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Doppelmord Babenhausen

26.333 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

20.08.2018 um 18:16
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Was machst du denn, wenn das LG Kassel den Wiederaufnahmeantrag zulässt?
Und woran denkst, wenn nicht?
Ich hatte dich hier gefragt:
Zitat von emzemz schrieb:An was hast du denn dabei gedacht?
Meinst du vielleicht eine Verfassungsbeschwerde?
Würde die dann auch von Strate übernommen?



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Doppelmord Babenhausen

20.08.2018 um 18:29
Zitat von emzemz schrieb:Und woran denkst, wenn nicht?
Ich hatte dich hier gefragt:
Da hatte ja bereits @Deus_Ex_Machin
drauf geantwortet.

Darüberhinaus gibt es Möglichkeiten.
Einfach mal abwarten!


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Doppelmord Babenhausen

21.08.2018 um 06:12
Zitat von RüdigerRüdiger schrieb:Die dürftige Spurenlage bezüglich der Schaumstoffbruchstücke hat das Gericht nun wohl nur das wiedergegeben was es in der Hauptverhandlung in Erfahrung bringen konnte. Das diese Spuren nicht sorgfältig und umfangreich gesichert wurden, weil diese von der Menge gering waren und in ihrem Auftreten für zunächst für nebensächlich gehalten wurden.
Dass diese Spurenlage am Tatort nicht im Einklang mit der Verwendung eines Bauschaumschalldämpfers zu bringen ist, was schon die Beschusstests des BKA's bewiesen, hat das Gericht nicht interessiert und das ist der springende Punkt. Zudem stellte das Gericht fest, wodurch auch immer, dass sich auch auf der Leiche von Herrn Toll Bauschaum befand. Die Spusi hatte diesbzgl. jedenfalls nichts feststellen können.


@jaska
S_C schrieb:
Falschinformation und Lügen liegen verdammt oft nahe beisammen.
Zitat von jaskajaska schrieb:Entscheidend ist hierbei die Motivation, die zugrunde liegt.

Zum Beispiel können Zeugenaussagen falsch sein. Ursache sind u.a. falsche Wahrnehmung (inkl. falschen Schlußfolgerungen), modifizierte/verblasste/manipulierte Erinnerungen. Oder aber bewußte Falschaussagen zur Belastung eines Menschen.

Wenn ein Gericht tatsächlich (!) falsche Aussagen trifft, dann kann es falsch informiert worden sein (ebenfalls bewußt oder unbewußt) oder aber es hat die falschen Schlüsse gezogen oder es will selbst bewußt gegen einen Angeklagten agieren.


Dass alle diese Fälle vorkommen können, da geh ich mit. Für jede Art von Verschwörungstheorie ist aber entscheidend, dass ausschliesslich oder zumindest überproportional jedes belastende Element als bewußte Handlung interpretiert wird. Das wird immer vermutet, bewiesen wird es nie.

Insofern hab ich damit ein Problem, wenn einem Gericht Lügen unterstellt werden.
Ich sehe keinen Grund, warum das Gericht Darsow einen Strick drehen wollte/sollte.

Überhaupt sehe ich keine Fehlinformation, auch die Spurenlage wurde doch genau so berichtet wie sie war. Dass nun ein Gegengutachten im Raum steht heisst ja erst mal gar nichts. Da hat Jemand den Finger gehoben und Zweifel angemeldet. Das ursprüngliche Gutachten und die gerichtliche Beweisaufnahme sind dadurch ja nicht weggewischt.

Mich wundert auch ehrlich gesagt nicht, dass ein von der Verteidigung in Auftrag gegebenes Gutachten zu einem gegenteiligen Ergebnis kommt, das ist ja irgendwie die Natur eines Gegengutachtens. Wäre die Sache so dermaßen offensichtlich und klar, so hätte das alles ja 4 Jahre früher stattfinden können. So macht es den Eindruck als habe man verzweifelt 4,5 Jahre gesucht und schliesslich das verwendet, was noch am vielversprechendsten ist.
Zunächst einmal müsst ich wissen, was du im Fall Darsow als Falschinformation oder als Lüge bewerten würdest.

