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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

22.983 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psiram, Homöopathie, Pharmaindustrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

04.12.2021 um 21:56
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Was bedeutet Komplementärmedizin denn für dich? Also welche handelsübliche Definition nutzt du dazu?
Ich akzeptiere weder den Begriff Alternativmedizin noch den Begriff Komplementärmedizin, weil das Marketing-Konzepte sind die darauf abzielen, eine Gleichberechtigung zwischen wissenschaftsbasierter Medizin und religiösen oder spirituellen Konzepten zu unterstellen.

Das was du hier beschreibst:
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es ist komplementärmedizin, weil es nichts vom arzt verschriebenes ist, sondern etwas, was man erstmal allein macht für sich, wenn man meint, es hilft einem.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das machen leute, weil sie meinen, sich danach besser zu fühlen. Ist bei Meditation genauso.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Zur Komplementärmedizin wird es, wenn man als explizit als Ergänzung zu einer Medizin sieht.
wird noch am Besten unter dem Begriff Entspannung oder Wellness beschrieben. Dass ein gesteigertes allgemeines Wohlbefinden der Konstitution und dem körperlichen Zustand zuträglich ist, bestreitet niemand, aber dadurch wird ein romatisches Abendessen in gediegener Atmosphäre, eine Woche Besinnung und Einkehr im Kloster oder eine Stunde mit einem guten Buch vor dem Kamin noch nicht zu einer medizinischen Behandlung.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

04.12.2021 um 21:58
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:wird noch am Besten unter dem Begriff Entspannung oder Wellness beschrieben. Dass ein gesteigertes allgemeines Wohlbefinden der Konstitution und dem körperlichen Zustand zuträglich ist, bestreitet niemand, aber dadurch wird ein romatisches Abendessen in gediegener Atmosphäre, eine Woche Besinnung und Einkehr im Kloster oder eine Stunde mit einem guten Buch vor dem Kamin noch nicht zu einer medizinischen Behandlung.
Wenn du einfach schon den kompletten Begriff ablehnst (für den es keine allgemeingültige Definition gibt, weil er als Oberbegriff fungiert), wie kannst du dann mir vorwerfen, wenn ich ihn genauer umreiße?
Das macht wenig sinn. Wenn man über komplementärmedizin spricht, dann ist es absolut sinnvoll, zu erklären, was genau man damit denn meint.

Dann nenn es meinetwegen Wellness. Würde mich nicht stören, aber dann müssen wir uns über die Wichtigkeit von Wellness unterhalten.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

04.12.2021 um 22:01
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Meditation im Allgemeinen ist kein Teil der Medizin.
Wenn es wirksam ist, dann IST es Medizin. Daran ändern auch deine hilflosen Ausreden nichts.

Also, hast du nun ein Beispiel auf Lager, um deine Behauptung zu belegen, oder war es das mal wieder?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

04.12.2021 um 22:02
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das macht wenig sinn.
Auf Wikipedia ist unter dem Stichpunkt Begriffskritik eigentlich sehr schön ausformuliert, was ich meine:
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft kritisiert Bestrebungen einiger Vertreter der Homöopathie oder anderer „besonderer“ Therapierichtungen, ihre Arzneimittel als Unterstützung der schulmedizinischen Behandlung („Komplementäre Therapie“) auszugeben. Der Kommission zufolge erscheine es „nicht sehr überzeugend“, einerseits bei ernsthaften Erkrankungen wie Tumorleiden und Infektionskrankheiten die Errungenschaften der modernen Medizin in Anspruch zu nehmen, andererseits aber deren Bedeutung zu relativieren. Da den wissenschaftlich begründeten und den allein von persönlichen Überzeugungen getragenen Behandlungsverfahren Paradigmen zugrunde lägen, die sich gegenseitig ausschlössen, erscheine eine „ökumenische Gemeinschaft“ beider undenkbar und alles Beschwören von „Gemeinsamkeit“, „Ergänzung“, „Komplementarität“ oder „Erweiterung“ zwar politisch opportun, aber wissenschaftstheoretisch unhaltbar. Wissenschaftliche Medizin und Paramedizin seien in ihren Konzepten unvereinbar. Dieser Feststellung stehe die Toleranz eines aufgeklärten Bürgers nicht entgegen.[35]

