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Vermisstenfall Madeleine McCann

17.258 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Portugal, 2007 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisstenfall Madeleine McCann

19.04.2022 um 22:54
Nachtrag:
Es handelt sich bei dem Zeugenauffruf des BKA und den Aeusserungen von H.C. Wolters nicht um eine "subjektive" Meinung. Wolters ist in seiner Funktion AUCH Pressesprcher des BKA und verlautet "nur" das bisherige Gesamtergebniss der bisherigen Ermittlung, welches sich aus vielen kleinen Einzelheiten zusammengefuegt hat.
Wir koennen und sollten das hier als Fakt akzeptieren!


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Vermisstenfall Madeleine McCann

19.04.2022 um 23:31
Zitat von EchoM1EchoM1 schrieb:wäre bei einer zeitnahen Anklage und Verurteilung mit einer Zusammenführung der Strafen auszugehen, was einem "Rabatt" für C. B. gleichkommen würde.
Das stimmt so nicht. Der “Rabatt“, wie du es nennst, ist nach geltendem Recht unabhängig von der zeitlichen Abfolge der Verurteilungen zu gewähren. Sozusagen als fiktive Gesamtfreiheitsstrafe.

Zum Schutz der Bevölkerung gibt es dann ggf. noch die Sicherungsverwahrung.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

19.04.2022 um 23:37
Zitat von LichtgestähltLichtgestählt schrieb:Zum Schutz der Bevölkerung gibt es dann ggf. noch die Sicherungsverwahrung.
Sowie die Feststellung” Besondere Schwere der Schuld”. Das im Gesamtpaket bei einer Verurteilung wegen Mordes zu einer lebenslanger Haftstrafe, heißt dann auch im wahrsten Sinne des Wortes “ lebenslang hinter Gittern”.

Aber soweit sind wir ja noch lange nicht…


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20.04.2022 um 00:00
Zitat von EchoM1EchoM1 schrieb:Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat mehr als 3 Jahre Zeit, um Anklage im Vermisstenfall M. McC. zu erheben.
Denn der Tatverdächtige verbüsst eine längere Haftstrafe.

Sie, die Staatsanwaltschaft, wird diese Zeit nützen und die anderen Fälle die mit C. B. in Zusammenhang stehen, nochmal akribisch untersuchen und abgleichen.
Es ist mir daher vollkommen unverständlich, wie manche Foristen eine zügige Anklageerhebung "fordern" können.

Erstens wäre bei einer zeitnahen Anklage und Verurteilung mit einer Zusammenführung der Strafen auszugehen, was einem "Rabatt" für C. B. gleichkommen würde. Das darf auf gar keinen Fall eintreten. Dieser Mann muss so lange als möglich in Haft gehalten werden.

Zweitens würde ein Verfahren während der Haftzeit in einer anderen Stadt für die Justizbehörden einen immensen personellen und finanziellen Aufwand erforderlich machen: Der Angeklagte müsste zu allen Verhandlungstagen, von seinem jetzigen Haftort zum Verhandlungsort verbracht werden. Und natürlich wieder retour. Alles jeweils mit 3 Fahrzeugen und ca. 10 Beamten.

Das ist schlichtweg unsinnig. Die Anklage wird 6 - 4 Monate vor dem Termin der Haftentlassung des Tatverdächtigen erfolgen.
Damit kann er nach Strafende gleich in U-Haft genommen werden, um in eine Haftanstalt am Ort des Strafprozesses überführt zu werden
Den personellen Aufwand hast Du so oder so.

Der Grund ist eher im Strafklageverbrauch zu sehen. Wie Du sagst hat die StA jetzt keinen Stress.
Also wenn man anklagt, kann man das getrost tun, wenn man entweder
- in Zeitnot gerät, weil CB aus welchen Gründen auch immer doch kurz vor einer Entlassung steht oder
- man sich sehr sicher ist, dass ausermittelt ist.

