Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

inspektor schrieb:Irgendwie ist das paradox, dass man sich trotz einer solchen Angst um diese Uhrzeit noch auf einen solch einsamen Weg macht. Wenn es der Rückweg gewesen wäre, OK, aber erst loszugehen???

Die Angst vor einsamen Wegen hat man eigentlich mehr nur im Heimatort... zum Beispiel jetzt haben sicher einige empfindliche Kufsteiner/innen ein sehr ungutes Gefühl alleine diesen Weg in der Nacht zu gehen weil man eben weiß da ist ein Mord geschehen.
Im laufe der Jahre bekommt man sehr viel mit aber als Studentin im Ausland weiß man überhaupt nichts über die Kriminalität vor Ort.
Da ist man einfach nicht so negativ eingestellt.
Wir sind in der Schule mit der Klasse Projektwoche nach Frankreich und haben dort 2 Nächte im Wald geschlafen mit 2 Lehrer und 30 Schüler und sind von Deutschen Urlaubern und Franzosen in der Nacht dort attackiert worden.

In Fremden Orten weiß man einfach nicht was gefährlich ist auch nach paar Monate nicht deswegen nimmt man den kürzesten Weg hätte ich auch so gemacht.

osttimor schrieb:laut xy sprecher hatte lucile den KÜRZEREN weg am innufer entlang genommen, obwohl sie angst hatte!

Es war aber nicht der wirklich aller kürzeste Fussweg. Wäre sie bei dem Radladen auf die Salurner abgebogen, hätte sie 50m gespart. Aber das wäre dümmer/komplizierter zu beschreiben gewesen.
Der längere Weg, der vermutlich auch sicherer gewesen wäre, wäre der über den Stadtplatz. Aber das konnte sie nicht wissen, wer da auf sie lauerte.

Dass sie richtig Angst gehabt hat, naja, ich glaub das ist ein bisschen Dramaturgie. In einem anderen Zeitungsbericht (leprogress.fr von 11.1.15) hiess es aber, sie hätte gezögert, überhaupt zu den Freundinnen zu gehen und musste überredet werden. Ursprünglich war eine Partie bei anderen Erasmuslern angesagt 300m von ihrer Haustüre entfernt (wie ja auch in XY angeschnitten).

inspektor schrieb:In Kufstein oder jedem anderen Kaff in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz würde ich um die Uhrzeit nicht mehr losgehen. In Barcelona oder Marseille ja, aber nicht in Kufstein.

In Kufstein gibt es auch "locations" wo es erst um 24 o 1 richtig losgeht. Ist zwar ein Kuh-Kaff aber mit vielen jungen Leuten und mehr Nightlife als man anhand der Stadtgröße annimmt.

OK, mit 20 macht man das. Scheint mir am ehesten ein Raubüberfall zu sein.

Interessant ist das die Tat erst so gegen Enden ihreres Weges geschehen ist, hätte es Jemand gezielt auf sie abgesehen hätte dieser sie doch schon quasi ausspionieren müssen und warten das sie die Wohnung verlässt und sie verfolgen.

Lucile hat aber anscheinend bis zu diesem Tatort nichts auffälliges bemerkt das wer hinter ihr her wäre... da sie spontan einfach los ist würde man am ehesten denken das sie wie Pupp u.a. auch erwähnte vielleicht zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen sein könnte.

Was macht aber jemand mit einer Eisenstange an so einem Ort? Der dann auf ein Mädel einschlägt und tötet?
Ist er gestört oder war ein Foto mit Blitz zu viel weil er sich ertappt fühlte, war er arm und wollte etwas Geld?
Muss man deswegen einen Menschen töten?
Traurig was es für Menschen gibt die mit dieser Schuld leben können.

In "leprogress.fr" stand Anfang des Jahres in einem Artikel:

"Son sac en cuir a disparu ainsi que son iPhone dont elle était si fière, sa bague et sa chaîne en argent"

Übersetzt:

"Ihre Ledertasche war verschwunden so wie ihr iPhone, auf das sie so stolz war, ihr Ring und ihre Silber-Kette."

Vom Ring und von einer Silberkette (Halskette schätzungsweise?) hatte ich vorher noch nie gehört.
Wenn dem so ist, würde das nicht stark für sowas wie "Trophäen sammeln" sprechen?
Auf der anderen Seite hätte das Abnehmen davon nicht klarere DNA-Spuren u. Fingerabdrücke hinterlassen müssen...
Seltsam mal wieder...

