Doppelmord Babenhausen

monstra schrieb:Aber Deine Überzeugung ist in ihrer moralischen Wertigkeit nicht höher, als die Überzeugung derjenigen, die an die Unschuld von AD glauben. Und sich dafür z.B. auf eine persönliche Bekanntschaft oder Verwandtschaft stützen können. Deren Glaube an die Integrität von Herrn AD und deren Bemühen um Gerechtigkeit ist nicht weniger wert als Dein Glaube an die Integrität der Rechtsprechung.

Tatsache ist, dass Darsow ein rechtskräftig verurteilter Doppelmörder ist. Ist man Demokrat, akzeptiert man das Urteil demokratischer Gerichte (sonst könnte man ja Gerichte gleich abschaffen und sie etwa durch Dorfräte ersetzen). Wer kann denn in einer Demokratie über Schuld und Unschuld entscheiden, wenn nicht ein Gericht? Natürlich ist man als Bürger nicht verpflichtet, der Meinung des Gerichts beizutreten. Etwas anderes ist es doch, einem verurteilten Doppelmörder immer wieder weiszumachen, er sei unschuldig und er käme bald frei (ich erinnere nur mal an die Aktion mit den Kisten, die die Unterstützer bereits vor zwei Jahren aus der JVA geholt haben, damit der Andreas nicht allzu viel zum Schleppen habe). Warum sollte man ein solches Verhalten der Unterstützer nicht scharf kritisieren dürfen?

Eine vernünftige Haltung seitens der Unterstützer wäre: "Wir akzeptieren, dass es ein rechtskräftiges Urteil gibt, aber wir unterstützen das Vorhaben, den Prozess neu aufrollen zu lassen." Das wäre ein moralisches Verhalten. Das oben beschriebene Verhalten ist demgegenüber amoralisch.

Ich erinnere daran, dass sogar Strate erklärt hat, er könne nicht behaupten, Darsow sei unschuldig. Aber die Unterstützer behaupten das fortwährend.

Deus_Ex_Machin schrieb: Etwas anderes ist es doch, einem verurteilten Doppelmörder immer wieder weiszumachen, er sei unschuldig und er käme bald frei (ich erinnere nur mal an die Aktion mit den Kisten, die die Unterstützer bereits vor zwei Jahren aus der JVA geholt haben, damit der Andreas nicht allzu viel zum Schleppen habe). Warum sollte man ein solches Verhalten der Unterstützer nicht scharf kritisieren dürfen?

Weil Du nicht weißt, nicht wissen kannst, ob Herrn AD etwas "weisgemacht" worden ist. Nicht mal, ob das damit versucht worden ist. Oder ob es sich "nur" um PR handelt.

Das ist schon wieder eine Unterstellung, einer der Beteiligten sei doof. Und auch noch unmoralisch.

Mein Gott, wie kann man nur so auf dem hohen Ross sitzen? Als Demokrat.

@monstra

Moment mal. Da wird - nach Angaben der Unterstützer - der Großteil der Habe Darsows in Kisten aus der JVA nach Hause gebracht, mit der Begründung, er käme ja bald frei und du bezeichnest die Aussage, sie würden ihm weismachen, er käme bald frei, als eine Unterstellung? Meine Güte, deine Ansprüche an Belege scheinen auch sonst offenbar unerfüllbar hoch zu sein.

schneiderlein schrieb:Man könnte den Eindruck bekommen, dass es ihm gar nicht so recht ist.

So ähnlich sehe ich es auch. Bei dem Interview im Gefängnis macht er ein sehr ruhigen Eindruck, fast schon kühl.
Das Gegenteil von seiner Frau

Auch für mich steckt er in einer Zwickmühle, egal wie er es machen wird es ist verkehrt und die Mühle schnappt zu.

@monstra

monstra schrieb:Deren Glaube an die Integrität von Herrn AD und deren Bemühen um Gerechtigkeit ist nicht weniger wert als Dein Glaube an die Integrität der Rechtsprechung.

Deshalb gibt keine Rechtfertigung, auf diese Menschen herabzublicken, sie für minderbemittelt darzustellen und mit Häme zu bedenken. Auch wenn Du nicht ihrer Meinung bist.

Es geht doch um die Mittel und Argumente, mit denen "unterstützt" wird.

jaska schrieb:Es geht doch um die Mittel und Argumente, mit denen "unterstützt" wird.

Es gibt hier in diesem Thread viele Teilnehmer, die es schaffen, darüber sachlich zu diskutieren. Ohne moralisch zu werten, zu unterstellen oder zu diskreditieren. Denn das bringt die Diskussion auch nicht weiter.

Natürlich darf darüber gesprochen werden, ob es realistisch ist, dass Herr AD seine Kisten in der JVA bald nicht mehr braucht. Mein kurze Antwort: Nein, es ist nicht realistisch.

Aber ich muss mir nicht noch anmaßen zu behaupten, AD werde somit etwas "weisgemacht", m.a.W. an der Nase herumgeführt. Dafür gibt es keinen Anhaltspunkt. Und es ist als Wertung unzulässig, weil unsachlich und diskreditierend.

Es ist aber schon so, dass er, seine Schuld vorausgesetzt, mit jedem Tag der Leugnung seiner Täterschaft, einen gewissen Betrug an seiner Familie und seinem Umfeld verstärkt.

Auch Versuche der Unterstützer, Fakten wegzulassen, zu verdrehen oder kleinzureden, wirkt aufgesetzt und man könnte annehmen, das ganze Konstrukt sei unwahr.

@Lorea
Das ist auch so, aber er wird es verdrängen. So wie viele Mörder irgendwann selber an die Unschuld glauben. Erst recht, wenn man von außen so viel Unterstützung erfährt.