Die Ermittlungen können gerade wenn international zusammengearbeitet werden muss, wirklich viel Zeit in Anspruch nehmen.

Würde die StA eilig anklagen und es reicht aus irgendeinem Grunde für eine Verurteilung dann doch nicht, könnte man CB grundsätzlich nicht mehr wegen des Mordes belangen. Zumindest wenn die Erweiterung der Wiederaufnahme zuungunsten des Verurteilten vom letzten Jahr wieder kassiert werden sollte.

Aber selbst wenn nicht, ist die Ausgangslage schlechter. Also warum schnell anklagen?


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Vermisstenfall Madeleine McCann

20.04.2022 um 04:19
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Ein Zitat von Wolters ist übrigens KEIN Beleg.
Damit belegt ihr nur, dass Wolters dies gesagt hat.
Der Fakt wäre dann "Wolters hat XY gesagt".

Für den inhaltlichen Wahrheitsgehalt von Wolters Statement liegen aber eben keine Beweise und Quellen (aktuell) öffentlich vor.

All das kann doch nicht so schwer zu verstehen sein.
Genau so ist es. Ich kann ja jetzt auch einmal behaupten: Ich bin zu 100% überzeugt, dass CB nicht der Täter ist und dass Madeleine lebt und ich habe Beweise dafür. Und dann verstumme ich und sage nur: "mehr darf/kann ich nicht sagen."

Und dann? Würden mich vermutlich 90% der Leute für bescheuert halten. Aber genau diese Situation haben wir hier. Die Tatsache, dass Herr Wolters Staatsanwalt ist, ändert nichts daran. Ich bin auch Rechtsanwalt, aber das macht meine obige Aussage keineswegs mehr oder weniger wahrscheinlich. Im Gegenteil: wenn ich ein Interesse an einem juristisch sauberen Ermittlungsverfahren habe, dann hüte ich mich normalerweise davor, irgendwelche unbelegten und eventuell am Ende unbeweisbaren Aussagen zu machen. Als Strafverteidiger würde ich nämlich in einem Verfahren am Ende folgendes sagen: "Der Herr Staatsanwalt hat seit Jahren herumposaunt, dass er 100% von der Schuld meines Mandanten überzeugt ist. Dass er Beweise hat. Die scheinen aber heute recht dünn zu sein. Meine Meinung, hohes Gericht, ist, dass der Staatsanwalt sich so sehr auf meinen Mandanten eingeschossen hat, dass er in keine andere Richtung mehr ermittelt hat und daher den wahren Täter längst hat davonkommen lassen. Das ist aber kein professionelles Ermitteln mehr, daher sind hier starke Zweifel am 'Ermittlungsergebnis' angebracht. ..."

Und nur darum geht es hier seit gefühlt hundert Seiten. Die allermeisten Staatsanwälte mit welchen ich es in meinem Beruf zu tun habe, halten sich während den Ermittlungsverfahren sehr bedeckt und man muss ihnen alles aus der Nase ziehen. Ich kenne bisher nur zwei, jenen in Berlin und diesen Herrn Wolters hier, die sich so gerne öffentlich auf dünnes Eis begeben. Der erste ist bereits in diesem Eis eingebrochen. Beim zweiten scheint mir das bevorzustehen.

Ich kann nichts zu den Fakten des Falles sagen. Aber das Verhalten des Staatsanwaltes ist ungewöhnlich. Im Gegensatz zur Annahme einiger user hier, sind Staatsanwälte auch nur Menschen und nicht unfehlbar und dürfen durchaus auch mal kritisiert werden. Und ja, in einem Rechtstaat sollte es nicht passieren, dass ein Mensch jahrelang als Schwerverbrecher durch eine Anklagebehörde dargestellt wird, ohne dass diese jemals Butter bei die Fische legt. Selbst wenn der Mensch sonst durchaus andere Straftaten begangen hat und nicht ein Kandidat für den Preis "rechtschaffendster Bürger des Landes" ist.

