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Vermisstenfall Madeleine McCann

17.227 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Portugal, 2007 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisstenfall Madeleine McCann

11.06.2020 um 10:56
Zitat von renasiarenasia schrieb:Was wäre wenn er der Prozess tatsäschlich in Portugal stattfinden würde, er aber wirklich auch was mit dem verschwinden von Inga ( Entführung etc.) zu tun hätte.
Wie würde dies dann gehandhabt ?
Der Inga-Prozess würde in Deutschland laufen. Wahrscheinlich würde es so aussehen, wie in den beiden Fällen um die Morde im Schwarzwald und in Kufstein (zwei Prozesse, einer in Deutschland, einer in Österreich, evtl. eine Gesamtstrafe). Theoretisch möglich wäre ein Verhandlung zu beiden Fällen in Deutschland, aber das ist m.E. eher unwahrscheinlich.

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11.06.2020 um 10:56
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Nicht vergessen sollte man auch, dass wenn es wirklich zu einem Prozess gegen C.B. in dieser Sache kommen sollte, dieser Prozess normalerweise in Portugal stattfinden würde. Ein deutscher "Staranwalt" (diesen Begriff mag ich gar nicht) wäre da auch nicht sonderlich wichtig. Im Moment werden in diesem Fall noch viel kleinere Semmeln gebacken.
Wieso Prozess in Portugal? Das verstehe ich nicht so ganz? Deutschland hat KEIN Auslieferungsabkommen mit anderen Ländern das besagt der Artikel 16 unseres Grundgesetzes und wie wir wissen, sitzt Brückner aufgrund eines anderen Vergehens in Kiel im Knast. Da Sie ja vorgeben Anwalt zu sein, können sie das ja sicher verständlich und plausibel erklären, warum ein möglicher Prozess in Portugal stattfindet und nicht in Deutschland, wenn es laut Grundgesetz kein Auslieferungsabkommen gibt?

Vielen Dank


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Vermisstenfall Madeleine McCann

11.06.2020 um 11:00
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Deutschland hat KEIN Auslieferungsabkommen mit anderen Ländern das besagt der Artikel 16 unseres Grundgesetzes
Das wurde geändert im Hinblick auf Auslieferungsersuchen aus EU-Staaten.

Wikipedia: Europäischer Haftbefehl#Deutschland


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Vermisstenfall Madeleine McCann

11.06.2020 um 11:01
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Wie seit gestern eine Zeitung titelte, wird im Fall der Vermissten Inga derzeit nicht weiter ermittelt und das Vefahren bleibt eingestellt. Ein Zusammenhang zu Brückner konnte nicht hergestellt werden...
Ach? Das ist ja sehr interessant.
Es hiess doch er wäre ca. 100 km in der Nähe gewesen bzw sein Grundstück.
Jetzt stellt es sich schon als heisse Luft dar?

Ich ahne Böses.

Frau Zimt...ja wurde schon geklärt.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

11.06.2020 um 11:02
Zitat von duwiduwi schrieb:PS: Das ist keine gefährliche denke, eine eingebaute Toleranz in unserem Gesetz jedoch schon.
Das ist sehr wohl eine gefährliche Denke, weil du damit den Boden für eine Aufweichung elementarer Menschenrechte bereitest.

Denk mal weiter, was geschehen kann, wenn du die Möglichkeit vorsiehst, Menschen per Entschluss ihre Menschrechte (auch nur teilweise) zu nehmen.
Bestes Beispiel ist Guantanamo. Per Definition gelten dort die Menschenrechte nicht, weil die Inhaftierten nicht als Menschen (ungesetzliche Kombattanten) angesehen werden.

Ich bleibe dabei: es darf keine Legitimation geben, jemandem diese Rechte - und dazu gehört auch Würde - zu nehmen.

(Auch wenn es moralisch sicherlich manchmal schwer auszuhalten ist und man natürlich durchaus Rachegedanken haben kann)


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11.06.2020 um 11:02
Zitat von Karamell_KatzeKaramell_Katze schrieb:Marc Trudeau
@Karamell_Katze
Marc Dutroux!

