Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin
15.03.2018 um 16:46Heide_witzka schrieb:Angesichts des wirklich hanebüchenen Schwachsinns (meine Meinung), der hier stehen bleiben darf, bin ich gespannt mit welchen Beispielen die deine Behauptung belegen willstTut mir leid, das verstehe ich nicht ganz. Weshalb "stehen bleiben darf"? Bezieht sich das auf das, was ich geschrieben habe? Wenn du meinst, es löschen zu wollen/müssen, dann tu das halt.
Aber dann ist das hier irgendwann ein Monolog, und keine Diskussion mehr.
Heide_witzka schrieb:Ich habe gesagt was ich für gefährlich halte und du hast mir zugestimmt. Muss ich das jetzt echt raussuchen?Ja, eben - deshalb verstehe ich auch deine Aufregung nicht so ganz. Wenn jemand z. B. eine Krebsdiagnose erhält und der Heilpraktiker von nebenan ihm erklärt, er solle doch sein neues Wundermittelchen ausprobieren und nicht zum Arzt gehen, dann ist das gemeingefährlich und menschenverachtend. Ein H., der verantwortungsvoll handelt, würde so etwas aber nie tun, erst recht nicht ein H. der zugleich Mediziner ist (Ausnahmen wie einige kranke Psychos lasse ich jetzt mal außen vor)
Davon aber abzuleiten, dass die H. an sich gemeingefährlich sein soll, dieser Gedankengang erschließt sich mir nicht.
Heide_witzka schrieb:Und dazu versuche ich beizutragen. Dass ein "Heilsetting" seit 200 Jahren noch nicht einmal seine Grundprinzipien belegen kann ist ein Armutszeugnis, das man niemandem vorenthalten sollte.Ich finde den Begriff "Armutszeugnis" nicht passend. Ich denke weiterhin, dass wirklich ernsthafte Bemühungen, Studien zu entwickeln, die die Wirksamkeit der H. beweisen, noch nicht unbedingt so lange existieren. Die ev.basierte Medizin hat ja seit jeher so gearbeitet, und währenddessen die H. eine Art Schattendasein fristen lassen, bzw. die H. hatte nicht unbedingt Interesse daran, mit Studien ihre Wirksamkeit nachzuweisen (wozu auch, die Produkte wurden ja so oder so gekauft).
Dass man das "Heilsetting" heute auch nicht mehr in der ARt, wie von Hahnemann postuliert, vertreten kann, ist eigentlich auch klar. Da sind viel zu viele Widersprüche, Unklarheiten (die teilweise auch der Zeit geschuldet sein mögen).
Dennoch denke ich, dass er ein interessantes Phänomen entdeckt hat, das es verdient, näher untersucht zu werden.
Heide_witzka schrieb:Ärzte sind auch Menschen. Da gibt es auch Esos, religiös schwerst gehandicapte, geldgeile, Normalos und vieles mehr. Die alle findet man wohl auch unter den Ärzten, die Homöopathie verschreiben.Ja, unbestritten - aber eben auch nicht.
Davon dann ableiten zu wollen, dass H. nur verschrieben wird, weil der Verschreiber ein skrupelloser, geldgeiler Verbrecher ist, ist doch ein bisschen zu hoch gegriffen.
Heide_witzka schrieb:Wie bereits oben angemerkt, die Gründe werden vielschichtig sein. Selbst wenn sie denken ihren Patienten helfen zu können sagt das nichts über die Heil./"Hilfskraft" der H. aus.Stimmt. Dennoch ist es interessant, herauszufinden, woher der Sinneswandel in diesen Fällen herrührt und diesen genauer betrachten.
Heide_witzka schrieb:Damit implizierst du sie würde wirken und unterschwellig auch, dass man wüsste wie sie wirkt. Beides ist nicht belegt, also bestenfalls dein "Glaubensbekenntnis".Akzeptiert, dann "glaube" ich es eben. ;)
kleinundgrün schrieb:Eigentlich ist es in dem Fall genau anders herum. Die pauschale Unterstellung der Propaganda, die mit der Gießkanne auf eine eine vage Gruppe "einige" ausgegossen wird, führt zu diesem Problem.Du meinst in der Unterstellung von Propaganda liege die Propaganda? Hm. Das würde ich zwar nicht generell verneinen (gibt genug Beispiele, die man heranziehen könnte), aber sicher nicht in diesem Thread. Hier gibt es ja sehr wohl eine herrschaftsfähige Meinung (noch dazu, um diesen Herrschaftsanspruch zu untermauern, von "offizieller" Seite hier anerkannt; also durch diesen quasi-Herrschaftsstatus der Mods), die entsprechend gepflegt und verteidigt wird. Dies ist auch ein höchst interessanter Aspekt dieses Threads, unabhängig vom Thema - wie ähnlich die Wortwahl in einer Diskussion wird, wenn Diskussionsteilnehmer das Gefühl haben, die von ihnen vertretene Meinung und ein bestimmter Diskussionsstil bekäme Anklang durch eine wie auch immer geartete Autorität.
