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Doppelmord Babenhausen

26.333 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

30.04.2018 um 19:56
Zitat von Alice_im_WlAlice_im_Wl schrieb:Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich auch im Urteil um „subjektive Wahrnehmungen“ handelt? Auch wenn man es immer wieder sagt, sind Richter keine „Götter“ sondern ganz normale Menschen.
An dem Punkt waren wir ja schon. Das gälte natürlich für jedes Urteil in jedem Rechtsstaat dieser Welt. Die Gesellschaft hat sich auf diese Regeln geeinigt, bessere kennen wir nicht.


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Doppelmord Babenhausen

30.04.2018 um 19:58
Zitat von Deus_Ex_MachinDeus_Ex_Machin schrieb:An dem Punkt waren wir ja schon. Das gälte natürlich für jedes Urteil in jedem Rechtsstaat dieser Welt. Die Gesellschaft hat sich auf diese Regeln geeinigt, bessere kennen wir nicht.
Nichtsdestotrotz ist es so, dass „Menschen“ Fehler machen können. Ist es nicht so?


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30.04.2018 um 20:17
Zitat von Alice_im_WlAlice_im_Wl schrieb:Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich auch im Urteil um „subjektive Wahrnehmungen“ handelt? Auch wenn man es immer wieder sagt, sind Richter keine „Götter“ sondern ganz normale Menschen.
Wie Wissenschaftler auch. Streng genommen gibt es nie eine "objektive" Tatsache, sondern immer nur "subjektive" Wahrnehmungen. Irrtum inklusive. Das gilt auch für die Frage, ob die Erde eine Kugel ist...

Zurück zum Gericht: Das Gericht war aufgrund eines rechtsstaatlich durchgeführten Beweiserhebungsverfahrens von der Schuld überzeugt. Irrtum inklusive. Die Revision hatte an der Überzeugungsbildung nichts zu bemängeln. Das reicht erst mal an Objektivität für den Rechtsstaat. Das Urteil wird vollstreckt. Die Subjektivität hat eine objektive Wirkung. Gefängnis. Gleiches gilt für den Tod der Opfer. Aufgrund einer subjektiven Befindlichkeit des Mörders.

Rein subjektiv finde ich die Darstellung des Motivs im Urteil nicht überzeugend. Zwar wird lang und breit dargestellt, wie sehr die Familie Toll die Familie Darsow genervt hat, bis hin zu Überlegungen, das Haus zu verkaufen. Solche Probleme gibt es hierzulande millionenfach. Der Nachbarschaftsstreit ist in Deutschland nationales Brauchtum. Nur wie aus so einem gewöhnlichen Konflikt eine so außergewöhnliche Tat werden kann, das wird relativ oberflächlich einfach angenommen.


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30.04.2018 um 20:24
Zitat von monstramonstra schrieb:Wie Wissenschaftler auch. Streng genommen gibt es nie eine "objektive" Tatsache, sondern immer nur "subjektive" Wahrnehmungen. Irrtum inklusive. Das gilt auch für die Frage, ob die Erde eine Kugel ist...

Zurück zum Gericht: Das Gericht war aufgrund eines rechtsstaatlich durchgeführten Beweiserhebungsverfahrens von der Schuld überzeugt. Irrtum inklusive. Die Revision hatte an der Überzeugungsbildung nichts zu bemängeln. Das reicht erst mal an Objektivität für den Rechtsstaat. Das Urteil wird vollstreckt. Die Subjektivität hat eine objektive Wirkung. Gefängnis. Gleiches gilt für den Tod der Opfer. Aufgrund einer subjektiven Befindlichkeit des Mörders.

Rein subjektiv finde ich die Darstellung des Motivs im Urteil nicht überzeugend. Zwar wird lang und breit dargestellt, wie sehr die Familie Toll die Familie Darsow genervt hat, bis hin zu Überlegungen, das Haus zu verkaufen. Solche Probleme gibt es hierzulande millionenfach. Der Nachbarschaftsstreit ist in Deutschland nationales Brauchtum. Nur wie aus so einem gewöhnlichen Konflikt eine so außergewöhnliche Tat werden kann, das wird relativ oberflächlich einfach angenommen.
Auch wenn es sicher Menschen gibt, die sich in Deiner Sichtweise nicht wieder finden, ist es doch mal ein ganz besonderer Blick auf den Fall. Danke hierfür.


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30.04.2018 um 21:37
Zitat von monstramonstra schrieb:Nur wie aus so einem gewöhnlichen Konflikt eine so außergewöhnliche Tat werden kann, das wird relativ oberflächlich einfach angenommen.
Und zigfach wird einer der Nachbarn im Streit verletzt oder gar getötet. Die Polizei kommt und holt den Täter ab, an dessen Schuld oftmals kein Zweifel besteht, oft sogar ein Geständnis vorliegt und etliche Zeugen existieren.

Darsow aber war relativ jung und hatte eine Familie. Er konnte nicht ins Gefängnis. Aber er konnte a) mit Waffen umgehen und b) er hielt sich für sehr schlau. Diese Umstände sowie weitere Faktoren ließen über Jahre hinweg den Tatplan reifen, wobei der Mörder ihn immer wieder verwarf und legale bzw. halblegale Alternativen erfolglos probierte.

Letztlich ist jeder Mord außergewöhnlich. Oft sind es gerade gewöhnliche Konflikte, die aus einem Menschen einen Mörder machen. Nehmen wir Eifersucht: Tausende Männer und Frauen werden hintergangen, betrogen, verletzt, ohne ein Verbrechen zu begehen. Und einige wenige tun es doch.


