Firlefranz schrieb:(...) wäre er erstmal ein älterer Herr auf Besuch in Sligo, welcher aufgrund seines Herzleiden gestorben und halb an- bzw. ausgezogen am Strand von Sligo gefunden/angespült wurde.
Das er sterbenskrank war ist zwar Fakt, aber zu einem Krüppel machte ihn das offensichtlich nicht. Er bewegte sich häufig per Pedes und nutzte öffentliche Verkehrsmittel. Er war in der Lage zu rauchen und mehrere Stunden am Strand zu laufen. Er wird sicher Symptome gehabt haben. Aber diese müssen nicht zwangläufig Schmerzen sein. Was mich mehr verwundert, ist seine Kondition. Die scheint auffällig gut gewesen zu sein. Der Krebs verbraucht sehr viel Energie, weshalb Patienten abmagern. Sie leiden dadurch an Schlappheit, Müdigkeit, Kurzatmigkeit. Scheinbar war das bei PB nicht sehr ausgeprägt.
Kraftwerker schrieb:Es ist vor allem ein lückenhaftes Szenario. Wenn es wirklichkeitsfremd scheint ist das auch weil Details fehlen. Wir wissen z.B. nicht wie weit er ins Wasser gekommen ist. Ich nehme an die EBs können dies durch Indizien am Körper schätzen.
Ob die EB das einschätzen können wage ich zu bezweifeln. Entweder war er nass oder trocken. Wie sollten sie feststellen, wie weit er im Wasser war ? Eine Idee dazu hätte ich noch. Wie weit war die Leiche von der abgelegten Kleidung entfernt ? Wenn er weit im Wasser drinnen war, wäre er wohl nicht an der selben Stelle angespült worden, wo er hineinging. Aber das ist ja alles nicht bekannt.
Kraftwerker schrieb:vielleicht war er bis zur Brust im Wasser als das Ende kam?
Kann sein. Aber dann frage ich mich immernoch, warum er so merkwürdig bekleidet war.
Kraftwerker schrieb:laut Obduktion gab es kein "classical salt water drowning ". Nicht mehr, nicht weniger. Das scheint ein enger Fachbegriff zu sein, aus dem nicht hervorgehen muß wie weit er im Wasser war.
Für mich bedeutet es, dass er kein Wasset in der Lunge/Magen hatte. Er muß also bereits tot gewesen sein, wenn er unter Wasser geaten sein sollte. Gesetzt den Fall, dass er geschwommen hätfe, käme nur ein Herzstillstand in Frage. Denn eine Ohnmacht oder Bewegungsunfähigkeit hätte ihn ertrinken lassen. Wenn es ein Infarkt war, hielt er sich entweder so lang über Wasser, bis der Tod eintrat, oder er starb am Strand und wurde erst nach dem Tod in das Wasser gezogen. Das kann durch Wasser oder eine dritte Person geschehen sein.
ruby1811 schrieb:Alles in allem ist die Annahme, dass er Schmerzen gehabt haben musste, einfach falsch.
Es muß nicht so gewesen sein. Vielleicht hat er sie auch einfach ausgehalten. Er hatte ja leichte Schmerzmittel dabei.
ruby1811 schrieb:Es gibt eben Menschen die keine Familienangehörigen mehr haben und keine engen Freundschaften. Es gibt auch welche, die den Kontakt zur Familie bewusst abgebrochen haben (kenne ich) und deren Familie akzeptiert hat, dass sie nichts mehr von ihnen hören werden.
Das ist vollkommen richtig und betrifft mehr Menschen, als ich mir lange Zeit vorstellen konnte. Man sollte aber auch nicht vergessen, dass es Länder geben mag, in denen dieser Fall nie groß kommuniziert wurde. So gibt es sehr viel deutschsprachige Menschen in Namibia. Ist jetzt nur ein Beispiel. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass der Fall dort Schlagzeilen machte oder es ins Fernsehen geschafft hat. Ähnliches gilt auch für Chile oder Argentinien. Die Liste könnte man fortsetzen.
ruby1811 schrieb:Ich denke allerdings schon, dass man PB identifizieren könnte.
Grundsätzlich schon. Aber ist bis heute eben nicht gelungen. Vielleicht hätte man doch mal eine Isotopenanalyse machen sollen, um seinen Wirkungskreis ggf. einschränken zu können.
Sherlock_H schrieb:Es ist wie eine Ironie des Lebens. Was PB wohl selbst dazu sagen würde, wenn er das sehen würde?
Entweder wäre er entsetzt, begeistert oder es wäre ihm egal. Jetzt ist er tot und damit ist es ihm egal.
mitH2CO3 schrieb:Aufgrund welcher Grundlage hätte der Pathologe also weiter untersuchen sollen
Anhand der Fundsituation. Um zu schauen ob ein Unfallgeschehen vorliegt oder ggf. eine Intoxikation. Letztere wäre dann ggf. abzuklären, weil da eine Straftat vorliegen könnte. Da hätte ich schon die "große" Untersuchung vorgeschlagen. Aber das kleine Bild hat wohl ausgereicht.