Man kann ja, sofern man sich mit den Inhalten von Beiträgen auseinander setzt, diese als Propaganda bezeichnen und erläutern, warum das so sei.
Aber einfach mal einen Rundumschlag auszuführen ist schlicht unseriös.
Das ist ja auch ein konstitutives Element von Propaganda, dass sie sich selbst nährt, durch einen Absolutheitsanspruch. Kann man hier, finde ich zumindest, recht schön beobachten, bisweilen. :)
kleinundgrün schrieb:Meinungen muss man keineswegs per se respektieren (wertschätzen). Das ist der Irrglaube vieler, dass Meinungsfreiheit auch bedeutet, dass man alles hinzunehmen hat, was jemand so von sich gibt.Nun, dem würde ich dir in Teilen auch zustimmen sogar. Natürlich kann man z. B. menschenverachtende "Meinungen" nicht im Sinne der Meinungsfreiheit verteidigen, bzw. sich auf diese berufen.
Den Respekt für eine Meinung muss man sich verdienen, indem man sie begründet.
Dennoch ist es immer leicht, dann, wenn man eigentlich keinen Bock hat, sich mit der Meinung des Anderen näher zu befassen, diese Prämisse als Totschlagargument quasi anzuführen.
Das gilt im Übrigen für jeden (nehme mich hier selbst nicht aus)- ist ja ganz klar, jeder möchte mit seinem Weltbild, von dem er überzeugt ist, "rechtbehalten", grade in einer Diskussion, bzw. birgt diese das Potential dazu, dass man sich eher anderen Meinungen verschließt, als dass man sie annimmt.
Schwierig - dennoch würde ich immer da, wo nicht per se menschenverachtende Äußerungen im Raum stehen, immer der FReiheit den Vorzug geben. Die Freiheit des Denkens ist einfach eine der größten menschlichen Errungenschaften, und man sollte nicht leichtfertig auf sie verzichten. :)
kleinundgrün schrieb:Vielleicht bin ich auch etwas eingeschränkt in meiner Wahrnehmung, aber ich wüsste nicht, dass es hier einen einzigen Beitrag gibt, der die H. als wirksam erachtet und diesen auch so begründet hätte, dass es plausibel oder nachvollziehbar gewesen wäre.Nun, wir waren ja schon mal an dem Punkt, an dem Studien diskutiert wurden. Unter anderem die aus dem H.Reader, die der H. ja bescheinigt haben, man könne Effekte annehmen, die über dem Placeboeffekt lägen. Das wurde in der Diskussion dann aber verneint, bzw. es wurde darauf verwiesen, dass diese Studie, bzw. Annahme Schrott sei. Die Begründung konnte ich leider nicht nachvollziehen.
Es gibt persönliche Erfahrungen, die aus den genannten Gründen völlig wertlos sind und es gibt einige Studien, die aber keine signifikanten Ergebnisse bringen oder systematisch nicht richtig gemacht wurden.
Das Problem ist dann eben auch, dass es dann an einem solchen Punkt wieder zügig abdriftet in das übliche Credo "wie kann man diesen Schwachsinn noch ernstnehmen etc.".
Schade.
kleinundgrün schrieb:Wenn Du mir einen Beitrag zeigen könntest, den Du für gelungen in der Weise ansehen würdest, dass hier logisch und systematisch richtig und nachvollziehbar erklärt wird, warum H. funktionieren könnte, können wir den gerne als Diskussionsgrundlage heran ziehen.Naja, hatte ich ja damals bereits schon versucht, und ich denke, das, was ich geschrieben hatte, war jetzt auch nicht so wahnsinnig hochgradig schwachsinnig.
Aber, es ist offenbar sinnlos darauf zu verweisen.