Irgendwie passt die ganze Situation nicht zusammen.
Ein junges Mädel, macht sich (dazu noch ängstlich) nachts doch nicht auf den Weg, ohne überhaupt zu wissen, wohin? Hier lang, da lang, dort lang?
Wie gut war denn der Kontakt oder die Freundschaft zu dem andern Mädel?
Wenn man sich kennenlernt und nicht nur oberflächlich unterhält, stellt man doch ziemlich schnell die Frage, wo jemand in dem Ort wohnt. Zumal ja beide dort nur zu Gast waren. Tauscht man sich darüber nicht aus?

Mir kommt das Ganze wie eine Zufallstat vor. Motive: Frauenhass oder Raub. Da Gegenstände entwendet wurden, spricht viel für Raub. Äußerst brutal dann. Und er hat das Opfer noch ans Ufer geschleift.

ich bin auch für eine zufallstat! aber ausschließen kann man trotzdem nichts!

Von osteuropäischen Tätern werden Raubüberfälle oftmals mit einer unfassbaren Brutalität durchgeführt, die in keiner Relation zur Beute stehen.

Aber eine einzelne Tat? Sollte jemand so vorgehen, wäre es nicht wahrscheinlich, dass schon öfters zu Raubüberfällen in der Gegend gekommen wäre?

@ Nummer33
Wäre anzunehmen. Vielleicht war es die erste Tat und direkt mit vielleicht doch nicht eingeplanter Todesfolge, was der Grund ist, dass es keine weitere Tat gibt.

@z3001x

z3001x schrieb:Auf der anderen Seite hätte das Abnehmen davon nicht klarere DNA-Spuren u. Fingerabdrücke hinterlassen müssen...

Ich vermute, dass er Handschuhe getragen hat. Dass man am Phantombild keine sieht, könnte daran liegen, dass er sie schon ausgezogen hatte oder dass sich die Zeugen an dieses Detail nicht erinnern konnten. Irgendeine Straftat hat er geplant, sonst wäre er nicht mit der Eisenstange unterwegs gewesen. Da sind Handschuhe naheliegend.

@inspektor
Wäre eine Möglichkeit!
Aber dennoch denke ich, dass die Tat geplant war - man rennt ja nicht zufällig mit Eisenstange durch die Gegend!?
So wie es jetzt abgelaufen ist, müsste der Täter also zielstrebig sein Opfer gefunden haben, ohne das er zuvor irgendjemanden auffiel. Das heißt, er kann nicht längere Zeit auf der Lauer gelegen haben... Ist die Gegend dort nachts so stark frequentiert, dass man überhaupt auf die Idee kommen könnte, sich dort ein Opfer zu suchen?

Wahrscheinlich nicht auflauern, sondern rumstreunen auf der Suche nach potentiellen Opfern. Der Tatort wird schwach frequentiert sein. Da stellt sich keiner hin und wartet. Vielleicht ein Wohnsitzloser, der sich zufällig dort aufgehalten hat und zur Selbstverteidigung eine Eisenstange bei sich trug.

Aber so ein "wohnungsloser Rumstreuner", wird doch sicherlich den ein oder anderen zuvor irgendwo mal aufgefallen sein? Gibt es dort sowas wie eine "Obdachlosen-Szene"?
Ich frage nur, weil mir die Region ziemlich idyllisch und ländlich erscheint (kann mich auch täuschen... ) aber jemand der dort rumlungert, wäre doch sicherlich jemanden mal ins Auge gefallen.
Die Szene mit dem gesendeten Foto finde ich eigenartig! Genau wie in dem anderem Fall mit dem 17 jährigen verunglückten Jungen unter der Brücke! Auch er hat in dem Film ein Foto gemacht und verschickt.
Kann es sein, dass man den Täter damit verunsichern will? Fand dies so statt, oder warum baut man die gesendeten Fotos in die Szenen ein?

Ich glabe es war ein Raubüberfall, vielleicht ein osteuropäischer Fernfahrer.

