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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

22.983 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psiram, Homöopathie, Pharmaindustrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 10:44
Treffen sich zwei Wissenschaftler.
Sagt der eine: Was tun wir nur? Wir bekommen einfach keinen eindeutigen Beweis nach höchsten Qualitätsansprüchen gebacken.
Sagt der andere: Drauf gesch... Ziehen wir uns einfach Meinungsforscher hinzu.

Stimmt. Ist nicht sonderlich witzig. Vor allem weil es die grauenhafte Realität beschreibt.
Unter der Überschrift Homöopathie-Wende in Deutschland? findet nämlich genau das statt.
Meinung schlägt Evidenz.
Mit Blick auf eine noch unveröffentlichte, repräsentative Forsa-Umfrage, die dem DZVhÄ vorliege, prognostiziert sie seitens der Patienten eine stärkere Nachfrage nach der Einbindung der Homöopathie in den medizinischen Behandlungsalltag.
„51 Prozent der Deutschen stimmen laut Umfrage der Meinung zu, dass die steigende Nachfrage nach Homöopathie eine Wende in der Medizin einleitet hin zu einer integrativen Medizin, also dem Miteinander von Schul- und Naturmedizin“, sagt Bajic. Nur 28 Prozent stimmten dieser Auffassung nicht zu, 21 Prozent trauten sich keine Einschätzung zu („weiß nicht“).
Die Homöopathie sei, wie Bajic betont, narrativ basiert, Empathie spiele eine wichtige Rolle, und die medikamentöse Therapie sei unter Zuhilfenahme sorgsam ausgewählter homöopathischer Arzneimittel auf das notwendigste Minimum reduziert.
aerztezeitung.de (Archiv-Version vom 07.01.2019)

Narrativ basiert.
Ein neues Spielfeld für das Bullshit-Bingo.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 10:48
Zitat von wuecwuec schrieb:Narrativ basiert.
passt doch. Ein Gschichtldrucker


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 10:52
Zitat von wuecwuec schrieb:„51 Prozent der Deutschen stimmen laut Umfrage der Meinung zu, dass die steigende Nachfrage nach Homöopathie eine Wende in der Medizin einleitet hin zu einer integrativen Medizin, also dem Miteinander von Schul- und Naturmedizin“
Das ist genau das, was ich immer an der Homöopathie kritisiere. Homöopathie ist keine Naturmedizin, sondern probiert sich immer nur dieses Mäntelchen umzulegen.
Und dann auch noch diese Fragestellung, als wenn sich "Schulmedizin und "Naturmedizin feindlich gegenüberstehen würden.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 10:52
@Bishamon
Klar passt es (ist sogar mal entwaffnend aufrichtig).
Bullshit bleibt es dennoch, weil ein Patient keinen fröhlichen Geschichtenverzapfer braucht sondern fachkundige Hilfe.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 10:57
@Wichtgestalt
Zitat von WichtgestaltWichtgestalt schrieb:Und dann auch noch diese Fragestellung, als wenn sich "Schulmedizin und "Naturmedizin feindlich gegenüberstehen würden.
Jupp. Deswegen hatte ich die Passage zitiert.
Aber so geht halt das Narrativ. Tricksen wo immer möglich.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 12:08
Nach nochmaligem Lesen bin ich mir der Sache nicht mehr so sicher.
„In Zeiten, in denen Ökonomisierung, Zeitverdichtung, Polymedikation und zunehmende Antibiotikaresistenz zu großen Herausforderungen werden, ist die Homöopathie insbesondere für viele chronisch kranke Patienten eine Hilfe“, postuliert Cornelia Bajic, 1. Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ), im Gespräch mit der „Ärzte Zeitung“.
Diese Passage könnte durchaus von der Titanic-Redaktion geklöppelt worden sein.

Sie leiden unter Zeitnot?
Gehen sie zum Homöopathen, der nimmt sich 90min für die Erstanamnese.
Danach sind die Terminzwänge zwar größer geworden, aber während der 90min ist alles total gechillt. Fast wie Urlaub (nur teurer) 😠
*
Fast noch geiler ist die Polymedikamentation.
Wie empfiehlt es Onkel Hahnemann sinngemäß? Versuch mal Arnica D(x). Wenn es nichts taugt, versuchst du halt geriebene Biene C(x)

Und was empfiehlt Bajics Verein?
Homöopathie zusätzlich zur konventionellen Behandlung!
„Sie gilt als Inbegriff der ‚sanften Medizin‘ und kann als solche auch in der Krebsbehandlung wertvolle Dienste leisten.“ Parallel zur konventionellen Medizin könne sie zum Beispiel die Nebenwirkungen einer Chemo- oder Strahlentherapie mindern und so die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
Quelle
Hahnemann würde sich im Grabe umdrehen, aber der olle Zausel juckt den modernen, aufgeklärten Homöopathen ja sowieso kein bisschen.