Johannes Köbberling zufolge, suggeriert der Begriff „Alternativmedizin“, dass neben der wissenschaftlich erprobten Medizin tatsächlich eine Alternative bestehe. Diese Alternative bestehe jedoch nur in dem „erklärten Verzicht auf wissenschaftliche Methodik und alle für die eigentliche Medizin eingeführten Qualitätsstandards
Quelle: Wikipedia: Alternativmedizin#Konzept- und Begriffskritik

Das würde ich so unterschreiben.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

04.12.2021 um 22:24
Zitat von geekygeeky schrieb:Wenn es wirksam ist, dann IST es Medizin. Daran ändern auch deine hilflosen Ausreden nichts.

Also, hast du nun ein Beispiel auf Lager, um deine Behauptung zu belegen, oder war es das mal wieder?
Nein. Nur, weil etwas auf irgendeine Weise zu wirken scheint, heißt es nicht, dass es im allgemeinen Medizin ist. Sonst wären ja auch andere Dinge, die potenziell stress vermeiden, medizin.

@bgeoweh

Ok, wie würdest du es dann nennen? Ich finde die Begriffe auch schwierig, finde aber komplementärmedizin insofern ganz sinnvoll, als dass damit eben klar ist, dass es NICHT medizin ersetzen soll und auch den Anspruch nicht erhebt.
Alternativmedizin erhebt ja genau diesen anspruch.

Ich würde da eben unter den Begriff komplementärmedizin eben all das fassen, was Menschen ohne Zuhilfenahme eines Arztes tun, um eine Krankheit zu behandeln oder krankheitsgefühl (ob physisch oder psychisch) zu lindern.

Das macht für mich Sinn, weil man dann einen klaren Gegenstand hat, über den man sprechen kann, der erstmal nicht wertend ist (also wo es auch komplementäre maßnahmen geben kann, die gefährlich sind).

Vielleicht könnte man den Begriff Medizin vermeiden, aber ich glaube dann müsste man wirklich einen neuen begriff prägen.

Vielleicht 'Außermedizinische Gesundheitsmaßnahmen'? Klingt mir ein bisschen zu sperrig.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

04.12.2021 um 22:32
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nur, weil etwas auf irgendeine Weise zu wirken scheint, heißt es nicht, dass es im allgemeinen Medizin ist.
Von "das ist eine nutzbringende Technik!" zu "es scheint lediglich irgendwie zu wirken" in wenigen Minuten - das ist neuer Rekord im Zurückrudern. Hab Dank für die neuerliche Demonstration des rasanten Wertverfalls deiner Aussagen, sobald man sie hinterfragt.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

04.12.2021 um 22:37
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich würde da eben unter den Begriff komplementärmedizin eben all das fassen, was Menschen ohne Zuhilfenahme eines Arztes tun, um eine Krankheit zu behandeln oder krankheitsgefühl (ob physisch oder psychisch) zu lindern.
Nee nee nee, nicht "Was Menschen tun" oder so larifari, da gehört schon der Aspekt mit rein dass das hauptsächlich Behandlungen, Produkte und Anwendungen sind die Menschen anderen Menschen unter expliziten Versprechungen von Heil- und Gesundheitswirkungen für teuer Geld verkaufen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

04.12.2021 um 22:40
Zitat von geekygeeky schrieb:Von "das ist eine nutzbringende Technik!" zu "es scheint lediglich irgendwie zu wirken" in wenigen Minuten - das ist neuer Rekord im Zurückrudern. Hab Dank für die neuerliche Demonstration des rasanten Wertverfalls deiner Aussagen, sobald man sie hinterfr
Du hast die Aussagen halt lediglich nicht verstanden. Meditation ist ein großes Feld, vielen menschen bringt Meditation eine Menge (nicht nur bezogen auf Stressreduktion).

Das macht es aber nicht zur Medizin, weil evidenzbasierte Medizin reproduzierbar und vorhersagbar sein muss bezüglich behandlung von Krankheiten in seiner Allgemeinheit.

