@Donnerkeil Ja ich hab das gelesen. Aber ehrlich gesagt empfinde ich es als beinahe zynisch so zu argumentieren, gerade von Seiten der Ärzte aus, die nun wirklich nicht ohne Schuld sind, wenn es darum geht, weshalb viele Patienten lieber zum Homöopathen als zum akademisch geschulten Mediziner gehen. Meiner Meinung nach gehört so viel Selbstkritik an dem Punkt einfach dazu. Jeder normal denkende Mensch weiß doch - das unterstelle ich einfach mal - dass es die physiologisch nachprüfbar wirksamen Medikamente beim Facharzt gibt, und nicht beim Homöopathen. Trotzdem gehen viele dann offensichtlich doch lieber zum Alternativmediziner. Für meine Begriffe ist das eher ein Armutszeugnis für die Ärzteschaft als für den Patienten, der so minderbemittelt ist, und die naturwissenschaftliche Evidenz einfach ignoriert.
Und schlimm anzusehen, dass unter den Professoren auch immer wieder totale Fachidioten zu finden sind, die von ihrem Fach möglicherweise viel verstehen, allerdings den Blick auf die Realität völlig verloren haben. Wir können meiner Meinung nach auch noch so viel unternehmen um die Ärzte besser naturwissenschaftlich auszubilden, das wird aus den Studenten später keine besseren bzw. Ärzte, die besser mit den Patienten umgehen können, machen. Das hat man allerdings auch inzwischen erkannt, und schult die Studenten auch auf soziologische und psychologische Aspekte im Patientenumgang. Soziologie und Medizinische Psychologie wurden auch in die Examina als Teilbereiche aufgenommen, was genau diesem Trend folgt, nach dem man in der Tat versucht die Arzt-Patienten-Beziehung zu verbessern. Ich weiß nicht seit wann das gemacht wird, allerdings kenne ich es so.
Und in deinem Beitrag waren auch noch andere hervorragende Witze enthalten. Zum Beispiel dass du ernsthaft aufführst, dass die Gesellschaft für Pharmakologie was gegen Homöopathen hat.
:DDas ist doch kein Argument. Natürlich haben die was gegen Homöopathen, die gefährden ihr Geschäft mit evidenzbasierten Medikamenten.
Zu dem Brief der Uni Marburg, verstehe ich nicht wie die überhaupt dazu kommen sowas zu schreiben. Da ging doch sicher irgendeine Anfrage zuvor, in der die Uni auf irgendwas angesprochen wurde, und das kam vermutlich als Antwort darauf, sonst hätte man mit Sicherheit sachlicher geantwortet. Außerdem steht da keine Signatur dabei, sodass man nicht einmal weiß wer diesen Brief verfasst hat. War es der Dekan des Fachbereiches oder irgendein Student, der denkt, sich in den Vordergrund spielen zu müssen? Oder eine Putzkraft? So hat das keinerlei Aussagekraft, wenn man nicht 1. erfährt, wer der Verfasser ist und 2. ob und wenn ja worauf dieser Brief eine Reaktion war. In der Art und Weise wie die Quellen hier präsentiert werden, kann ich damit nichts anfangen.
Für mich bleibt es dabei, wenn Menschen sich durch eine Behandlung besser fühlen, dann rechtfertigt es diese Behandlung. Das hat aber nichts damit zu tun, dass eine alternativmedizinische Behandlung an die Stelle einer schulmedizinischen Behandlung tritt, sondern vielmehr, dass man doch durchaus beide Bereiche in Anspruch nehmen kann, wenn man möchte. Dann wird einem vom Arzt, der zwar keine Zeit aber doch Fachwissen hat, primär geholfen, und der Homöopath beschäftigt sich mit einem und unterstützt den Heilungsprozess psychologisch bzw. mit seinen milliardenfach verdünnten Tinkturen. Daran habe ich nichts auszusetzen.