Das kann doch echt nicht so schwer zu verstehen sein.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

20.04.2022 um 07:48
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Würde die StA eilig anklagen
"Eiliges Anklagen" klingt etwas lustig nach jahrelangen Ermittlungen zu einem konkreten Tatverdächtigen, noch dazu in einem alten Fall, wo die Spurensicherung und - auswertung bereits längst abgeschlossen ist.

Ja, StA Wolters sagte, man habe keine Eile, da der Tatverdächtige in Haft ist. Das ist auch richtig, lässt aber nicht den Rückschluss zu, dass man jetzt schon anklagen könnte.

Wenn die Arbeitsergebnisse entscheidungsreif und gerichtsfest wären, wenn es nach Auffassung des StA bereits jetzt genug Indizien und Beweise für einen hinreichenden Tatverdacht gäbe, dann würde man ihn jetzt auch anklagen und nicht noch vier oder fünf weitere Jahre warten. Zum einen dürften nach zwei Jahren die wichtigen Hinweise nach dem Öffentlichkeitsaufruf abgearbeitet sein, es sind auch keine neuen zufälligen Spuren und Hinweise zu erwarten und andererseits könnte es in der "Wartezeit" auch nachteilige Änderungen und Hindernisse geben. Zeugen oder andere Beteiligte könnten abspringen oder sterben.

Alle Beteiligten wollen ihre Arbeit beenden, wenn sie es können und den Erfolg ihrer Arbeit in Form eines Strafprozesses sehen. Das ist der normale Gang der Dinge.

Als man 2020 an die Öffentlichkeit ging, war die weitere Langzeitinhaftierung Brückners nicht sicher. Damals gab es lt. Wolters keinen dringenden Tatverdacht im Fall Maddie und keine ausreichende Grundlage für eine Anklage. Er suchte daher unter Ausnutzung der Medien nach Hinweisen und Zeugen:
"Allerdings würde der beweisgestützte Tatverdacht derzeit noch nicht für eine Anklage ausreichen."
https://www.rnd.de/panorama/fall-maddie-bisherige-beweise-reichen-nicht-fur-anklage-LZXZ6A2HTRHTTE7Y5SVN2U2CPI.html?outputType=valid_amp

Seitdem mögen Hinweise und Zeugen dazugekommen sein, aber einen (bisher verheimlichten) Durchbruch, der den Sack zugemacht hätte, ist nicht ersichtlich und nicht wahrscheinlich.

Der einzige plausible Grund für ein Abwarten und Weiterermitteln ist, dass es bei der aktuellen Indizienlage nach wie vor keine ausreichende Verurteilungswahrscheinlichkeit gibt, so dass eine Einstellung des Ermittlungsverfahrens wegen ungenügender Beweislage unverändert im Raum steht.
"Immerhin wisse man nicht, ob die Ermittlungen am Ende eingestellt würden, weil es nicht genügend Beweise gäbe, dann wäre der Mann stigmatisiert worden."
Ich bleibe dabei: Die Beweislage ist objektiv nicht ausreichend, was sich darin äußert, dass auch nach der Öffentlichkeitsoffensive im Juni 2020 trotz intensiver Bestrebungen, den Täter endlich zu überführen, keine Anklage erhoben wurde.

Ich denke schon, dass Herr Wolters persönlich überzeugt ist von der Täterschaft CBs, wie auch Amaral als zuständiger portugiesischer Ermittler von seiner These überzeugt war (und immer noch ist).
Leider kennt man die Beweise gegen CB nicht und kann sich in der Diskussion nur auf das Autoritätsargument "der StA sagt aber..." stützen. Darauf ist dann das zu erwidern, was @Rick_Blaine geschrieben hat. Das Autoritätsargument zählt nicht viel bei Worten, denen keine Taten folgen.