Bestimmte Arten von Meditation können grundsätzlich sicherlich Teil einer Behandlung sein, wenn vorher in Experimenten bestätigt worden ist, dass sie in der Tat bei einem bestimmte Krankheitsbild mehr bewirken als der Placebo, undzwar vorhersagbar bewirken.

Auch Gebete können Stress verringern https://www.derwesten.de/gesundheit/beten-hilft-gegen-stress-id6191053.html
Beten wirkt ähnlich wie ein Jogginglauf gegen Stress, haben Wissenschaftler der Kölner Sporthochschule herausgefunden. Allerdings können Läufer im Gegensatz zu Menschen, die beten, auch im Kopf abschalten, betont Studienleiter Dr. Stefan Schneider.
Aber Gebete sind sicherlich keine Medizin, nur weil sie in kleinen (oder meinetwegen großen) studien gegen Stress helfen. Dafür müsste man sie erstmal normieren und zum Teil einer standardisierten Therapie machen, die wiederholbar ist und wo man mit einer gewissen warscheinlichkeit vorhersagen kann, dass eine auf eine bestimmte art und weise gesprochenes gebet für ein bestimmtes krankheitsbild eine geeignete Behandlung ist.

DANN wäre das teil der Medizin, wenn ein Arzt dir das Vater Unser verschreibt.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Nee nee nee, nicht "Was Menschen tun" oder so larifari, da gehört schon der Aspekt mit rein dass das hauptsächlich Behandlungen, Produkte und Anwendungen sind die Menschen anderen Menschen unter expliziten Versprechungen von Heil- und Gesundheitswirkungen für teuer Geld verkaufen.
Also wenn ich dir gratis die Zuckerkügelchen geben würde, wäre das was anderes? Für mich ist der Punkt "Gesundheitsmaßnahme ohne Zuhilfenahme eines Arztes". Die können sehr, sehr unterschiedlich sein, manche durch zuhilfenahme eines Heilers in welcher Form auch immer, andere durch selbstmaßnahmen, manche durch produkte verschiedener Form, die aber in jedem Fall nicht verschrieben sind.

Und bei diesen sehr vielen verschiedenen möglichen Gesundheitsmaßnahmen sind manche harmlos, andere gefährlich, manche wirkungslos, andere betrug, manche wirkungshaft. Das ist ein sehr großes feld und da müsste man ernsthaft darüber sprechen, was leute machen, warum die das machen, was man sinnvoll verbieten könnte und wo man sinnvoll ansetzen könnte, um ein besseres Gesundheitsmanagement der Gesellschaft hinzubekommen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

04.12.2021 um 23:15
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Du hast die Aussagen halt lediglich nicht verstanden.
Auch dieser Ablenkungsversuch ist nicht neu: Zeigt man dir die Widersprüche in deinen Behauptungen, dann hat man sie nur nicht verstanden. Dabei hast du nicht verstanden, worin dein Denkfehler besteht:
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Meditation ist ein großes Feld, vielen menschen bringt Meditation eine Menge (nicht nur bezogen auf Stressreduktion). Das macht es aber nicht zur Medizin, weil evidenzbasierte Medizin reproduzierbar und vorhersagbar sein muss bezüglich behandlung von Krankheiten in seiner Allgemeinheit.
Was vielen Menschen nachweislich eine Menge bringt tut dies reproduzierbar oder gar nicht. Damit ist es gleichzeitig Teil der wirksamen Medizin oder eben keine wirksame Medizin. Dein Spagat zwischen der "nutzbringenden Technik" und einer, die nur zu wirken scheint, wird immer bizarrer.

Nachdem du mit diesem ersten Beispiel in Erklärungsnot geraten bist wundert es mich ein wenig, warum du nicht weitere nennst, bei denen wir zwingend auf Heilpraktiker angewiesen sein sollen und du den Grund dafür ein wenig nachvollziehbarer darlegen kannst.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

04.12.2021 um 23:24
Zitat von geekygeeky schrieb:Was vielen Menschen nachweislich eine Menge bringt tut dies reproduzierbar oder gar nicht. Damit ist es gleichzeitig Teil der wirksamen Medizin oder eben keine wirksame Medizin. Dein Spagat zwischen der "nutzbringenden Technik" und einer, die nur zu wirken scheint, wird immer bizarrer.

