Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin
19.01.2019 um 19:34off-peak schrieb:Das ist ein Irrtum.Hmm. Kann durchaus sein.
Wie hoch war die Alphabetisierungsquote? Ich habe keine Ahnung um ehrlich zu sein.
off-peak schrieb:Das ist ein Irrtum.Hmm. Kann durchaus sein.
teardrop. schrieb:Hast du eine Ahnung, wie die das herstellen (wollen)?Es ist schlichtweg unmöglich Antimaterie- bzw. Positronenglobuli herzustellen, weil Positronen äußerst kurzlebig sind, da sich Positronen und Elektronen aus der umgebenden Materie gegenseitig auslöschen.
JohnDifool schrieb:Eine C1-Potenz entspricht bekanntlich einer Verdünnung von 1:100.Sorry. Das ist natürlich Unsinn, weil beim Herstellungsprozess der Globuli eine nicht klar definierte Menge einer C1-Lösung auf eine unbestimmte Anzahl von Zuckerkügelchen versprüht wird. An den nachfolgenden Aussagen meines letzten Beitrags dürfte das allerdings nicht viel ändern.
Das würde aber bedeuten, dass ein einziges handelsübliches 20g-Fläschen Globuli 0,2g einer radioaktiven Substanz enthielte
Als Maria Theresia von Österreich (1717–1780) im Jahr 1774 ein Gesetz verabschiedete, das für Kinder ab sechs Jahren den verbindlichen Schulbesuch vorsah, gingen nur 30.000 wirklich zur Schule, schätzungsweise ein Sechstel der "schulpflichtigen" Kinder. Bis 1784 war die Zahl auf 119.000, etwa drei Fünftel, bis 1828 auf neun Zehntel der Kinder im schulpflichtigen Alter angestiegen.Quelle (Archiv-Version vom 14.12.2018)
weil beim Herstellungsprozess der Globuli eine nicht klar definierte Menge einer C1-Lösung auf eine unbestimmte Anzahl von Zuckerkügelchen versprüht wird.Das ist für mich auch der wirklich unheimliche Punkt, da die HP ja keinerlei Angaben darüer macht, wie groß die ursprüngliche Menge eigentlich war/ist.
Bis dahin galt "der kleine Mann" (+seine Frau und seine Kinder) nicht sonderlich viel.Das heißt aber nicht, dass er nicht lesen konnte.
teardrop. schrieb:Im Übrigen glaub ich nicht, dass man, nur weil man H. mag, an ner Art Verfolgungswahn leidet und denkt, an jeder Ecke würde jemand versuchen, diese zu verunglimpfen.
Wozu auch?
Oder denkst du ernsthaft, es gibt so ne Art "H.verschwörung",
Libertin schrieb am 17.01.2019:Und doch hat sich diese Anbieter keiner ausgedacht um die Homöpathieszene zu denunzieren.
teardrop. schrieb:oder irgendwelche durchgeknallten Homs, die denken, es würde gezielt Stimmung gemacht, indem Mittel erfunden werden, die es nicht gibt? :DOb es solche Kandidaten wirklich gibt weiß ich zwar nicht, habe bisher noch keinen gehört gelesen der sich in diese Richtung geäußert hätte. Wie ich aber schon sagte, würde es mich zumindest nicht wundern, wenn da draußen ein paar solcher Knalltüten herumlaufen würden.
off-peak schrieb:Das heißt aber nicht, dass er nicht lesen konnte.Für den "kleinen Mann" waren Hahnemanns Pülverchen unerschwinglich, aber zu ihnen hatte er ohnehin nur wenig Berührungspunkte. Seine bevorzugte Klientel würde man heute wohl "gehobener Mittelstand" nennen, niederer und etwas höherer Adel und Gutbürgerliche. Mehrere Sprachen in Wort und Schrift zu beherrschen war dort ebenso usus wie die Subskription von Lokal- bis Nationalanzeiger.
JohnDifool schrieb:Mit äußerst viel gutem Willen könnte man vielleicht annehmen, dass als Ursubstanz nicht Positronen sondern ein Radionuklid verwendet wurde, welches beim radioaktiven Zerfall Positronen emittiert.Hatte ich vor einem Monat schon geschrieben...
geeky schrieb: Seine bevorzugte Klientel würde man heute wohl "gehobener Mittelstand" nennen, niederer und etwas höherer Adel und Gutbürgerliche.Also so umgerechnet die gleiche Klasse wie heute... mehr Wehwehchen als wirkliche Probleme gepaart mit der Arroganz es besser zu wissen als die doofe "Schulmedizin".