Der StA müsste der Vollständigkeit halber sagen: "Ich habe derzeit Beweise, die mich persönlich von der Schuld überzeugen, aber ein objektiv urteilendes Gericht nach einem Strafprozess, in dem CB sich gut verteidigt, wahrscheinlich nicht überzeugen können. Darum hoffen und ermitteln wir weiter."


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Palio ehemaliges Mitglied

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Vermisstenfall Madeleine McCann

20.04.2022 um 08:18
Zitat von nur_die_faktennur_die_fakten schrieb:Wolters ist in seiner Funktion AUCH Pressesprcher des BKA
Korrektur hierzu: Er ist Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig.

https://www.bka.de/DE/Presse/Listenseite_Pressemitteilungen/2020/Presse2020/200603_pmZeugenaufrufStABraunschweig.html
Hans Christian Wolters
Erster Staatsanwalt
Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig
Das BKA wurde von der Staatsanwaltschaft Braunschweig mit länderübergreifenden Ermittlungen beauftragt. Sicher wird es neben StA Wolters auch weitere Personen geben, die von CBs Täterschaft überzeugt sind, das ändert aber nichts am Sachstand.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

20.04.2022 um 11:58
Sachstand hin oder her - wie lange gegen B. und im Einzelnen ermittelt wird, obliegt nicht unserer Einflussnahme hier.

Wenn B. meint, Ermittlungen unterbinden zu müssen, dann hat er einen Anwalt, an den er sich wenden kann. - Solange gegen B. seitens des BKA und der StA Braunschweig, ermittelt wird, so lange hat auch die Diskussion hier ihre Berechtigung - auch dann, wenn es dabei nicht ausnahmslos um Maddie McCann gehen kann.

Bei Alldem was seitens der Behörden zusammengetragen wurde, bis man den Weg an die Öffentlichkeit gegangen ist, verdienen die Opfer und deren Angehörige den nötigen Respekt und im weiteren Verlauf der Ermittlungen jeden denkbaren Schutz - auch diejenigen, die möglicherweise selbst Opfer geworden sind und noch unsicher sein könnten, selbst Anzeige zu erstatten, dürfen sich nicht eingeschüchtert fühlen.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

20.04.2022 um 13:32
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:Wenn B. meint, Ermittlungen unterbinden zu müssen, dann hat er einen Anwalt, an den er sich wenden kann. - Solange gegen B. seitens des BKA und der StA Braunschweig, ermittelt wird, so lange hat auch die Diskussion hier ihre Berechtigung - auch dann, wenn es dabei nicht ausnahmslos um Maddie McCann gehen kann. ...
Na ja, der Thread heißt schon "Vermisstenfall Madeleine McCann" und nicht "Der Knast-Alltag von CB". Sicherlich ist CB aktuell der einzige Verdächtige gegen den ermittelt wird. Aber das heißt nicht das wir hier a) seinen Alltag diskutieren müssen und uns b) nicht über andere TVs oder Szenarien Gedanken machen dürfen.


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Palio ehemaliges Mitglied

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Vermisstenfall Madeleine McCann

20.04.2022 um 17:10
Auch wenn ich bezüglich einer Anklage im Fall Maddie nicht zuversichtlich bin, wäre es bedauerlich, wenn man ihm die Tat nicht nachweisen kann (sollte er der Täter sein). CB ist ein Krimineller von dem Kaliber, den man wirklich nicht in Schutz nehmen möchte und bei dem es schwer fällt, nicht emotional zu argumentieren.

Ich habe gerade mal die Pressemitteilung des LG Braunschweig v. 19.11.2020 zur Aussetzung des Strafrestes gelesen. Das LG Braunschweig hat anscheinend kein allzu großes Vertrauen in sein zukünftiges Wohlverhalten:
Das LG Braunschweig hat nach der Anhörung des Verdächtigen im Fall der verschwundenen Maddie die Aussetzung des Strafrestes zur Bewährung hinsichtlich der Verurteilung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten durch das AG Niebüll abgelehnt.