Ich kriegte beim Lesen einen kleinen Schock. Dachte, es gibt einen weiteren Fall.


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11.06.2020 um 11:02
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das wurde geändert im Hinblick auf Auslieferungsersuchen aus EU-Staaten.
Ok. Habe ich mir durchgelesen. Es hat mich nur gewundert und ich war irritiert. Danke für den Link


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11.06.2020 um 11:04
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Ok. Habe ich mir durchgelesen. Es hat mich nur gewundert und ich war irritiert. Danke für den Link
Kein Problem. Art.16 (2) sagt neuerdings:
(2) 1Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden. 2Durch Gesetz kann eine abweichende Regelung für Auslieferungen an einen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder an einen internationalen Gerichtshof getroffen werden, soweit rechtsstaatliche Grundsätze gewahrt sind.
https://dejure.org/gesetze/GG/16.html


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11.06.2020 um 11:12
Die Vergewaltigung aus 2005 wurde doch in D verhandelt, ich erinnere mich, das war deshalb so, weil da der letzte ordentliche Wohnsitz des Angeklagten war? Und dass deshalb auch jetzt die Staatsanwaltschaft Braunschweig tätig ist?


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11.06.2020 um 11:15
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Aber es gilt, was @FrokenLisbeth schon vorher gesagt hat: mein Job ist es nicht, einen Schuldigen mit allen Mitteln vor einer gerechten Strafe zu bewahren. Ganz und gar nicht. Mein Job ist es dafür zu sorgen, dass der anklagende Staat sich wirklich alle Mühe macht, im Rahmen der geltenden Gesetze wirklich die Tat dem Mandanten nachzuweisen.

Man hat eine falsche Vorstellung von der Arbeit von Strafverteidigern, wenn man glaubt wir versuchen alles, um einen Schuldigen "davonkommen" zu lassen. Es geht aber darum, dass jeder, auch das Monster, ein Recht auf einen fairen Prozess hat, gerade weil es heute so leicht ist, zum Monster in den Augen der Öffentlichkeit zu werden.
@Rick_Blaine
Die Grenzen sind- wie so oft- fließend. Es ist doch gängige Praxis Zeugenaussagen als unglaubwürdig dastehen zu lassen, was auf Zeugen, die oft die Opfer (also die Geschädigten sind) sind, eine erschütternde Wirkung hat.
Aber das führt hier zu weit. Nur eine Anmerkung von mir.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

11.06.2020 um 11:17
@FrokenLisbeth
Ich merke das Du was unsere Grundrechte angeht belesen bist und sage erneut das ich das akzeptiere. Aber ich empfinde es als intolerant von Dir zu schreiben das ich damit den Boden für eine Aufweichung elementarer Menschenrechte bereite.
Warum sind die Häftlinge in Guantanamo?
Wurden dadurch Menschenleben gerettet?
Wenn du von unserem Rechtsstaat überzeugt bist und über die Menschenrechte in unserem Land sprechen möchtest würde ich dir sehr gerne den Fall Perez ans Herz legen. Da geht es eben um verhältnismäßigkeit und absoluten versagen unserer Gesetze.

PS: ich möchte keinen Disput auslösen, bitte dich aber von irgendwelchen Beschuldigungen in meine Richtung Abstand zu nehmen.


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11.06.2020 um 11:20
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Kein Problem. Art.16 (2) sagt neuerdings:

(2) 1Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden. 2Durch Gesetz kann eine abweichende Regelung für Auslieferungen an einen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder an einen internationalen Gerichtshof getroffen werden, soweit rechtsstaatliche Grundsätze gewahrt sind.
Ich frage lieber zweimal nach. Wenn hier jemand von Fach ist, der das erklären kann? Umso besser.
Zitat von Karamell_KatzeKaramell_Katze schrieb:Ach? Das ist ja sehr interessant.
Es hiess doch er wäre ca. 100 km in der Nähe gewesen bzw sein Grundstück.
Jetzt stellt es sich schon als heisse Luft dar?