Nachdem du mit diesem ersten Beispiel in Erklärungsnot geraten bist wundert es mich ein wenig, warum du nicht weitere nennst, bei denen wir zwingend auf Heilpraktiker angewiesen sein sollen und du den Grund dafür ein wenig nachvollziehbarer darlegen kannst.
Also ist beten Teil der Medizin für dich?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

04.12.2021 um 23:29
@shionoro

Spar dir doch bitte ein einziges mal deine billigen Ablenkungsmanöver. Oder sollte "Beten" jetzt das nächste Beispiel für etwas sein, das zwingend die Existenz von Heilpraktikern erforderlich macht? Mir scheint, du hast mal wieder dein Pulver verschossen und jetzt Angst, daß das auffällt...


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

04.12.2021 um 23:33
@geeky

Das ist kein Ablenkungsmanöver sondern wäre die Schlussfolgerung aus deinen Behauptungen. Mit Evidenzbasierter medizin hat das jedenfalls nichts zu tun, was du schreibst. Du meinst ja, es reiche, dass eine Handlung grundsätzlich geeignet ist, um stress kurzzeitig zu verringern, damit sie Teil der Medizin ist.

Wikipedia: Evidenzbasierte Medizin#Definition und Anwendung
videnzbasierte Medizin fordert vom Arzt nicht nur klinische Expertise (das heißt Fachwissen am Krankenbett), sondern auch das Wissen, wie er sich die Ergebnisse aktueller wissenschaftlicher Forschung aneignet, wie er sie interpretiert und anwendet. Fachwissen ist ebenso erforderlich in der Gesprächsführung mit dem Patienten, vor allem in der Besprechung möglicher Nutzen und Risiken der verschiedenen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. Angestrebt werden sollte eine informierte Einwilligung.

Die Umsetzung der EbM in die Praxis bedeutet die Integration individueller klinischer Expertise mit der bestmöglichen externen Evidenz aus systematischer Forschung in einem mehrstufigen Prozess. Dabei wird aus dem klinischen Fall eine relevante, beantwortbare Frage abgeleitet. Anhand dieser Frage erfolgt die Recherche in der medizinischen Literatur. Die recherchierte Literatur muss nun kritisch bezüglich ihrer Validität und Brauchbarkeit bewertet werden (Evidenz). Es folgt die Anwendung der ausgewählten und bewerteten Evidenz beim individuellen Fall.

Alle diese Schritte bedürfen der Übung, insbesondere die Literaturrecherche und ihre Bewertung. Da sich jedoch das gesamte medizinische Wissen derzeit alle fünf Jahre verdoppelt,[12] ist auch der geübte Arzt zunehmend überfordert, das für ihn Bedeutende in der Fülle des be- und entstehenden Wissens zu bestimmen. Abhilfe versuchen hier EbM-orientierte Organisationen, die mittels systematischer Evidenzrecherche und -bewertung zu relevanten, oft fachspezifischen Fragen Lösungen suchen, um so die Zugänglichkeit der Ergebnisse aus der klinischen Forschung in den praktischen Alltag transparenter und einfacher zu machen.
Inwiefern passt Meditation da rein, die zu Hause von Leuten gemacht wird, so wie sie eben meinen? Was du da als argument anführst reich tnicht


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

05.12.2021 um 00:26
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Inwiefern passt Meditation da rein, die zu Hause von Leuten gemacht wird, so wie sie eben meinen?
Deine Argumentation schlägt Haken, aber das kann auch an fehlendem Wissen in Sachen 'Autogenes Training' liegen. Das macht man zwar zu Hause, aber nicht wie man zu meinen glaubt, sondern mit Eigensuggestionen, die nachweislich die Hauttemperatur erhöhen, die Muskeln entspannen und den Puls vermindern. AT ist ebenso wie die ebenfalls erwähnte PME Teil der staatlich anerkannten psychosomatischen Grundversorgung. In der Wirkung reproduzierbar und vorhersagbar, wie von dir gefordert. Kurz: Teil der wirksamen Medizin und untauglich als Existenzbegründung für das Heilpraktiker-Unwesen.