Dies hat zur Folge, dass die Strafhaft fortgesetzt wird. Das Landgericht ist damit der Einschätzung der Staatsanwaltschaft gefolgt, die sich in Übereinstimmung mit der Justizvollzugsanstalt ebenfalls gegen eine bedingte Entlassung ausgesprochen hatte.

Nach Auffassung des Landgerichts kann unter Berücksichtigung des Sicherheitsinteresses der Allgemeinheit eine Strafaussetzung zur Bewährung nicht verantwortet werden. Der Verurteilte sei mehrfach vorbestraft und Bewährungsversager. Insbesondere habe zuletzt eine Bewährung widerrufen werden müssen, da der Verurteilte während der Bewährungszeit mehrfach straffällig geworden sei. In der Vergangenheit habe der Verurteilte unter anderem Verbrechen nach dem Betäubungsmittelgesetz, sowie mehrfach Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung von Kindern begangen, weshalb bei einem Rückfall mit schweren Straftaten zu rechnen sei. Stabilisierende Faktoren, die den Verurteilten von der Begehung weiterer Straftaten abhalten könnten, seien nicht festgestellt worden.



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Vermisstenfall Madeleine McCann

20.04.2022 um 18:04
Zitat von PalioPalio schrieb:Nach Auffassung des Landgerichts kann unter Berücksichtigung des Sicherheitsinteresses der Allgemeinheit eine Strafaussetzung zur Bewährung nicht verantwortet werden. Der Verurteilte sei mehrfach vorbestraft und Bewährungsversager. Insbesondere habe zuletzt eine Bewährung widerrufen werden müssen, da der Verurteilte während der Bewährungszeit mehrfach straffällig geworden sei. In der Vergangenheit habe der Verurteilte unter anderem Verbrechen nach dem Betäubungsmittelgesetz, sowie mehrfach Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung von Kindern begangen, weshalb bei einem Rückfall mit schweren Straftaten zu rechnen sei. Stabilisierende Faktoren, die den Verurteilten von der Begehung weiterer Straftaten abhalten könnten, seien nicht festgestellt worden.
Total treffend bis ins kleinste Detail.. - auch wenn man nicht von jedem erwarten kann, die Gefährlichkeit zu erkennen, die Ermittlungen infrage zu stellen, ist deplatziert..

Danke für den Beitrag @Palio


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20.04.2022 um 20:06
Zitat von PalioPalio schrieb:Das LG Braunschweig hat anscheinend kein allzu großes Vertrauen in sein zukünftiges Wohlverhalten:
Ich kann mich an zwei Anklageschriften erinnern, welche vom Landgericht Braunschweig vor einigen Jahren abgeschmettert worden sind.

Dabei handelte es sich um zwei Cold Cases. In beiden Fällen gab es jeweils
einen Verdächtigen, die auch in Untersuchungshaft saßen. Beide Anklagen sind damals mangels Beweise vom Gericht abgeschmettert worden und beide Verdächtige mussten aus der U- Haft entlassen werden. Ob da schon ein StA Wolters im Amt war? Müsste man recherchieren. Die Fälle sind aber sehr bekannt. Mordfall Heike
Rimbach, sowie Mordfall Yasmin Stieler.

Interessant ist, dass es in diesen beiden spektakulären Mordfällen zu keiner Anklage kam, trotz durchaus nachvollziehbarer Indizien.

So einfach wird es nicht sein, vor dem LG eine Anklage „durchzudrücken“, wenn man nix handfestes vorzuweisen hat. Das wird auch ein Herr Wolters wissen. Gerade in Bezug auf diese beiden Fälle.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

20.04.2022 um 23:23
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ob da schon ein StA Wolters im Amt war? Müsste man recherchieren.
. .