Ich ahne Böses.
Die Medienpräsenz in dem Fall ist in der Form schon sehr massiv und einzigartig.

Es wurde bereits am Tag der Aktenzeichenausstrahlung Christian Brückner als Täter präsentiert. Unabhängig was er getan hat, kann man jemanden nicht so an den Pranger stellen und so darstellen als wäre er ein Serienkindermörder, wenn eindeutige Beweise dafür fehlen.

Man gewinnt jetzt den Eindruck, dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig auf Zeit spielt. Ich bin wirklich zwiegespalten, hin und hergerissen. Ich kenne so ein Verhalten zumindest von der Staatsanwaltschaft Braunschweig hier nicht. Das ist wirklich, wie ich schon schrieb, äußerst unüblich.

Die Pressekonferenz hat den Stein ja erst ins Rollen gebracht, sodass die Medien sich wie die Tiere auf Brückner eingeschossen haben.

Immer mehr mögliche Zusammenhänge verpuffen jetzt, da keinerlei Verbindung nachgewiesen werden kann.


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11.06.2020 um 11:23
Zitat von cetrariacetraria schrieb:Die Vergewaltigung aus 2005 wurde doch in D verhandelt, ich erinnere mich, das war deshalb so, weil da der letzte ordentliche Wohnsitz des Angeklagten war? Und dass deshalb auch jetzt die Staatsanwaltschaft Braunschweig tätig ist?
Es kommt darauf an, ob der Tat-Staat um die Auslieferung ersucht oder nicht. Eine Tat im Ausland kann auch in Deutschland verhandelt werden. Hier hat Portugal wohl kein Interesse an einer Auslieferung gehabt.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die Grenzen sind- wie so oft- fließend. Es ist doch gängige Praxis Zeugenaussagen als unglaubwürdig dastehen zu lassen, was auf Zeugen, die oft die Opfer (also die Geschädigten sind) sind, eine erschütternde Wirkung hat.
Aber das führt hier zu weit. Nur eine Anmerkung von mir.
Nun, das ist aber legitim (in gewissem Rahmen), denn die Staatsanwaltschaft muss dann überzeugen, dass ihr Zeuge glaubwürdig ist. Gängige Praxis würde ich das auch nicht nennen, denn das könnte vom Gericht auch sehr negativ gesehen werden.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

11.06.2020 um 11:30
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Nun, das ist aber legitim (in gewissem Rahmen), denn die Staatsanwaltschaft muss dann überzeugen, dass ihr Zeuge glaubwürdig ist. Gängige Praxis würde ich das auch nicht nennen, denn das könnte vom Gericht auch sehr negativ gesehen werden.
Ich wollte damit eine Grauzone anzeigen. Ein Schwachpunkt wird erkannt und ausgenutzt.
Man hat darum ja auch in der Vergangenheit einiges verbessert, um Opfer- besonders von Sexualdelikten vor Gericht besser zu schützen.
Viele Opfer haben ein Sexualdelikt gar nicht erst angezeigt, aus Scham und Angst vor einer Gerichtsverhandlung.


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11.06.2020 um 11:31
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Es kommt darauf an, ob der Tat-Staat um die Auslieferung ersucht oder nicht. Eine Tat im Ausland kann auch in Deutschland verhandelt werden. Hier hat Portugal wohl kein Interesse an einer Auslieferung gehabt.
Das wird, nach allem was man hört, im Fall Maddie doch nicht anders sein.

Die Grundstimmung im Land ist, dass man mit der Sache nichts mehr zu tun haben möchte.
Es wurde auch nie als portugiesisches Verbrechen verstanden, sondern als etwas unter den Briten im Land ("Little Britain").