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Doppelmord Babenhausen

30.04.2018 um 21:43
Zitat von Deus_Ex_MachinDeus_Ex_Machin schrieb:Aber er konnte a) mit Waffen umgehen
Wie Hunderttausende, welche bei der Bundeswehr waren und dem Vaterland gedient haben auch. (Das ist jetzt wirklich langweilig)
Zitat von Deus_Ex_MachinDeus_Ex_Machin schrieb:er hielt sich für sehr schlau.
Sagst Du?
Zitat von Deus_Ex_MachinDeus_Ex_Machin schrieb:Oft sind es gerade gewöhnliche Konflikte, die aus einem Menschen einen Mörder machen. Nehmen wir Eifersucht: Tausende Männer und Frauen werden hintergangen, betrogen, verletzt, ohne ein Verbrechen zu begehen. Und einige wenige tun es doch.
Ja. Aber sind das jetzt Fakten, welche die Täterschaft untermauern?


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Doppelmord Babenhausen

30.04.2018 um 21:54
Zitat von Deus_Ex_MachinDeus_Ex_Machin schrieb:Aber er konnte a) mit Waffen umgehen und b) er hielt sich für sehr schlau.
Beides trifft auch auf mich zu. Muss ich mir jetzt Sorgen machen?
Zitat von Deus_Ex_MachinDeus_Ex_Machin schrieb:Und zigfach wird einer der Nachbarn im Streit verletzt oder gar getötet.
Im Streit. Im Affekt. Aber geplant hingerichtet? Mir ist keine andere Tat bekannt, die "aus Lärmschutzgründen" so oder ähnlich erfolgte.

Und ob sich der Täter (subjektiv) für "sehr schlau" hielt, ja, das "perfekte Verbrechen" begehen wollte, das halte ich für Spekulation, ja für Projektion des Gerichts. Das ist ziemliches Schwadronieren "ins Blaue hinein", völlig unabhängig, ob Herr Darsow nun der Täter war oder nicht.

Genauso könnte ich sagen, dass er einen aus seiner Sicht völlig unlösbaren Konflikt mit diesen schrecklichen Nachbarn zu bereinigen suchte. Einen Konflikt, an dem er und seine Familie verzweifelten, ja zu Grunde gingen. Nach seiner Vorstellung wurde seine Familie massiv bedroht, war wie er der Verzweiflung nahe. Er durfte, er musste also Notwehr üben. Es ging aus seiner Sicht nicht anders. Zu lange hatte er gelitten und geduldet. Dass er nicht ins Gefängnis wollte, ist banal, wer will das schon. Also hat er alles versucht, damit dies nicht passiert, was ich für moralisch nicht besonders verwerflich halte.

Ich weiß nicht, was im Kopf des Täters abging. Also bleibt das Spekulation, so oder so. Die eine wurde nur gerichtlich als strafprozessuale Wahrheit festgestellt. Deswegen muss sie aber nicht zutreffend sein.


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Cass ehemaliges Mitglied

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30.04.2018 um 22:24
Zitat von monstramonstra schrieb:Im Streit. Im Affekt. Aber geplant hingerichtet? Mir ist keine andere Tat bekannt, die "aus Lärmschutzgründen" so oder ähnlich erfolgte.
Ein Mann aus Chemnitz steht unter Anklage, weil er seinen Nachbarn brutal ermordet haben soll. Zum Tathergang sagte er: „Es war ein notwendiges Übel, schön war es nicht. Ich war erleichtert, der Störfaktor war weg." Grund: Lärmbelästigung.

Aus Ärger über Lärmbelästigung hat ein 52-jähriger Mann aus Annaberg-Buchholz (Erzgebirge) nach eigenem Geständnis seinen Nachbarn erstickt. Zu Beginn des Mordprozesses vor dem Landgericht Chemnitz sagte der Angeklagte Bernd B. am Donnerstag: „Ich sah keine andere Möglichkeit, den Konflikt zu klären.“ Die Leiche des 69-jährigen Rentners habe er zerteilt und in Müllsäcken abtransportiert. Teile waren im September vergangenen Jahres gefunden worden. Ein Fingerabdruck am Müllsack führte die Ermittler zu dem 52-Jährigen, der daraufhin das Verbrechen gestand.


https://www.welt.de/vermischtes/article773127/Nachbarn-zerstueckelt-weil-er-zu-laut-Radio-hoerte.html


Hat ca. 1 Min. um das zu finden.


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Doppelmord Babenhausen

30.04.2018 um 22:33
@Deus_Ex_Machin


Was ist für dich das „perfekte Verbrechen“?


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30.04.2018 um 22:39
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Was ist für dich das „perfekte Verbrechen“?
Ein Verbrechen, dessentwegen der Täter nicht überführt wird, weil er gewollt und geplant zu wenige Spuren hinterließ und zu wenige Fehler beging.


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Doppelmord Babenhausen

30.04.2018 um 23:00
@Deus_Ex_Machin

Ich wollte von dir wissen, was für dich das perfekte Verbrechen ist.

Völlig losgelöst von diesem Sachverhalt und völlig losgelöst von AD.


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Doppelmord Babenhausen

30.04.2018 um 23:02
@Ma_Ve

Wie gesagt: Ein perfektes Verbrechen liegt m.E. dann vor, wenn der planvoll vorgehende Täter das Maximum des aus seiner Sicht Positiven erreicht, was er im Vorfeld der Tat für möglich hält.


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