@S_CS_C schrieb:Falschinformation und Lügen liegen verdammt oft nahe beisammen.
Entscheidend ist hierbei die Motivation, die zugrunde liegt.
Zum Beispiel können Zeugenaussagen falsch sein. Ursache sind u.a. falsche Wahrnehmung (inkl. falschen Schlußfolgerungen), modifizierte/verblasste/manipulierte Erinnerungen. Oder aber bewußte Falschaussagen zur Belastung eines Menschen.
Wenn ein Gericht tatsächlich (!) falsche Aussagen trifft, dann kann es falsch informiert worden sein (ebenfalls bewußt oder unbewußt) oder aber es hat die falschen Schlüsse gezogen oder es will selbst bewußt gegen einen Angeklagten agieren.
Dass alle diese Fälle vorkommen können, da geh ich mit. Für jede Art von Verschwörungstheorie ist aber entscheidend, dass ausschliesslich oder zumindest überproportional jedes belastende Element als bewußte Handlung interpretiert wird. Das wird immer vermutet, bewiesen wird es nie.
Insofern hab ich damit ein Problem, wenn einem Gericht Lügen unterstellt werden.
Ich sehe keinen Grund, warum das Gericht Darsow einen Strick drehen wollte/sollte.
Überhaupt sehe ich keine Fehlinformation, auch die Spurenlage wurde doch genau so berichtet wie sie war. Dass nun ein Gegengutachten im Raum steht heisst ja erst mal gar nichts. Da hat Jemand den Finger gehoben und Zweifel angemeldet. Das ursprüngliche Gutachten und die gerichtliche Beweisaufnahme sind dadurch ja nicht weggewischt.
Mich wundert auch ehrlich gesagt nicht, dass ein von der Verteidigung in Auftrag gegebenes Gutachten zu einem gegenteiligen Ergebnis kommt, das ist ja irgendwie die Natur eines Gegengutachtens. Wäre die Sache so dermaßen offensichtlich und klar, so hätte das alles ja 4 Jahre früher stattfinden können. So macht es den Eindruck als habe man verzweifelt 4,5 Jahre gesucht und schliesslich das verwendet, was noch am vielversprechendsten ist.