Beim Mordfall Yasmin S. war es der Braunschweiger Staatsanwalt Joachim Geyer.
Soweit zu dieser suggestiven Anmerkung.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

21.04.2022 um 00:08
Zitat von nur_die_faktennur_die_fakten schrieb:Soweit zu dieser suggestiven Anmerkung.
War weniger suggestiv gemeint. Allerdings wenn man in der Region wohnt, kennt man natürlich diverse Fälle und weiß selbstverständlich auch, dass beim LG BS schon diverse Anklageschriften abgelehnt worden sind, wo man zunächst davon ausging, dass es zu einem Prozess kommen wird. Und das wird aktuell der Hauptgrund sein, warum es bislang zu keiner Anklage gegen Christian B.kam. Das was der StA vorliegt, wird nicht ausreichen, um das Gericht davon zu überzeugen.😉

Und ein Wolters wird das demnach auch sehr sehr gut einschätzen können, dass es nicht ausreicht für einen Prozess.

Er kennt den Richter, er kennt das Gericht, sowie zig andere Fälle aus der Vergangenheit, wo der „Schuss nach Hinten losging“…


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21.04.2022 um 00:55
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Genau so ist es. Ich kann ja jetzt auch einmal behaupten: Ich bin zu 100% überzeugt, dass CB nicht der Täter ist und dass Madeleine lebt und ich habe Beweise dafür. Und dann verstumme ich und sage nur: "mehr darf/kann ich nicht sagen."

Und dann? Würden mich vermutlich 90% der Leute für bescheuert halten. Aber genau diese Situation haben wir hier. Die Tatsache, dass Herr Wolters Staatsanwalt ist, ändert nichts daran. Ich bin auch Rechtsanwalt, aber das macht meine obige Aussage keineswegs mehr oder weniger wahrscheinlich. Im Gegenteil: wenn ich ein Interesse an einem juristisch sauberen Ermittlungsverfahren habe, dann hüte ich mich normalerweise davor, irgendwelche unbelegten und eventuell am Ende unbeweisbaren Aussagen zu machen. Als Strafverteidiger würde ich nämlich in einem Verfahren am Ende folgendes sagen: "Der Herr Staatsanwalt hat seit Jahren herumposaunt, dass er 100% von der Schuld meines Mandanten überzeugt ist. Dass er Beweise hat. Die scheinen aber heute recht dünn zu sein. Meine Meinung, hohes Gericht, ist, dass der Staatsanwalt sich so sehr auf meinen Mandanten eingeschossen hat, dass er in keine andere Richtung mehr ermittelt hat und daher den wahren Täter längst hat davonkommen lassen. Das ist aber kein professionelles Ermitteln mehr, daher sind hier starke Zweifel am 'Ermittlungsergebnis' angebracht. ..."

Und nur darum geht es hier seit gefühlt hundert Seiten. Die allermeisten Staatsanwälte mit welchen ich es in meinem Beruf zu tun habe, halten sich während den Ermittlungsverfahren sehr bedeckt und man muss ihnen alles aus der Nase ziehen. Ich kenne bisher nur zwei, jenen in Berlin und diesen Herrn Wolters hier, die sich so gerne öffentlich auf dünnes Eis begeben. Der erste ist bereits in diesem Eis eingebrochen. Beim zweiten scheint mir das bevorzustehen.

Ich kann nichts zu den Fakten des Falles sagen. Aber das Verhalten des Staatsanwaltes ist ungewöhnlich. Im Gegensatz zur Annahme einiger user hier, sind Staatsanwälte auch nur Menschen und nicht unfehlbar und dürfen durchaus auch mal kritisiert werden. Und ja, in einem Rechtstaat sollte es nicht passieren, dass ein Mensch jahrelang als Schwerverbrecher durch eine Anklagebehörde dargestellt wird, ohne dass diese jemals Butter bei die Fische legt. Selbst wenn der Mensch sonst durchaus andere Straftaten begangen hat und nicht ein Kandidat für den Preis "rechtschaffendster Bürger des Landes" ist.

Das kann doch echt nicht so schwer zu verstehen sein.
Irgendwie klingt das populistisch und geradezu hysterisch.

