Doppelmord Babenhausen

Andante schrieb:Ich lese auf Seite 21 des Gutachtens von Herrn Winkelsdorf, dass es Überschallknall gegeben hat. Aber wahrscheinlich bin ich zu blöd, das Gutachte

Den Überschallknall gab es, weil eine „normale“ P38 für die Erstellung des Gutachtens verwendet wurde.

Dies tat man wohl, weil im Urteil eine P38 oder baugleiche Waffe angenommen wird.

Von einer P38 mit einem verkürzten Lauf steht im Urteil nichts.

Es wurde aber keine Unterschallmunition verwendet, deswegen muss ein gekürzter Lauf verwendet wurden sein.

Beim Beschusstest nicht aufgefallen da die Rekonstruktion im Juni erfolgte.

Bei der Tat am frühen morgen des 17. April 2009 war es aber deutlich kälter.

Klarer Ermittlungsfehler.

@Ma_Ve

Nein, Überschallknall gab es nicht nur im Zusammenhangmit der Erstellung des Gutachtens.

Herr Winkelsforf schließt aus den Angaben der Zeugen, dass es AM TATORT Überschallknall gegeben hat. Siehe Seite 21 seines gutachtens direkt unter der Tabelle zu den Zeugen, wer was wann gehört hat.

Also: am Tatort Überschallknall, am Tatort keine P 38 mit verkürztem Lauf.

Andante schrieb:Also: am Tatort Überschallknall, am Tatort keine P 38 mit verkürztem Lauf.

Richtig.

Davon ausgehend und den vom Gericht unterstellten Schusstests hätte die Unwirksamkeit des Schalldämpfers auffallen müssen.

Warum also eine Anleitung zum Bau eines Schalldämpfers ausdrucken und diesen benutzen, wenn bei Schusstests die Unwirksamkeit desselben festgestellt werden musste!??

Ma_Ve schrieb:Warum also eine Anleitung zum Bau eines Schalldämpfers ausdrucken

Ob es funktioniert oder nicht, weiß man logischerweise nicht vorher.

Außerdem ist es denkbar, dass Darsow wenigstens eine geringe Dämmwirkung für gegeben hielt.

PurePu schrieb:Wenn man nur ein bisschen was von Rechtsprechung und generell juristischen Themen versteht, lässt einen dieser Thread die Haare zu Berge stehen.

Warum klärst du uns Unwissende nicht einfach fachmännisch auf?

@Deus_Ex_Machin
Jeder Versuch wird hier im Keim erstickt. Da weiß ich meine Lebenszeit besser zu verschwenden. Warten wir doch einfach ab, ob es ein Wiederaufnahmeverfahren gibt und wenn ja, wie das dann ausgeht.

Deus_Ex_Machin schrieb:Ob es funktioniert oder nicht, weiß man logischerweise nicht vorher.

Außerdem ist es denkbar, dass Darsow wenigstens eine geringe Dämmwirkung für gegeben hielt.

Wieso das denn nicht?

Das Gericht geht doch davon aus AD habe die Konstruktion getestet.

Zweifelst du an der Annahme des Gerichts, AD habe die Tests durchgeführt?

PurePu schrieb:Jeder Versuch wird hier im Keim erstickt. Da weiß ich meine Lebenszeit besser zu verschwenden. Warten wir doch einfach ab, ob es ein Wiederaufnahmeverfahren gibt und wenn ja, wie das dann ausgeht.

Als juristischer Experte solltest du eigentlich wissen, dass erfolgreiche WA-Anträge eine exotische Rarität sind. Vielleicht könntest du deine Expertise von Rechtsprechung und juristischen Themen mal einbringen, um darzulegen, weshalb der WA-Antrag vorliegend überhaupt zulässig sein sollte?

Ma_Ve schrieb:Wieso das denn nicht?

Das Gericht geht doch davon aus AD habe die Konstruktion getestet.

Zweifelst du an der Annahme des Gerichts, AD habe die Tests durchgeführt?

Er hat die Tests nach dem Ausdruck der Anleitung durchgeführt. Wenn ich eine Anleitung, die ich nach dem ersten Durchlesen für geeignet halte, ausdrucke, bedeutet es natürlich nicht, dass ich sicher bin, damit die gewünschte Konstruktion bauen zu können.

@Deus_Ex_Machin
Experte? :D Da muss ich dich enttäuschen. Erstaunlich, was für einen Ton du hier anschlägst.

@Ma_Ve

Halten wir fest: am Tatort gab es Überschallknall. Wer immer der Täter war, hat folglich KEINE P 38 mit verkürztem Lauf verwendet. So jedenfalls das Ergebnis Winkelsdorf.