Das, werte Freundinnen und Freund des geschüttelten Schwachsinns, ist Polymedikamentation in Perfektion. (zumindest wenn man davon ausgeht, dass Hom irgendwas mit Medikamenten zu tun hätte. Die Homöopathen gehen bekanntlich davon aus!)
**
Und welches homöopathische Schüttelmittel hilft eigentlich alternativ, wenn der Einsatz von Antibiotika dringend angeraten wäre?

Befragen wir dazu Dr Bajic, die muss es schließlich wissen:
Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) ist bestürzt über den Tod eines siebenjährigen Jungen in Italien, der am vergangenen Samstag an den Folgen einer Otitis Media (Mittelohrentzündung) gestorben ist.

"Hier liegt offenbar ein ärztlicher Kunstfehler vor", erklärt Cornelia Bajic, erste Vorsitzende des DZVhÄ. "Der Verzicht auf Antibiotika scheint in diesem Fall eine klare unterlassene Hilfeleistung und nicht mit dem ärztlichen Selbstverständnis vereinbar."
Quelle

Jupp. Eindeutig Satirehelden.
Vielleicht doch nur ein Schabernack der Titanic?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 13:45
Zitat von WichtgestaltWichtgestalt schrieb:Und dann auch noch diese Fragestellung, als wenn sich "Schulmedizin und "Naturmedizin feindlich gegenüberstehen würden.
Das gehört halt zur Grundverlogenheit der Homöobetrüger. Die Propagandabetreiber unter den HP wissen doch haargenau daß sie eine betrügerische Pseudomedizin betreiben und wollen sich einfach nur ihr Geschäft erhalten...


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 14:33
Zitat von teardrop.teardrop. schrieb am 04.01.2019:Okay, es kann natürlich sein, dass die H. ihren Angebotskatalog erweitert hat und vllt andere Substanzen jetzt auch mitaufgenommen hat (hab grad kein H. Compendium zur Hand, da könnte man das nachlesen).
ROFL, wie oft haben wir hier im Thread schon schwachsinnige HP wie z.b. die Antimaterie dahergebracht?

Oder Plutonium
https://www.allmystery.de/fcgi/?m=search&thread=11917&query=plutonium

Zyankali ist auch ganz natürlich
https://www.remedia.at/kalium-cyanatum/a924

Und natürlich nur natürlich vorkommende Röntgenstrahlen
https://www.remedia.at/x-rays/a899

Und glaubt irgendwer daß ein Laie bei "Natur" die ganzen Nosoden meint?

P.S.
Und wenn das alles natürlich ist... besteht dann die ganzen bösen Medikamente von Big Farmer nicht auch aus natürlich vorkommenden Atomen?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 14:34
Zitat von rambaldirambaldi schrieb:Plutonium
ist zumindest natürlich. Das ist natürlich unstrittig.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 14:37
Zitat von wuecwuec schrieb:ist zumindest natürlich
Kann man dann ein "Natürlichkeitszertifikat" bekommen? Nicht daß in der Urtinktur böses, im Kernreaktor künstlich erzeugtes Pu war...


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 14:44
Zitat von rambaldirambaldi schrieb:Kann man dann ein "Natürlichkeitszertifikat" bekommen?
Das gibt es tatsächlich. Nennt sich Periodensystem.

Gut, bei Homöopathen sollte man sicherheitshalber noch eine Erklärung mitgeben, der zu entnehmen ist, dass es dabei nicht um so eine Periode geht.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 15:24
Zitat von wuecwuec schrieb:Periodensystem.
Aber da geht doch nicht wirklich daraus hervor ob es ein natürlich vorkommendes Pu(xxx) war?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 15:53
Keine Ahnung.
Wir haben heute gelernt, dass narrativ-basierte Homöopathie (NbH) das natürliche Gegenstück zur EbM darstellt.
Also kommt es vielmehr auf die Geschichte an (und nicht darauf, dass Plutonium eigentlich (bitterböse) Chemie ist, obwohl Chemie ja im Grunde natürlich und somit gut sein müsste, ach herrje muss das so verzwickt sein?)