Für den "kleinen Mann" waren Hahnemanns Pülverchen unerschwinglich,Was hat der Preis der Hahnemann´schen Medizin mit der Alphabetisierungsrate zu tun?
off-peak schrieb:Das ist für mich auch der wirklich unheimliche Punkt, da die HP ja keinerlei Angaben darüer macht, wie groß die ursprüngliche Menge eigentlich war/ist.Ganz genau!
rambaldi schrieb:Hatte ich vor einem Monat schon geschrieben...Okay. Das hatte ich übersehen. Danke für den Link. :)
In Deutschland gibt es immer noch Ärzte, die Homosexuelle heilen wollen – und das auch gesetzlich dürfen.
Gero Winkelmann ist vieles: Allgemeinmediziner, Präsident des Bundes Katholischer Ärzte, laut eigener Aussage ausgebildeter Homöopath – und ein Mann, der anderen Männern ihre homosexuelle Neigung austreiben will. Er sagt: "Nicht ich heile, sondern derjenige heilt sich selbst. Indem sein Organismus sozusagen alle sechs Wochen ein spezielles homöopathisches Mittel kriegt in Hochpotenz um diese Querelen oder diese Ursachen die ihm jetzt belasten automatisch beseitigt werden. Es gibt kein Medikament was speziell heißt, dass eine homosexuelle Neigung weg geht."
Mit homoöpathischen Mitteln werden die Patienten entgiftet, so nennt das Winkelmann, der seine Praxis im Süden von München hat. Allerdings hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Homosexualität bereits 1992 aus ihrem Krankheitskatalog gestrichen. Das weiß auch Winkelmann. Deshalb nennt er Homosexualität "eine behandlungsbedürftige Störung, weil wenn ich Krankheit sage, gibt’s sofort eine Anzeige."
wuec schrieb:Unser (homosexueller) Gesundheitsminister Spahn hält das zwar für "Quatsch" und "Körperverletzung", meint allerdings auch, dass man dagegen juristisch kaum vorgehen könne.Spahns Bezeichnung "Körperverletzung" ist juristisch IMHO auch "Quatsch"
Gegen Körperverletzung! Aha!
rambaldi schrieb:wie lief da die homöopathische Arzneimittelprüfung?Na das ist ja wohl das Geringste aller Probleme.
Er sagt: "Nicht ich heile, sondern derjenige heilt sich selbst. Indem sein Organismus sozusagen alle sechs Wochen ein spezielles homöopathisches Mittel kriegt in Hochpotenz um diese Querelen oder diese Ursachen die ihm jetzt belasten automatisch beseitigt werden. Es gibt kein Medikament was speziell heißt, dass eine homosexuelle Neigung weg geht."
Mit homoöpathischen Mitteln werden die Patienten entgiftet, so nennt das Winkelmann, der seine Praxis im Süden von München hat.Also ist die hom Arzneimittelprüfung sehr einfach. Jedes Mittel das bei gesunden (unschwulen!) Probanten Vergiftungssymptome oder sehr ähnliche Symptome hervorruft, ist geeignetes Mittel zum entgiften.
Was hat das mit Alternativmedizin oder Impfungen zu tun?
Wir haben in unseren Studien einen bisher wenig beachteten Zusammenhang aufgezeigt: Wer auf Homöopathie schwört oder Impfungen ablehnt, der hat oftmals einen Hang dazu, an Verschwörungstheorien zu glauben.
Warum gibt es diesen Zusammenhang?Überraschend?
Die Wissenschaft der Medizin setzen diese Menschen mit der Pharmabranche gleich. Und die Pharmaindustrie nehmen sie als böse Macht wahr, der sie misstrauen. In einem unserer Experimente zeigte sich beispielsweise, dass die Anhänger von Verschwörungstheorien eher an die Wirksamkeit eines neuen – fiktiven – Medikaments glaubten, wenn es eine kleine Selbsthilfegruppe entwickelt hatte, als wenn es aus den Laboren eines Pharmamultis kam.
