Verschieben wir das lieber, ich dachte das zB. das erster Einwand relativ klar zeigt, das ich Albert eben nicht relativiert habe..sondern voll zugestimmt...
Du schriebst:
perttivalkonen schrieb:
Du verweist auf Albert. Daß Du dessen "Gesang" da selbst relativierst, ändert jedoch nichts daran, daß Du Deinen eigenen "Gesang" da in eine illustre Gesellschaft stellst, weswegen ich mich zur Bedeutung des "Illustren" äußerte.
Was allenfalls bedeutet, daß ich Dich in einem nebensächlichen Teilaspekt mißverstanden hätte. Daß Du dennoch mit ihm dieses Lied singst, Dich also in illustre Gesellschaft stellst, habe ich erfaßt, angesprochen und diesem den Inhalt meines Posts gewidmet.
Wenn, dann war meine Entgegnung, was das Verstehen Deines Beitrages betrifft, also ne Punktlandung mit nem Mißversteher am Rande, der aber nichts zur Sache tut, da er meine Darlegunge ja nicht beeinflußt. Wieso Du da ein "Du liest mich nicht" heraushörst, ist mir nicht ganz klar. Mißverstehen geht schließlich auch mit Gelesenem.
Z. schrieb:Und klar stimme ich mit meinem eigenem Spagat voll selbst überein... (na ja nicht immer...aber sonst erfolgte keine ordentliche Sortierung...dazu brauchts nen Kritiker im 2 in 1 Verfahren...ich spreche unseren Falles jedoch über den Fall... nach erfolgter Sortierung)
Schon hier kommt es also zu Kontroversen, die sich bereits gelöst haben sollten...siehe Zitate.
Es bleibt neblig. Selbst wenn ich Dich bezüglich Deiner Einstellung zu Einsteins kritischer Position gegenüber der Nichtbestimmbarkeit / Nichtvorhersagbarkeit dieverser Quantenprozesse mißverstanden habe, so habe ich dennoch verstanden, daß Du seinen Anspruch, die "tieferen Gründe" mögen auch für die Quantenwelt noch gefunden werden, gutheißt. Damit stellst Du jene, die auch für die hier verhandelte Grenzfrage "Zustandekommen der Feinabstimmung" mit einem Hinausgreifen über jene Grenze hinaus auf das Finden der "tieferen Gründe" hoffen, quasi neben Einstein, den Illustren.
Und da sag ich, das gilt nun mal nicht für Grenzfragen und das Ausgreifen in die Metaphysik. Dem würde Albert wohl auch nicht zustimmen.
Zumindest sehe ich nicht, daß hier eine Kontroverse schon gelöst wäre oder auch nur sein sollte.
Was Deine Zustimmung zu Deinem eigenen Spagat betrifft, so verwundert mich das nicht nur nicht, ich kann es sogar bis zu einem gewissen Punkte nachvollziehen. Würde es nur eine einzige Lotterie 6 aus 49 geben und nur eine einzige Ziehung dieser Lotterie, und würde nur ein einziger Mensch ein Los gekauft haben - gewönne dieser Mensch dann den Hauptgewinn, ich würde laut "Schiebung!" rufen. Bei dieser rein rechnerischen Unwahrscheinlichkeit wären also Lenkung und Absicht sonnenklar. Lenkung und Absicht, wohl gemerkt. Nicht aber ein Naturgesetz, welches zufällig gezogenen Zahlen den Zufall selbst im Einzelfall raubt und sich nach Sinn, Ziel und Nutzen richtet. Teleologie ist dem Bewußtsein vorbehalten, nicht der Physik. Deswegen sagte ich, daß bei einer Vorverlagerung des "tieferen Grundes" der Feinabstimmung in unserem Universum in eine Gesetzmäßigkeit "vor der Zeit" eben auch die Frage nach dem "wieso diese Konstantenkonstellation und keine andere" automatisch mit vorverlagert wird. Die bloße Annahme, daß ein tieferer Grund bei der Entstehung eines einzelnen Universums genau diese Feinabstimmung zwangsweise hervorgebracht hat, ist eben keine Erklärung für diese Auswahl unter allen sonstigen Möglichkeiten.
Dein Spagat ist "weil keine Regel erkennbar ist, muß es eine geben", und das ist nicht haltbar. So arbeiten VTler, "gerade daß nichts für die VT spricht, spricht besonders für die VT".
Z. schrieb:Auch mein Einwand, Bohms Sicht auf die Quantenmechanik betreff, der Alberts Annahmen erweitert/stärkt (Determinismus) kam bei deiner Antwort überhaupt nicht an.
Kein Wunder, schließlich hab ich Dich gelesen, aber nicht de Broglie/Bohm. Daß Dein "ich sympathisier mit denen" ein Einwand betreffe QM pro Albert war, war Deinem Beitrag nicht zu entnehmen.
Z. schrieb:(Ist Ok kein Vorwurf)
Nun ja, ich werfs mir aber selbst - ein wenig! - vor, de Broglie und Bohm nicht gleich nachrecherchiert zu haben.