Alles was Wolters angeblich an Beweise oder Indizien hat nennst Du:
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:unbelegt
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:unbeweisbar
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Dass er Beweise hat. Die scheinen aber heute recht dünn zu sein.
Keine Ahnung, wie Du darauf kommst. Sachlich fundiert klingt Dein aufgeregter Kommentar aber auch nicht.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

21.04.2022 um 02:15
Zitat von AdolphesaxAdolphesax schrieb:Keine Ahnung, wie Du darauf kommst. Sachlich fundiert klingt Dein aufgeregter Kommentar aber auch nicht.
Sorry - aber da möchte ich direkt anschliessen,
auch wenn ich so quasi gegen "eine langjährige Institution"
argumentieren muss...

Man darf nicht vergessen:

An die Öffentlichkeit hat sich StA Wolters mit einem Anliegen gewandt.
Er hoffte, den Anschluss der TelNr. identifizieren zu können, mit dem vermutlich
CB am besagten Tag mutmasslich ein Telefonat führte...

Auch bin ich überzeugt, dass dem StA hier wie dort sozusagen Steine in den Weg
gelegt werden, wie es immer dann der Fall ist, wenn es um ein spektakuläres Geschehen
geht, an dem die verschiedensten Leute mit ebenso vielen unterschiedlichen
Intentionen mitschneiden wollen.

Die Folge-Interviews ergaben sich mWn meist auf Medien-Ereignisse,
betreffend Madeleine McCann, z.B. neue Reportagen oder TV-Dokus.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

21.04.2022 um 12:43
Zitat von AdolphesaxAdolphesax schrieb:Irgendwie klingt das populistisch und geradezu hysterisch.
Und? Magst du uns noch mitteilen warum genau du das so siehst oder müssen wir jetzt raten?
Zitat von RedRobinRedRobin schrieb:Auch bin ich überzeugt, dass dem StA hier wie dort sozusagen Steine in den Weg
gelegt werden, wie es immer dann der Fall ist, wenn es um ein spektakuläres Geschehen
geht, an dem die verschiedensten Leute mit ebenso vielen unterschiedlichen
Intentionen mitschneiden wollen.
Klar, jetzt kommen wieder die Verschwörungstheorien. Die bösen Leute die dem aufrechten StA Steine in den Weg legen. Was für ein Unsinn! Wenn du dafür Belege hast, dann immer her damit. Und wenn nicht, dann kannst du deine VTs für dich behalten. Das hier ist das Krimi- und nicht das Verschwörungs-Forum!


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Vermisstenfall Madeleine McCann

21.04.2022 um 16:52
Zitat von RedRobinRedRobin schrieb:An die Öffentlichkeit hat sich StA Wolters mit einem Anliegen gewandt.
Er hoffte, den Anschluss der TelNr. identifizieren zu können, mit dem vermutlich
CB am besagten Tag mutmasslich ein Telefonat führte...
Ja mitunter. Allerdings muss die StA sich auch an Aussagen messen lassen, die da lauteten, man sei sich zu 100 Prozent sicher, dass C.B. der Täter ist und Maddie umgebracht hat.

Den Beweis dafür blieb man bislang jedoch nach wie vor schuldig und das ist ungewöhnlich, wie hier schon mehrfach völlig richtig angemerkt worden ist…

Insofern hat das weniger etwas mit „Steine in den Weg legen“ zu tun, sondern ist völlig berechtigt kritisch hinterfragen zu dürfen.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

21.04.2022 um 17:56
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Und? Magst du uns noch mitteilen warum genau du das so siehst oder müssen wir jetzt raten?
Steht da doch?


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Vermisstenfall Madeleine McCann

21.04.2022 um 17:58
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Den Beweis dafür blieb man bislang jedoch nach wie vor schuldig und das ist ungewöhnlich, wie hier schon mehrfach völlig richtig angemerkt worden ist…
Den bringen sie dann, hoffentlich, im Prozess.

Wieso sollten sie es vorher bringen?


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