Ich denke mal ein Knopf wird es nicht gewesen sein. Dann würde man eben mal die Jacke oder den
Mantel entsorgen und weg ist er.
Es muss schon was besonderes gewesen sein , vielleicht ein Messer , ein Schal oder ein Werkzeug
aus seinem Auto.

Raissa schrieb:Massiv beleidigend finde ich es, wenn man behauptet, sie sei eine graue Maus gewesen - aufgrund von Wanderbildern!

Das hat mir auch immer gewundert, dass sie hier öfter so wahrgenommen wird. Auf Wanderbildern haben sie meisten Leute eher Funktionskleidung an und laufen nicht gestylt durch die Gegend. Und von der Beschreibungen her wirkt sie auf mich eher "vielseitig interessiert", hatte also Hobbys und Dinge, die sie gern gemacht hat. Das passt für mich nicht zu einer langweiligen grauen Maus.

Raissa schrieb:Eine heimliche Affäre wäre sicher nicht toll, aber so etwas kommt vor im Leben. Ausreichend wäre ja schon ein platonischer Kontakt.

Aus Sicht eines Außenstehenden ist eine Affäre heutzutage nicht mehr so ehrenrührig oder gar skandalös. Aber wenn jemand so etwas über meine Mutter vermuten würde, würde das auch absolut nicht in mein Weltbild passen (einfach,weil es meine Mutter ist). Wenn derjenige das dann noch vor der ganzen Familie verheimlicht hat, kann ich mir vorstellen, dass das auf die Angehörigen noch verstörender wirkt und noch rigoroser zurückgewiesen wird.

Und ich kann mir vorstellen, dass es auf Angehörige dann schnell so wirkt, als wolle die Polizei oder der Öffentlichkeit dem Opfer zumindest eine Teilschuld zuschieben.

Fliesenriese schrieb:Ich denke mal ein Knopf wird es nicht gewesen sein. Dann würde man eben mal die Jacke oder den
Mantel entsorgen und weg ist er.

Klar und nach 6 Jahren würde das auch nicht auffallen, wer erinnert sich dann schon noch daran, welche Knöpfe damals an der Jacke eines Bekannten oder Verwandten waren.

Aber einen Knopf an einem Hemd oder der Jacke fasst man ja regelmäßig beim An- und Ausziehen an. Ich kann mir schon vorstellen, dass man da DNA-Material dran finden kann.

@ codo
mir geht es jetzt nicht darum ,wem das aufgefallen sein könnte ,wo ein Knopf gefehlt hat,
sondern darum,warum er die Gegenstände ,die Ihm zuzuordnen sind, in den 5 Jahren nicht
aus dem Wald geholt hat.

cododerdritte schrieb:Ich kann mir schon vorstellen, dass man da DNA-Material dran finden kann.

Wahrscheinlich sogar sehr gut in den Innenseiten der Löcher. Dort ist viel Schutz und dort könnte sich DNA eventuell ansammeln und halten.

Ich bin so froh, dass die Ermittler den Fundort so gut abgegrast - besser abgeholzt- haben. Ich glaube der Fall ist in Koblenz in guten Händen.

@Fliesenriese
Vielleicht auch, weil er nicht mehr in der Gegend lebt oder arbeitet, und es ihm so einfach nicht möglich war, dort noch einmal unauffällig hinzufahren....

Das mag sein,aber wenn sowas geschehen ist,das lässt einen doch keine Ruhe.
Da fährt man 1000 Km um das zu machen. Meine Meinung

Fliesenriese schrieb:sondern darum,warum er die Gegenstände ,die Ihm zuzuordnen sind, in den 5 Jahren nicht
aus dem Wald geholt hat.

Ich denke, weil die Chance, kleinere Gegenstände dort wieder zu finden, recht klein ist.

Weil er nicht gemerkt hat, dass er was verloren hat (um bei dem Beispiel von dem Knopf zu bleiben, kann er das z.B. erst am Abend gemerkt haben, dass er weg ist, aber dann halt nicht sagen können, ob er ihn tatsächlich im Wald oder zu einem anderen Zeitpunkt verloren hat).