Kannst du denn inzwischen irgendwas nennen, das als Beispiel für "nutzbringende techniken" besser geeignet ist? Etwas, das "zu Hause von Leuten gemacht wird, so wie sie eben meinen", wird wohl kaum darunter fallen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

05.12.2021 um 00:29
@geeky

Nicht normierte Techniken erfüllen nicht die Vorraussetzungen von Evidenzbasierter Medizin. Nimm das doch erstmal bitte zur Kenntnis. Und Meditation im allgemeinen ist nicht normiert.

Es gibt einzelne meditationsformen die es sind, die sind aber nur dann teil der medizin, wenn sie auch von einer fachkundigen person überwacht oder durchgeführt werden und zudem klar GENAU FÜR DIESE DURCHFÜHRUNG eine Evidenz FÜR BESTIMMTE KRANKHEITEN vorliegt, dass die Behandlung Sinn macht.

Wenn jemand zu Hause eine der unzähligen Formen von Meditation macht z.B., weil er eine Angststörung hat, depressiv ist oder sich kränklich fühlt, dann ist das keine Medizin.
Medizin wäre es, wenn für eine bestimmte, normiert Meditationstechnik erwiesen ist, dass sie bei einer Angststörung hilfreich ist und dann von einer Fachperson beigebracht und mit dem Patienten durchgeführt wird.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

05.12.2021 um 00:46
@shionoro

Ein valides Beispiel bleibst also auch weiterhin schuldig, stattdessen kaprizierst du dich auf den nichtssagenden Begriff "Meditation im allgemeinen", "die zu Hause von Leuten gemacht wird, so wie sie eben meinen", aber trotzdem irgendwie "nutzbringend" sein soll. Also nach wie vor nichts Konkretes, nichts Nachprüfbares, nichts, was die Existenz des Heilpraktiker-Unwesens rechtfertigen würde. Auch gut.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

05.12.2021 um 00:52
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nein. Nur, weil etwas auf irgendeine Weise zu wirken scheint, heißt es nicht, dass es im allgemeinen Medizin ist. Sonst wären ja auch andere Dinge, die potenziell stress vermeiden, medizin.
Und wie passt das jetzt zu Deinem Argument, dass das Bedürfnis an HP ja zu Genüge wäre?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

05.12.2021 um 01:02
Zitat von skagerakskagerak schrieb:Und wie passt das jetzt zu Deinem Argument, dass das Bedürfnis an HP ja zu Genüge wäre?
Den Satz verstehe ich nicht... ist da irgendein Tippfehler drin?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

05.12.2021 um 01:11
Zitat von geekygeeky schrieb:Ein valides Beispiel bleibst also auch weiterhin schuldig, stattdessen kaprizierst du dich auf den nichtssagenden Begriff "Meditation im allgemeinen", "die zu Hause von Leuten gemacht wird, so wie sie eben meinen", aber trotzdem irgendwie "nutzbringend" sein soll. Also nach wie vor nichts Konkretes, nichts Nachprüfbares, nichts, was die Existenz des Heilpraktiker-Unwesens rechtfertigen würde. Auch gut.
Ne, ich mache dir nur deutlich, dass dein Verständnis davon, was evidenzbasierte Medizin ist, wohl fehlerhaft ist.
Zitat von skagerakskagerak schrieb:Und wie passt das jetzt zu Deinem Argument, dass das Bedürfnis an HP ja zu Genüge wäre?
Also falls ich dich richtig verstehe, willst du darauf hinaus, dass Heilpraktik ja blödsinn ist, wenn ihre Wirkung nicht vorhersagbar ist und damit nicht vorhersagbar ein Bedürfnis erfüllt?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

05.12.2021 um 01:12
@paxito
@shionoro meint ja dass ein gegebenes Bedürfnis Rechtfertigung genug wäre, ein Verbot von HP auszuschließen. Man müsse ja berücksichtigen dass man zu viele Menschen verlöre in der EbM.
(Ich hole das auch grad sehr weit hergeholt aus meinem Gedächtnis, ich versuche das noch mal gedanklich zu sammeln)
Ich sehe da grad irgendwie einen Widerspruch.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