Obwohl es einen grossen Aufwand, viele Jahre und komplizierte Verfahren braucht, um ein neues Medikament zu entwickeln?
Ja. Im Zentrum des Denkens steht die Angst vor der grossen Macht, rationale Zusammenhänge treten in den Hintergrund.
Warum ist dieses Denken gerade im deutschsprachigen Raum so populär? In England ist man der Wissenschaft gegenüber beispielsweise positiver eingestellt.
Das hat sicher vielfältige Gründe, einer davon ist eine lange Tradition der Naturheilkunde im deutschsprachigen Raum. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gab es eine grosse Bewegung, die «zurück zur Natur» wollte, von der Anthroposophie über die Lebensreformbewegung. Die Nationalsozialisten haben dann die aus ihrer Sicht böse Schulmedizin verteufelt und Naturheilverfahren gelobt, was auch viel mit ihrem antisemitischen Denken zu tun hatte. Das Ganze lässt sich aber noch weiter zurückverfolgen.
Hinter der Ablehnung der Schulmedizin steckt auch eine allgemeine Skepsis gegenüber der Wissenschaft?
Bei jenen, die auf alternative Heilmethoden setzen, ist das tendenziell so. Bei den Impfgegnern sieht es meist etwas anders aus. Die beziehen sich häufig auf eine einzige Studie, die einen Zusammenhang mit Autismus behauptete.
Pia Lamberty und Prof. Dr. Roland Imhoff vom Psychologischen Institut der JGU haben vor diesem Hintergrund mehrere Studien durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen Verschwörungsmentalität und der Bevorzugung alternativer Heilmethoden zu untersuchen. Sie befragten ihre Probanden – 392 Studienteilnehmer in Deutschland und 204 in den USA – über die Nutzung von insgesamt 37 verschiedenen Verfahren von Aromatherapie und Bachblüten über Hypnose und Yoga bis zu Antibiotika und Bluttransfusion. Die Teilnehmer sollten beispielsweise angeben, wie häufig sie die jeweilige Therapie nutzen und wie effektiv sie ihrer Meinung nach ist. "In Deutschland fanden wir einen eindeutigen, unglaublich starken Zusammenhang zwischen Verschwörungsmentalität und Befürwortung alternativer Methoden", so Lamberty. In den USA besteht ebenfalls eine Korrelation, allerdings nicht so stark ausgeprägt.
Zwei weitere Studien untermauerten den Befund und zeigten zudem, dass die psychologische Brücke zwischen einer Verschwörungsmentalität als einer politischen Haltung und der Bevorzugung von Alternativmedizin in einem Misstrauen gegenüber Macht begründet liegt. "Alles, was mit Macht in Verbindung gebracht wird, wie zum Beispiel die Pharmaindustrie, wird von Verschwörungstheoretikern sehr skeptisch beurteilt", erklärt Lamberty. In einer der Studien sollten die Teilnehmer über die Zulassung eines fiktiven pflanzlichen Medikaments gegen Ängste, Gastritis und leichte Depressionen entscheiden. Personen mit stark ausgeprägter Verschwörungsmentalität bewerteten das Medikament HTP 530 als positiver und wirksamer, wenn es von einer als machtlos geltenden Patientengruppe entwickelt wurde als von einem Pharmakonsortium.
Pia Lamberty und Roland Imhoff heben die Bedeutung dieser Befunde für das Gesundheitswesen hervor, dass ein generalisiertes Misstrauen gegenüber Machtstrukturen die medizinischen Entscheidungen beeinflusst. "Das individuelle Verständnis einer Erkrankung und die Wahl der Behandlung kann also mehr von ideologiegeprägten Persönlichkeitsmerkmalen abhängen als von rationalen Überlegungen", schreiben die beiden Autoren in einem Beitrag für das Fachmagazin Social Psychology. Eine Verschwörungsmentalität kann beeinflussen, was Patienten für die eigentliche Ursache einer Erkrankung halten, was sie als Anfangssymptom und physiologische Reaktion ansehen und wen oder was sie für ihre Behandlung auswählen.
Die beiden Psychologen machen aber auch deutlich, dass für die Interpretation der Studienergebnisse der Umkehrschluss nicht gilt: Nicht jeder, der zu alternativen Heilmitteln greift, glaubt auch an Verschwörungstheorien.