Voila. Die Plutonium-Geschichte
Plutonium nitricum

Der Name Plutonium bezieht sich auf Pluto, den gefürchteten und erbarmungslosen Gott des Todes und der Unterwelt in der römischen Mythologie, und verweist bereits auf die zerstörerische Komponente dieses radioaktiven Elementes, das in Kernwaffen und Atombomben verwendet wird. Interessanterweise war Pluto (vom griech. ploutos = Reichtum) aber auch der Herrscher über die Schätze in der Tiefe der Erde und somit auch ein Gott des Reichtums und des Überflusses, und erinnert uns daran, wie sehr heutzutage die Faktoren Reichtum, Macht und zerstörerisches Potential auf nationaler wie internationaler Ebene miteinander verflochten sind.
Gefunden beim Homöopathischen Notdienst [nolink, trau den Vögeln nicht, da kann jeder denkbare und undenkbare (unerwünschte) Scheiß zwischen den Seiten verborgen sein]
Schönes Geschichtli.

Auch die Arznei-Charakteristika folgen des Regeln des Storytellings (Spannung, Bedrohung, Nervenkitzel, zu lösende Konflikte, Überraschung)
Themen von Zerstörung und Vernichtung, ev. generationsübergreifend, Mißbrauch, Traumatisierung, Verlust, Unfälle, Katastrophen, Krieg, schwere Krankheitsverläufe, bei denen übliche Heilmittel nicht helfen
Hohe Intuition, Frühreife bei Kindern, Hochbegabung, sehr hohe Ideale, Interesse an Mystik, spirituell
Hihihi (da wäre ich ja nie drauf gekommen)
Drang Dinge zu ordnen, perfektionistisch, zwanghaft
Wie jetzt? Chaos und Ordnung? Zerstörung und heile Welt? Das ist praktisch oder? Passt ziemlich oft.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 16:01
Und wieder mal muss sich ein Pharma-Konzern wegen extrem kriminellen Praktiken verantworten.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/pharmariese-muss-sich-wegen-menschenversuchen-in-guatemala-verantworten-15974523.html


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 16:10
@gardner

Was für ein Topaktuelles Beispiel du da raus gekramt hast..
Der amerikanische Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb infiziert in den 40er und 50er Jahren Menschen in Guatemala absichtlich mit einer Geschlechtskrankheit. Jetzt ist der Weg für einen Prozess frei. Es geht um eine Milliarde Dollar.
Das ist bereits seit mehreren Jahren bekannt gewesen..allerdings wurde erst jetzt die Anklage erlaubt.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 16:14
@Nerok
Aber es paßt für den Versuch mit einer Runde Whataboutism von den achsonatürlichen Antimaterie-, Plutonium- und Röntgenstrahlenverkäufern abzulenken...


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 16:17
@Nerok
@rambaldi
Nicht mal ignorieren.

Hier geht es um EbM, nicht um Pharma-Verteidigung.
Sonst müssten wir zum batzilliardensten Mal erklären, dass Homöopathie von Pharmas hergestellt wird und das wird zum batzilliarden und ersten Mal glatt überhört.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 16:17
Zitat von NerokNerok schrieb:Das ist bereits seit mehreren Jahren bekannt gewesen..allerdings wurde erst jetzt die Anklage erlaubt.
Ja, deshalb ist es ja auch aktuell, da ich ja meinte, jetzt müssen sie sich endlich verantworten. ;-)


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 16:20
Zitat von wuecwuec schrieb:Hier geht es um EbM, nicht um Pharma-Verteidigung.
Ich halte mich, wie bereits mehrfach von mir erwähnt, an die sehr detaillierte Diskussionsvorgabe des Threaderstellers.
Aber das wird dann gerne mal wieder übergangen, gell?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

07.01.2019 um 17:02
Zitat von gardnergardner schrieb:Ich halte mich, wie bereits mehrfach von mir erwähnt, an die sehr detaillierte Diskussionsvorgabe des Threaderstellers.
Aber das wird dann gerne mal wieder übergangen, gell?
Ich verstehe nicht ganz, wie sich ein dahin geschlonzter Link in die "detaillierten Diskussionsvorgaben" des TE einfügt? Ich lese im OP nirgends, dass es verboten sei, seinen Standpunkt darzulegen.


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