Cthulhus_call
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Stillstand in der Wissenschaft?
10.03.2024 um 20:48Neulich habe ich einen Artikel gelesen der mich doch sehr zum Nachdenken gebracht hat.
https://www.nature.com/articles/s41586-022-05543-x
Der Artikel ist auf englisch, aber in diesem Beitrag der SWR wird er sehr gut aufbereitet.
https://www.swr.de/wissen/innovationskraft-forschung-weniger-bahnbrechende-fortschritte-100.html
Es wird die These aufgestellt, das unser Wissen zwar theoretisch weiterhin epononentiell wächst, aber die Qualität wissenschaftlicher Erkennntnisse abgenommen hat. In den letzten Jahren sind kaum bahnbrechende Erkenntnisse dazugekommen oder disruptive Patente entstanden.
Und wenn man mal darüber nachdenkt, hat sich unsere Welt zwar stark verändert und es entsteht das Gefühl das uns der Fortschritt davonläuft, aber ist dem wirklich so?
Wir fahren immer noch mit Verbrennungsmotoren und Elektromotoren durch die Gegend (beide Erfindungen sind schon über 100 Jahre alt), unser leistungsstärkster Antrieb für den Weltraumflug ist nach wie vor der chemische Raketenmotor und unsere letzte große Erfindung war der Mikroprozessor. Letzterer verändert unsere Welt immer noch, Internet, Smartphones und KI sind Anwendungen die auf ihm beruhen.
Aber nach wie vor ist kein Nachfolger in Sicht.
Auch in Punkto Energiegewinnung ist die letzte große Erfindung, die Kernspaltung schon über 70 Jahre her. Solarzellen gibt es im Prinzip schon seit 100 Jahren auch wenn sie dank kontinuierlicher Entwicklung endlich wirtschaftlich geworden sind.
Seit Jahrzehnten hört man immer wieder, das erste kommerzielle Kernfusionskraftwerk, ist quasi nur noch 10-20 Jahre Forschung entfernt und auch der Quantencomputer ist noch viele Jahre von praktischer Anwendung entfernt, Krebs immer noch nicht geheilt...viele Zukunftsversprechen haben sich schlicht nicht bewahrheitet.
Doch woran liegt das? Dazu gibt es mehrere Erklärungsversuche:
These 1) Forschungsförderung setzt auf leicht zu vermarktende Mainstreamthemen und schnell in praktische Ergebnisse umzusetzende Forschungsergebnisse. Niemand nimmt sich mehr Zeit um wirklich zu forschen sondern versucht schnell Paper rauszujagen um relevant zu bleiben...es wird mehr auf Quantität als auf Qualität gesetzt.(Publish or Perish).
Dagegen spricht, das es trotzdem großangelegte Grundlagenforschung gibt, siehe ITER, siehe CERN, siehe ESS etc. und dort auch beachtliche Entdeckungen gemacht werden.
These 2) Die Zeit der großen Entdeckungen ist vorbei, weil wir das meiste schon entdeckt haben. Die "Low Hanging Fruits" sind abgeerntet. Wie eine Landkarte auf der alle Kontinente schon aufgedeckt wurden, bleiben einfach nur noch wenige weiße Flecken übrig. Ein Warpantrieb ist vielleicht einfach unmöglich, biologische Unsterblichkeit für Menschen auch, vielleicht sind wir zu dumm um eine Weltformel für die Physik zu entdecken.
Was denkt ihr darüber?
Hier noch ein paar weiterführende Links zu dem Thema:
https://www.spektrum.de/news/studie-kaum-noch-fortschritt-in-der-forschung/2095782
https://www.nature.com/articles/s41586-019-0941-9
https://www.telepolis.de/features/Forschung-Weniger-Durchbrueche-schleppender-Fortschritt-7453093.html?seite=2
https://www.nature.com/articles/s41586-022-05543-x
Der Artikel ist auf englisch, aber in diesem Beitrag der SWR wird er sehr gut aufbereitet.
https://www.swr.de/wissen/innovationskraft-forschung-weniger-bahnbrechende-fortschritte-100.html
Es wird die These aufgestellt, das unser Wissen zwar theoretisch weiterhin epononentiell wächst, aber die Qualität wissenschaftlicher Erkennntnisse abgenommen hat. In den letzten Jahren sind kaum bahnbrechende Erkenntnisse dazugekommen oder disruptive Patente entstanden.
Und wenn man mal darüber nachdenkt, hat sich unsere Welt zwar stark verändert und es entsteht das Gefühl das uns der Fortschritt davonläuft, aber ist dem wirklich so?
Wir fahren immer noch mit Verbrennungsmotoren und Elektromotoren durch die Gegend (beide Erfindungen sind schon über 100 Jahre alt), unser leistungsstärkster Antrieb für den Weltraumflug ist nach wie vor der chemische Raketenmotor und unsere letzte große Erfindung war der Mikroprozessor. Letzterer verändert unsere Welt immer noch, Internet, Smartphones und KI sind Anwendungen die auf ihm beruhen.
Aber nach wie vor ist kein Nachfolger in Sicht.
Auch in Punkto Energiegewinnung ist die letzte große Erfindung, die Kernspaltung schon über 70 Jahre her. Solarzellen gibt es im Prinzip schon seit 100 Jahren auch wenn sie dank kontinuierlicher Entwicklung endlich wirtschaftlich geworden sind.
Seit Jahrzehnten hört man immer wieder, das erste kommerzielle Kernfusionskraftwerk, ist quasi nur noch 10-20 Jahre Forschung entfernt und auch der Quantencomputer ist noch viele Jahre von praktischer Anwendung entfernt, Krebs immer noch nicht geheilt...viele Zukunftsversprechen haben sich schlicht nicht bewahrheitet.
Doch woran liegt das? Dazu gibt es mehrere Erklärungsversuche:
These 1) Forschungsförderung setzt auf leicht zu vermarktende Mainstreamthemen und schnell in praktische Ergebnisse umzusetzende Forschungsergebnisse. Niemand nimmt sich mehr Zeit um wirklich zu forschen sondern versucht schnell Paper rauszujagen um relevant zu bleiben...es wird mehr auf Quantität als auf Qualität gesetzt.(Publish or Perish).
Dagegen spricht, das es trotzdem großangelegte Grundlagenforschung gibt, siehe ITER, siehe CERN, siehe ESS etc. und dort auch beachtliche Entdeckungen gemacht werden.
These 2) Die Zeit der großen Entdeckungen ist vorbei, weil wir das meiste schon entdeckt haben. Die "Low Hanging Fruits" sind abgeerntet. Wie eine Landkarte auf der alle Kontinente schon aufgedeckt wurden, bleiben einfach nur noch wenige weiße Flecken übrig. Ein Warpantrieb ist vielleicht einfach unmöglich, biologische Unsterblichkeit für Menschen auch, vielleicht sind wir zu dumm um eine Weltformel für die Physik zu entdecken.
Was denkt ihr darüber?
Hier noch ein paar weiterführende Links zu dem Thema:
https://www.spektrum.de/news/studie-kaum-noch-fortschritt-in-der-forschung/2095782
https://www.nature.com/articles/s41586-019-0941-9
https://www.telepolis.de/features/Forschung-Weniger-Durchbrueche-schleppender-Fortschritt-7453093.html?seite=2