Wozu jetzt die ganze Problematisierung mit der P38 und dem gekürzten Lauf? Soll damit gesagt werden, dass

a) AD bei vorherigen Tests festgestallt hat, dass eine P38 ohne verkürzten Lauf Überschallknall verursacht hätte und

b) dass er deshalb nicht eine Waffe ohne verkürztem Lauf benutzt hätte, sondern allenfalls eine mit verkürztem,

c) dass er auf letzterer aber (s)einen selbstgebastelten PET-Bauschaum-SD ohne Fachkenntnisse nicht hätte befestigen können?

@PurePu

Schade. Nach deinem ersten Posting habe ich mir Substantielleres erhofft.

@Andante

Vorausgesetzt ich habe alles richtig verstanden stimme ich dir zu.

Es wurde leider etwas kompliziert und schriftsprachlich kann leicht etwas falsch verstanden werden.

Jetzt mal weiter laut gedacht: am Tatort, siehe vorhandener Überschallknall laut Winkelsdorf, kam objektiv eine P38 ohne verkürzten Lauf zum Einsatz. Punkt. Damit erübrigen sich dann alle Überlegungen, ob eine Waffe mit verkürztem Lauf verwendet wurde. Das Urteil, das keinen verkürzten Lauf erwähnt, ist also an dieser Stelle richtig.

Es mag ja jetzt Leute geben, die wieder zu meckern haben, dass im Urteil ausdrücklich hätte stehen müssen, dass es kein verkürzter Lauf war, aber geschenkt....

In den warmen Räumlichkeiten gab es keinen Überschallknall mehr, deswegen sprechen die meisten Zeugen nur von zwei Schüssen die vernommen wurden. Mit einem "langen" Lauf hätte auch hier ein nicht dämpfbarer Geschossknall verursacht, der hätte von den Zeugen wahrgenommen werden müssen. Und erst recht von den beiden Frauen, die bei der Tötung aber "selig" geschlafen haben sollen.

Deus_Ex_Machin schrieb:Er hat die Tests nach dem Ausdruck der Anleitung durchgeführt. Wenn ich eine Anleitung, die ich nach dem ersten Durchlesen für geeignet halte, ausdrucke, bedeutet es natürlich nicht, dass ich sicher bin, damit die gewünschte Konstruktion bauen zu können.

Es geht nicht um irgendeine Konstruktion und auch auch nicht um Modifikationen.

Es geht um die Konstruktion aus dem Urteil.

Diese funktioniert nicht und passt hinten und vorne nicht zur Tat.

Darüberhinaus wären bei den von dir angenommenen Modifikationen mehrere Testreihen und Fachkenntnisse erforderlich.

Diese Fachkenntnisse und auch die Zeit hatte AD nicht.

Man kann es drehen und wenden wie man möchte, es hakt immer irgendwo, wenn man in die Tiefe der Abläufe geht.

Rüdiger schrieb:In den warmen Räumlichkeiten gab es keinen Überschallknall mehr, deswegen sprechen die meisten Zeugen nur von zwei Schüssen die vernommen wurden. Mit einem "langen" Lauf hätte auch hier ein nicht dämpfbarer Geschossknall verursacht, der hätte von den Zeugen wahrgenommen werden müssen. Und erst recht von den beiden Frauen, die bei der Tötung aber "selig" geschlafen haben sollen.

Warum sollte es in den Räumen keinen Überschallknall gegeben haben?

Das selige Schlafen der beiden Frauen halte ich nicht für schlüssig.

Spätestens Astrid Toll muss durch die Schüsse auf ihre Mutter im Zimmer unter ihr wach geworden sein.

Vielleicht bin ich wirklich zu doof, aber wenn es wirklich so war, dass AD vorher bei Tests festgestellt hat, dass seine Waffe ohne verkürzten Lauf mit dem SD-Eigenbau Überschallknall verursacht hätte, hätte er doch nur 2 Möglichkeiten gehabt: Entweder er läßt die Sache sein oder er führt sie trotzdem durch.

Mir leuchtet der Sinn diese Nebenkriegsschauplätze/Nebelkerzen mit dem verkürzten Lauf und der Befestigungsfrage nicht ein. Derartige Diskussionen sind doch komplett überflüssig.

Andante schrieb:Entweder er läßt die Sache sein oder er führt sie trotzdem durch.

Ja, eben. Und letzteres führte er eigens um 4:30 Uhr in der Früh durch. Da in der Nachbarschaft der Darsows ohnehin nie Schüsse fallen, war es für Darsow klar, dass das Risiko, die Nachbarn würden den Knall als Pistolenschüsse identifizieren, minimal war.