Und auch die deutschen/britischen Behörden dürften nach ihren bisherigen Erfahrungen mit den portugiesischen Ermittlungsbehörden und der Justiz Bauchschmerzen haben, einen etwaigen Prozess dort stattfinden zu lassen, wenngleich die Correio da Manha zuletzt von enger Einbindung der PJ in die BKA-Ermittlungen schrieb.


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11.06.2020 um 11:33
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Und auch die deutschen/britischen Behörden dürften nach ihren bisherigen Erfahrungen mit den portugiesischen Ermittlungsbehörden und der Justiz Bauchschmerzen haben, einen etwaigen Prozess dort stattfinden zu lassen, wenngleich die Correio da Manha zuletzt von enger Einbindung der PJ in die BKA-Ermittlungen schrieb.
Eben. Die Portugiesen werden überhaupt kein Interesse daran haben. Aber die Frage war ja auch eher auf ein rein rechtliches Verfahren bezogen und da wäre Portugal zumindest theoretisch möglich.


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11.06.2020 um 11:33
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Das wird, nach allem was man hört, im Fall Maddie doch nicht anders sein.

Die Grundstimmung im Land ist, dass man mit der Sache nichts mehr zu tun haben möchte.
Es wurde auch nie als portugiesisches Verbrechen verstanden, sondern als etwas unter den Briten im Land ("Little Britain").

Und auch die deutschen/britischen Behörden dürften nach ihren bisherigen Erfahrungen mit den portugiesischen Ermittlungsbehörden und der Justiz Bauchschmerzen haben, einen etwaigen Prozess dort stattfinden zu lassen, wenngleich die Correio da Manha zuletzt von enger Einbindung der PJ in die BKA-Ermittlungen schrieb.
Man wird sehen, ich denke, Portugal wird schauen, was in der Öffentlichkeit besser ankommt. Im Moment sind die vermutlich schon froh, dass deutsche Ermittler da eifrig sind - scheinbar eifriger als die eigenen. Ohne Zusammenarbeit mit der PJ wird aber nichts gehen.


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11.06.2020 um 11:35
Zitat von duwiduwi schrieb:Es darf keinen Spielraum geben wenn es um das Wohl von Kindern geht!
Was hat das damit zu tun, dass jemand deiner Meinung nach seine Rechte/Würde verwirkt hat?

Ich gebe dir Recht, dass der Schutz der Bevölkerung und ganz besonders der Schutz der Wehrlosesten wie z.B. Kinder, Ältere, Behinderte, ... immer Vorrang haben sollte.
Wenn das aber dazu führt, dass hier Forderungen laut werden, Listen mit Pädophilen zu veröffentlichen, um sich besser schützen zu können, dann ist das schon grenzwertig und hat was vom öffentlichen Pranger im Mittelalter.

Das wäre ein falscher, gefährlicher Weg.
Und es wäre auch falsch, zu erwarten, dass Gerichte aufgrund der medialen und emotionalen Präsenz eines Falles härter urteilen. Es wäre zu wünschen, dass Ermittler, Staatsanwälte und Richter bestehendes Recht voll ausschöpfen. Weder Samthandschuhe aber auch kein öffentliches Hinrichten (oder dessen Zulassen). Weiterhin müsste auch das Gesetz eigentlich laufend um Taten, die aufgrund neuer Techniken erst möglich werden, erweitert werden.

Sicherlich sind manche Urteile für viele nicht nachvollziehbar und scheinen zu milde. Aber Ziel unseres Rechtssystems ist nicht nur eine Bestrafung sondern auch eine mögliche Resozialisierung (oder wenn das nicht möglich ist, eine Sicherungsverwahrung).

Schwieriges Thema, denn hinsichtlich von Resozialisierung-Prognosen werden und wurden halt auch immer mal wieder folgenschwere Fehlentscheidungen getroffen... Dass der TV mit dieser Historie immer wieder neue Straftaten begehen konnte und offenbar niemand bemerkte, dass seine Taten laufend schwerer werden, ist schon schwer zu ertragen.


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