Leute, alles nicht so ernst nehmen. Der Filmfall dient nur zur suche nach neuen Hinweisen.
Das hat ja nun ganz gut funktioniert und ich hoffe es geht voran

http://www.nachrichten.at/nachrichten/chronik/Aktenzeichen-XY-brachte-Hinweise-im-Fall-Lucile;art58,1873403

"Sechs Anrufer haben sich noch im ZDF-Studio gemeldet, beim Journaldienst des Tiroler LKA gingen bis jetzt sieben Hinweise ein", sagte LKA-Chef Walter Pupp am Donnerstag.

Im wesentlichen seien dies Angaben zum veröffentlichten Phantombild und zur Tatwaffe, erklärte der Chef-Ermittler: "Wir müssen diese aber jetzt erstmal auf ihre Qualität prüfen". Gerade hinsichtlich der Angaben zum Phantombild müsse "sehr vorsichtig" vorgegangen werden. Denn das Bild sei ja ziemlich vage.

Die Darstellung sei im Wesentlichen exakt, aber nicht detailgetreu, so der Ermittler. Denn schließlich gehe es auch darum, Zeugen zu schützen. Beispielsweise sei in der filmischen Darstellung ein Pärchen als Zeugen zu sehen. "Das stimmt aber nicht", betonte Pupp. Wer den möglichen Täter gesehen habe, verriet der LKA-Chef nicht. Auch andere Details würden nicht vollkommen mit den polizeilichen Erkenntnissen übereinstimmen.

ZDF-Aufnahmen in Bayern

Gedreht wurde die Darstellung in Bayern. Der Stoff für das Drehbuch stamme im Wesentlichen von der Tiroler Polizei. "Es wurde auch von uns redigiert", erklärte Pupp.

Die Leiche der Französin, die aus der Gegend von Lyon stammte und im Rahmen eines Auslandssemesters in Kufstein studiert hatte, war am 12. Jänner 2014 von Polizisten am Ufer des Inns entdeckt worden. Freunde und Studienkollegen hatten die junge Frau als vermisst gemeldet. Todesursache waren laut Obduktion heftige Schläge auf den Kopf. Taucher fanden schließlich die Tatwaffe im Inn. Es handelte sich um eine Eisenstange. Die Wertgegenstände der jungen Frau blieben seit damals verschwunden. Auf Hinweise, die zur Klärung des Verbrechens führen, wurde eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt.

z3001x schrieb:Dann lass es doch :D
Es gibt nichtsdestotrotz unterschiedliche offizielle Versionen dazu, und zwar bewusst von der Kripo gestreute Varianten.
Man kann sich einfach raus suchen, welche man bevorzugt,
aber man weiß es dadurch immer noch nicht, wie es tatsächlich war.

Ich nenne es logische Schlussfolgerung. Andernfalls müsste man die Darstellung bei XY grundlegend anzweifeln. Im Filmbeitrag bei 'Aktenzeichen XY ... ungelöst' wurde kein Hehl daraus gemacht, dass Lucile auf dem Weg zu zwei türkischen Freundinnen war, die sie von der Uni her kannte. Und diese beiden Studentinnen wohnten ohne jeden Zweifel nicht im Studentenwohnheim, sondern am Kreisverkehr an der Wendlinger Brücke.

inspektor schrieb: Vielleicht ein Wohnsitzloser, der sich zufällig dort aufgehalten hat und zur Selbstverteidigung eine Eisenstange bei sich trug.

Man beachte den Fluchtweg des Täters. Er verließ die Innpromenade in unmittelbarer Tatortnähe. Das drängt sich die Frage nach dem "Warum" auf. Ich sehe hier einen möglichen Zusammenhang mit einem konkreten Ziel (wie zB Fahrzeug, Wohnung, Pension).

@z3001x,

z3001x schrieb:Das ist doch stinknormal gegen 24Uhr am Samstag abend los zu gehen.
Und in Kufstein ist es normal zu Fuss zu gehen.

gerade deshalb hätte Pupp eigentlich vorgestern in der Sendung fragen müssen ob in der Stunde vor der Tat junge Frauen alleine auf dem Promenadenweg am späten Abend unterwegs waren. Falls ja, stellt sich dann die Frage warum der Täter zuwartete (sofern man von einem Lauertäter ausgeht). Letzten Ende könnte man dann in der günstigsten Variante einen Zufallstäter ausschliessen.