Z. schrieb:das ich den Deterministischen Grund-Gedanken auf die ganze Entstehungsgeschichte interpoliert habe.
Wikipedia: Interpolation (Mathematik)
Dh. dem Quantemechanischen Zufall betreff, der deine Lotterie stützte, könnte auf deterministischem Wege entgegen getreten werden.
:D Der Interpolations-Link war jetzt nicht nötig
:DDer Witz ist, daß selbst bei einem durchdeterminierten Universum die mit dem Uranfange zusammen entstehenden Grundbedingungen ja erst entstehen und somit nicht selbst mit der Durchdeterminiertheit (die da ja erst einsetzt) nicht erklärt werden können. Das ist der grundlegende Unterschied, daß Du die debroglie-bohmsche Regelentsprechbarkeit eben nicht über die "Grenze" von allem hinaus extrapolieren kannst. Is ja das Dilemma, daß selbst die absoluteste Kausalität im Falle eines Uranfangs nicht kausal herzuleiten ist.
Naja, und was dieses betrifft:
Z. schrieb:ZB. Ein einziges Universum davor ausreichen, alle gefolgten Konstanten etc erklären, die somit folgen mussten.
Ein einziges Universum vor dem unseren (Big Bounce) sollte ausreichen, daß zumindest
eine Sache in unserem Universum festgelegt ist: Das Ende unseres Universums in einem Big Crunch.
Dumm nur: schau mal aus dem Fenster! Da "siehst" Du ne beschleunigte Expansion. Wenn Du das interpolierst, bekommste keinen Big Crunch, sondern nen Big Rip für die Zukunft. Und damit auch kein Big Bounce. Und das kannste dann mal in die andere Richtung extrapolieren, dann sieht unser Big Bang auch nicht mehr nach der Rückseite eines Big Crunchs aus. Was die Konstantenabstimmungserklärung durch ein "Ein einziges Universum davor" doch arg desavouiert.
Ich bleibe dabei, wir reden hier über Metaphysik, nicht über Physik. In der Metaphysik kann man sich natürlich alles zurechtwünschen, muß nur dreimal die Hacken zusammenschlagen. Aber als ne wirkliche Erklärung sehe ich das nicht an. Sonst komm ich mit meinem Gott daher, den Du dann ebenfalls gefälligst zu berücksichtigen hättest. Wenn Du darauf mit einem "soweit kommts noch" reagieren wolltest, verstehst Du vielleicht auch, weshalb ich mich ebenso gegen Erklärungen mit dem "Jenseits" wehre. Und warum das vollste Berechtigung besitzt und nicht nur meine persönliche Verweigerungshaltung darstellt.
Nicht ohne Grund hatte ich in meinem von Dir etwas beanstandeten Antwortbeitrag von Metaphysik gesprochen. Ich denke, ich habe Dich da gelesen und verstanden.
Z. schrieb:Desweiteren habe ich, wenn auch etwas philosophisch wirr, versucht dir einen Anhaltspunkt hinterlassen, welches diesen als deterministisch behaupteten Vorgang massgeblich steuern könnte. Die Gravitation. Das erfordert natürlich mehr Darstellung.
Vor allem eine fertige LQG. Jedoch sollte dies nicht alzu schwierig gewesen sein aus meiner Sauklaue herauszudeuten!?
Leider doch. Vor allem halte ich es ohnehin für irrelevant, denn eine gesetzmäßige, wenn nicht gar deterministische Aufklärung der Quantenwelt halte ich durchaus für eine Möglichkeit (und ehrenwerte Hoffnung), wie überraschend das auch wäre. Auch ne Vereinigung aller vier Kräfte spielt sich "intern" ab. Aber wie gesagt, sobald es um die wirklichen Grenzfragen dreht, die sich also mit der Grenze der Existenz selbst befassen, nicht mit derzeitigen Grenzen des Erkennens, die sich per se stets überwinden / verschieben lassen, sehe ich die Analogie nicht mehr gegeben. Das eine können wir intern knacken, das andere nicht.
Wie gesagt, auch bei den "wirklichen" Grenzfragen halte ich eine Beschäftigung für Sinnvoll, ja geboten...
Z. schrieb:Nun ich habe die Vermutung du warst beim Lesen abgelenkt. Vlt. weil du den Diskurs mit persönlichen Motiven vermischt siehst (beiderseits?) ??
Ich hoffe, mein Mißverständnis (und mein fehlender Beitrag, es zu beseitigen) ist klar, ebenso, daß und warum ich die Annahme "tieferer Gründe" bei erkenntnisbedingten und bei existentiellen Grenzen unterschiedlich behandle, weswegen mancher Einwand für mich schlicht irrelevant ist. Vielleicht hilft Dir das, mein früheres Eingehen auf Deine Beiträge hier besser zu verstehen.
Persönliche Motive spielen selbstverständlich immer eine Rolle. Ein Unterschied mag der Grad sein, wie stark sie mit hineinspielen und auf Antworten oder verstellte Sichten Einfluß nehmen. Vor allem aber macht es einen Unterschied, ob ich mir dessen bewußt bin (was dann nicht unwesentlich den Grad der Einflußnahme minimieren hilft).
Bis denne!