Das mit den Zeugen kann ich unterstreichen. Allerdings können Zeugenaussagen von einem Gericht einfach umgedeutet werden, wenn dadurch dessen "Überzeugung" bekräftigt werden soll. Als Beispiel dazu: die mutmaßlichen Schüsse an jenem Tattag. Keiner dieser Zeugen konnte oder wollte bestätigen, dass es sich bei diesen Geräuschen oder Knaller um Schüsse handelte. Richtig? Das Gericht war aber davon überzeugt, dass es sich um Schüsse gehandelt muss. Warum? Weil's besser in die Indizienkette passte, die es selbst konstruiert hatte. Das Problem dabei: diese Zeugen sprachen von zwei Knaller. Was ist mit dem, der sechs gehört haben will? Der passt ja so gar nicht in den vom Gericht angenommen Tatablauf.

Wenn ein Gericht tatsächlich eine falsche Aussagen trifft, dann hat das zunächst einen Zweck: die eigene Überzeugung zu untermauern. Gerade bei Indizienfällen wie dieser hier. Dazu als Beispiel: die Bauschaumpartikel auf Herrn Tolls Leiche, die niemand zuvor gesehen hat. Und weil es gerade passt: was ist das für dich? Eine "Fehlinformation" oder eine "Lüge"? Wahrscheinlich ein Irrtum. Oder? Kann ja mal vorkommen.

Dass du keine Fehlinformation siehst, beantwortet meine erste Frage. Hatte ich mir auch gedacht. Dass die Spurenlage aber genau so berichtet worden sein soll wie sie war, ist allerdings falsch, wie ich dir eben beschrieben habe.

Ein Gegengutachten kann es z.B. dann geben, wenn das erste Gutachten fehlerbehaftet oder komplett falsch ist. Wo nichts anzuzweifeln ist, kann auch nichts angezweifelt werden. Zudem: wer zweifelt denn ein richtiges Gutachten an und zu welchem Zweck? Oder anders gefragt: welchen Erfolg sollte das bringen?
Du meinst, das hätte alles früher geschehen sollen? Finde ich auch und Andreas D. bestimmt erst recht. Warum so spät, dürfte aber doch einleuchten. Oder nicht? Das alles kostet eine Menge Geld und es braucht zudem einen Anwalt, der, wenn er schon pro bono arbeitet, auch die Zeit für den Fall haben muss. Ganz einfach und völlig nachvollziehbar. Für mich, jedenfalls.


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Doppelmord Babenhausen

21.08.2018 um 08:16
@S_C
Zitat von S_CS_C schrieb:Als Beispiel dazu: die mutmaßlichen Schüsse an jenem Tattag. Keiner dieser Zeugen konnte oder wollte bestätigen, dass es sich bei diesen Geräuschen oder Knaller um Schüsse handelte. Richtig? Das Gericht war aber davon überzeugt, dass es sich um Schüsse gehandelt muss. Warum? Weil's besser in die Indizienkette passte, die es selbst konstruiert hatte. Das Problem dabei: diese Zeugen sprachen von zwei Knaller. Was ist mit dem, der sechs gehört haben will? Der passt ja so gar nicht in den vom Gericht angenommen Tatablauf.
Das Gericht widmet sich doch den Widersprüchen und begründet, warum sie was wie wahrnehmen. Bei Dir klingt das, als hätten die sich das passend gemacht.
Du gehst super theoretisch an die Sache heran und musstest sicher noch nie einen Sachverhalt anhand Zeugenaussagen aufklären, oder? Allein Wahrnehmungen sind subjektiv, dann noch die Verarbeitung und die Kommunikation dieser Wahrnehmung und die späteren Wiederholungen, die schon durch Gespräche Verfestigungen mit sich bringen.
Natürlich muss das Gericht da den gemeinsamen Nenner finden.
Und natürlich ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um Schüsse handelt, wenn mehrere unabhängige Zeugen in der vermuteten Tatnacht zur selben Zeit Knallgeräusche hören.

