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Missing Link?

124 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Forschung, Missing Link ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Missing Link?

28.07.2009 um 20:26
Der Mensch übernahm von den Affen als wertvollstes Erbe deren Greiforgane, die Hände. In Anpassung an das Klettern in Bäumen wurden diese Vorderextremitäten besonders auf die Funktion des Ergreifens und Festhaltens ausgerichtet, wobei dem frei opponierenden Daumen besondere Bedeutung zukommt. In folgeschwerem Funktionswechsel verwendet sie der Mensch zur Bildung zusätzlicher Organe und zu deren Bedienung - Handhabung. Bei der bisherigen Fehleinschätzung menschlicher Selbstbewertung ist es notwendig und gerechtfertigt, mit allem Pathos auf die Dramatik dieses evolutionären Vorganges hinzuweisen, der in der Bildung von artifiziellen, den Zellkörper erweiternden Funktionsträgern besteht. An diesem entscheidenden Punkt in der phylogenetischen Entwicklung, also der Evolution der Energone, übernahm das Gehirn in Funktionserweiterung eine zusätzliche, entscheidend wichtige Aufgabe - die der Bildung von Organen. Bereits jede durch Lernprozesse aufgebaute Steuerungsstruktur im Gehirn ist ein zusätzlich gebildetes, also nicht genetisch erworbenes Organ. Da es im Zellkörper gebildet ist, zeigt es nicht visuell seine Besonderheit, sondern stellt sich eher als eine Verbesserung oder Ergänzung der angeborenen Steuerungsstrukturen dar. Von noch weit größerer Bedeutung für den Lebensstrom waren indes weitere vom vielzelligen Gehirn gebildete Organe - artifizielle Funktionsträger -, die nicht mehr mit dem Zellkörper verwachsen sind, jedoch dessen Leistungsfähigkeit ergänzen und vergrößern. Es ist irrig und blind, diese Einheiten als etwas anderes anzusehen als vom Gehirn geschaffene zusätzliche Organe unseres Körpers. Bei der phylogenetischen Entwicklung der vielzelligen Energone gingen die benötigten Funktionen - um es zu wiederholen - eine nach der anderen von Zellorganen auf vielzellige Organe über.

Wenn also auch diese Funktionsausübung schrittweise auf ein vielzelliges Organ überging, auf das Gehirn, dann bedeutet das nur die letzte Konsequenz in der Evolution der Vielzeller und ist ein völlig natürlicher, sich mit Notwendigkeit ergebender Ablauf. Von jetzt ab braucht immer nur der Zellkörper durch die so immens präzise Tätigkeit des Genetischen Code aufgebaut zu werden. Weitere zusätzliche Organe bildet das vielzellige Gehirn über erworbene Verhaltensweisen. Die menschliche Sprache tritt als entscheidend wichtiges Hilfsorgan hinzu - und schafft als Begleiterscheinung das abstrakte Denken. Auch die Sprache beruht auf erworbenen Steuerungen, bestimmte Information über entsprechende Lautsignale weiterzugeben. So ist der Mensch nicht nur auf Nachahmung angewiesen, um von anderen erworbene Fähigkeiten auf sich zu übertragen, sondern über Sprache und später über den artifiziellen Funktionsträger Schrift wird die Übertragung jeder Erfahrung, jeder Meinung, jeder Schlußfolgerung noch weit umfassender, einfacher, präziser und nicht zuletzt energiesparender möglich. Während bis zu diesem entscheidenden Entwicklungspunkt nur solche Verbesserungen auf Nachkommen übertragen werden konnten, die im Genetischen Code Niederschlag fanden, wodurch die Fäden immer länger wurden, konnten nunmehr Verbesserungen des Zellkörpers durch künstliche Organe mühelos und fast beliebig transferiert werden. Damit hatte die Energonentwicklung eine weitere hemmende Schranke überwunden, und ähnlich wie bei der Entstehung der Vielzeller eröffneten sich für sie neue Dimensionen.

Von jetzt ab mußte anorganisches Material nicht mehr den Weg durch den Zellkörper nehmen, um dann von diesem in Funktionsträger verwandelt zu werden. Von jetzt ab konnte anorganisches Material gleich außerhalb des Körpers funktionalisiert werden, was eine signifikante Vereinfachung des Vorganges bedeutet. Und über die artifiziellen Funktionsträger Sprache und Schrift konnten sowohl erworbenes Verhalten wie auch jedes Aufbaurezept für zusätzliche Organe direkt und indirekt an andere weitergegeben, an diese übertragen werden. Bis zum heutigen Tage wurde die menschliche Einsicht in die tatsächlichen Zusammenhänge und die Beurteilung des tatsächlichen Standortes des Menschen innerhalb der Lebensentfaltung durch das ähnliche Erscheinungsbild unseres Körpers und jenes der Tiere blockiert. In Wahrheit gehören wir ebenso wenig zu den Affen und den sonstigen Vielzellern, wie die Keimzellen eines Rehs oder einer Tanne zu den Einzellern gehören. Im Menschen gelangte die Evolution der Energone nach dem Entstehen der Zelle zum zweiten Male zu einer besonders effizienten Einheit, die gewaltige neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnete und dem Lebensstrom zu einem immensen weiteren Anschwellen verhalf.



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02.08.2009 um 19:39
Hat niemand was zum Obigen zu sagen?


Achja link: http://www2.hs-fulda.de/fb/sw/profs/stahlmann/evo.htm (Archiv-Version vom 26.09.2009)


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15.11.2012 um 23:59
Ich dachte das missing link ist das bindeglied vom meeresbewohner zum affen ist?


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