Rüdiger schrieb:Es wird eine Pistole Walther P38 mit gekürzten Lauf (!) gesucht. Beispielsweise war das Modell "P38 SD" fabrikmäßig mit gekürztem Lauf, ohne Visier mit Schalldämpfer.

Wie kommst Du denn auf gekürzten Lauf. Wo steht das?

monstra schrieb:Deren Glaube an die Integrität von Herrn AD und deren Bemühen um Gerechtigkeit ist nicht weniger wert als Dein Glaube an die Integrität der Rechtsprechung.

Deshalb gibt keine Rechtfertigung, auf diese Menschen herabzublicken, sie für minderbemittelt darzustellen und mit Häme zu bedenken. Auch wenn Du nicht ihrer Meinung bist.

Es gibt dann genau so wenig Grund, das Urteil als“Gefasel“ oder „Geschwurbel“ zu bezeichnen, wie es hier schon geschehen ist, nur weil man die Schlussfolgerungen des Gerichts nicht teilt.

@schneiderlein

Das ist auch so, aber er wird es verdrängen. So wie viele Mörder irgendwann selber an die Unschuld glauben. Erst recht, wenn man von außen so viel Unterstützung erfährt.

Das ist möglich. Oftmals übernimmt die menschliche Psyche das ja ganz unbewusst.

Sollte er mit dem bewussten Verleugnen seiner Schuld leben und damit mit der Täuschung all derer, die sich unermüdlich für ihn einsetzen, ist das eine ganz schön miese Nummer. Aber auch irgendwie zu verstehen.

@Nightrider64
In einem Dokument auf der Homepage von Strate wird es als "hochwahrscheinlich" bezeichnet, dass eine P38 mit gekürztem Lauf verwendet wurde.
Das schreibt ein Hamburger Waffensachverständiger.

Die Walther P38 hat doch eh einen kurzen Lauf.

Nightrider64 schrieb:Wie kommst Du denn auf gekürzten Lauf. Wo steht das?

Nightrider64 schrieb:Wie kommst Du denn auf gekürzten Lauf. Wo steht das?

Im Wiederaufnahmeantrag beruft sich Strate auf eine entsprechende Aussage eines von ihm befragten Sachverständigen. Begründung: nach Zeugenaussagen und Spurenlage habe es Geschossknall gegeben. Das könne nur mittels einer P 38 mit gekürztem Lauf geschehen sein. Und um auf diesem gekürzten Lauf noch einen PET-Bauschaum-Schalldämpfer anzubringen, habe es der Fertigkeit eines Büchsenmachers bedurft, eine Laie, also AD, habe das nicht fertigbringen können.

Lorea schrieb:Die Walther P38 hat doch eh einen kurzen Lauf.

Weißt du, ob die in ihrem Normalzustand Geschossknall verursacht?

@Lorea
In diesem PDF sind zwei Abbildungen.



https://www.strate.net/de/dokumentation/Darsow-Gutachten-Winkelsdorf-Schalldaempfung-einer-Walther-P38-2018-5-4.pdf

Andante schrieb:Im Wiederaufnahmeantrag beruft sich Strate auf eine entsprechende Aussage eines von ihm befragten Sachverständigen. Begründung: nach Zeugenaussagen und Spurenlage habe es Geschossknall gegeben. Das könne nur mittels einer P 38 mit gekürztem Lauf geschehen sein. Und um auf diesem gekürzten Lauf noch einen PET-Bauschaum-Schalldämpfer anzubringen, habe es der Fertigkeit eines Büchsenmachers bedurft, eine Laie, also AD, habe das nicht fertigbringen können.

Puh, es bestehen offensichtlich Probleme die Gutachten zu verstehen!??

Es geht im Gutachten darum, dass bei einer P38 OHNE gekürzten Lauf in Verbindung mit einer PET Flasche als Schalldämpfer ein sogenannter Überschallknall entsteht, der sich nicht Schall dämpfen lässt.

Dies hätte bei unterstellten Schusstests auffallen müssen.

Um den Überschallknall zu vermeiden bedarf es

A) sogenannter Subsonic Munition

Oder.....

B) einer P38 mit verkürztem Lauf

@Andante

Andante schrieb:Weißt du, ob die in ihrem Normalzustand Geschossknall verursacht?

Nein, das weiß ich nicht.

Ich habe mit Waffen nichts am Hut. Aber wenn man den Namen des Waffenexperten, der die Annahme mit dem kurzen Lauf äußerte, googelt, dann landet man zuvorderst bei einem Journalisten. Einem Journalisten, der selber mit der Staatsanwalt Auseinandersetzungen hatte.
Ich würde annehmen, dass hier nicht die Objektivität zu finden ist, wie es bei vereidigten Sachverständigen der Fall ist.
Wes Brot ich was, des Lied ich sing'.
Er wusste ja, was der Auftraggeber hören wollte.

@Ma_Ve

Ich lese auf Seite 21 des Gutachtens von Herrn Winkelsdorf, dass es Überschallknall gegeben hat. Aber wahrscheinlich bin ich zu blöd, das Gutachten zu verstehen.

Wenn man nur ein bisschen was von Rechtsprechung und generell juristischen Themen versteht, lässt einen dieser Thread die Haare zu Berge stehen. Hier wird so viel verdreht und die einfachsten und plausibelsten Dinge werden so umständlich verkompliziert, dass man sich irgendwann wirklich fragt, ob man nicht mehr klar denken kann. Ist hier ein bisschen wie im Böhringer-Thread. Wenn es wirklich ein Wiederaufnahmeverfahren geben sollte, ist der Spuk hoffentlich wenigstens danach endlich beendet.