05.12.2021 um 01:24
Zitat von skagerakskagerak schrieb:@shionoro meint ja dass ein gegebenes Bedürfnis Rechtfertigung genug wäre, ein Verbot von HP auszuschließen. Man müsse ja berücksichtigen dass man zu viele Menschen verlöre in der EbM.
(Ich hole das auch grad sehr weit hergeholt aus meinem Gedächtnis, ich versuche das noch mal gedanklich zu sammeln)
Ich sehe da grad irgendwie einen Widerspruch.
Nicht ganz. Ich meine, dass es sehr selten eine gute Idee ist, ein gesellschaftliches Bedürfnis ersatzlos zu streichen, weil es sich irgendwie immer Bahn brechen wird, meist dann noch unschöner als ohne Verbot.

Mein Punkt ist, dass Komplementärmedizin (oder meinetwegen außermedizinische Gesundheitsmaßnahmen) nicht immer schlecht sind. Es gibt Menschen, die im persönlichen Rahmen sher davon profitieren

Ich persönlich habe z.B. in meinem Leben einmal sehr von einem Osteopathen profitiert. Das hat nichts damit zu tun, dass ich behaupte, dass das reproduzierbar wäre und alles, was der gemacht hat, Teil der Medizin sein sollte. Sondern, dass es für menschen im privaten Rahmen oft eine absolut rationale Handlung ist, sich gesundheitsmaßnahmen auszusetzen, die nicht ärztlich normiert sind, von der Kräuterteemischung bis hin zur Akkupunktur.

Das ist wie gesagt auch ein großes feld, vom geisterheiler der dir traumata andichtet bis hin zur Kneiptherapie oder abstrusen Dingen wie binaural beats.

Ich persönlich würde sogar evidenzbasierte, aber frei verkäufliche Medikamente mit reinnehmen (wie aspirin), weil die zwar zertifiziert wirksam sind, im gegensatz zu homöopathie, aber trotzdem meist nicht vom arzt verschrieben sondern nach eigenem Ermessen (und oft falschem Ermessen) vom Patienten genommen werden zur Selbstbehandlung.

Also ich zähle da jede Gesundheitsmaßnahme rein, bei der nicht ein Arzt sagt "lieber patient, ich habe medizin studiert und nach meiner fundierten fachmeinung solltest du dies und das als beste Therapie machen".

Und natürlich wird es das immer geben. Also es wird nie so sein (und so soll es ja auch nicht sein), dass jeder (oder die meisten) bei einer leichten Gruppe zum arzt geht, aber viele sich mit hausmittelchen behelfen oder sogar mit anderweitigen Kram woe Homöopathie.

Aber, wenn dieser Zustand so ist, gibt das natürlich gefahren. Entweder, dass man eine echte krankheit verschleppt, weil man meint, selbst damit klarzukommen, oder sogar dass betrüger oder verrückte dir gefährliche oder wenigstens betrügerische gesundheitsmaßnahmen aufschwatzen. Und diese Gefahren gilt es zu minimieren.

Meiner ansicht nach spielen bei der Frage danach, warum Menschen denn überhaupt solchen Maßnahmen hörig sind, Bedürfnisse von Patienten, die im aktuellen Gesundheitssystem oft nicht gut erfüllt werden, eine große Rolle. Wenn das diffuse Krankheitsgefühl was ich habe keinen pathologischen Krankheitswert hat, oder wenn ich mich von Ärzten nicht gehört fühle, oder wenn ich mir sanftere Behandlungsformen wünsche oder wenn ich ein niedrigschwelliges Angebot suche, dann kann es sein, dass ich dieses bedürfnis als Patient beim heilpraktiker oder anderen Methoden besser erfüllt sehe.

Und das ist dann erstmal auch nicht zwangsläufig irrational, selbst wenn die Behandlung quatsch ist. Es geht da ja genau mehr um die Gefühlsebene, die für das Befinden eines Patienten aber eine große Rolle spielen kann. Ich glaube, diese Bedürfnisse muss man untersuchen und schauen, wie man sie besser im regulären system aufgreifen kann, damit mehr Menschen sich eher an traditionelle Medizin wenden.

Es gilt da, gefahren zu beseitigen und eine bessere Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, die diese Bedürfnisse mit einbeziehen kann.


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