Weil er nicht noch mal zu dem Ablageort gehen wollte, weil er sich damit nicht noch mal konfrontieren wollte, was er getan hat, oder weil er Angst hatte, dabei beobachtet zu werden.

Vielleicht war er ja sogar dort und hat gesucht, es aber nicht gefunden....

Es kann sich z.B. auch um ein Projektil handeln, das im Schädel steckte. Da hatte er dann keine Chance, es wegzunehmen.

Ist eh alles Spekulation, so lange man nicht weiß, um was für Gegenstände es sich denn überhaupt handelt.

Fliesenriese schrieb:warum er die Gegenstände ,die Ihm zuzuordnen sind, in den 5 Jahren nicht
aus dem Wald geholt hat.

Es könnte den banalen Grund haben, dass er den Verlust zunächst nicht bemerkte und dann nicht mehr nachvollziehen konnte, wo der Gegenstand verloren gegangen ist.

Vielleicht vermutet die Polizei ja auch die Suche und fragt deswegen, wer am Fundort etwas Verdächtiges in den Tagen nach Ostern bemerkt hat.

@Fliesenriese
Ja, das stimmt, aber vielleicht hatte er auch Angst an den Ort zurückzukehren, an dem er wiedererkannt werden würde, eben weil er dort länger gearbeitet oder gewohnt hat, er müsste ja auch bei Tageslicht suchen, und das könnte schon auffallen. Dann doch lieber lassen ...

@ codo

Nochmal, ein Knopf zuzordnen ist recht schwierig nach 5 Jahren. Wenn ich merke das der weg ist,
schmeiß ich die Jacke weg und keiner kann mehr was beweisen.
Nach einem Knopf hät ich auch nicht gesucht.
Es muss was anderes gewesen.

ReginaD. schrieb:er müsste ja auch bei Tageslicht suchen, und das könnte schon auffallen. Dann doch lieber lassen ...

Und ganz ehrlich, auch wenn ich mich nicht wirklich in jemanden reinversetzen kann, der jemanden umgebracht und dann im Wald abgelegt hat:

Keine 1000 Pferde würden mich doch an den Ablageort zurückbringen. Da liegt eine Leiche, der ich das angetan habe und ich soll drum rum kriechen und den Boden absuchen....?!?

Ich glaube nicht an einen "erfahrenen Profikiller", wie er hier schon mehrmals ins Spiel gebracht wurde, auch nicht daran, dass BA für den Täter ein anonymes Zufallsopfer war. Ich glaube nicht mal, dass jemand die Tat geplant und vorbereitet hat, sondern in meinen Augen war das eine Beziehungstat im Affekt. Dementsprechend schockiert von dem Geschehen wird wohl der Täter gewesen sein und ganz sicher will der sich nicht noch mal mit der Person, die er umgebracht und deren Leiche, die er dort abgelegt hat, konfrontieren.

Ich denke auch,da muss man schon ziemlich abgebrüht sein,um an den Ort des Geschehens zurück
zukehren.
Dein letzter Absatz ist gut Codo, so kann es sein.

Aber nehmen wir mal an es war z.B.ein Wagenheber aus seinem Auto, der da liegengeblieben ist.
Da fahr ich doch hin und hole den da weg, da man den meinem Auto zuordnen kann.

Tja, was kann "Mann" denn verlieren, ohne dass man es sofort merkt? ( Wenn es nicht eine Abdeckplane war).
Was trägt man am Körper oder in Taschen? Z.B. Feuerzeug, Taschenmesser, hmm. ...es müssen ja Gegenstände sein, die eindeutig nicht BA s waren. Handschuhe, Mütze, Schal, das merkt man sofort.

Fliesenriese schrieb:Aber nehmen wir mal an es war z.B.ein Wagenheber aus seinem Auto, der da liegengeblieben ist.

Ein Wagenheber war es nicht. Der Fundort war nicht der Tatort.