Ja klar kann es noch die minimale Chance geben, dass da ein Brett umgefallen ist (bzw. zwei) oder dass alle denselben Traum hatten oder dass draußen auf der Straße jemand 2 härtere Watschn verteilt hat - das ist aber lebensfern.
Auf dieser Basis macht es doch gar keinen Sinn, nach und nach jegliche Einzelinformation aus dem Gesamtbild herauszupicken und zu negieren.

Scheinbar hat das ja auch die Verteidigung erkannt und als einzig angreifbaren Punkt nur noch den vermuteten Einsatz eines PET-Schalldämpfers belassen.


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21.08.2018 um 08:47
Zitat von S_CS_C schrieb:Warum? Weil's besser in die Indizienkette passte, die es selbst konstruiert hatte. Das Problem dabei: diese Zeugen sprachen von zwei Knaller. Was ist mit dem, der sechs gehört haben will?
Ich verstehe nicht ganz, inwiefern das für oder gegen Darsow sprechen soll. Es wurden nunmal mehrere Schüsse auf mehrere Opfer abgefeuert. Es ist doch ohne weiteres möglich und sogar wahrscheinlich, dass unterschiedliche Zeugen die unterschiedlich entfern waren von dem Ereignis, unterschiedliches wahrgenommen haben. Der ein oder andere mag sich dabei in der Erinnerung auch verzählt haben. Das spricht noch nicht mal gegen die Verwendung eines selbstgebauten Schalldämpfers, denn der unterdrückt ja den Schall auch nicht komplett sondern dämpft ihn nur mehr oder weniger gut.

Interessant finde ich in dem Zusammenhang auch, dass der berühmt-berüchtigte Behnecke - Versuch hier seit längerem keine Erwähnung mehr findet und im WA-Antrag davon auch keine Rede ist. Ob man wohl bemerkt hat wie lächerlich es ist, wissenschaftlich die Nichtexistenz einer Lärmbelästigung beweisen zu wollen, die durch diverse Aussagen mehrfach bezeugt ist?


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21.08.2018 um 09:24
@falstaff
Das Wiederaufnahmegesuch richtet sich zunächst mal nur gegen die Rechtskraft des Urteils, weil wie hier neue, entscheidungserhebliche Tatsachen oder Beweismittel bei der Urteilsfindung nicht berücksichtigt wurden.

Ich glaube nicht das die Intelligenz, als auch die Eignung für Fernsehaufnahmen der Ehefrau, die Qualität des ausgearbeiteten Vortrags in der Wiederaufnahme, noch die gerichtliche Entscheidung hierzu beeinflussen.


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Doppelmord Babenhausen

21.08.2018 um 09:27
Zitat von RüdigerRüdiger schrieb:Ich glaube nicht das die Intelligenz, als auch die Eignung für Fernsehaufnahmen der Ehefrau, die Qualität des ausgearbeiteten Vortrags in der Wiederaufnahme, noch die gerichtliche Entscheidung hierzu beeinflussen.
Das glaube ich auch nicht. Allerdings glaube ich dass die beiden Faktoren eine große Rolle spielen bei der Frage, ob aus einem privaten Anliegen eine erfolgreiche Kampagne werden kann. Und ohne Kampagne hätte es überhaupt keinen Antrag auf Wiederaufnahme gegeben.


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21.08.2018 um 09:31
@falstaff
Das ist doch dieselbe Argumentation, nur anders rum. Wann soll den die Kampagne erfolgreich sein? Doch nur wenn eine neue Hauptverhandlung angeordnet wird und dafür nun wieder ist es egal.


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